Im Mittelpunkt der vorliegenden Hausarbeit steht die Hollywoodproduktion YOU`VE GOT MAIL (USA 1998) bzw. E-MAIL FÜR DICH in der deutschen Fassung als Remake des Ernst-Lubitsch-Klassikers THE SHOP AROUND THE CORNER (dt. RENDEVOUZ NACH LADENSCHLUSS (USA 1939). Während der inhaltliche Kern in beiden Filmen derselbe ist, kommt beim Remake eine spezifische, produktionszeitbedingte Erneuerung zum Tragen: Der Schriftwechsel zwischen den Protagonisten als wichtiger Part der Storyline erfährt eine mediale Übersetzung. Während in Lubitschs Film Briefe per Post verschickt werden, werden in Ephrons Remake E-Mails im virtuellen Cyberspace versendet. De facto dreht sich die vorliegende Hausarbeit also um den medialen Transferprozess von Vermittlungskulturen, konkret Brief und E-Mail, dem ich intensiver nachgehen möchte. Hierfür werde ich ausgewählte Szenen aus YOU'VE GOT MAIL analysieren und die E-Mail als neues Medium im Kontext des Brief-zu-Mail-Transfers untersuchen
Wird ein Film einem Remake unterzogen, sind die Meinungen oft sehr einhellig. Sicher ist man sich im Allgemeinen jedenfalls, dass die Interessen rein ökonomisch-kommerziell sind, und dass der Umgang mit dem Originalfilm rücksichts- und respektlos ist. Diese Arbeit wirft einen anderen Blick auf die Remake-Prozesse. Denn in aller Regel findet eine modernisierte Anpassung unter Rückkopplung an den Vorgängerfilm statt, die sowohl eine historische als auch eine kulturell-kontextuelle Ebene berücksichtigt.
1. Einleitung
Wird ein Film einem Remake unterzogen, sind die Meinungen oft sehr einhellig: „Die schlachten die Filmidee aus bis aufs Blut, Hauptsache, die Zahlen stimmen!“, sagen die einen, „da werden vor allem Produktionskosten gespart“, meinen die anderen. Sicher ist man sich im Allgemeinen jedenfalls, dass die Interessen rein ökonomisch-kommerziell sind, und dass der Umgang mit dem Originalfilm rücksichts- und respektlos ist.1
Diese Arbeit wirft einen anderen Blick auf die Remake-Prozesse. Denn in aller Regel findet eine modernisierte Anpassung unter Rückkopplung an den Vorgängerfilm statt, die sowohl eine historische als auch eine kulturell-kontextuelle Ebene berücksichtigt. Liegt zwischen dem Originalfilm und dem Remake eine große Zeitspanne, so fundiert die Umadressierung für das neue Publikum gewöhnlich auf temporal veränderten Gegebenheiten und auch auf lokaler Ebene ist eine Umadressierung möglich. Ein Remake als zeitlicher Übertragungsprozess - und dieser Aspekt ist sowohl für die Medienwissenschaften als auch für die Kulturwissenschaft sehr interessant - "hat also mit kultureller Aneignung und Vermittlung zu tun und kann im weiteren Sinne als Übersetzung verstanden werden"2. Kathrin Oltmann vertritt diese These und bezieht sich damit auf Jennifer Forrest, die ihrerseits meint, dass bei Remakes häufig auf ein timeless tale3 zurückgegriffen wird, also eine Art zeitlose, kollektiv-ubiquitäre Wahrheitsvorstellung, welche dann beim Remake mit spezifischen lokalen oder temporalen Ergänzungen komplementiert wird. Im Falle des Filmpaares, das im Rahmen dieser Arbeit näher betrachtet werden soll, könnten diese timeless tales, denen durchaus ein kulturell breit akzeptierter Gültigkeitsanspruch zugesprochen werden kann, lauten: „Gegensätze ziehen sich an (und finden sich schließlich auch)” oder „Was sich neckt, das liebt sich”.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Hausarbeit steht die Hollywoodproduktion YOU'VE GOT MAIL (USA 1998) bzw. E-MAIL FÜR DICH in der deutschen Fassung als Remake des Ernst-Lubitsch-Klassikers THE SHOP AROUND THE CORNER (dt. RENDEVOUZ NACH LADENSCHLUSS (USA 1939). Während der inhaltliche Kern in beiden Filmen derselbe ist, kommt beim Remake eine spezifische, produktionszeitbedingte Erneuerung zum Tragen: Der Schriftwechsel zwischen den Protagonisten als wichtiger Part der Storyline erfährt eine mediale Übersetzung. Während in Lubitschs Film Briefe per Post verschickt werden, werden in Ephrons Remake E-Mails im virtuellen Cyberspace versendet.
De facto dreht sich die vorliegende Hausarbeit also um den medialen Transferprozess von Vermittlungskulturen, konkret Brief und E-Mail, dem ich intensiver nachgehen möchte. Hierfür werde ich ausgewählte Szenen aus YOU'VE GOT MAIL analysieren und die E-Mail als neues Medium im Kontext des Brief-zu-Mail-Transfer untersuchen.
Um mich der Zielstellung anzunähern, gehe ich wie folgt vor: Nach einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung beider Filme und dem Feststellen der Premake/Remake Relation widme ich mich zuerst der Veränderung des Gefüges medial-kommunikativer Praktiken im Allgemeinen, um dann vergleichend auf den schriftlichen Briefverkehr, beziehungsweise die E-Mail Kommunikation einzugehen. Wegen der Genre-Zugehörigkeit beider Filme4, wird der Fokus hierbei auf intimer brieflicher Korrespondenz, also Liebesbriefen, und der technischen Mediatisierung intimer Kommunikation mittels Computer liegen. Entsprechend werden konkrete Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb beider Kommunikationskanäle festgemacht und deren filmische Umsetzung untersucht. Anhand dieses konstruierten Abbildes soll erstens gezeigt werden, ob und inwiefern der Wandlungsprozess der Vermittlungskulturen dargestellt wird oder ob nicht sogar von einem regelrechten Medienumbruch gesprochen werden kann, dessen Feldzug Nora Ephrons Film einleitend dokumentiert.
2. Filmische Inhalte
Der von AOL Time Warner produzierte Film YOU'VE GOT MAIL (dt. E-MAIL FÜR DICH) von Nora Ephron mit Tom Hanks und Meg Ryan in den Hauptrollen kam 1998 in die Kinos und ist bereits das zweite Remake des Films THE SHOP AROUND THE CORNER, zu deutsch RENDEZVOUS NACH LADENSCHLUSS, welcher 1940 von Ernst Lubitsch mit James Stewart und Margaret Sullavan in den Hauptrollen gedreht wurde. Bereits 1949 kam ein von MGM produziertes Musical-Remake namens IN THE GOOD OLD SUMMERTIME5 in die Kinos, das im Rahmen der vorliegenden Arbeit jedoch außen vor bleiben soll.
Bevor ich den eigentlichen Inhalt der beiden Filme zusammenfasse, möchte ich eingangs noch einmal auf die Premake-Remake Interdependenz des Filmpaares hinweisen und dabei unterfüttern, was ich eingangs postuliert habe: Die Neuauflage eines Klassikers ist nicht zwangsläufig darauf ausgelegt, allein dem kommerziellen Erfolg des Remakes zu dienen. Vielmehr wird auch dem Premake neues Leben eingehaucht.
So führte Ephrons Neuauflage YOU'VE GOT MAIL zur wiederholten Fernsehaufführung der beiden früheren Filme auf dem Fernsehsender Turner Classic Movies (TCM)6. Auch eine DVD-Edition wurde veröffentlicht7. THE SHOP AROUND THE CORNER profitierte also klar von seiner „Repopularisierung“. Weiter beschreibt Oltmann, wobei er sich auf Michael Arnzen8 bezieht, dass Remakes, indem sie die abgeschlossene Erzählung erneut aufnehmen und verhandeln, auf die narrative Instabilität des Premakes hinweisen können und den Rezipienten so zu einem vergleichenden Sehen oder zumindest einem "Rereading"9 des Originals zwingen. Oltmann stellt diesbezüglich fest: "Die Beziehung zwischen Original und Remake ist also eine paradoxale: Das Remake verleiht und unterläuft gleichzeitig den Original status des ersten Films"10. Auch wenn also das Remake naturgemäß immer von seinem Original zehrt, so muss das nicht zwangsläufig ein einseitiges Beziehungsgefüge sein. Vielmehr kann sich das Filmpaar auch wechselseitig nähren, was in unserem Beispiel klar der Fall ist.
Nachdem nun die Remake-Premake-Interdependenz ausgeleuchtet wurde, fasse ich zunächst beide Filme in chronologischer Reihenfolge zusammen, um die gemeinsame Storyline herauszuarbeiten.
Auch Lubitschs THE SHOP AROUND THE CORNER ist streng genommen kein Original: Der Plot orientiert sich an Miklos Lâszlös Theaterstück „Parfümerie“. Hauptdrehort und Angelpunkt der Geschichte ist ein Budapester Geschäft für Lederwaren und Accessoires namens Matuschek & Co.. Hier arbeitet Alfred Kralik (James Stewart), der erste Verkäufer des Shops, der seit einiger Zeit eine intime Korrespondenz zu einer anonymen Briefschreiberin unterhält. Begonnen hat diese Briefbeziehung, weil Kralik auf eine Zeitungsannonce geantwortet hat. Im weiteren Verlauf des Films erscheint Klara Novak (Margaret Sullavan) mit der Bitte um Anstellung im Geschäft. Nach anfänglicher Skepsis, die vor allem auf der Antipathie von Kralik gegenüber Novak beruht und die im Übrigen wechselseitig ist, wird sie schließlich angestellt. Gleichzeitig ahnen beide nicht, dass eben sie es sind, die im regen intimen Briefaustausch zueinander stehen. Während nun der Arbeitsalltag der Beiden von wechselseitige Sticheleien in fast "screwballartiger Manier"11 bestimmt ist, kommen sie sich auf postalem Wege kontinuierlich näher. Dem Genre der Romantic Comedy entsprechend werden sie schlussendlich nach langer Zwietracht ein Paar.
Fast sechzig Jahre später kommt mit YOU'VE GOT MAIL das Remake in die Kinos. Auch hier entsteht durch das Fehlen der visuellen und taktilen Präsenz des Gegenübers eine ausschließlich auf Texten basierte Kenntnis des Kommunikationspartners, die sich nun aber auf einer virtuellen und damit dem Zeitgeist angepassten Ebene abspielt. Auch die Beziehung der Hauptfiguren in der „realen“ Welt hat sich mit dem Remake gewandelt: Das Protagonistenpaar ist nun nicht mehr kollegial miteinander verbandelt, sondern steht in beruflicher Konkurrenz zueinander. Joe Fox (Tom Hanks), die Spiegelfigur zu Kralik, ist in YOU'VE GOT MAIL Inhaber einer großen Buchhandelskette namens Fox Books während Klara Novaks Pendant Kathleen Kelly einen kleinen Buchladen namens „The Shop around the Corner“ führt, den sie von ihrer Mutter übernommen hat. Als an der New Yorker Upper Westside, unweit von Kellys kleinem Buchladen entfernt, eine neue Fox Books Filiale eröffnet, gerät ihre berufliche Existenz in Gefahr. Während nun der Konflikt des Buchfilialenimperiums gegen den kleinen Buchladen um die Ecke schwelt, tauschen die beiden Protagonisten im parallelen Cyberspace Vertraulichkeiten und Intimitäten aus. Unter ihren elektronischen Pseudonymen NY 152 (Joe Fox) und Shopgirl (Kathleen Kelly) kommen sie sich in der Anonymität des Internets stetig näher. Nach einigen Umwegen werden die beiden auch hier schlussendlich ein Paar.
3. Korrelation von Remake und Premake
Bereits der Name von Kellys Buchladen schließt eine zufällige Ähnlichkeit beider Filme eindeutig aus. Ferner zeugen im Wortlaut übernommene Dialogsequenzen von einer unmittelbaren Bezugnahme auf das Original; als Beispiel seien hier die Szenen genannt, in denen Kelly und Fox ein persönliches Treffen verabreden.
Eine inhaltliche Weiterentwicklung vom Premake zum Remake zeigt sich nicht nur durch den Mediumtransfer von Brief zu E-Mail und Onlinechat, auch die Beziehungsunverträglichkeit im Alltagsleben der Protagonisten spitzt sich in der Neufassung zu: Während der Fokus der Handlung im Original „nur“ auf der persönlichen Antipathie der beiden Hauptdarsteller liegt, fordert die Konkurrenz bei YOU'VE GOT MAIL, die zumindest für Kathleen Kelly existenziell ist, den Zuschauer zusätzlich heraus, indem er sich mit moralischen Entscheidungen konfrontiert sieht. So steht Joe Fox für Globalisierung, Materialismus und Fortschritt während Kathleen Kelly Lokalisierung, Idealismus und Tradition repräsentiert12. Auch hier hat also eine Anpassung an den Zeitgeist des Remakes stattgefunden. Dennoch gelingt es dem Film, die konträren Positionen der Hauptfiguren zu versöhnen, indem er die beiden in ihren Rollen als Chattende vereint. Das entschärft den Konflikt und legt die universelle Wahrheit der Romantic Comedy frei: Am Ende ist es die Liebe, die alle Hindernisse zu überwinden vermag.
Die große Gemeinsamkeit beider Filme liegt also im Doppelstrang der Beziehungen: Gegenspieler auf der einen, (potenzielle) Liebende auf der anderen Seite. Die große Neuerung liegt in der Aktualisierung der Kommunikationskanäle, deren Untersuchung im Zentrum der folgenden Betrachtungen stehen soll. Hierzu wird in einem ersten Schritt ein theoretischer Rahmen abgesteckt, der der anschließenden Analyse als Fundament dient.
4. Schlüsselbegriffe
In diesem Kapitel werden wichtige Begriffe, die für die weitere Bearbeitung des Themas essentiell sind, in ihrer Bedeutung für diese Arbeit festgesetzt. Es muss dabei jedoch klar sein, dass eine detaillierte und allumfassende Definition den Rahmen an dieser Stelle sprengen würde. Ich werde mich daher lediglich auf die Begriffsaspekte konzentrieren, die für das Verständnis dieser Hausarbeit relevant sind.
Der erste Begriff, der hier besprochen werden soll, ist das Konzept der Vermittlung, das oft mit dem Wort Kommunikation zusammen gedacht wird. Vermittlung meint dabei meist in erster Linie die Übertragung von Informationen, vorwiegend symbolischer Natur. Mit der reinen Übertragung (zum Beispiel der Übertragung von etwas Gesagtem und dem physiologischen Eintreffen von Schallwellen beim Empfänger) ist es jedoch bei weitem nicht getan, wenn von Kommunikation die Rede sein soll. Kommunikation beginnt erst bei der Informationsdecodierung des Empfängers und seinem Vermögen, darauf Bezug zu nehmen und entsprechend zu reagieren. Dies wiederum verlangt ein Aufeinandereinlassen der Kommunizierenden, insbesondere auf Intentionen, Ausdrucksweisen, Symbole und Inszenierungen sowie deren angemessene Deutung und Interpretation. In diesem Kontext lässt sich das (face-to-face) Gespräch als eine Urform der Kommunikation beschreiben.13 Davon abzuleiten - und in dieser Arbeit empirisch in ihren Spezifikationen zu untersuchen - sind weiterführende Kommunikationsformen, deren Übermittlung eines Mediums bedürfen. Dies führt uns postwendend zu einem weiteren Grundbegriff, den es genauer einzugrenzen gilt: Den Begriff der Medien.
Oft wird in Anlehnung an Marshall Mc Luhan die Definition von Medien als "technological extensions" beschrieben14. Diese Definition würde dann beispielsweise einen Zug, der die menschlichen Organe, hier konkret die Füße, erweitert und zwischen Raum und Individuum vermittelt, als Medium einschließen. Für diese Hausarbeit gilt es somit, einen sinnvoll ausdifferenzierten Gegenstandsbereich von medialer Kommunikation einzugrenzen. Dafür bedarf es zuerst einer detaillierteren Definition des Medienbegriffs, die folgende soll hier weiterhelfen: "Wir sprechen dementsprechend also dann von Medien, wenn es sich um technisch-soziale Phänomena handelt, die die Komplexität menschlicher Kommunikation zum Ausdruck bringen können, die Kommunikate von Menschen und von Institutionen der Interpretation anderer Menschen zugänglich machen und die Teil des etablierten gesellschaftlichen Kommunikationssystems sind."15
Welche Rolle spielen nun also die Konzepte Kommunikation und Medien in dem Filmpaar, das dieser Arbeit als Beispiel dient? Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Briefkorrespondenz in Lubitschs Film deutlich weniger präsent ist, als die E-Mail Kommunikation in Nora Ephrons Werk. Ersterer besticht lediglich durch die Andeutung der regelmäßigen Korrespondenz, während in YOU'VE GOT MAIL der E-Mailverkehr omnipräsent und fest in den Plot eingebettet ist. Aus diesem Grund wird der Fokus in allen folgenden Betrachtungen auf dem Remake liegen. Nichtsdestotrotz werden an gegeben Stellen immer wieder medial vermittelnde Relationen zum Premake verhandelt und abgeglichen.
5. Statistiken zu Brief und E-Mail
Relativ zu Beginn des Filmes YOU'VE GOT MAIL, in Minute 15, erzählt der Großvater von Joe Fox während eines familieninternen Geschäftsmeetings der Fox Familie (0:15:20) von einer ehemaligen Brieffreundschaft, die er pflegte. Diese Szene ist unter zweierlei Gesichtspunkten interessant: Zum einen wird hier abermals eine klare Interferenz zu Lubitschs Film hergestellt, denn jene Briefkorrespondenz des Großvaters könnte aus zeitlicher Sicht exakt die von Kralik/Novak sein. Außerdem wird mit dem Dialog zwischen Fox und seinem Großvater ein Bild vom Brief konstituiert, das sehr veraltet wirkt: "Du hast ihr Briefe geschickt?" fragt Joe Fox seinen Großvater, welcher erwidert: "Ja, mit der Post. So machte man das damals.“ "Briefmarken, Umschläge (Lachen)" fügt der Vater von Joe Fox hinzu. "Ich habe davon gehört", sagt der nun wiederum16.
Laut Statistik gab es im Jahr 2001, also 3 Jahre nach Veröffentlichung des Filmes, 121,87 Millionen Internetnutzer in den USA (siehe Abbildung 1). In Deutschland betrug der Anteil der Internetnutzer im Jahre 2001, sprich Haushalte, die Zugriff auf einen Computer mit Internetanschluss hatten, 37 Prozent; in Zahlen sind das 30,47 Millionen Menschen (siehe Abbildung 2). In den folgenden Statistiken (Abbildungen 3 und 4) wird konkret die Anzahl der lizenzpflichtigen Briefsendungen den versendeten E-Mails in Deutschland gegenüber gestellt. Aus diesen Statistiken geht hervor, dass der Brief und damit das quantitative Volumen konventioneller, werbender oder geschäftlicher Briefe bis 2007 stetig zunahm und auch im Jahre 2014 nicht unter die 15 Milliarden Marke von 1998 fiel. Dem gegenüber steht eine fast schon exponentielle Zunahme von versendeten E-Mails in Deutschland, die die Zunahme von Internetnutzung in den USA und Deutschland (siehe Abbildung 1 und 2) widerspiegelt. Interessant wäre an dieser Stelle noch die Information, wie sich Briefsendungen, beziehungsweise E-Mail Kommunikationen, anteilig auf private, geschäftliche und werbende Sendungen verteilen; leider ließen sich hierzu keine relevanten Daten finden. Die nächste Tabelle (Abbildung 5) vergleicht die weltweiten Anteile von Internetnutzern vom Juni des Jahres 2017 und unterteilt diese nach Regionen. Hieraus wird erkennbar, dass Nordamerika mit 88,1 Prozent die höchste Internetpenetrationsrate hat. Der weltweite Durchschnitt lag im Juni 2017 bei einer Internetpenetrationsrate von 51 Prozent. In Deutschland lag der prozentuale Anteil mit 52,7 Prozent im Jahre 2004 also schon über dem globalen Durchschnitt vom Juni 2017. Dadurch wird deutlich, dass die frühe und schnelle Entwicklung von modernen elektronischen Vermittlungskulturen in den USA als Produktionsland des Filmes YOU'VE GOT MAIL, hier insbesondere die E-Mail Kommunikation im urbanen New York, den Film maßgeblich beeinflusste. Zudem möchte ich eine historische Vergleichsebene zur Entwicklung in Deutschland ziehen. In Abbildung 6 werden noch einmal die Anteile der E-Mail Nutzer im Jahr 2016 von selektierten europäischen Ländern verglichen, die zeigen, wie gering das E-Mail Verwendungspotenzial, und damit auch die interpersonale Kommunikation mittels Computern, von Ländern wie beispielsweise der Türkei oder Bulgarien auch noch im Jahr 2016 ist. Hierdurch wird deutlich, dass Regionen wie Nordamerika nicht als globaler Standard gelten können.
[...]
1 Vgl. Leitch,Thomas: Twice-Told Tales.The Rhetoric of the Remake, in : Literature/Film Quarterly 18/3 (1990), S.138-149. oder Oltmann, Katrin: Remake/Premake, Hollywoods romantische Kömodien und ihre Gender-Diskurse 1930-1960, S.145 u.147,2008, transcricpt Verlag, Bielefeld.
2 Oltmann,Katrin: Vom Shop around the Corner zum Global Village und zurück. Glocalization im Hollywood-Remake YOU'VE GOT MAIL, S.258, in: Gereon Blaseio/Marcus Krause/Hedwig Pompe(Hg): Popularisierung und Popularität,Köln: DuMont, 2005.
3 Vgl. Forrest, Jennifer: Sadie Thompson Redux. Postwar Reintegration of the Wartime Wayward Woman, in dies./Leonard R.Kroos (Hg.): Dead Ringers. The Remake in Theory and Practice, Albany, NY 2002, S.185. "The status of the tale as timeless".
4 "Romantic Comedy" Vgl.: Oltmann,Katrin: Vom Shop around the Corner zum Global Village und zurück. Glocalization im Hollywood-Remake YOU'VE GOT MAIL, S.260, in: Gereon Blaseio/Marcus Krause/Hedwig Pompe(Hg): Popularisierung und Popularität,Köln: DuMont, 2005
5 Regie führte Robert Z.Leonard und in den Hauptrollen waren Judy Garland und Van Johnson
6 Turner Classic Movies ist der "hauseigene" Sender von Time Warner die seit 1995 die Rechte dieser MGM-Produktion besitzen.
7 Oltmann, Katrin: Remake/Premake, Hollywoods romantische Kömodien und ihre Gender-Diskurse 1930-1960, S.76, 2008, transcricpt Verlag, Bielefeld.
8 Vgl. Arnzen, Michael A.: The Same and the New.Cape Fear and the Hollywood Remake as Metanarrative Discourse, in: Narrative 4/2 (Mai 1996), S.175-194.
9 Vgl.: Oltmann,Katrin: Vom Shop around the Corner zum Global Village und zurück. Glocalization im Hollywood-Remake YOU'VE GOT MAIL, S.259, in: Gereon Blaseio/Marcus Krause/Hedwig Pompe(Hg): Popularisierung und Popularität,Köln: DuMont, 2005
10 Ebd.S.259.
11 Vgl.Ebd.S.260
12 Vgl.Ebd.S.262
13 Vgl. Krotz, Friedrich: Mediatisierung; Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. (S.17) ,Springer VS, 2007.
14 Vgl. Mc Luhan, Marshall: Die Magischen Kanäle. Düsseldorf. 1992 (zuerst 1964).
15 Vgl. Krotz, Friedrich: Talkshows als mediale Kommunikate und als Elemente von Öffentlichkeit, S.42, in: Jens Tenschner/Christian Schicha (Hrsg.): Talk auf allen Kanälen, Angebote, Akteure und Nutzer von Fernsehgesprächssendungen. Westdeutscher Verlag. 2002 .
16 Ephron, Nora: YOU'VE GOT MAIL, (0:15:20), 1998.
- Citation du texte
- Felix Scheel (Auteur), 2017, Der Wandel medialer Vermittlungskulturen am Beispiel des filmischen Remakes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/946272
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