In dem hier vorgestellten Text geht es um die Gundlagen der Trainingssteuerung im Ausdauerbereich. Außer einer Stoppuhr wird nur das Wissen um die richtigen Herzfrequenzen benötigt. Viel Spaß damit mit ihren Schülern!
Trainingssteuerung mittels Pulsfrequenz beim Schwimmtraining © by Marcus Lüpke 1997
Puls ? Was ist das ?
Unter dem Puls wird die Druckwelle verstanden, welche durch das Pumpen des Herzens in den Schlagadern entsteht. Der Puls kann im allgemeinen an der Daumenseite des Unterarms über der Radialisarterie festgestellt werden (Radialispuls). Wird der Pulsschlag dort nicht gefunden, kann der Puls auch an der Halsschlagader neben dem Kehlkopf ertastet werden.
Die Beurteilung des Pulsschlags stellt die einzig objektive Belastungskontrolle dar, da subjektive Kriterien individuell sehr stark differieren. Auch die Stärke und die Regelmäßigkeit des Pulsschlages können als Beurteilungskriterium der Herzaktion herangezogen werden. So läßt sich neben der Intensität der Kreislaufbelastung auch das Auftreten von eventuellen Herzrhythmusstörungen feststellen.
Das korrekte Messen erfolgt mit drei Fingern, wobei bei der Beurteilung des eigenen Pulsschlags die Hand von der Kleinfingerseite her gefasst wird. Der Puls ist oberhalb der letzten Sehne der Unterarmbeugemuskulatur zu erfühlen. Um zu gering ermittelte Pulswerte zu vermeiden, sollte der Puls innerhalb der ersten 10 Sekunden nach Belastungsende gemessen und mit 6 multipliziert werden. Die Messung sollte nicht im Stehen, sondern im Sitzen oder bei leichtem Gehen durchgeführt werden um zu verhindern, daß das Blut in die Beine sackt. Eine praktische Anleitung zum Messen und Erfassen des Pulsschlags findet sich im Anschluß des Abschnitts.
Zur dargestellten Trainigstabelle
Die Orientierung an der unten dargestellten Trainingstabelle hat den Vorteil, daß im Bezug auf die Belastungssteuerung eine noch individuellere Differenzierung möglich ist. Neben dem Lebensalter wird hier auch der Ruhepuls berücksichtigt. Für die Ermittlung der richtigen
Schwimmgeschwindigkeit wird nach dem Prinzip von VÖLKER/MADSEN/LAGERSTRÖM [1983, 93] eine Strecke von 25 bis 30 Meter langsam geschwommen und die benötigte Zeit sowie die Pulsfrequenz notiert. Dieser Vorgang wird nach einer Pause von zwei bis drei Minuten bei langsam ansteigender Schwimmgeschwindigkeit wiederholt. Ist die Trainingspulsfrequenz bei einer bestimmten Schwimmgeschwindigkeit erreicht worden, hat der Schwimmer bzw. die Schwimmerin die richtige Trainingspulsfrequenz ermittelt und sollte sich an diesen Werten orientieren. Sportmediziner stellen in eigenen Untersuchungen fest, daß ein Schwimmtraining mit der in der Tabelle angegebenen Belastungsintensität für das Erreichen von präventivmedizinischen Trainingszielen geeignet ist. Die Belastungen liegen während des Trainings in Intervallform größtenteils im submaximalen Bereich. Der günstige Schwellenwert von vier mmol/l Laktat wird mit gemessenen fünf mmol/l im Mittel nur geringfügig überschritten. Die Konzentration von vier mmol/l Laktat wird anderen Untersuchungen bei einer Belastung erreicht, die im maximalen Laktat <steady-state> liegt. D.h Laktatanfall und - elimination halten sich die Waage; befinden sich in einem sog. Fließgleichgewicht. Nach Prof. Dr.Dr. h.c. W. Hollmann liegen die Optimalwerte für ein Ausdauertraining im Bereich von zwei bis vier mmol/l Laktat.
Der Trainingspuls ist in der Tabelle abzulesen (aus völker/madsen/lagerström [1983, 93]
- Die Ruhepulsfrequenz morgens nach dem Aufwachen messen !
- Bei bevorstehender Krankheit erhöht sich der Puls um einige Schläge !
- Bei Ausdauertrainierten Personen den Trainingspuls um 10 S/Min höher ansetzen !
Messung über 15 Sekunden x 4 (für 1 Minute) vornehmen.
Literatur :
VÖLKER, K./ MADSEN, O./ LAGERSTRÖM, D.: Fit durch Schwimmen. Perimed Fachbuch, 1983
ROST, R.: Sport- und Bewegungstherapie bei inneren Krankheiten. Deutscher Ärzte-Verlag, 1990.
JANSSEN, G.-J.-M. Peter: Ausdauertraining -Trainingssteuerung über die Herzfrequenzsteuerung und Milchsäurebestimmung. Perimed-Spitta, 1996.
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- Quote paper
- Marcus Lüpke (Author), 1999, Ausdauertraining: Trainingsteuerung: Training im Bereich der aerob-anaeroben Schwelle mittels Pulsfrequenz beim Schwimmtraining, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95002
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