In dieser Arbeit soll im ersten Teil die Eingrenzung und Aufgabendefinition der Psychologie, wie Brentano sie vornahm, vorgestellt werden. Vor allem der strikte Versuch der Abgrenzung zu den Naturwissenschaften sowie zwischen physischen und psychischen Phänomenen soll dabei im Vordergrund stehen.
Zwar waren gerade die zu diesem Zeitpunkt weit entwickelten Naturwissenschaften und deren methodischer Apparat Vorbild für eine wissenschaftliche Psychologie, allerdings ging Brentano davon aus, dass die Psychologie ihre Methodik und Ausrichtung ihrem Untersuchungsgegenstand, nämlich den psychischen Phänomenen und deren Eigenarten, anpassen sollte. Und diese ist nach Brentanos Auffassung grundsätzlich verschieden von den Erkenntnisgegenständen der Naturwissenschaft, den physischen Phänomene, sowohl in deren Natur, als auch in der Art, wie wir zu Erkenntnissen darüber gelangen können.
Im zweiten Teil sollen einige ausgewählte Rezeptionen und Stellungnahmen zu Brentanos Psychologieentwurf gegenübergestellt und diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangspunkt Brentanos
- Eingrenzungen des Begriffes Psychologie
- Aristotelisches Verständnis
- Brentanos Verständnis
- Die Wissenschaft von den psychischen Phänomenen
- Eingrenzungen des Begriffes Psychologie
- Höhergestelltheit der Psychologie gegenüber Naturwissenschaften
- Unterscheidungen der physischen und psychischen Phänomene
- Abgrenzung und Wechselbeziehungen zwischen den Wissenschaften
- Praktische Bedeutungen der Psychologie
- Die Psychologie im Haus der Wissenschaften
- Kritische Anmerkungen
- Ausgewählte Rezeptionen und Standpunkte zu Brentanos Psychologie vom empirischen Standpunkt
- Die Rezeption Brentanos in den spanischsprachigen Ländern
- Rezeption Franz Brentanos in Russland
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Franz Brentanos Werk „Psychologie vom empirischen Standpunkt", das er 1874 veröffentlichte. Ziel ist es, die Grundlegung der Psychologie als philosophische Disziplin, die Brentano anstrebte, zu beleuchten und seine Argumentation für eine empirisch-deskriptive Erforschung psychischer Phänomene zu untersuchen. Dabei werden insbesondere die Abgrenzung der Psychologie von den Naturwissenschaften sowie die Überlegenheit der Psychologie gegenüber diesen Wissenschaften im Fokus stehen.
- Die Abgrenzung der Psychologie von den Naturwissenschaften
- Die Erhabenheit der Psychologie gegenüber den Naturwissenschaften
- Die Methodik der Psychologie als Wissenschaft von den psychischen Phänomenen
- Die Bedeutung der Psychologie für andere Wissenschaftszweige
- Die Rezeption von Brentanos Psychologie in verschiedenen Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Franz Brentanos Werk „Psychologie vom empirischen Standpunkt" für die Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft dar. Brentanos Ziel war es, eine neue und strukturierte Wissenschaft zu etablieren, die auf Erfahrungsdaten basiert und die Psychologie als philosophische Grunddisziplin etabliert.
Kapitel 2 beleuchtet den Ausgangspunkt von Brentanos Überlegungen. Er kritisiert die damalige Psychologie als unstrukturiert und möchte eine wissenschaftliche Fundierung schaffen. Brentano grenzt den Begriff der Psychologie von der aristotelischen Definition ab, indem er die Seele als Träger von Vorstellungen und anderen Eigenschaften definiert, die nur durch innere Erfahrung wahrnehmbar sind. Die Psychologie wird somit zur Wissenschaft der intellektuellen Betätigung und des Bewusstseins.
Kapitel 3 behandelt die Überlegenheit der Psychologie gegenüber den Naturwissenschaften. Brentano argumentiert, dass die Psychologie durch die unmittelbare Wahrnehmung innerer Phänomene eine höhere Erkenntnisqualität besitzt. Er stellt die Unterschiede zwischen physischen und psychischen Phänomenen heraus und betont die Bedeutung der inneren Erfahrung für die Psychologie. Brentano definiert die Psychologie als Wissenschaft von den psychischen Phänomenen, die durch innere Wahrnehmung direkt zugänglich sind. Im Gegensatz dazu sind physische Phänomene nur mittelbar durch unsere Sinne wahrnehmbar.
Kapitel 4 beleuchtet die kritischen Anmerkungen zu Brentanos Psychologieentwurf. Ein Kritikpunkt ist der Vorwurf des Subjektivismus, da die psychischen Phänomene nur individuell wahrnehmbar sind. Brentanos Versuch, die Psychologie von den Naturwissenschaften abzugrenzen, wird in Frage gestellt, da die gefundenen psychischen Gesetzmäßigkeiten nur dem Einzelnen unmittelbar zugänglich sind.
Kapitel 5 stellt ausgewählte Rezeptionen und Stellungnahmen zu Brentanos Psychologieentwurf vor. Die Rezeption in den spanischsprachigen Ländern wird vor allem mit José Ortega y Gasset verbunden, der Brentano als „Quelle der fruchtbaren Strömung der Phänomenologie" bezeichnet. Die russische Rezeption ist weniger systematisch, zeigt aber ebenfalls einen Einfluss Brentanos auf die russische Philosophie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Psychologie vom empirischen Standpunkt, Franz Brentano, innere Erfahrung, psychische Phänomene, Naturwissenschaften, Abgrenzung, Überlegenheit, Rezeption, José Ortega y Gasset, Russland.
- Arbeit zitieren
- Katja Beitat (Autor:in), 2002, Die Grundlegung der Psychologie vom empirischen Standpunkt von Franz Brentano, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9488
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