Kafka selbst beschreibt sein Dasein als ein „schreckliches Doppelleben, aus dem es wahrscheinlich nur den Irrsinn als Ausweg gibt“. Ein Gefühl, dass er wohl mit vielen Autoren geteilt haben mag. Die Reflexion über das Künstlertum beschäftigte verschiedenste Schriftsteller in der Moderne, wie etwa auch Thomas Mann, um nur ein Beispiel zu nennen, und schlägt sich auch in Kafkas Literatur nieder. Dabei häuft sich diese Thematik in vielen seiner Erzählungen und gerade seine späten Texte, wie auch Erstes Leid, widmen sich der Thematik Kunst. Fragen, wie jener nach der Rechtfertigung der künstlerischen Existenz und der Auseinandersetzung mit der Realität, dem Künstler und seiner Rolle in der Gesellschaft finden hier Raum.
Daher stellt eine genauere Aufarbeitung dieser Thematik einen interessanten Untersuchungsgegenstand dar und soll Gegenstand dieser Arbeit sein. Die Erzählung Erstes Leid wird dafür gewählt, da aufgrund ihrer Länge eine detaillierte Analyse gewährleistet werden kann. Die explizite Fragestellung, welche für die hier vorliegende Ausarbeitung als Orientierung dient, lautet: „Wie wird das Verhältnis von Kunst und Leben in der Erzählung Erstes Leid dargestellt?“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Strukturelle Form
- Aufbau und Struktur
- Der Erzähler
- Die Erzählwelt
- Das Verhältnis zwischen Kunst und Leben
- Stellung zur Gesellschaft
- Das Selbstverständnis des Künstlers
- Kunst und Existenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Verhältnis von Kunst und Leben in Franz Kafkas Erzählung "Erstes Leid" zu analysieren. Dabei wird die Frage untersucht, wie die Darstellung des Künstlers in der Erzählung die Auseinandersetzung zwischen dem künstlerischen Schaffen und der Realität widerspiegelt.
- Die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft
- Das Selbstbild des Künstlers und seine Beziehung zu seiner Kunst
- Der Konflikt zwischen dem künstlerischen Streben und den Anforderungen des Lebens
- Die Darstellung von Existenz und Isolation im Kontext des Künstlertums
- Der Einsatz von literarischen Mitteln zur Verdeutlichung des Themas Kunst und Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Künstlerdarstellung in Kafkas Werk ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Dabei wird auf die Bedeutung des Konflikts zwischen Kunst und Leben in Kafkas Spätwerk hingewiesen.
Im zweiten Kapitel erfolgt eine Analyse der strukturellen Form der Erzählung "Erstes Leid". Es werden der Aufbau, die Rolle des Erzählers und die Gestaltung der Erzählwelt beleuchtet, um eine Basis für die spätere thematische Analyse zu schaffen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse des Verhältnisses zwischen Kunst und Leben in "Erstes Leid". Dabei werden die Stellung des Künstlers in der Gesellschaft, sein Selbstverständnis und die Beziehung zwischen Kunst und Existenz untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Kunst und Leben in Franz Kafkas Erzählung "Erstes Leid". Im Fokus stehen dabei der Konflikt zwischen dem künstlerischen Schaffen und der Realität sowie die Darstellung des Künstlers in seiner Rolle als Individuum und in seiner Beziehung zur Gesellschaft. Weitere wichtige Schlagwörter sind Existenz, Isolation, Selbstverständnis, Erzählstruktur und -technik.
- Citar trabajo
- Katharina Müller (Autor), 2020, Der Konflikt zwischen Kunst und Leben. Die Künstlerdarstellung in Kafkas Erzählung "Erstes Leid", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/948624