Die Studienarbeit beschäftigt sich grundlegend mit der Frage, welchen Einfluss die Corona-Krise auf die Kreativität und Innovation von Menschen hat und ob durch Kreativität und Innovation das eigene Wohlbefinden in Krisenzeiten gesteigert werden kann. Die Untersuchung beschränkt sich auf das wettbewerbsorientierte Weltbild, das Kreativ-Wachstum und die soziale Verbundenheit der Menschen während der COVID-19-Pandemie.
Die Relevanz dieser Forschung ergibt sich aus dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie Anfang des Jahres 2020. Seither herrscht ein globaler Ausnahmezustand, denn das Coronavirus hat erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. Diese Krisensituation führt jedoch auch dazu, dass die Menschen vermehrt kreative und innovative Lösungen für teils neuartige Probleme entwickeln. Aufgrund der aktuell relevanten COVID-19-Pandemie wird daher konkret untersucht, welchen Einfluss diese Krise auf das kreative Wachstum, ein wettbewerbsorientiertes Weltbild und die soziale Verbundenheit der Deutschen hat.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Forschungsstand & Hypothesen
2.1 Bisherige Forschung
2.2 Forschungsfragen & Hypothesen
3. Methoden
3.1 Stichprobe
3.2 Forschungsdesign/Vorgehen
3.3 Messinstrumente
4. Ergebnisse
4.1 Deskriptive Statistiken und Korrelationen der Variablen
4.2 Ergebnisse bezüglich der 1. Hypothese
4.3 Ergebnisse bzgl. der 2. Hypothese
4.4 Ergebnisse bzgl. der 3. Hypothese
5. Diskussion
5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
5.2 Implikationen der Ergebnisse
5.3 Einschränkungen und zukünftige Forschung
6. Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Moslowsche Bedürfnispyramide (http://www.simplypsychology.org/simplypsychology.org-Maslows-Hierarchy-of-Needs.pdf)
Abbildung 1 (aus Präsentationsunterlage): Maslowsche Bedürfnispyramide (http://www.simplypsychology.org/simplypsychology.org-Maslows-Hierarchy-of-Needs.pdf)
Abbildung 1: Deckblatt der Präsentation
Abbildung 2: Gliederung der Präsentation
Abbildung 3: Einleitung
Abbildung 4: Forschungsstand kreatives Wachstum
Abbildung 5: Forschungsstand wettbewerbsorientiertes Weltbild
Abbildung 6: Forschungsstand soziale Unverbundenheit
Abbildung 7: Forschungsfragestellung & Hypothesen
Abbildung 8: Stichprobe (Geschlecht, Alter, Wohnort)
Abbildung 9: Stichprobe (Berufsbranche, Studienrichtung)
Abbildung 10: Forschungsdesign/Vorgehen
Abbildung 11: Messinstrumente
Abbildung 12: Deskriptive Statistiken und Korrelationen der Variablen
Abbildung 13: Voraussetzungen zur Berechnung der Hypothesen
Abbildung 14: Ergebnisse bezüglich der 1. Hypothese
Abbildung 15: Ergebnisse bezüglich der 2. Hypothese
Abbildung 16: Ergebnisse bezüglich der 3. Hypothese
Abbildung 17: Zusammenfassung der Ergebnisse
Abbildung 18: Implikationen der Ergebnisse
Abbildung 19: Einschränkungen und zukünftige Forschung
Abbildung 20: Literaturverzeichnis
Abbildung 21: Schlussfolie
Der Einfluss der Covid-19 Pandemie auf die Kreativität, Innovation und das Wohlbefinden der Menschen Eine empirische Untersuchung anhand des kreativen Wachstums, des wettbewerbsorientierten Weltbildes und der sozialen Verbundenheit in Krisen-Situationen Lilly Marie Sarisakai (Wirtschaftspsychologie (Master), Matrikelnummer: 200339)
Abbildung 1: Deckblatt der Präsentation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Gliederung der Präsentation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Grundlegende Fragestellungen:
Welchen Einfluss hat Corona-Krise auf Kreativität und Innovation; kann eigenes Wohlbefinden in Krisenzeiten durch Kreativität und Innovation gesteigert werden?
Konkrete Untersuchung folgender Parameter: soziale Verbundenheit, wettbewerbsorientiertes Weltbild, kreatives Wachstum
Relevanz der Forschung:
Ausbruch der COVID-19-Pandemie Anfang 2020 globaler Ausnahmezustand Aufgrund der aktuell relevanten COVID-19 Pandemie wird daher konkret untersucht, welchen Einfluss diese Krise auf die soziale Verbundenheit, das wettbewerbsorientierte Weltbild und das kreative Wachstum der Menschen hat.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Einleitung
Die vorliegende Studienarbeit beschäftigt sich grundlegend mit der Frage, welchen Einfluss die Corona-Krise auf die Kreativität und Innovation von Menschen hat und ob durch Kreativität und Innovation das eigene Wohlbefinden in Krisenzeiten gesteigert werden kann. Um den Rahmen dieser Studienarbeit nicht zu sprengen, wird die Untersuchung auf das wettbewerbsorientierte Weltbild, das Kreativ-Wachstum und die soziale Verbundenheit der Menschen während der COVID-19 Pandemie beschränkt. Die Relevanz dieser Forschung ergibt sich aus dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie Anfang des Jahres 2020. Seither herrscht ein globaler Ausnahmezustand, denn das Coronavirus hat erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. Diese Krisensituation führt jedoch auch dazu, dass die Menschen vermehrt kreative und innovative Lösungen für teils neuartige Probleme entwickeln (Cheuk-Man Li, 2020). Beispielsweise zeigt eine Untersuchung von Sternberg & Kaufman (2010), dass Barrieren und Einschränkungen die Kreativität der Menschen nicht zwangsläufig hemmen, sondern sie sogar unter Umständen fördern können. Der aktuelle Forschungsstand erlaubt jedoch kaum tiefere Einblicke in die relevanten Mechanismen, welche zu einer vermehrt auftretenden Kreativität in Krisensituationen führen und ob dies eine Steigerung des eigenen Wohlbefindens begünstigt. Aufgrund der aktuell relevanten COVID-19 Pandemie wird daher konkret untersucht, welchen Einfluss diese Krise auf das kreative Wachstum, ein wettbewerbsorientiertes Weltbild und die soziale Verbundenheit der Deutschen hat.
2. Forschungsstand & Hypothesen
2.1 Bisherige Forschung
Seit Ende des Jahres 2019 breitet sich das Coronavirus rasant aus. Wissenschaftler vermuten, dass die Pandemie ihren Ursprung in Asien hat. Anfang des Jahres 2020 erreichte das Virus Europa. Das Covid-19 Virus kann unterschiedliche Symptome haben. Die meisten der Infizierten klagen über leichte bis mittelschwere Krankheitsbeschwerden und werden ohne einen Aufenthalt Krankenhaus wieder gesund. Zu den häufigsten Krankheitssymptomen des Coronavirus zählren Fieber, trockener Husten und stetige Müdigkeit (Lüers, Klußmann & Guntinas-Lichius, 2020). Um die Ausbreitung zu verlangsamen, haben viele Länder, darunter auch Deutschland, zu tiefgreifenden Maßnahmen gegriffen. In Deutschland gab es zwar aufgrund des Covid-19 Virus keine Ausgangssperre, wie beispielsweise in Spanien, trotzdem wurden auch hier weitreichende Kontakt-Regelungsmaßnahmen eingeleitet. Es wurden Bildungseinrichtungen und Geschäfte, die nicht für die Versorgung des täglichen Bedarfs notwendig sind, geschlossen. Die Menschen wurden dazu angehalten, nur mit triftigem Grund raus zu gehen, Veranstaltungen und Freizeitangebote wurden über mehrere Wochen ebenfalls verboten, beziehungsweise stark eingeschränkt. Zudem wechselten viele Arbeitnehmer ins Homeoffice und in die Kurzarbeit. Einige Betriebe mussten gänzlich schließen. Man kann daher aktuell von einer globalen Krisensituation sprechen, die auch Deutschland betrifft. Eine Krise entsteht durch ein plötzliches und unerwartetes Ereignis, das mit bekanntem Verhalten und herkömmlichen Methoden nicht bewältigt werden kann (Jungtäubl, 2015). Diese Krise hat unter anderem zur Folge, dass die Menschen ein kreatives Wachstum erleben (Krampen, 2019). Horx (2020) zeigte auf, dass die Covid-19 Pandemie trotz ihrer bislang eher kurzen Existenzzeit in Europa ein vermehrtes Auftreten von psychischen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen und eine erhöhte Suizidrate, mit sich bringt. Dies ist auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit und die daraus resultierende Einsamkeit, sowie die ständige Besorgnis über eine eventuelle Arbeitslosigkeit und die Gefährdung der eigenen Gesundheit zurückzuführen. Viele Menschen verhalten sich außerdem zunehmend wettbewerbsorientiert, hauptsächlich begründet durch Gesundheits- und Existenzängste, die mit der Krise einhergehen. Über die Langzeitfolgen der Coronakrise liegen bislang keine validen Erkenntnisse vor (ebd.). Nachfolgend wird deshalb der aktuelle Forschungsstand zu den Konstrukten „kreatives Wachstum“, „wettbewerbsorientiertes Weltbild“ und „soziale Verbundenheit“ in Verbindung mit Krisensituationen beleuchtet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Forschungsstand kreatives Wachstum
In Folge der Corona-Krise entwickelten viele Menschen aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von beispielsweise medizinischen Schutzmasken eigene, teilweise sehr kreative Lösungen. Es kam dadurch auch zu neuen Wegen des Arbeitens. Viele Gastronomiebetriebe stellten zum Beispiel auf Lieferservices um. In Krisensituationen, wie der CO- VID-19 Pandemie, haben bekannte Regeln keine Stellung mehr und bestehende Systeme versagen. Die aktuelle Studie "Free Creativity - Wie wir die Welt verändern können" von Kaltenegger et al. (2020) zeigt, dass dieser Notstand bei vielen Menschen zur einer Entfaltung des kreativen Potenzials führte, denn es müssen neue Denkweisen und Lösungen entwickelt werden, um derartige Situationen erfolgreich bewältigen zu können. Die Kreativität als treibende Kraft der evolutionären, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung spielt hierbei eine ausschlaggebende Rolle (Dweck, 2017). Die Human-Evolution kann als gesamtheitlicher Kreativprozess beschrieben werden, denn ohne dem stetigen Streben nach künstlerischen und soziale Innovationen, sowie neuartigen Entwicklungen und Entdeckungen wäre der Mensch heute nicht das, was er ist (Krampen 2019). Liedtka, King & Bennett (2013) untersuchten die Faktoren, welche das kreative Wachstum in Krisensituationen begünstigen. Wenn alternative Lösungen nicht verfügbar oder nicht mehr anwendbar sind, eine geringe mentale Distanz zwischen Individuum und Krisensituation vorliegt, die Möglichkeit auf eine flexible Lösungsentwicklung besteht und ein sehr geringes gesellschaftliches Risiko bei der Einführung der kreativen Entwicklung besteht, wird kreatives Wachstum gefördert. Tedeschi & Calhoun (2004) bezeichnen durch Krisensituationen und Herausforderungen bedingte positive psychologische Veränderungen als posttraumatisches Wachstum. In der zugehörigen Studie konnte nachgewiesen werden, dass sich das subjektiv wahrgenommene posttraumatische Wachstum durch die Wahrnehmung einer gesteigerten Kreativität manifestieren kann. Kreativitätswachstum kann Menschen demnach helfen, gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Ein Beispiel hierfür ist die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, die Polio, einen schweren Verkehrsunfall und drei Fehlgeburten überlebte. Man geht davon aus, dass diese Erfahrungen möglicherweise einen wichtigen Einfluss auf ihre Kunst hatten. Forgeard (2013) führte die erste gezielte empirische Untersuchung mittels eines Korrelationsdesigns hinsichtlich der Beziehung zwischen selbstberichtetem posttraumatischen Wachstum und Kreativität nach der Erfahrung von Widrigkeiten durch. Forgeard verknüpfte Kreativität mit den Faktoren „Lebensereignisse“, „psychische Störungen“ und „physische Erkrankungen“. Das Konstrukt „kreatives Wachstum“ wird in der Studie von Forgeard (2013) durch 6 Items beschrieben und hat eine 1-Faktor-Lösung, die 73.50% der Varianz erklärt.
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Abbildung 5: Forschungsstand wettbewerbsorientiertes Weltbild
Das Weltbild kann als umfassende Vorstellung von der Welt verstanden werden. Perry, Sibley & Duckitt (2013) untersuchten mittels einer Metaanalyse von 46 Studien Weltbilder, unter anderem auch spezifisch die Querschnittsassoziationen zwischen dem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Dominanzorientierung. So konnte unter anderem eine optimierte Version des Konstruktes „wettbewerbsorientiertes Weltbild“ hervorgebracht werden. Clifton et al. (2019) untersuchten in einer Studie mit über tausend Teilnehmern Weltbilder, die unter anderem das Wohlbefinden von Menschen beeinflussen können, beispielsweise „Die Welt ist gefährlich“. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, die Welt aus der Perspektive anderer zu sehen und so ihre Handlungen besser zu verstehen (ebd.). In Bezug auf die Untersuchung des wettbewerbsorientierten Weltbildes dienten die Erkenntnisse von Perry et al. (2013) als Basis. Jeder der untersuchten Faktoren enthielt final vier Elemente, von denen mindestens eines entgegengesetzt bewertet wurde. Die Studienteilnehmer berichteten über Verhaltensweisen, die ihrem Weltbild optimal erscheinen (Clifton et al., 2019). Menschen mit einem wettbewerbsorientierten Weltbild empfinden die Welt als einen harten, kalten Ort, an dem es sich durchzusetzen und zu beweisen gilt. Es konnte zudem festgestellt werden, dass das menschliche Handeln im Großen und Ganzen nicht ausdrückt, wer jemand ist, sondern vielmehr, wo jemand glaubt zu sein und dass vieles von dem, was ein Mensch erlebt die Art und Weise beeinflusst, wie er die Welt sieht. Das Weltbild eines Menschen kann demnach von herausfordernden Erlebnissen, wie beispielsweise einer langfristigen Krisensituation wie der Covid-19 Pandemie, beeinflusst werden (ebd.). Im Zuge dieser Pandemie wurde oft darüber berichtet, dass Menschen sich beispielsweise im Supermarkt um zeitweise knappe Bedarfsartikel wie Toilettenpapier stritten (Köhnken, 2020). Dieses gesteigerte wettbewerbsorientierte Verhalten kann in Verbindung mit der aktuellen Krisensituation und der damit einhergehenden Angst und Ungewissheit der Menschen stehen und das Weltbild der Menschen beeinflussen (Clifton et al., 2019).
- Soziale (Un-)Verbundenheit
Aufgrund der COVID-19 Pandemie sind das Abstandhalten und Kontaktbeschränkungen aktuell wichtige Strategien, um die Gesundheit der Menschen zu schützen. Diese Maßnahmen beeinflussen zwangsläufig die soziale Verbundenheit. Die soziale Verbundenheit gilt als psychisches Grundbedürfnis nach Maslow (1991) und beeinflusst das Wohlbefinden von Menschen. Während der Covid-19 Pandemie ist dieses psychische Grundbedürfnis massiv eingeschränkt, denn das sogenannte „social distancing“ widerspricht einem substanziellen sozialen Verbundenheits-Gefühl (Lewnard & Lo, 2020).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Forschungsstand soziale Unverbundenheit
Beim „social distancing“ geht es jedoch lediglich darum, eine physische Distanz zu seinen Mitmenschen zu wahren. Soziale Nähe hingegen ist in vor allem Krisenzeiten sehr wichtig. Mehrere Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass Menschen Krisen, wie die Covid-19 Pandemie, erfolgreicher bewältigen können, wenn sie sich zusammenschließen. Dieses Phänomen wird „social cure“ genannt und ist evolutionär bedingt (Zoske, 2020). Das Ziel einer Studie von Lee & Robbins (1995) war es, theoretische Aspekte der Zugehörigkeit zu messen, was durch die Konstruktion von zwei Selbstberichtsskalen erreicht wurde, die aus der Theorie der Selbstpsychologie abgeleitet wurden. Die beiden Skalen hierbei waren die soziale Verbundenheit und die soziale Sicherheit. Für die vorliegende Forschungsarbeit ist jedoch lediglich die soziale Verbundenheit relevant. Die soziale Verbundenheit bezieht sich laut der Studie auf die eigene Meinung über sich selbst in Bezug auf andere Menschen. Die Skala konzentriert sich insbesondere auf die emotionale Distanz oder Verbundenheit zwischen einem Individuum und anderen Menschen, sowohl Freunden als auch der Gesellschaft, und wird von acht Items beschrieben (Lee et al., 1995). Menschen, die den Aussagen dieser Items zustimmen, neigen zu Frustration, da sie von Gleichaltrigen oder der Gesellschaft kein angemessenes Einfühlungsvermögen oder Verständnis erhalten, weshalb das Konstrukt im Zuge der Datenaufbereitung dieser Forschungsarbeit sinngemäß in „soziale Unverbundenheit“ umbenannt wurde und deshalb ab diesem Kapitel fortlaufend so benannt wird (ebd).
2.2 Forschungsfragen & Hypothesen
Basierend auf den bisherigen Forschungsergebnissen wird in diesem Kapitel die Forschungsfrage entwickelt und die zugehörigen Hypothesen formuliert. Im vorangegangenen Kapitel wurde deutlich, dass Ausnahmezustände und Notsituationen die Kreativität, das Weltbild und die soziale Verbundenheit der Menschen beeinflussen können.
Die Forschungsfrage der vorliegenden Studienarbeit lautet daher: „Welche Auswirkungen hat die Covid-19 Pandemie auf das kreative Wachstum, auf ein wettbewerbsorientiertes Weltbild und die soziale Unverbundenheit der Deutschen?“
2.2 Forschungsfrage & Hypothesen
Forschungsfragestellung:
Welche Auswirkungen hat die Covid-19 Pandemie auf das kreative Wachstum, auf das wettbewerbsorientierte Weltbild und die soziale Unverbundenheit?
(Hypothese 1:
Es wird davon ausgegangen, dass sich das Konstrukt „kreatives Wachstum" in eine Di- mension untergliedert.
(Hypothese 2:
Die Variable „kreatives Wachstum“ mediiert den Zusammenhang zwischen dem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Unverbundenheit.
Hypothese 3:
Der Zusammenhang zwischen dem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Unverbundenheit wird vom Geschlecht moderiert.
Abbildung 7: Forschungsfragestellung & Hypothesen
- Hypothese 1
Basierend auf den bisherigen Forschungsergebnissen (siehe Punkt 2.1) wird nachfolgend unter anderem das kreative Wachstum in Krisenzeiten analysiert. Es soll untersucht werden, ob sich die 1-Faktor-Lösung des Konstruktes „kreatives Wachstum“ aus der US- amerikanischen Studie von Forgeard (2013) auch auf die deutsche Stichprobe übertragen lässt. Es wird daher wird folgende Fragestellung bezüglich der ersten Hypothese entwickelt: Lässt sich die faktorielle Struktur des kreativen Wachstums auch für die deutschen Teilnehmer bestätigen? Daraus kann folgende Hypothese abgeleitet werden:
Hypothese 1: Es wird davon ausgegangen, dass sich das Konstrukt „kreatives Wachstum“ in eine Dimension untergliedert.
Hypothese 2
Die Literaturrecherche ergab, dass soziale Verbundenheit als psychisches Grundbedürfnis nach Maslow (1991) gilt und das Wohlbefinden von Menschen beeinflusst. Auch das Weltbild eines Menschen beeinflusst sein Wohlbefinden (Clifton et al., 2019). Während der Covid-19 Pandemie ist dieses psychische Grundbedürfnis massiv eingeschränkt und wettbewerbsorientiertes Verhalten wird zunehmend gezeigt (Köhnken, 2020). Das kreative Wachstum, welches viele Menschen während Krisenzeiten erfahren, führt jedoch dazu, dass die Menschen vermehrt Lösungen für neuartige Probleme entwickeln (Kaltenegger et al., 2020). Es wird daher wird folgende Fragestellung bezüglich der zweiten Hypothese entwickelt: Erklärt das kreative Wachstum die Beziehung zwischen einem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Unverbundenheit? Daraus kann folgende Hypothese abgeleitet werden:
Hypothese 2: Die Variable „kreatives Wachstum“ mediiert den Zusammenhang zwischen dem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Unverbundenheit.
- Hypothese 3
Bisherige Forschungen haben sich darauf fokussiert herauszufinden, wie Aspekte sozialen Verbundenheit mit dem allgemeinen Wohlbefinden und dem Gefühl von Einsamkeit interagieren können (Kaniasty, 1991; Reddy, Baum, Fleming & Aiello, 1981). Es konnte festgestellt werden, dass soziale Verbundenheit das Wohlbefinden direkt beeinflusst der stärkste Prädiktor für Einsamkeit und soziale Zufriedenheit ist (Rook, 1987). Wie bereits erwähnt, beeinflusst auch das Weltbild eines Menschen sein Wohlbefinden (Clifton et al., 2019). Die soziale Verbundenheit steht auch mit der weiblichen psychosozialen Entwicklung bezüglich Selbstwertgefühl und Sicherheit in Verbindung (Rook, 1987). Eine Studie von Stoltzfus, Nibbelink, Vredenburg & Thyrum (2011) zeigte, zudem dass die verschiedenen Geschlechter unter anderem auch unterschiedliche Kreativitätsniveaus aufzeigen. Es wird daher wird folgende Fragestellung bezüglich der dritten Hypothese entwickelt: Hat das Geschlecht Einfluss auf die Ausprägung der Beziehung zwischen einem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Unverbundenheit? Daraus kann folgende Hypothese abgeleitet werden:
Hypothese 3: Der Zusammenhang zwischen dem wettbewerbsorientierten Weltbild und der sozialen Unverbundenheit wird vom Geschlecht moderiert.
3. Methoden 3.1 Stichprobe
Im Rahmen der Datenerhebung haben vom 27.04.2020 bis zum 15.06.2020 insgesamt 1289 Teilnehmer an der Online-Umfrage teilgenommen. Es wurde jedoch im Zuge der Datenaufbereitung noch einmal selektiert (N = 217). Die Stichprobe besteht nach der Datenaufbereitung aus berufstätigen oder studierenden Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung zwischen 18 und 66 Jahren alt sind. Die Abbildungen 8 und 9 zeigen die demografischen Merkmale der Stichprobe.
3.1 Stichprobe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bezüglich der der Geschlechterverteilung liegen folgende Werte vor: 36,7% (95) der Teilnehmer sind männlich, 48,4% (186) der Teilnehmer sind weiblich. Bei dieser Verteilung liegen keine Ausreißer vor, weshalb es sich um eine annähernde Normalverteilung handelt.
Der Altersdurchschnitt der Stichprobe liegt bei 32 (SD = 11,05). Der jüngste Teilnehmer ist 18 Jahre alt, der älteste ist 66 Jahre alt.
Die Wohnsitze der Teilnehmer erstrecken sich über dreizehn deutsche Bundesländer. Die Ergebnisse zeigen, dass 72,8% der Befragten ihren Wohnsitz in Bayern haben. Jeweils 6,9% der Teilnehmer leben in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfahlen.
[...]
- Citation du texte
- Lilly Sarisakal (Auteur), 2020, Die Covid-19-Pandemie. Einfluss auf die Kreativität, Innovation und das Wohlbefinden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/946765
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