In seiner Schrift „Römischer Katholizismus und politische Form“ (1923) analysiert Carl Schmitt die Kirche als eine „complexio oppositorum“, eine Verbindung von Widersprüchen.
Er geht auf die Beziehung der Kirche mit der Ökonomie und der Politik ein und ist der neuzeitlichen Technikdenkweise kritisch eingestellt. Die Kirche repräsentiert die Menschheit und gründet ihre Macht nicht auf Materiellem. „Die römische Kirche war für ihn nicht nur das Vorbild, sondern auch der Kern einer politischen Rettung des Abendlandes“.
Die Ökonomie ist zur Repräsentation unfähig, da ihr Interesse sich nur auf Konsum und Nachfrage bezieht. Sie ist unpolitisch da sie keine Idee besitzt und erkennt weder Tradition noch Autorität an.
Die Politik repräsentiert das Volk, übt aber Autorität als Repräsentant während der Regierungszeit. Dies setzt ein Ethos an Überzeugung voraus.
Inhaltsverzeichnis:
1. Biographie
2. Einleitung
3. Römischer Katholizismus
4. Ökonomie
5. Politik
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Biographie
1888
11. Juli: Carl Schmitt wird als Sohn eines Kaufmanns in Plettenberg (Westfalen) geboren.[1]
1915
Nach dem Studium der Staats- und Rechtswissenschaften in Berlin, München und Straßburg, Promotion und Habilitation an der Universität Straßburg.
1921
Berufung an die Universität Greifswald.
Veröffentlichung der Abhandlung "Die Diktatur", in der Schmitt die staatsrechtlichen Grundlagen der Weimarer Republik untersucht und dabei die ohnehin starke Stellung des Reichspräsidenten deutlich akzentuiert.
1922
Professor an der Universität Bonn.
In seiner Schrift "Politische Theologie" konkretisiert Schmitt seine autoritäre Staatstheorie, indem er, ausgehend von seiner katholischen Grundhaltung, letztlich die menschliche Willensfreiheit negiert.
1923
In der Zeitanalyse "Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus" rechtfertigt Schmitt die Herausbildung totalitärer Herrschaftsstrukturen.
1926
Professor der Rechte an der Handelshochschule in Berlin.
1932
Berufung an die Universität Köln.
In der Schrift "Der Begriff des Politischen" entwickelt Schmitt seine umstrittene Staastrechtslehre, die - von den Nationalsozialisten ideologisch ausgewertet - ihm später den Vorwurf einbringt, den "Führerstaat" vorweggenommen und rechtsphilosophisch legitimiert zu haben.
Juli: Schmitt vertritt die Reichsregierung unter Franz von Papen, mit dem er freundschaftlich verbunden ist, gegen die suspendierte preußische Regierung Braun vor dem Staatsgerichtshof.
1933
Mai: Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Ernennung zum preußischen Staatsrat durch Hermann Göring.
November: Präsident der "Vereinigung nationalsozialistischer Juristen".
1933-1945
Professor der Rechte an der Universität zu Berlin.
1934
Juni: Ernennung zum Hauptschriftleiter des führenden Fachblatts "Deutsche-Juristen-Zeitung".
Juli: Nach dem Röhm-Putsch rechtfertigt Schmitt die politischen Morde als "höchste Form administrativer Justiz".
1936
Oktober: Vorsitz auf einem in Berlin stattfindenden Kongreß akademischer Rechtslehrer, auf dem er fordert, das deutsche Recht von "jüdischem Geist" zu säubern.
Dezember: Das SS-Organ "Das schwarze Korps" bezeichnet Schmitts Antisemitismus als bloße Attrappe und zitiert frühere Äußerungen von ihm, in denen er Kritik an den nationalsozialistischen Rassentheorien übt.
ab 1937
Zunehmender Rückzug aus seiner exponierten Stellung als führender nationalsozialistischer Rechtsgelehrter in die "innere Emigration".
1945
Schmitt wird seines Lehramtes enthoben und verbringt mehrere Jahre in Lagerhaft.
ab 1950
Wissenschaftlich isoliert und vom politischen Diskurs weitgehend ausgeschlossen, widmet sich Schmitt nunmehr besonders völkerrechtlichen Studien und veröffentlicht seine Memoiren.
1985
7. April: Carl Schmitt stirbt in seiner Geburtsstadt Plettenberg.
[...]
[1] http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchmittCarl/
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