Inhalt
DIE IRAK KRISE
Einleitung
Der Irak
Saddam Hussein
Der Golfkrieg 1991
Der Konflikt im Februar 1998
Die Ursachen
Die Krise spitzt sich zu
Die Krise im Dezember 1998
Die Ursachen
Die Angriffe der USA und Grossbritanniens
Die aktuelle Situation bis M ä rz 1999
Die Rollen der UNO / der USA
Die TV-Sender
Konklusion
Quellennachweis
Zeitungs- / Zeitschriftenartikel
Verwendete Internetadressen
Bildernachweis
DIE IRAK KRISE
Einleitung
Bei der vorliegenden Vertiefungsarbeit ging ich folgendermassen vor: Zuerst sammelte ich genügend Informationen über mein Thema. Da unser Geschichtsbuch zuwenig aktuell ist und über den Golfkrieg sowie die anschliessende aktuelle Krise ziemlich spärlich berichtet wird, musste ich mich anderweitig umsehen.
Die meisten Informationen fand ich im Internet im Archiv des Zürcher Tages-Anzeigers.
Weitere Unterlagen fand ich im Archiv (CD-ROM und Internet) der Neuen Zürcher Zeitung NZZ und in meinen gesammelten Ausgaben des Nachrichtennmagazin FACTS. Leider ist es sehr schwierig im Internet eine nützliche Seite zu finden, wenn man nicht von Anfang an eine konkrete Adresse kennt mit welcher man beginnen könnte. Wenn man einmal auf eine brauchbare Homepage gelangt ist, kommt man dann durch entsprechende Links automatisch weiter auf andere zum Thema passende Seiten.
Zuerst wollte ich in meiner Arbeit einen kurzen Überblick über die Situation verschaffen (Abschnitte "Der Irak" / "Saddam Hussein" / "Der Golfkrieg 1991"), bevor ich zum eigentlichen Hauptthema, der aktuellen Irak-Krise vor allem im Zusammenhang mit den USA überging.
Natürlich hätte man noch über zahlreiche weitere Themen genauer untersuchen können, wie zum Beispiel die Rolle Israels, Saudi-Arabiens, der Türkei, Kuwaits und anderen Nachbarländern, die Auswirkungen der UNO-Sanktionen und des Ölembargos, die UNOSonderkommission oder die Situation der irakischen Bevölkerung während der Krise. Doch das hätte den vorgegebenen Rahmen mehr als gesprengt.
Zum Schluss versuchte ich auf Ihren Vorschlag hin die Rollen zwischen der UNO und den USA genauer unter die Lupe zu nehmen. Und zu guter Letzt prüfte ich, wie weit die Fernsehsender von der Irak-Krise profitieren.
Der Irak
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1
Irak ist ein Staat mit rund 16 Millionen Einwohnern in Vorderasien. Er erstrckt sich über eine Fläche von 434,924 km2 im historischen Stromtiefland von Euphrat und Tigris. Gesprochen wird Arabisch und Kurdisch, die am meistverbreitete Religion ist der Islam (Sunniten und Schiiten).
Der Irak ist eine präsidiale Republik, welche seit 1968 die Verfassung eines volksdemokratisch-sozialistischen Einheitsstaates besitzt. Hauptstadt des Iraks ist Bagdad. Die Bevölkerung setzt sich aus ungefähr 80% Arabern, 17% Kurden und Armeniern und 2% Türken zusammen. Das Klima ist subtropisch-kontinental, nebst einigen Gebirgswäldern gibt es überwiegend eine Steppen- und Wüstenvegetation.
Aus wirtschaftlicher Sicht am bedeutendsten ist die Erdölförderung, welche bis 1991 rund 95% des gesamten Exportwertes ausmachte. Daneben spielen die Baumwoll- und Tabakindustrie eine gewichtige Rolle. Allerdings hat die UNO nach dem Golfkrieg von 1991 strenge Wirtschaftssanktionen erteilt und kontrolliert die Importe und Exporte Iraks. Als vorübergehende humanitäre Aktion bis zur Aufhebung der Sanktionen rief die UNO das Programm "Öl für Nahrung" ins Leben.
Von 1534 bis 1918 gehörte der Irak zum Osmanischen Reich. 1920 war er britisches Mandatsgebiet, ab 1921 eine Monarchie unter britischer Oberhoheit. 1932 wurde das Mandat beendigt. Ab 1958 ist der Irak eine Republik, ab 1961 gab es zahlreiche Kurdenaufstände. Von 1980 bis 1988 stand der Irak dem Iran im Ersten Golfkrieg gegenüber, bei welchem über eine Million Menschen ihr Leben verloren.
Saddam Hussein
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2
Saddam Hussein al-Majeed al-Tikriti wurde am 28. April 1937 in al-Ouja, rund 160 Kilometer nördlich von Bagdad geboren. Sein richtiger Vater war laut Saddam vor der Geburt gestorben, andere Quellen sagen allerdings, dass er die Familie hätte sitzen lassen. Saddams Mutter heiratete schnell wieder, doch Saddams neuer Vater - Ibrahim Hassan - gab offen zu, dass er Saddam hasste.
Schliesslich nahm Khairallah Tulfah - Saddams Onkel - den Jungen zu sich und schickte ihn in die Schule. Als Saddam fünf Jahre alt war, wurde er mit Sajida verlobt. Als Saddam elf Jahre alt war, zog Tulfah nach Bagdad; Saddam arbeitete als Fahrkartenkontrolleur in einem Bus. Bereits mit 14 Jahren beging Saddam seinen ersten Mord; er erschoss einen Verwandten in Tikrit und war sogar stolz darauf. Einige Jahre später wurde er von der Militärakademie von Bagdad abgewiesen. In der Folge schrieb sich Saddam Hussein an der Rechtsfakultät der Universität von Bagdad ein und trat der Baath-Partei bei, einer weltlichen nationalistischen Gruppierung, welche die arabische Welt zu einer Nation vereinen wollte. Saddam wurde immer mehr zu einem Schlägertyp. Als der Versuch missglückte den Präsidenten General Abdel Karim Qassem zu ermorden flüchtete Saddam vier Jahre nach Ägypten. Im Jahre 1963 wurde Qassem gestürzt und Saddam kehrte in den Irak zurück. In der Baath Partei, welche 1968 die Macht im Irak übernahm stieg Saddam immer weiter auf, bis er schliesslich mehr Macht hatte als der Präsident selbst. Nach 1973 stiegen die Ölpreise um 70 Prozent, was den Irak und vor allem die Mächtigen im Irak ziemlich reich machte. 1979 wurde Saddam schliesslich offiziell Präsident und scheint die Macht bis heute fest im Griff zu haben.
Der Golfkrieg 1991
Am 2. August 1990 überfielen Streitkräfte aus dem Irak den erdölreichen Kleinstaat Kuwait. Diese Invasion wurde noch am selben Tag vom UNO-Sicherheitsrat einstimmig verurteilt. Einen Tag später forderten die Sowjetunion sowie die USA gemeinsam den Rückzug der irakischen Truppen aus Kuwait. Am 8. August entsendete der amerikanische Präsident George Bush Truppen zum Schutz Saudi-Arabiens an den Golf. Ende November wurde dem Irak ein Ultimatum gestellt: Bis am 15. Januar 1991 musste Kuwait geräumt sein, sonst würde die UNO mit militärischer Gewalt eingreifen.
Als diese Frist nicht eingehalten wurde, begannen die Alliierten unter dem Oberkommando der USA in der Nacht des 17. Januar 1991 mit massiven Luftangriffen.
Der Konflikt im Februar 1998
Die Ursachen
Es ging darum, dass der Irak verdächtige Anlagen den UNO-Abrüstungsinspektoren nicht zur Untersuchung freigab. Dabei hatten die Inspektoren der United Nations Special Commission (UNSCOM) seit rund 7 Jahren den Auftrag, Raketen mit einer Reichweite von über 150 Kilometern sowie atomare, biologische und chemische Waffen zu registrieren und zu zerstören. Oft waren die Inspektoren dabei vom Irak im wahrsten Sinne des Wortes "in die Wüste geschickt worden". Man wusste vom Irak mit ziemlicher Sicherheit, dass er eine enorme Menge biologischer Waffen besass und noch immer herstellte. Der Irak importierte auch Bakterienstämme, die man offiziell für Impfungen brauchte, um danach Bio-Waffen daraus herzustellen.
Ähnlich ist es auch bei den chemischen Waffen: Der Irak hat gesagt, man hätte bis 1988 260 Kilogramm des Nervengases VX hergestellt, aber nach 1988 sei die Produktion eingestellt worden. Erst als die Inspektoren später eher zufällig auf eine VX Anlage gestoßen sind, hat der Irak zugegeben später noch 3,9 Tonnen von VX produziert zu haben. Das ist aber sicherlich nicht die gesamte Menge, über die der Irak verfügt. Schon mit 3,9 Tonnen könnte man wohl 2 Milliarden Menschen töten. Angeblich hat der Irak biologische und chemische Waffen schon an Affen, Hunden und Gerüchten zufolge auch schon an iranischen Kriegsgefangenen ausprobiert.
Saddam Hussein meinte immer wieder, er würde die umstrittenen Gebiete für die UNOInspektoren öffnen. Allerdings hatte er diese Einlenkungen wiederholt an verschiedene Bedingungen geknüpft.
Der Irak hat zum Beispiel einmal angeboten, alle Anlagen untersuchen zu lassen wenn dies zur Aufhebung der UNO-Wirtschaftssanktionen, insbesondere des Ölembargos führen würde. Die Sanktionen waren nach der Invasion des Iraks in Kuwait verhängt worden. Die USA lehnten diese vermeintlichen Vorschläge des Iraks immer wieder ab und begannen im Februar 1998, einen Millitärschlag vorzubereiten. So hat Bill Clinton gesagt, dass Gewalt niemals die erste Lösung sein könne, dass sie aber manchmal immer noch die einzig mögliche sei. Dabei wurden die USA von Großbritannien unterstützt.
Die Krise spitzt sich zu
Russland und China, ebenfalls im UNO-Sicherheitsrat vertreten, lehnten jede Gewaltaktion am Golf ab. Die Staatschefs beider Länder Jelzin und Li Pang forderten statt dessen eine friedliche Lösung und hofften insgeheim auf eine rasche Aufhebung des Ölembargos, damit sie gewinnträchtige Verträge mit dem Irak abschließen können. Auch die Schulden des Iraks bei Russland in beträchtlicher Milliardenhöhe (man schätzt sie auf rund 50 Milliarden Dollar) dürften eine grosse Rolle im Bestreben einer diplomatischen Lösung gewesen sein. Und letzlich wollte sich Russland als Macht im Nahen Osten behaupten und sich von den USA nicht einfach so unterkriegen lassen..
Russland hatte die USA gewarnt, einen Militärschlag gegen die USA durchzuführen. Die Amerikaner würde bei einem eventuellen Militärschlag die militärische Zusammenarbeit zwischen Rußland und den USA gefährden.
Auch Frankreich, das 5. Ständige Mitglied im UNO-Sicherheitsrat, war gegen einen Militärschlag. Hier dachte man ebenfalls an den eigenen Vorteil. Vor dem Handelsembargo gegenüber dem Irak war nämlich Frankreich das Land, an welches der Irak die meisten Rohstoffe exportiert hatte. Ausserdem weiss man, dass Frankreichs Präsident Jacques Chirac kein Feind, sondern ein Freund von Saddam Hussein ist.
Unter anderem wegen dieser Haltung machte später der US-Exgeneral Norman Schwarzkopf die drei früheren Verbündeten verantwortlich für die Haltung Saddam Hussein's und deren Folgen. Nach anfänglichen Bedenken beschloss UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Freitag, den 20. Februar 1998 nach Bagdad zu reisen. Alle 15 Mitglieder des Weltsicherheitsrates stimmten dieser Reise zu. Der Irak hat diesen Schritt begrüsst. Alle Welt wusste, dass der Besuch von Annan die letzte Chance für einen friedlichen Ausgang des Konflikts war. Einen Verhandlungsspielraum hatte der der Generalsekretär aber kaum, weshalb man der Mission nicht allzugrosse Erfolgschancen geben wollte. Die Regierungen in Washington und London verlangten einen vollen und ungehinderten Zugang von UNO-Inspektoren zu vermuteten Waffenverstecken. Frankreich, Russland, China und auch Papst Johannes Paul II. verlangten mehr Autonomie für Annan. Um den Irak zum Einlenken zu bewegen, beschloss die UNO eine Erlaubnis zur Erhöhung der irakischen Erdölexporte um 150 Prozent, was 5.2 Milliarden Dollar pro Halbjahr entspricht. Nachdem die ersten Gespräche mehr oder weniger erfolglos verlaufen sind, konnte man sich am Sonntag einigen und am Montag darauf wurde ein Abkommen unterzeichnet. Das Abkommen sicherte den Inspektoren eine uneingeschränkte Untersuchung zu. Die Inspektoren konnten dem Vertrag nach also jegliche Gebäude, auch die Paläste, jederzeit inspizieren. Der Vertrag bestätigte gleichzeitig auch die Rolle der Unscom als Kontrollorganisation mit dem Australier Richard Butler als Chef. Mit diesem eher überraschenden Resultat stieg nun der Druck auf Washington, einem möglichen Kompromiss zuzustimmen.
Kofi Annan hatte diese Abstimmung dem UNO-Sicherheitsrat vorgelegt. Frankreich, Russland und China waren zufrieden und setzten immer mehr auf eine rasche Aufhebung des Wirtschaftembargos. Mit der Aufstockung des "Öl für Nahrung"-Projekts wurde der erste Schritt ja bereits getan. Auch die USA stimmten dem Vertrag relativ schnell zu. Allerdings machte US-Präsident Bill Clinton keinen Hehl daraus, dass er Saddam Hussein noch immer nicht hundertprozentig glaubte und seine Truppen vorsorglich vorerst im Golf stationiert lasse. Für den Fall einer Verletzung der Vereinbarung drohte Clinton dem Irak mit ernsthaften Konsequenzen.
Die Krise im Dezember 1998
Die Ursachen
Bereits nach der Krise im Februar wurden Stimmen laut, der Krieg im Nahen Osten sei nur aufgeschoben, er komme bestimmt noch. Viele Araber waren überzeugt, dass die USA nur auf die nächste Gelegenheit warteten, um erneut gegen Saddam Hussein vorgehen zu können. Daran begann man jedoch zu zweifeln, als der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten - William Cohen - ankündigte, dass die USA langsam ihre Truppen aus dem Golfgebiet auf den Bestand vor der Krise reduzierten. Und dies entsprach immerhin 15,000 bis 18,000 von insgesamt 35,000 Soldaten und zahlreichen der 350 Kampfflugzeugen. Allerdings waren die USA nach eigenen Angaben in der Lage in einem allfälligen Ernstfall innert 48 Stunden ihre Truppen am Golf verstärken zu können.
Erste Anzeichen auf ein Wiederauflammen der Krise machten sich im August 1998 bemerkbar, als der irakische Vize-Premierminister Tarek Aziz auffällig ungeduldig von der Unscom eine Bestätigung verlangte, dass der Irak keine chemischen Waffen und keine Raketen mit über 150 Kilometern Reichweite mehr besässe und auch nicht mehr herstellte. Als sich darauf der Chef der Überwachungskommission weigerte voreilig eine solche Bescheinigung auszustellen, drohte der Vize-Premier mit einer Beendigung der Zusammenarbeit. Und tatsächlich beschloss der Irak am 31. Oktober 1998 die Kooperation mit den UNO-Inspektoren einzustellen. Der Irak war nach eigenen Angaben bereit die Konsequenzen zu tragen.
In der Folge zog die UNO die dreissig Mitarbeiter der Sonderkommission aus Bagdad ab. Der Abzug sei auf die abgebrochene Zusammenarbeit des Iraks zurückzuführen, war die offizielle Begründung seitens der UNO. Vielmehr dürften aber die erneuten Drohungen der USA und Grossbritanniens den Irak anzugreifen der Grund für den Rückzug gewesen sein.
Die Angriffe der USA und Grossbritanniens
Am frühen Morgen des 14. November 1998 gab Bill Clinton den Befehl zum Angriff gegen den Irak. Doch während bereits Flugzeuge über dem Golf in Richtung Bagdad unterwegs waren, traf bei Kofi Annan ein Schreiben ein, in welchem Saddam Hussein zum wiederholten Mal den Forderungen nachgab und die UNO-Inspktoren wieder zuliess. Eine Bombardierung Iraks konnte so vorerst in letzter Minute abgewendet werden. Bill Clinton und Tony Blair liessen aber verlauten, dass sie bei einer erneuten Konfrontation ohne Warnung eingreifen würden.
Am 16. Dezember spitzte sich die Krise dann blitzschnell zu. Die Unscom berichtete, dass der Irak weiterhin Schwierigkeiten bereitete und den Inspektoren den Zugang verweigerte. In der Nacht auf den 17. Dezember 1998 begannen dann die USA gemeinsam mit Grossbritannien die Luftangriffe gegen den Irak, welcher sich während der ganzen Angriffsdauer nur schwach zur Wehr setzten konnte. Während man in den USA teilweise der Meinung war, dass Bill Clinton vom bevorstehenden Amtsenthebungsverfahren wegen seiner Sex-Affäre ablenken wollte, stand man in Grossbritannien voll hinter dem Premierminister Tony Blair. Russland's Spitzenpolitiker dagegen war ziemlich empört über die Angriffe, welche ihrer Meinung nach ein Verstoss gegen die UNO-Charta darstellten. Auch China war gegen die Angriffe und bemängelte, dass es keine rechtliche Basis für die Angriffe gab.
Die aktuelle Situation bis März 1999
Im Januar 1999 stiegen die Bemühungen, eine konkrete Lösung zur Beilegung des Konflikts zu finden. Dabei wurde vor allem eine Lockerung der UNO-Sanktionen in Betracht gezogen. Frankreich und Russland wollten das Ölembargo gegen Bagdad aufheben. Überraschenderweise schlugen auch die USA einen Plan vor, wie die Sanktionen gegen den Irak gelockert werden könnten, ohne dass dabei das Regime, sondern die irakische Bevölkerung davon profitieren würde. Im Gegensatz zu den französischen und russischen Vorschlägen beschränkte sich der amerikanische nur auf humanitäre Hilfe. Ungeachtet dessen suchten die Iraker erneut einen Konflikt. Am 15. Februar 1999 drohten sie den beiden Nachbarstaaten Kuwait und Saudi-Arabien erstmals seit 1991 wieder mit militärischen Angriffen, weil sie die Amerikaner unterstützten.
Danach geschah bis zum heutigen Datum eigentlich nichts nennenswertes mehr.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Rollen der UNO / der USA
Im Februar 1998 konnte die UNO, und vor allem der UNO-Generalsekretär Kofi Annan, der ganzen Welt zeigen, dass auch die momentan einzige Supermacht auf der Welt nicht alle Probleme ohne fremde Mithilfe lösen kann. Der Ghanaer Annan verhinderte einen militärischen Angriff der USA nochmals knapp und konnte mit Saddam Hussein einen Vertrag aushandeln, bei welchem die USA ziemlich unter Druck standen und weitgehend zustimmen mussten. Aber schon bei dieser ersten Krise zeigte sich wer am meisten zu sagen hatte. Egal, welche Meinung alle andern Staaten hatten, waren die USA dagegen wurde es letztendlich auch nach ihrem Willen gemacht. Die USA besitzen im Moment einfach zu viel Macht, um sich etwas gefallen zu lassen. Doch die diplomatische Lösung, welche Kofi Annan erreichte, war ein kleiner Sieg für die Russen und die Franzosen, welche sich schon immer gegen einen Militärschlag ausgesprochen hatten. Vor allem Russland war stolz, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder eine Hauptrolle in der Weltpolitik spielen zu können.
Nach der Krise im Dezember 1998 stand die UNO aber als Verliererin fest. Die Vereinigten Staaten griffen gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich den Irak an, ohne dass die Vereinigten Nationen zuvor darüber beraten hatten. Verschiedene Stimmen wurden laut, die USA hätten kein Recht gehabt den Irak anzugreifen. Die USA jedoch behautpteten, die Militäraktionen wären durch frühere UNO-Resolutionen abgedeckt gewesen und hätten keinen weiteren Beschlüsse des UNO-Sicherheitsrates benötigt.
Seit dem Golfkrieg 1991 hat die UNO kontinuierlich an Bedeutung verloren, während die USA die Rolle als "Weltpolizisten" einnahm.
Die TV-Sender
Von der Irak-Krise profitierten verschiedenste Fernsehsender. Der amerikanische Nachrichtensender CNN zum Beispiel verdankt seine Popularität nur dem Golfkrieg von 1991. Mit spektakulären Aufnahmen von der Front erreichte der Sender zusätzliche Werbeeinnahmen von 28 Prozent.
So ist es nicht weiter verwunderlich, wenn weitere Fernsehsender wie BBC, ABC und CBS den Krieg im Kampf um Einschaltquoten missbrauchen. Allein im kleinen Kuwait haben sich im Februar 1998 über 400 Journalisten eingefunden, um ihrem Sender die besten Bilder liefern zu können.
Bei den ersten Luftangriffen der Amerikaner und der Briten im Dezember 1998 übertrug beispielsweise CNN das Geschehen live aus der irakischen Hauptstadt Bagdad in die ganze Welt.
Konklusion
Ich persönlich bin mir nicht sicher ob ein Militärschlag der USA eine wirksame Lösung war. Natürlich brachte sie mehr als es der diplomatische Weg gemacht hätte, wie ihn zum Beispiel Frankreich, Russland und China wollten. Denn Personen wie Saddam Hussein und auch Milosevic scheinen nur die Spracher der Gewalt zu verstehen. Und nicht einmal die nützt wirklich etwas! Solche Personen sehen nur Macht und Reichtum und um das zu erreichen ist ihnen jedes Mittel recht.
Was mich ein bisschen erstaunt hat, ist die Tatsache, dass die EU-Staaten (ausser Frankreich und Grossbritannien natürlich) sich herzlich unauffällig verhalten haben. Und die beiden europäischen Staaten, die an der Krise beteiligt waren, hatten zwei verschiedene Meinungen.
Während der Krise dachte jedes Land nur an seinen eigenen Vorteil und kümmerte sich nicht um die arabischen Staaten oder die UNO. Die USA hatten kein Interesse an einer diplomatischen Lösung, da sie kein Öl vom Irak wollten. Ganz im Gegensatz zu Frankreich, China und Russland, welches sowieso bestrebt wahr das vom Irak geschuldete Geld endlich eintreiben zu können. Und Saddam Hussein hat eh noch nie Rücksicht genommen auf jemanden.
Ein heikles Thema finde ich die amerikanisch-britischen Luftangriffe ohne Erlaubnis der UNO. Zu beurteilen, ob die USA nun im Recht oder Unrecht gehandelt haben, stufe ich als ziemlich schwierig ein.
Quellennachweis
Zeitungs- / Zeitschriftenartikel
- Facts 08/1998, Seiten 48-56: Der Pate - Saddam Hussein, Autor: Marie Colvin
- Facts 09/1998, Seite 63: Kofi Annan - Tauziehen am Tigris, Autor: Steffan Heuer
- Facts 52/1998, Seite 50: "Das Regime ist das Problem" Interview mit Norman Schwarzkopf
- Geschichtsbuch 4 - Neue Ausgabe; Cornelsen Verlag, 1. Auflage, Seite 306
- Neues Grosses Lexikon in Farbe, Sonderausgabe von 1991
- Tages-Anzeiger vom 17.02.98, Seite 3: Irak - Jetzt schaltet sich Kofi Annan ein, Autor: Thomas Rüst
- Tages-Anzeiger vom 19.02.98, Seite 5: Reise der letzten Hoffnung, Autor: Pierre Simonitsch
- Tages-Anzeiger vom 21.02.98, Seite 1: Wochenende der Entscheidung, Autor: AP/TA
- Tages-Anzeiger vom 21.02.98, Seite 3: Mehr Ölgeld für den Irak, Autor: Pierre Simonitsch
- Tages-Anzeiger vom 23.02.98, Seite 1: Annan schaffte den Durchbruch, Autor: Thomas Rüst
- Tages-Anzeiger vom 26.02.98, Seite 3: Eine Aufwertung der UNO, Autor: Pierre Simonitsch
- Tages-Anzeiger vom 24.02.98, Seite 2: Erfolg für Russland, Autor: Roman Berger
- Tages-Anzeiger vom 24.02.98, Seite 2: Washington sagt ja zum Abkommen, Autor: Thomas Rüst
- Tages-Anzeiger vom 06.03.98, Seite 7: Der nächste Krieg kommt bestimmt, Autor: Ignaz Staub
- Tages-Anzeiger vom 26.05.98, Seite 11: Der Peitschenknall wird leiser, Autor: Ignaz Staub
- Tages-Anzeiger vom 06.08.98, Seite 3: Kein Persilschein für Saddam Hussein, Autor: P. Simonitsch
- Tages-Anzeiger vom 02.11.98, Seite 3: Sturmböen am Golf, Autor: Ignaz Staub
- Tages-Anzeiger vom 09.11.98, Seite 3: Unscom-Mitarbeiter gehen, Autor: Reuters
- Tages-Anzeiger vom 16.11.98, Seite 1: Gnadenfrist für Saddam Husseinm, Autor: Reuters
- Tages-Anzeiger vom 16.11.98, Seite 3: Der Irak lenkt bedingungslos ein, Autor: Thomas Rüst
- Neue Zürcher Zeitung vom 17.11.98, Seite 5: Neue Hoffnungen nach der Irak-Krise in den USA, Autor: U. Sd.
- Tages-Anzeiger vom 17.12.98, Seite 1: Luftangriffe gegen den Irak, Autor: Thomas Rüst
- Tages-Anzeiger vom 17.12.98, Seite 3: Die Irak-Krise spitzte sich blitzschnell zu, Autor: EPA
- Tages-Anzeiger vom 18.12.98, Seite 5: Russland ist empört, Autor: Roman Berger
- Tages-Anzeiger vom 19.12.98, Seite 4: Saddamn Hussein will nicht klein beigeben, Autor: AP / Reuters
- Sonntags Zeitung vom 20.12.98: Autor: Andreas Zumach
- Tages-Anzeiger vom 16.01.99, Seite 3: Eine Rechnung ohne Saddam Hussein, Autor: Ignaz Staub
- Tages-Anzeiger vom 16.02.99, Seite 3: Der Irak geht erneut auf Konfrontationskurs, Autor: Ignaz Staub
Verwendete Internetadressen
- Homepage des Zürcher Tages-Anzeigers: www.tages-anzeiger.ch
- Homepage des Nachrichtenmagazins FACTS: www.facts.ch
- Homepage der Neuen Zürcher Zeitung: www.nzz.ch
- Homepage der Sonntags Zeitung: www.sonntagszeitung.ch
- Schweizer Mediendatenbank: www.smd.ch
- Homepage des Nachrichtensenders CNN: www.cnn.com
- Homepage der Vereinigten Nationen: www.un.org
- Onlineplattform der arabischen Region: www.iraq.com
- Physiognomische Analyse Saddam Husseins: www.carl-huter.ch
- Suchmaschine für die Schweiz: www.sear.ch
- Weltweite Suchmaschine: www.yahoo.com
Bildernachweis
- Titelbild, Irakische Flagge: Corel Draw 4 Clipart
- Titelbild, Karte Irak: www.iraq.com
- Abbildung 1, Karte Irak: www.iraq.com
- Abbildung 2, Saddam Hussein: www.carl-huter.ch
- Citation du texte
- Sandro Rizzo (Auteur), 1999, Die Irak-Krise (1991 - März 1999), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94824
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