Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Portfolio mit mehreren Teilaufgaben aus dem Gebiet der syntaktischen Analyse der deutschen Sprache. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Sprache und dem Sprachgebrauch.
Es geht insbesondere darum, grobe, aber auch feine Strukturen der Sprache zu differenzieren und verschiedene Modelle der Wortartenlehre kennenzulernen. Diese verschiedenen Normen werden dann mit den Variationen im Alltag verglichen, um Besonderheiten herauszufiltern und sie zu beschreiben. Es wurde so zu sagen die Mündlichkeit mit der Schriftlichkeit in Beziehung gesetzt. Ein Ziel ist es, die selbstständige sprachwissenschaftliche Reflexion zu vermitteln. Besonders wichtig sind hierbei die anwendungsbezogenen Beispiele, anhand derer die kleinsten Unterschiede in der Semantik, Morphologie und Syntax herausgearbeitet werden können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Glossar und Definitionen
3. Das Verb - Form und Funktion des Deutschen Tempussystems
4. Wortartenklassifikation
4.1 Kriterien der Wortartenklassifizierung
4.2 Beurteilung der Arbeitsmaterialien auf fachdidaktischer Grundlage
5. Testverfahren zur Bestimmung von Phrasen
6. Syntaktische Besonderheiten in Schulbuchtexten
7. Baumstrukturen nach Eisenberg
8. Valenzgrammatik nach Tesnière
9. Multiple-Choice-Fragen zum Thema „komplexe Sätze“
10. Verwendung des „Es“
11. Quellenangaben und Literaturverzeichnis
12. Selbsteinschätzung
1. Einführung
In der Lehrveranstaltung „Syntaktische Analyse“ lag der thematische Schwerpunkt auf der Sprache und dem Sprachgebrauch. Es ging darum, grobe, aber auch feine Strukturen der Sprache zu differenzieren und verschiedene Modelle der Wortartenlehre kennenzulernen. Diese verschiedenen Normen haben wir dann mit den Variationen im Alltag verglichen, um Besonderheiten herauszufiltern und sie zu beschreiben. Es wurde so zu sagen die Mündlichkeit mit der Schriftlichkeit in Beziehung gesetzt. Ein Ziel des Seminares war es, die selbstständige sprachwissenschaftliche Reflexion zu vermitteln. Das heißt, dass wir die deutsche Grammatik näher betrachtet haben und häufig gemachte Fehler analysiert haben. Dahingegen konnten wir dann herausfinden, welche Fehler dem sprachlichen Wandel zuzuordnen sind und welche vielleicht eher auf einem Missverständnis der Grammatik fußen. Besonders wichtig waren hierbei die anwendungsbezogenen Beispiele, anhand derer wir die kleinsten Unterschiede in der Semantik, Morphologie und Syntax herausarbeiten konnten.
Diese Fähigkeiten haben wir besonders in Bezug zum Deutschunterricht gesetzt, indem wir Arbeitsblätter aus dem schulischen Kontext reflektiert und bewertet haben. Das war sehr wichtig für uns, damit wir nach dem Studium den Schülerinnen und Schülern gut aufbereitete, unmissverständliche Arbeitsmaterialien vorbereiten können. Dazu ist es absolut unerlässlich die deutsche Grammatik und ihre Ursprünge zu kennen. Nur so ist es uns im Beruf später möglich, potenzielle Fehlerquellen zu vermeiden, um Grundstrukturen möglichst einfach zu vermitteln.
Dazu haben wir mit verschiedenen sprachwissenschaftlichen Werken der Autoren Pittner, Ossner, Berman, Eisenberg und Hoffmann gearbeitet und die verschiedenen Theorien kennengelernt.
Ein weiteres Ziel dieses Seminares war es, das wissenschaftliche Arbeiten zu verbessern. Dieses wird besonders in der Form des Portfolios trainiert, da die verschiedenen Aufgaben die Methoden des Zitierens, Exzerpieren und Bibliographieren verlangen.
2. Glossar und Definitionen
1. im Allgemeinen aus mehreren Wörtern bestehende, in sich geschlossene, eine Aussage, Frage oder Aufforderung enthaltende sprachliche Einheit
2. (in einem oder mehreren Sätzen formulierte) Erkenntnis, Erfahrung oder Behauptung von allgemeiner Bedeutung; [philosophische oder wissenschaftliche] These
3.
a. (Druckwesen) das Setzen eines Manuskripts
b. (Druckwesen) gesetzter Text, der die Vorlage für den Druck darstellt; Schriftsatz
4.
a. (Musik) Periode
b. (Musik) in sich geschlossener Teil eines mehrteiligen Musikwerks
c. (Musik) Art, in der ein Musikwerk gesetzt ist; Kompositionsweise
5. in seiner Höhe festgelegter Betrag, Tarif für etwas [regelmäßig] zu Zahlendes oder zu Vergütendes (z. B. Steuersatz, Beitragssatz, Zinssatz)
6. bestimmte Anzahl zusammengehöriger [gleichartiger] Gegenstände [verschiedener Größe]
7. (EDV) Datensatz
8. Bodensatz
9. (Badminton, Tennis, Tischtennis, Volleyball) Spielabschnitt, der nach einer bestimmten Zahl von gewonnenen Punkten beendet ist
10. [großer] Sprung; großer [eiliger] Schritt (Dudenredaktion o.J: Satz)
Äußerung:
1. etwas Geäußertes; Bemerkung; Stellungnahme
2. sichtbares Zeichen, Ausdruck (Dudenredaktion o.J: Äußerung)
Satz: „In einem Satz wird ein Gedanke formuliert, ein Sachverhaltsentwurf (Proposition) kommunikativ für die Adressaten aufbereitet, indem von einem Redegegenstand etwas ausgesagt wird und dazu Subjektion und Prädikation verbunden werden (Synthese). Der propositionale Gehalt ist zeitlich verankert (Finitheit). Der einfache Satz enthält genau ein finites Verb. Der Äußerungsmodus begrenzt das illokutive Potenzial.“ (Hoffmann 2016: 70)
Äußerung: „Äußerungen sind kommunikativ eigenständige Einheiten, die aus einem Wort bzw. einer Interjektion (na) oder einem Responsiv (ja, nein), einer Wortgruppe oder einem Satz aufgebaut sein können.“ (Hoffmann 2016: 61)
Satz: „Ein Satz:
- Ist eine Einheit, die aus einem finiten Verb und mindestens allen vom Verb verlangten Satzgliedern besteht;
- Ist eine abgeschlossene Einheit, die nach den Regeln der Syntax gebildet ist;
- Ist die größte Einheit, die man mit den Regeln der Syntax erzeugen kann.“ (Busch 2008: 117)
Hinweis: Alle weiteren Fachbegriffe ihres Glossars legen Sie selbst fest.
Konjunktionen: „unflektierbare Wörter, die ätze oder Satzteile miteinander verknüpfen“ (Pittner/Berman 2015: 23)
Beispiele: Es gibt Äpfel und Birnen.
Entweder wir fahren heute oder morgen.
Subjunktionen: „leiten untergeordnete Sätze ein. Formal erkennt man das daran, dass in dem Satz, den sie einleiten, das finite Verb am Ende steht.“ (Pittner/Berman 2015: 23)
Beispiele: Wenn wir nachher losfahren.
Wir wissen, dass wir nachher spazieren gehen.
Präpositionen/Adpositionen: „Sie treten zusammen mit einer Nominalphrase auf, deren Kasus sie festlegen.“ (Pittner/Berman 2015: 22)
- Präpositionen: „diese Wörter stehen vor ihrer Ergänzung“ Beispiel: Das Brot liegt auf dem Tisch.
- Postpositionen: diese Wörter stehen nach ihrer Ergänzung Beispiel: Ich gehe zur Tür hinaus.
- Zirkumpositionen: diese Wörter „umklammern“ ihre Ergänzung Beispiel: Ich laufe um den Tisch herum.
- Ambipositionen: „diese Wörter sind entweder vor- oder nachgestellt.“ Beispiel: nach Pittner/Berman oder Pittner/Berman nach
Vollverben: „(...) sind all diejenigen Verben, die ohne Hilfe eines anderen Verbs das Prädikat bilden können. Vollverben heißen sie u.a deswegen, weil sie eine eigene vollständige Semantik besitzen.“ (Pittner/Berman 2015: 18)
Beispiele: Gestern gingen wir spazieren.
Sie essen gemeinsam im Restaurant.
Hilfsverben: „(...) werden zur Bildung von bestimmten Tempus- und Modusformen und zur Bildung der Passivformen eingesetzt.“ (Pittner/Berman 2015: 18)
Beispiele: Perfekt: Ich bin spazieren gegangen.
Plusquamperfekt: Ich war spazieren gegangen.
Futur I: Ich werde spazieren gehen.
Futur II: Ich werde spazieren gegangen sein.
Modalverben: „(...) sind diejenigen Verben, die eine Möglichkeit, Notwendigkeit, Erlaubnis, Fähigkeit u.ä. bezeichnen.“ (Pittner/Berman 2015: 19)
Beispiele: Wir können spazieren gehen.
Ich will spazieren gehen.
Sie sollen/wollen spazieren gehen.
Halbmodalverben: „(...), dass diese Verben sich nicht mit dem reinen Infinitiv, sondern mit dem zu-Infinitiv verbinden.
Beispiele: Sie droht herunter zu fallen.
Ich verspreche, spazieren zu gehen.
Kopulaverben: „Sie sind selbst relativ bedeutungslos, bezeichnen lediglich einen Zustand (sein) oder das Eintreten bzw. die Fortdauer eines Zustands (werden, bleiben).“ (Pittner/Berman 2015: 20) Beispiele: Die Sonne ist sehr hell.
Wir bleiben heute in der Schule.
Partikel: „können einen Satzteil hervorheben; einen ganzen Satz modalisieren; sind Teile eines Vergleichs“ (Ossner 2012: 214)
Beispiel: Das ist jetzt halt so.
So kann es ja nicht weiter gehen.
Die Bahn kam genau so spät wie ich.
Rektion: „Rektion liegt vor, wenn ein Element ein grammatisches Merkmal eines von ihm abhängigen Elements festlegt.“ (Pittner/Berman 2015: 28)
Beispiel: Sie bestellte ein en Hamburger (Akk.) mit ein em Gurkensalat. (Dat.)
Fragetest: „Wörter oder Phrasen, die eine Konstituente bilden, können zusammen erfragt werden.“ (Pittner/Berman 2015: 30)
Beispiel: Ich gehe langsam durch den Park. (Wer?) (Was?) (Wie?) (Wo?)
Pronominalisierungstest: „Eng zusammengehörige Elemente können durch ein Pronomen oder eine andere Pro-Form (Pro-Adverb etc.) ersetzt werden.“ (Pittner/Berman 2015: 30) Beispiel: Das Paar heiratet am Strand.
Es heiratet dort.
Verschiebetest/Permutationstest: „Gemeinsame Verschiebbarkeit von Elementen im Satz ist ein Hinweis auf enge Zusammengehörigkeit.“ (Pittner/Berman 2015: 30)
Beispiel: Ich kaufe heute ein neues Buch.
Heute kaufe ich ein neues Buch.
Ein neues Buch kaufe ich heute.
Vorfeldtest: „Eine besondere Rolle spielt auch die Position vor dem finiten Verb in Aussagesätzen (das Vorfeld). Was zusammen im Vorfeld stehen kann, ist eine Kostituente.“ (Pittner/Berman 2015: 30)
Beispiel: siehe Verschiebetest Beispiel: „neues Buch“ kann nicht im Vorfeld stehen.
Ackusativobjekt: „(Wen oder Was?) Eine wichtige syntaktische Eigenschaft (...) ist, dass es bei Passivierung zum Subjekt werden kann.“ (Pittner/Berman 2015: 36) Beispiel: Ich habe dich gesehen.
Du wurdest von mir gesehen.
Dativobjekt: „(Wem oder Was?) bezeichnet einen von einer Handlung oder einem Vorgang nur mittelbar betroffenen Mitspieler“; kann wie das Akkusativobjekt zum Subjekt werden. (Pittner/Berman 2015: 37) Beispiel: Ich habe dir eine Geschichte vorgelesen.
Du bekamst eine Geschichte vorgelesen.
Genitivobjekt: „(Wessen?) Das Genitivobjekt bleibt bei allen Formen der Passivierung als solches erhalten.“ (Pittner/Berman 2015: 37) Beispiel: Ich erfreute mich deiner.
Ich erfreute mich an dir.
Präpositionalobjekt: „(Kein Fragewort) Im Gegensatz zu den anderen Objektarten wird (...) vom Verb nicht ein bestimmter Kasus, sondern eine bestimmte Präposition regiert.“
Beispiel: Ich danke dir für die Blumen.
Für was danke ich dir?
3. Das Verb - Form und Funktion des Deutschen Tempussystems
Grundsätzlich wird in der deutschen Sprache zwischen sechs Zeiten unterschieden. Diese heißen Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II. Die Grundtempora sind jedoch das Präsens, das Präteritum und das Futur I.
Bildung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Verben werden zunächst an das Subjekt angepasst (dekliniert). Das Präsens und das Präteritum bestehen ausschließlich aus einer Zeitform, die aus dem Stammbestehen und durch ein Suffix an die jeweilige Person angepasst werden. Diese Verben nennt man schwache Verben. Man unterscheidet noch die starken Verben, die ihren Stamm bei der Bildung des Präteritums verändern (wie im Beispiel). Bei den restlichen Zeiten ist das jedoch anders. Das Perfekt setzt sich aus der Präsensform von sein oder haben und dem Partizip II zusammen. Im Plusquamperfekt wird statt der Präsensform die Präteritumform verwendet. Das Futur I setzt sich aus der Präsensform von werden und dem Infinitiv des Präsens zusammen. Das Futur II wird aus der Präsensform von werden und dem Infinitiv im Perfekt gebildet.
Nach der klassischen Tempustheorie von Hans Reichenbach, gibt es Tempora Relationen zwischen drei Zeiten. Es gibt die Sprech-/Äußerungszeit, die Ereigniszeit und die Referenzzeit. Die Referenzzeit stellt hier die Zeit dar, von der aus, das betreffende Ereignis betrachtet wird (Dölling 2012: 1-2)
Zur Seite 58:
Diese Seite soll zur Einführung in die Thematik der verschiedenen Tempora in der deutschen Sprache stehen. Dafür empfinde ich die Seite als sehr überladen mit Textkörpern. Man könnte die einzelnen Zeiten besser vor bestimmten Aufgaben erklären, sodass nicht direkt zu Anfang so viel Text gegeben ist. Außerdem sollte entweder das Futur II komplett weggelassen werden, oder komplett erklärt werden. Auch wenn es dazu keine Übungsaufgaben gibt, sollte meiner Meinung nach, eine Definition zu Anfang gegeben sein.
Der Zeitenstrahl direkt zu Beginn des Arbeitsblattes ist sehr wenig sinnvoll, da es nach Reichenbach (s.o) drei Relationen der Zeiten gibt. Das heißt die Zeitsemantik ist nicht immer linear, sodass die einzelnen Tempora nicht in ihrer vollständigen Bedeutung auf einem Zeitstrahl dargestellt werden können. Grundsätzlich sind die Zeitformen gut erklärt, da zunächst die typischste Zeit, die ausgedrückt werden soll genannt wird, dann Beispiele folgen und daraus die Bildung erschlossen werden kann. Ich würde dieses Material eher nicht empfehlen, da es zu einigen Fehlerquellen führen kann.
Zur Seite 67:
Diese Aufgabe ist sehr gelungen zum Abschluss des Themas der Tempora gesetzt. Sie verdeutlicht die klassische Tempustheorie anhand einfacher Beispiele. Die SuS werden darauf aufmerksam gemacht, dass zum Beispiel das Präsens auch manchmal eine zukünftige Handlung ausdrücken kann. Ich würde dieses Arbeitsblatt absolut weiterempfehlen, da den SuS die verschiedenen Relationen zwischen den Zeitformen deutlich gemacht werden. Zu beachten ist jedoch, dass dieses Arbeitsblatt immer erst zum Ende der Unterrichtseinheit stehen sollte, damit die SuS nicht überfordert oder verwirrt werden.
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2019, Syntaktische Analyse der deutschen Sprache. Ein Portfolio, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/941743
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