Diese Einsendeaufgabe hat zum Ziel, den Produktlebenszyklus darzustellen und auf die vier Phasen desselben einzugehen. Produkte durchlaufen während ihres Bestehens unterschiedliche Phasen. Diese werden im Konzept des Produktlebenszyklus festgehalten. Das Konzept besagt, dass alle Produkte einen Anfang als auch ein Ende haben. Doch nicht jedes Produkt entspricht einem klassischen Verlauf, sondern befindet sich in verschiedenen Phasen. Anhand jeweils eines Beispiels wird nachstehend versucht, die vier Formen von Produktlebenszyklen zu erläutern.
Produkte durchlaufen während ihres Bestehens unterschiedliche Phasen. Diese werden im Konzept des Produktlebenszyklus festgehalten. Das Konzept besagt, dass alle Produkte einen Anfang als auch ein Ende haben. Doch nicht jedes Produkt entspricht einem klassischen Verlauf, sondern befindet sich in verschiedenen Phasen. Anhand jeweils eines Beispiels wird nachstehend versucht, die vier Formen von Produktlebenszyklen zu erläutern. (Haas-Kotzegger, 2011, S.18 f. ).
Flop
Der Terminus Flop bezeichnet jene Produkte, bei welchen der Absatz nach anfänglichen Erfolgen wieder sinkt. Als solch ein Produkt lässt sich die 1992 erschienene Mini-Disc1 von Sony identifizieren. Eigentlich sollte die nur 18 Gramm leichte Disc die klassische Kassette als Speicher- und Wiedergabemedium ablösen, der nachhaltige Erfolg blieb allerdings aus. Zwar ist die Mini-Disc um ein vielfaches kleiner und technisch auf einem besseren Stand als eine Kassette, jedoch ist sie mit keinem Vorgängerformat kompatibel. Auch der technische Vorteil war nicht ausreichend vorhanden, weshalb die Mini-Disc in Rekordgeschwindigkeit durch die CD und den USB-Stick ersetzt wurde.
Da mein Vater in der Elektronikbranche tätig ist, kam ich schon in meiner Kindheit in den Genuss, so ziemlich jede technische Erneuerung ausprobieren zu können. Gut in Erinnerung aus den 1990ern ist mir allerdings nur die Kassette geblieben. Zwar hab ich einen Walkman besessen, welcher mit einer Mini-Disc zu verwenden war, allerdings habe ich diesen nicht sehr lange benützt. Mitte der 1990er wurde die CD berühmt und löste somit Kassette und Mini-Disc in Windeseile ab. So schnell wie die Mini-Disk da war, war sie auch wieder weg.
Zwar gibt es die Mini-Disc heute immer noch, allerdings nutzen das Format vor allem Radioreporter für Aufnahmen bei Außenterminen. Viel mehr Nutzer hat die von Sony als Kassetten-Killer angekündigte Mini-Disc auch nie gefunden. Dabei hat sich Sony redlich bemüht, denn Michael Jacksons Best-Of-Album "HIStory" erschien 1995 zuerst auf Mini-Disc und danach erst auf CD. Wenn man jedoch miteinbezieht, dass das Album von Sony Music herausgegeben wurde, ist das kein sehr großer Erfolg.2
Diese Hilfe aus dem eigenen Haus half der Mini-Disc als Mainstream-Medium für Kaufmusik nicht weiter. 1995 waren in Deutschland weniger als 500 Popalben auf Mini-Disc erhältlich. Heute gibt es keine einzige mehr. Meiner Meinung nach war der Erscheinungszeitpunkt der Disc sehr schlecht gewählt. Die Technik war theoretisch schon einen Schritt weiter, weshalb die Sony Mini-Disc nur als „Lückenfüller“ fungieren konnte.
In einigen wenigen Sparten fand die Disc zwar sicherlich Anklang, die große Masse konnte damit allerdings nicht überzeugt werden – somit gilt die Mini-Disc als Sonys größter Flop.
Erfolgreicher Relaunch
Ein Relaunch ist die Wiederbelebung eines Produkts, welches immer wieder Auf und Abs erlebte. Als erfolgreiches Beispiel für einen Relaunch kann der VW Beetle genannt werden. Der Vorläufer des Beetles war der VW Käfer, welcher von 1998 bis 2003 produziert wurde. Mit über 21,5 Millionen produzierte Fahrzeugen war er bis zu den 1990er Jahren das meistverkaufte Automobil der Welt.3 Zwar verzeichnete der Käfer immer wieder Verkaufstiefpunkte und musste sich im Laufe der Jahre mit zunehmender Konkurrenz auseinandersetzten, jedoch gelang es Volkswagen den kleinen Flitzer immer richtig zu positionieren. In den 1980er Jahren ging die Nachfrage allerdings zurück, das kleine, runde Auto war für das „trendige Zeitalter“ zu altmodisch und klassisch. Sportwägen und frische Marken wie Audi und BMW dominierten, vor allem bei jungen Fahrerinnen und Fahrern. Rechtzeitig erkannte jedoch VW den Trend und entschloss sich für einen optischen Relaunch. Aus diesem Grund stellte Volkswagen 1994 den „Concept 1“ vor, ein Auto, dessen Design zwar an den ursprünglichen Käfer erinnert, jedoch modernen und lebendiger ausgestattet ist. Seit 1998 wurde dieses Modell als „New Beetle“ in Serie produziert, seit 2003 auch als Cabriolet.
Um den Ruf als kleines Retroauto abzulegen, präsentierte VW den neuen Beetle mit Hilfe der Stars von heute: Das Auto wurde bei einem „The Black Eyed Peas” Konzert in New York auf der Bühne platziert und bei einer Motorshow in Shanghai auf der MTV-Bühne von berühmten DJs angekündigt.4 Die neue Generation schlägt nun die Brücke zwischen Altbekanntem und neuen Wegen. Der Beetle soll sich durch ein neues Design und neueste Technik als Auto des 21. Jahrhunderts frecher, dynamischer, maskuliner zeigen. Den Ruf als Frauenauto möchte der Beetle dank sportlicher Ausstattung und sportlichem Fahrwerk ablegen.
Ich selbst bin heute begeisterte Beetle-Fahrerin, auch wenn ich mir dies noch vor einigen Jahren nicht vorstellen hätte können. Für mich hatte der Wagen einen „Oma-Ruf“ – ein kleines, altwirkendes Auto mit einer Vase am Armaturenbrett. Der neue Beetle hat mich aber wirklich positiv überrascht. Die Optik erinnert nur mehr dunkel an den VW Käfer, eher wirkt das Auto wie ein Sportwagen, sehr flach gebaut und mit großen Felgen. VW hat hier wirklich ein gutes Gespür bewiesen und ist rechtzeitig auf den neuen Zug aufgesprungen.
Für mich ist der VW Beetle ein anschauliches Beispiel, wie man ein Auto aus den 1930ern auch in der Gegenwart attraktiv halten kann.
Laune
Produkte die innerhalb kurzer Zeit sehr stark nachgefragt werden, aber dann plötzlich an Popularität verlieren, fallen in die Kategorie der Laune.
Als solch eine klassische Modeerscheinung kann das Steißbein-Tattoo, auch bekannt unter dem Vulgarismen „Arschgeweih“, gesehen werden. Zwar handelt es sich bei Tattoos grundsätzlich um keinen typischen Modetrend, die Art und Platzierung der Tätowierung am Körper werden aber durchaus durch Stilvorgaben bestimmt.
Als Steißbein-Tattoo gilt eine längliche, meist symmetrische Tätowierung auf dem Rücken kurz oberhalb des Steißbeins, in der so genannten Michaelis-Raute. Sie wurde in den späten 1990er Jahren im Rahmen der Bauchfreimode kurzzeitig populär und wird fast ausschließlich von Frauen getragen. Damals als Modetrend verstanden wird diese Tattooform heute eher belächelt und negativ assoziiert. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der Begriff „Arschgeweih“ in der Sendung Genial daneben und auch der Komiker Michael Mittermeier trug in seiner Bühnenshow Paranoid zur weiteren Verbreitung bei.5
Inzwischen profitiert vor allem die Kosmetikindustrie vom ungeliebten Hautbild der geweihförmigen Dekoration des unteren Rückens. Die Zahl der Laserbehandlungen bei Tätowierten hat sich in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt.6
Auch meine subjektive Meinung tendiert dazu, diese Art von Tattoo zu verurteilen. Leicht wird jemand mit einer Steißbeintätowierung belächelt und umgangssprachlich als „Prolet“ bezeichnet.
Als aktuelle „Lieblingstätowierung“ der Österreicher und Österreicherinnen zwischen 16 und 24 gelten Schmetterling, Sterne, Blumen und Namen.7 Wie lange dieser Trend andauern wird steht wortwörtlich auch noch in den Sternen.
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1 http://www.golem.de/news/sonys-minidisc-das-letzte-speichersystem-seiner-art-1302-97337.html
2 http://www.spiegel.de/netzwelt/web/millionen-versager-hipzip-co-die-bittersten-format-flops-detechnikgeschichte-a-536500-4.html
3 http://www.spiegel.de/auto/aktuell/kaefer-geschichte-vom-kdf-wagen-zum-beetle-a-256280.html
4 http://www.automobil-produktion.de/2011/04/volkswagen-startet-neue-generation-des-beetle/
5 http://de.wikipedia.org/wiki/Arschgeweih
6 http://www.mz-web.de/gesundheit/-bye-bye-arschgeweih---viele-wollen-tattoo-entfernen,20643030,18322534.html
7 http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/taetowierungen-koerper-als-schmuck/1247792.html
- Citation du texte
- Corinne Reiser (Auteur), 2014, Die vier Phasen des Produktlebenszyklus. Eine kurze Erläuterung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/948308