Taha Husayns al-Ayyam ist ein in der dritten Person verfaßter autobiographischer Roman, der 1926 erstmals als Fortsetzungsroman in der Zeitung al-Hilal veröffentlicht wurde. 1929 wurde dieser dann in Buchform herausgegeben. Die von Taha Husayn diktierten Lebenserinnerungen bilden hier den ersten Teil seiner mühsamen Kindheit bis zu seinem 12. Lebensjahr. Dieser erste Roman gehört zu den Anfängen der modernen arabischen Romanliteratur und erlangte internationale Anerkennung durch zahlreiche Übersetzungen in verschiedene Sprachen.
In dieser Arbeit wird zunächst die Rolle dieser Autobiographie in der modernen arabischen Literatur kurz angerissen. Nach einem flüchtigen Einblick in Taha Husayns wichtigsten Etappen seines Bildungsweges soll das Ziel dieser Untersuchung die Darstellung der verschiedenen Facetten des islamischen Glaubens im Roman al-Ayyam sein. Dieser kurze Roman erlaubt einen Einblick in die unterschiedliche Praxis des Islam. Orthodoxer Islam, islamischer Volksglaube und mystischer Glaube im Islam werden hier gegenübergestellt. Taha Husayns Erinnerungen beschreiben dieses Trium in einer ägyptisch-traditionellen Landgesellschaft am Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Gesellschaft stellt einen Mikrokosmos dar, der tief in seinen Traditionen verwurzelt ist.
Anhand einer textnahen Analyse werden die wichtigsten Stellen herangezogen und im Kontext interpretiert. Das Ziel dieser Untersuchung beinhaltet die Darstellung und Deutung der drei nahe beieinander liegenden Phänomene und die damit verbundene Position des Autors im Roman zu diesem Trium.
Eine Einbettung in Taha Husayns reformpolitischen Aktivitäten zum Islam wird kaum berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Al-Ayyām: Ein autobiographisches Detail
- 1.1 Eine moderne arabische Autobiographie
- 1.2 Tāhā Husayns Kindheit und Bildungsweg
- 2. Der orthodoxe Islam
- 2.1 Memorieren als Lebenserfüllung
- 2.2 Methodik als Mittel zur Erforschung des Islam
- 3. Der islamische Volksglaube
- 3.1 Heilung und Krankheitsbekämpfung
- 3.2 Volksglaube zur Vertreibung und Abwendung von Unheil
- 4. Islamische Mystik: Sufismus
- 4.1 Sūfīs und Dikr
- 4.2 Der Sūfī-Šayh
- 4.3 Psychische Abhängigkeit vom Šayh
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des islamischen Glaubens in Tāhā Husayns autobiographischem Roman „Al-Ayyām“. Das Ziel ist es, die verschiedenen Facetten des Islam – orthodoxen Islam, Volksglaube und Sufismus – in ihrem Kontext innerhalb der ägyptischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts darzustellen und zu interpretieren. Die Analyse konzentriert sich auf die Schilderung dieser drei Phänomene und die Position des Autors dazu.
- Die Rolle von „Al-Ayyām“ in der modernen arabischen Literatur
- Die Darstellung des orthodoxen Islam im Roman
- Die Beschreibung des islamischen Volksglaubens und seiner Praktiken
- Die Schilderung des Sufismus und seiner Bedeutung im Leben des Protagonisten
- Die Beziehung zwischen den verschiedenen Glaubensausprägungen und der traditionellen ägyptischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den autobiographischen Roman „Al-Ayyām“ von Tāhā Husayn, seine Veröffentlichung und seinen Stellenwert in der modernen arabischen Literatur. Sie skizziert die Thematik der Arbeit, die sich auf die Darstellung verschiedener Facetten des islamischen Glaubens im Roman konzentriert: orthodoxer Islam, Volksglaube und Sufismus. Der Fokus liegt auf einer textnahen Analyse und Interpretation dieser Aspekte im Kontext der ägyptisch-traditionellen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ohne die reformpolitischen Aktivitäten des Autors ausführlich zu berücksichtigen. Die Einleitung legt den Grundstein für eine umfassende Untersuchung der religiösen und gesellschaftlichen Verhältnisse, die im Roman dargestellt werden.
1. Al-Ayyām: Ein autobiographisches Detail: Dieses Kapitel klassifiziert „Al-Ayyām“ als autobiographischen Roman, der einen Ausschnitt aus Tāhā Husayns Leben darstellt. Es differenziert zwischen Autobiographie und autobiographischem Roman und betont, dass letztere Form künstlerische Freiheit zulässt. Die Analyse fokussiert auf die Darstellung der Blindheit des Autors, seiner Familie und seiner Kritik an der islamischen Gesellschaft als zentrale Elemente des autobiographischen Details. Die Einordnung des Werkes in die moderne arabische Literatur wird hervorgehoben.
2. Der orthodoxe Islam: Dieses Kapitel beleuchtet die Darstellung des orthodoxen Islam in „Al-Ayyām“, wobei der Fokus auf der Bedeutung des Memorierens religiöser Texte und der Methodik der islamischen Erforschung liegt. Es wird vermutlich detailliert auf die Praktiken und die Rolle der religiösen Ausbildung im Leben des jungen Tāhā Husayn eingegangen. Die Zusammenfassung würde die Bedeutung dieser Aspekte für das Verständnis seiner späteren Entwicklung und seine Kritik am religiösen System beleuchten.
3. Der islamische Volksglaube: Hier wird die Darstellung des Volksglaubens im Roman analysiert. Es werden die Praktiken der Heilung und Krankheitsbekämpfung sowie der Volksglaube zur Abwendung von Unheil im Detail beschrieben und interpretiert. Die Zusammenfassung würde die Verschränkung von orthodoxem Islam und Volksglaube in der alltäglichen Praxis der damaligen Gesellschaft aufzeigen und deren Einfluss auf den jungen Tāhā Husayn erörtern. Die Analyse würde auch die Funktion des Volksglaubens als soziales Kontrollsystem und seine Bedeutung im Kontext der traditionellen Lebenswelt untersuchen.
4. Islamische Mystik: Sufismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung des Sufismus in „Al-Ayyām“, einschließlich der Beschreibung der Sūfīs, des Dikr und der Rolle des Šayhs. Die Zusammenfassung würde die Bedeutung des Sufismus für die religiöse und spirituelle Entwicklung des Protagonisten hervorheben, möglicherweise auch die damit verbundene psychische Abhängigkeit und deren Auswirkungen untersuchen. Die Analyse würde die Verschränkung des Sufismus mit dem orthodoxen Islam und dem Volksglaube im Kontext des Romans untersuchen.
Schlüsselwörter
Al-Ayyām, Tāhā Husayn, Autobiographie, autobiographischer Roman, moderner arabischer Roman, Islam, orthodoxer Islam, Volksglaube, Sufismus, Ägypten, Kindheit, Bildung, religiöse Praxis, gesellschaftlicher Kontext, traditionelle Gesellschaft, Textanalyse, Interpretation.
Häufig gestellte Fragen zu Tāhā Husayns "Al-Ayyām"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung des islamischen Glaubens in Tāhā Husayns autobiographischem Roman "Al-Ayyām". Der Fokus liegt auf den drei Facetten orthodoxer Islam, Volksglaube und Sufismus im Kontext der ägyptischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Analyse konzentriert sich auf die Schilderung dieser Phänomene und die Position des Autors dazu.
Welche Aspekte des Islams werden in "Al-Ayyām" behandelt?
Die Arbeit untersucht den orthodoxen Islam (mit Betonung auf Memorieren religiöser Texte und Methodik der islamischen Erforschung), den islamischen Volksglauben (Heilung, Abwendung von Unheil) und den Sufismus (Sūfīs, Dikr, Šayh, psychische Abhängigkeit). Die Interaktion dieser drei Aspekte und ihr Einfluss auf den Protagonisten werden analysiert.
Wie wird "Al-Ayyām" in dieser Arbeit eingeordnet?
"Al-Ayyām" wird als autobiographischer Roman klassifiziert, der einen Ausschnitt aus Tāhā Husayns Leben darstellt. Die Arbeit differenziert zwischen Autobiographie und autobiographischem Roman und betont die künstlerische Freiheit des letzteren. Der Roman wird in den Kontext der modernen arabischen Literatur eingeordnet.
Welche Rolle spielt die ägyptische Gesellschaft im Roman?
Die ägyptische Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildet den soziokulturellen Kontext, in dem die verschiedenen Facetten des islamischen Glaubens dargestellt werden. Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen den verschiedenen Glaubensausprägungen und der traditionellen ägyptischen Gesellschaft und deren Einfluss auf den jungen Tāhā Husayn.
Welche Methode wird in dieser Arbeit angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer textnahen Analyse und Interpretation von "Al-Ayyām". Der Fokus liegt auf der Beschreibung und Interpretation der drei oben genannten Aspekte des islamischen Glaubens im Roman. Die reformpolitischen Aktivitäten des Autors werden nicht ausführlich behandelt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über "Al-Ayyām" als autobiographisches Detail, Kapitel zum orthodoxen Islam, zum islamischen Volksglauben und zum Sufismus, sowie eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel analysiert einen spezifischen Aspekt der Darstellung des islamischen Glaubens im Roman.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Al-Ayyām, Tāhā Husayn, Autobiographie, autobiographischer Roman, moderner arabischer Roman, Islam, orthodoxer Islam, Volksglaube, Sufismus, Ägypten, Kindheit, Bildung, religiöse Praxis, gesellschaftlicher Kontext, traditionelle Gesellschaft, Textanalyse, Interpretation.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Facetten des Islams in "Al-Ayyām" darzustellen und zu interpretieren, um ein umfassendes Verständnis der religiösen und gesellschaftlichen Verhältnisse im Roman zu vermitteln. Die Rolle des Romans in der modernen arabischen Literatur wird ebenfalls beleuchtet.
- Citation du texte
- M. A. Firdaous Fatfouta-Hanka (Auteur), 2002, Islam, Volksglaube und Mystik in Taha Husayns Al-Ayyam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9472