‚Tauch' einfach ein’, so ein Werbeslogan des neuen Deggendorfer Traumbades
‚Elypso’, das im Zentrum des neu zu etablierenden Freizeitbereichs zwischen den
Oberzentrumsstädten Deggendorf und Plattling liegt, das im Mittelpunkt dieser Arbeit
stehen soll.
Bevor jedoch die Sprache auf das ‚Elypso’ selbst kommen kann, müssen in Kapitel 2
zuvor die theoretischen Grundlagen kommunaler Entscheidungsfindung, der Raum- und
Landesentwicklung und der gesellschaftlichen Veränderungen im besonderen Hinblick
auf ländlich geprägte Räume kurz näher betrachtet werden.
Im Anschluss soll nach kurzer geographischer Einordnung des Oberzentrums
Deggendorf-Plattling in Kapitel 3 die Vor- und Entstehungsgeschichte, der strukturpolitisch
besondere Standort im Bereich zwischen den Städten Deggendorf und
Plattling und die Konzeption des 'Elypso' im Mittelpunkt des Interesses stehen.
In Kapitel 4 wird mit Hilfe der quantitativ-analytischen Methode der standardisierten
Befragung sowohl das Einzugsgebiet des 'Elypso', als auch die Einschätzung der räumlichen
Entwicklung durch die Badbesucher untersucht. Anhand von Planungsperspektiven
für den Bereich um das 'Elypso' werden Zukunftsaussichten als Freizeit und Erlebnisraum
in Form der sogenannten ‚Grünen Achse’ konstruiert und danach durch
Interviews mit Deggendorfer Politikern kritisch überprüft.
Im fünften und letzten
Kapitel sollen der Aufwand
und Nutzen kommunaler
Großprojekte
und deren Einsatz als
strukturpolitische Maßnahme
am untersuchten
Beispiel des ‚Elypso’ in
Deggendorf kritisch
zusammengefasst
werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Entscheidungsstrukturen aufkommunaler Ebene in Bayern
2.2 Das Zentrale-Orte-Modell in der Raum- und Strukturplanung als
Entwicklungsinstrument
2.3 Die Freizeit- und Erlebnisgesellschaft im landlichen Raum
3. Das Erlebnisbad ,Elypso’ - Rahmenbedingungen und Entstehung des Projekts
3.1 Geographie des Deggendorfer Raumes
3.2 Der Landkreis Deggendorf als landlicher Raum
3.3 Das Oberzentrum Deggendorf und Plattling - Wachst zusammen, was zusammen
gehort?
3.3.1 Entstehung des Oberzentrums Deggendorf-Plattling - Landesplanerischer Vertrag
und Organisation der Zusammenarbeit
3.3.2 Schwierigkeiten undZukunftsaussichten
3.4 Entscheidungsalternativen, Planung und Bau des 'Elypso'
3.4.1 Mogliche Standorte und das Einzugsgebiet des neuen Bades
3.4.2 Widerstand gegen den Stadtrat - Gescheiterter Burgerentscheid in Deggendorf
3.4.3 Konzept des 'Elypso'
4. Das Erlebnisbad ,Elypso’ - Entwicklungsmotor und Bindeglied im Oberzentrum?
4.1 Herkunft der Badbesucher - Das Einzugsgebiet des ,Elypso’ in empirischer Analyse...
4.2 Zusammenwachsen in den Kopfen? - Wahrnehmungsgeographie
4.3 Die ,Grune Achse’ - Entwicklungschancen als Erlebnis- und Freizeitraum
4.3.1 Die Bewerbung um die Landesgartenschau 2014 - Bruckenschlag Donau?
4.3.2 Erganzende Freizeiteinrichtungen zwischen Deggendorf und Plattling
4.3.3 ,Elypso’ +Naturbadesee = Wassererlebniswelt?
5. Das 'Elypso' als Baustein fur eine gemeinsame Zukunft im Oberzentrum
6. Literaturverzeichnis
7. Abbildungsverzeichnis
8. Anhang
8.1 Interview mit Anna Eder, Oberburgermeisterin der Stadt Deggendorf.
8.2 Interview mit Wolfgang Lorenz, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat von
Deggendorf
8.3 Brief der Oberburgermeisterin von Deggendorf vom 24. November 2006
8.4 Karte des Interkommunalen Entwicklungskonzepts (Briefanlage)
8.5 Sektorverteilung der Arbeitnehmer in Deggendorf (Briefanlage)
8.6 Fragebogen zur Besucherbefragung am 'Elypso'
8.7 Auszuge aus Giussani, M.; Hauslaib, M.; Kirchmann, H.-P. (1999): Einneues Bad far
Deggendorf. Unveroffentlichtes Gutachten der Firma Gesellschaft far Industrie- und Kommunalplanung mbH kplan im Auftrag der Stadtwerke Deggendorf GmbH
1. Einleitung
,Tauch' einfach ein’, so ein Werbeslogan des neuen Deggendorfer Traumbades ,Elypso’, das im Zentrum des neu zu etablierenden Freizeitbereichs zwischen den Oberzentrumsstadten Deggendorf und Plattling liegt, das im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen soll.
Bevor jedoch die Sprache auf das ,Elypso’ selbst kommen kann, mussen in Kapitel 2 zuvor die theoretischen Grundlagen kommunaler Entscheidungsfindung, der Raum- und Landesentwicklung und der gesellschaftlichen Veranderungen im besonderen Hinblick auf landlich gepragte Raume kurz naher betrachtet werden.
Im Anschluss soll nach kurzer geographischer Einordnung des Oberzentrums Deggendorf-Plattling in Kapitel 3 die Vor- und Entstehungsgeschichte, der struk- turpolitisch besondere Standort im Bereich zwischen den Stadten Deggendorf und Plattling und die Konzeption des 'Elypso' im Mittelpunkt des Interesses stehen.
In Kapitel 4 wird mit Hilfe der quantitativ-analytischen Methode der standardisierten Befragung sowohl das Einzugsgebiet des 'Elypso', als auch die Einschatzung der raumli- chen Entwicklung durch die Badbesucher untersucht. Anhand von Planungsperspekti- ven fur den Bereich um das 'Elypso' werden Zukunftsaussichten als Freizeit und Erleb- nisraum in Form der sogenannten ,Grunen Achse’ konstruiert und danach durch Interviews mit Deggendorfer Politikern kritisch uberpruft.
Im funften und letzten Kapitel sollen der Auf- wand und Nutzen kommunaler Grofiprojekte und deren Einsatz als strukturpolitische Mafi- nahme am untersuchten Beispiel des ,Elypso’ in Deggendorf kritisch zusammengefasst werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Sachliche und raumliche Forschungsubersicht (Quelle: Eigener Entwurf)
Rechts befindet sich eine sachliche und raumliche Forschungs- ubersicht.
2. Theoretische Grundlagen
Im Zusammenhang mit politisch motivierten Bauvorhaben, ist es unabdingbar, sich zunachst mit den Grundlagen dieser Bauvorhaben auseinanderzusetzen.
Im Fall des Deggendorfer ,Elypso’ handelt es sich bei den Grundlagen in erster Linie um kommunalpolitische Entscheidungsstrukturen, sowie die Raum- und Strukturplanung und die Entwicklung der landlichen Bevolkerung hin zu einer Freizeit- und Erlebnisgesellschaft.
2.1 Entscheidungsstrukturen aufkommunaler Ebene in Bayern
Die Kommunen stellen in vielen Landern, so auch in Deutschland, die unterste und kleingliedrigste Ebene der politischen Gebietskorperschaften dar. Alleine in Bayern, worauf sich dieser Abschnitt konzentrieren soll, gibt es seit der kommunalen Gebietsreform [1] der 1970er Jahre 2031[2] Gemeinden, Markte und Stadte, die unter dem Oberbegriff ,Kommune’ zusammengefasst werden.
Die grofie Aufgabenfulle der Kommunen in Deutschland lasst sich bis ins Mittelalter zuruckverfolgen. Bauwerke aus der damaligen Zeit zeigen, dass bereits damals die Stadte Trager grofier raumplanerischer Projekte waren.[3]
Die Grundlage der kommunalen Selbstverwaltung liegt im Grundgesetz fur die
Bundesrepublik Deutschland begrundet. In Artikel 28 Absatz 2 GG heifit es:
,,Den Gemeinden muss das Recht gewahrleistet sein, alle Angelegenheiten der ortlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. Auch die Gemeindeverbande haben im Rahmen ihres gesetzlichen Aufgabenbereichs nach Mafigabe der Gesetze das Recht der Selbstverwaltung. Die Gewahrleistung der Selbstverwaltung umfasst auch die Grundlagen der finanziellen Eigenverantwortung.“[4].
Auch die Bayerische Verfassung misst den Kommunen in Art.11 Abs.2 eine besondere Bedeutung in der staatlichen Hierarchie bei und weist ihnen Selbstverwaltungkompetenz zu:
,,Die Gemeinden sind ursprungliche Gebietskorperschaften des offentlichen Rechts. Sie haben das Recht, ihre eigenen Angelegenheiten im Rahmen der Gesetze selbst zu ordnen und zu verwalten, insbesondere ihre Burgermeister und Vertretungskorper zu wahlen.“[5]
Auf Entscheidungen in den Kommunen nehmen mehrere Akteure direkt und indirekt Einfluss. Die formalen Entscheidungstrager sind zunachst Gemeinde- bzw. Stadtrat und Ober- bzw. Burgermeister. Aber auch die Burger selbst konnen mittels eines Burgerbegehrens und dem moglichen anschliefienden Burgerentscheid solche Entscheidungen herbeifuhren oder verhindern. Darauf wird spater noch im Speziellen eingegangen.
In Deutschland entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg verschiedene Arten der Kommunalverwaltung. Meist stand diese Entwicklung in Zusammenhang mit der jeweiligen Besatzungsmacht der Region und der von ihr im Heimatland praktizierten Kommunalverwaltung, bzw. wurde auch an historische Erfahrungen in den alten deutschen Staaten angeknupft[6].
Neben der in Bayern ublichen ,Suddeutschen Ratsverfassung’ entstanden die ,Norddeutsche Ratsverfassung’, die ,Magistratsverfassung’ und die ,Burgermeisterverfassung’[7].
Die in Bayern und fur diese Arbeit mafigeblichen Richtlinien der kommunalen Verwaltung entstammen im Wesentlichen der aktuell gultigen Fassung der Gemeindeordnung fur den Freistaat Bayern. Danach bilden die Stadte und Gemeinden das Fundament des demokratischen Bayerns[8].
Die Gemeinden und Stadte ordnen die lokalen Angelegenheiten auf ihrem Gebiet. Dazu zahlen originare kommunale Zustandigkeiten, die ihnen schon in der Bayerischen Verfassung zugewiesen werden. Neben zahlreichen anderen, sind fur diese Arbeit vor allem folgende Punkte wichtig:
- Verwaltung des Gemeindevermogens und der -betriebe,
- ortlicher Strafien- und Wegebau,
- Versorgung mit Wasser, Gas und Strom,
- Ortsplanung,
- offentliche Bader.[9]
Vor allem der letzte Punkt macht hellhorig. So hat also die Verfassungsgebende Landesversammlung[10] fur Bayern im Jahr 1946 offentliche Bader als far so wichtig erachtet, dass sie sie auch dem Aufgabenkreis der Gemeinden explizit zuschreiben. Neben den genannten Beispielen fur den eigenen Aufgabenbereich, kann der Staat mit Hilfe von Gesetzen den Gemeinden bestimmte Aufgaben zur Erledigung ubertragen. Diese ,Ubertragene[n] Angelegenheiten’ erledigen die Gemeinden im Namen des Freistaats Bayern oder auch einer Korperschaft des offentlichen Rechts und sind dabei weisungsgebunden. Verpflichtet der Freistaat Bayern die Gemeinden, entweder zu Aufgaben im eigenen Wirkungskreis oder im Bereich der ,Ubertragene[n] Angelegenheiten’, so ist er nach dem Konnexitatsprinzip zur Finanzierung verpflichtet[11].
An der Spitze der lokalen Verwaltung und Politik steht in Bayern der Burgermeister, in den kreisfreien Stadten und Grofien Kreisstadten[12] auch als Oberburgermeister tituliert. Allerdings ist zu erwahnen, dass vordergrundig der jeweilige Gemeinderat fur die Verwaltung verantwortlich ist, wahrend der Burgermeister nur in den Fallen selbstandig entscheidet, die ihm durch die Gemeindeordnung obliegen. Zusatzlich kann der Gemeinderat dem
Burgermeister weitere Entscheidungsrechte durch die Geschafts- ordnung ubertragen[13].
Die ,Suddeutsche Rats- verfassung’ ist in Abbildung 2 kurz schematisch dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Die 'Suddeutsche Ratsverfassung' (Quelle: Eigener Entwurf nach Art.29ff der bayerischen Gemeindeordnung)
2.2 Das Zentrale-Orte-Modell in der Raum- und Strukturplanung als Entwicklungsinstrument
Walter Christaller begrundete in den 1930er-Jahren in seiner Dissertation ,Die Zentralen Orte in Suddeutschland’ die Zentralitatsforschung. Die Zentralitat eines Ortes definiert sich als relativer Bedeutungsuberschuss in der Versorgung der Menschen und des dazugehorigen Einzugsgebiets mit Gutern und Dienstleistungen. Ein Zentraler Ort stellt also mehr Guter und Dienste zur Verfugung, als von seinen eigenen Einwohnern nachgefragt werden. Als Indikator fur die Zentralitat verwendete er damals die Zahl der Telefonanschlusse im Verhaltnis zur Einwohnerzahl desjeweiligen Zentralen Ortes und des Einzugsgebiets.
Daneben gibt es als Indikator fur die Zentralitat eines Ortes noch weitere messbare Faktoren. Zu nennen sind hier die sogenannte ,Umsatzschwelle’[14] und die ,Reichweite von Gutern’[15].
Die Zentralen Orte sind im Modell in regelmaBigen Dreiecken angeordnet, ihre Einzugsgebiete bilden gleichmaBige Sechsecke und nicht wie im Modell Christallers eines einzelnen Zentralen Ortes einen Kreis.[16]
Ausgehend vom Zentrale-Orte-System (ZOS), das Christaller begrundete und welches die Ist-Situation deskriptiv-analytisch zu erfassen vermag, werden die Instrumente der Raum- und Strukturplanung entworfen. Hier befindet sich die Nahtstelle, um die offensichtlichen infrastrukturellen Vorteile eines gleichmaBig ausgebauten ZOS zu nutzen und die Erkenntnisse aus der Zentralitatsforschung zu instrumentalisieren.
In der Regionalplanung dient das ZOS beispielsweise der Steuerung von Fordergeldstromen. Problematisch ist hierbei, dass von finanzschwachen Zentren der eigene Finanzierungsanteil oft nicht aufgebracht werden kann und damit Fordergelder nicht abgerufen werden. Zudem fordert die Aussicht auf Fordergelder den Versuch von Orten hohergestuft zu werden. Auch bei GroBprojekten des Einzelhandels dient das ZOS als Entscheidungsbasis, ob eine Ansiedlung amjeweiligen Ort sinnvoll erscheint.[17] Die Abstufungsanzahl der Zentralen Orte und die Kriterien dafur sind laut Stiens G. & Pick D. (1998) in den einzelnen deutschen Bundeslandern, je nach deren Einwohnerdichte und Flachenausdehnung, aufierst unterschiedlich[18].
Auch veranderten sich die Forderungsschwerpunkte auf die verschiedenen Hierarchiestufen im Laufe der Zeit. Wahrend in den 1960er Jahren die Klein- und Unterzentren im Mittelpunkt standen, verlagerte sich das Interesse der Raumordungspolitik in den 1970er Jahren zunachst auf die Mittelzentren, spater in den 1970er und 1980er Jahren dann auch auf die Oberzentren.[19]
Vor allem seit den 1990er Jahren ist davon auszugehen, dass die Bedeutung von leistungsfahigen Oberzentren mit zunehmender wirtschaftlicher Globalisierung gewachsen ist, und es Ziel der Strukturpolitik sein sollte, sie als Knotenpunkte der vernetzten Weltwirtschaft zu etablieren.
Im Zusammenhang mit der angemessenen Grofie der Zentralen Orte steht Abbildung
з. Grofie nach Einwohnerzahl und Versorgungsradius des Zentralen Orte stehen im Zusammenhang mit der Tragfahigkeit der Guter- und Dienstleistungsangebote und der Erreichbarkeit.
In dieser Arbeit soll der Fokus и. a. auf die Vorgaben in Bayern gelegt werden. Diese entstammen im Wesentlichen dem Landesentwicklungspro- gramm von 2003 (LEP 2003) und der Neuauflage von 2006 (LEP 2006). Das LEP 2003 und das LEP 2006 sollen dabei hinsichtlich der Strukturbildung bei Freizeit und Tourismus im landlichen Raum begutachtet werden. In Kapitel 5 erfolgt der Ruckgriff auf die theoretische Basis des Landesentwicklungs- programms. Zudem wird untersucht, inwieweit die Richtlinien und Handlungsempfehlungen umgesetzt werden. Neuauflage von 2006 (LEP 2006).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Bedeutung der Einwohnerzahl und des Versorgungsradiusfur Tragfahigkeit und Erreichbarkeit innerhalb einerHierarchiestufe des ZOS (Quelle: Eigener Entwurfnach Stiens G. (1998))
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: DerLandkreis Deggendorfim Landesentwickungsplan 2006 (Quelle: Bayerisches Staatsministerium fur Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie 2006, Anhang 3 mit verkurzterLegende)
2.3 Die Freizeit- und Erlebnisgesellschaft im landlichen Raum
Neben den vorhergehenden theoretischen Themenkomplexen ,Kommunalpolitik’ und ,Zentrales-Orte-System’, spielt auch die entstandene Freizeit- und Erlebnisgesellschaft eine Rolle in dieser Arbeit. Da sich der Landkreis Deggendorf, wie unten noch naher beschrieben, im landlichen Raum befindet, soll die Freizeit- und Erlebnisgesellschaft, vor allem im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf diesen, betrachtet werden.
Probleme bereitet hier schon die Abgrenzung des landlichen Raums. Wahrend er in den 1960er Jahren noch ein weitestgehend konformes Gebilde darstellte, hat er sich mit dem Strukturwandel der letzten Jahrzehnte zu einem diversifizierten Raum entwickelt[20]. Lichtenberger bezeichnet den landlichen Raum als „Restflache“, der im Gegensatz zu den Stadtregionen der Grofi- und Mittelstadte und deren Umland, aber auch zu weitflachig ungenutztem Land und Waldern steht[21]. Die Kleinstadte nimmt Lichtenberger dabei aus, da diese dem landlichen Raum zuzuordnen sind, wobei nicht eindeutig ist, welche Kriterien letztendlich zu einer Kategorisierung der Klein-, bzw. Mittelstadt fuhren.
In der Feststellung der divergenten Entwicklung unterschiedlicher landlicher Raume sind sich Lichtenberger, Quendler und Mose einig[22] [23] [24].
Der Raum ist demnach in einen grofi- und mittelstadtischen, suburbanen, landlichen und peripher-landlichen Teil zu unterscheiden. Die Zentralen Orte des landlichen Raumes sind dabei von der Konzentration nichtlandwirtschaftlicher Aufgaben gepragt und ziehen solche Aufgabe auch in Entlastung der Belastungen der stadtischen Raume auf sich. Fehlen Orte mit diesen Eigenschaften und werden somit die landlichen Raume nicht mit anderen als den agrarischen Funktionen erweitert, so fuhrt dies zur Peripherisierung und Degradation des Raums. [25] Jedoch kann sowohl der landwirtschaftliche Flachen-, als auch der Beschaftigtenanteil nur sehr bedingt als Einordnungskriterium fur den peripher-landlichen Raum herangezogen werden, da im Allgemeinen die landwirtschaftlichen Anteile sehr niedrige Werte erreicht haben.
Jene Raume, die eine positive Entwicklung aus dem Strukturwandel gezogen haben, dienten entweder als ,,verlangerte Werkbanke[n]“[26] oder als Fremdenverkehrsziel. Hatte der Fremdenverkehr zunachst geringere Bedeutung, gewinnt dieser nun mit dem Ruckgang der Anzahl industrieller Arbeitsplatze in Deutschland an Stellenwert. Nicht vergessen darf man jedoch die Relevanz von Verwaltung, Amtern und Bildungseinrichtungen, die die zentralen Orte des landlichen Raumes, und damit diesen selbst, formen. Gerade auf die Unterschiede in der Entwicklung der Stadte Deggendorf und Plattling, soll in Kapitel 3 naher eingegangen werden.
Im Bezug auf die Schaffung von Attraktionen fur den Fremdenverkehr soll auch die Entwicklung der heutigen Freizeit- und Erlebnisgesellschaft uberblicksartig erfasst werden.
Seit der Grundung der Bundesrepublik ist gemeinhin eine abnehmende Arbeitszeit zu verzeichnen.
Mit der sinkenden Arbeitszeit ist auch die Arbeit in ihrer Bedeutung fur den Menschen selbst etwas an den Rand geruckt. Die zunehmende Freizeit starkt im arbeitenden Menschen das Verlangen nach Selbstverwirklichung und Erleben. Dass dieses Ansinnen keineswegs neu ist, zeigt Rousseau mit seiner Aussage: „Nicht wer am altesten wird, hat am langsten gelebt, sondern wer am starksten erlebt hat.“[27].
Damit manifestiert sich der Ubergang von der Arbeits- zur Erlebnisgesellschaft. Die Lebenszeit wird zur Erlebniszeit, das ganze Leben soll zum Erlebnis werden.[28] Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit fur Kommunen statt einem Hallenbad ein Erlebnisbad zu bauen. Doch suggeriert dieser Schluss, dass es im alten, langweiligen Hallenbad keine Erlebnisse gab. Vor allem Altere wurden dies zuruckweisen. Damit ist klar, dass die Freizeit- und Erlebnisgesellschaft und die ehemalige Arbeitsgesellschaft, die es in Reinform ebenso wenig gab, keinen Gegensatz darstellen, sondern vielmehr ein Kontinuum.
Unklar muss allerdings bleiben, ob unter wachsendem Wohlstand das schiere Angebot an Freizeitmoglichkeiten und Reisen, sowohl in die Ferne als auch in den Nahraum, die Bildung des Erlebnishedonismus bewirkte oder ob es nicht doch umgekehrt war. Die Frage ist, ob der Freizeitmarkt die Lawine losgetreten hat und eine erlebnissuchtige Gesellschaft schuf, welche nun fur den landlichen Raum die Chance darstellt sich fortzuentwickeln. Auch die Tatsache, dass die Teilnahme an der Erlebnisgesellschaft an ein genugendes Einkommen gebunden ist, ergibt sich fur Kommunen die Notwendigkeit der Erstellung von Naherholungsmoglichkeiten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Gesellschaftsschichten in Deutschland (Quelle: Die Zeit vom 19.10.2006, S.4.)
Die vergangenen Jahre der hohen Sockelarbeitslosigkeit fuhren zur Bildung einer unterprivilegierten Schicht, der es nur begrenzt moglich ist, an den in grofierem Mafi mittelabhangigen Konsum- und Freizeitmoglichkeiten zu partizipieren. Dies gilt besonders fur Reisen, aber auch fur Erholungsmoglichkeiten im Nahraum. Gerade das armere Drittel der Gesellschaft (vgl. Abbildung 5) lauft so Gefahr von der Erlebnisgesellschaft ausgeschlossen zu bleiben.
An diesem Punkt gewinnen Kommunen im landlichen Raum an Relevanz, namlich wenn es darum geht, auch diesen Schichten Teilhabe an der Erlebnisgesellschaft zu ermoglichen und dadurch eine Zweiklassen-Erlebnisgesellschaft. zu vermeiden. So reift die Schaffung von Erholungs- und Freizeitmoglichkeiten im landlichen Raum zur sozialen Aufgabe.[29]
Beispielhaft fur die touristische Inwertsetzung des landlichen Raumes kann die Einrichtung des ,Neue[n] Frankische[n] Seenland[es]’ bei Gunzenhausen sein. Dieser fruher agarisch gepragte Raum konnte vor der Einrichtung als peripher-landlich bezeichnet werden und erfuhr durch die touristische Inwertsetzung eine signifikante Vitalisierung.
Zwar befindet sich Deggendorf im Vergleich dazu keineswegs in einer vergleichbaren Lage, dennoch hat das Beispiel eine Vorbildfunktion fur die Moglichkeiten der Raumentwicklung durch Fremdenverkehr.
Zusammenfassend besteht also nun die Chance, im Kraftedreieck aus interkommunaler Zusammenarbeit im Rahmen des Oberzentrums, aus verantwortungsvoller und zukunftsorientierter Politik auf Gemeindeebene und aus den sozialen Erfordernissen der Freizeit- und Erlebnisgesellschaft im eher strukturschwachen landlichen Raum, mit Synergien aus der Annaherung Deggendorfs und Plattlings einen attraktiven Freizeitbereich und damit eine positive raumwirksame Wirtschaftsentwicklung zu schaffen.
Inwieweit diese Chance bereits genutzt wurde und wie die Zukunft der in diesem Kapitel genannten Leitbilder im Deggendorfer Raum zu einzustufen ist, wird in den folgenden Kapiteln naher untersucht und bewertet werden.
3. Das Erlebnisbad .Elvpso’ - Rahmenbedingungen und Entstehung des Projekts
3.1 Geographie des Deggendorfer Raumes
Der Deggendorfer Raum, zur Vereinfachung betrachtet in seinen administrativen Grenzen als Landkreis Deggendorf, liegt im Zentrum des bayerischen Regierungsbezirks Niederbayern im Sudosten Deutschlands und wird von der Donau, die den Landkreis von Nordwest nach Sudost durchfliefit, in etwa zwei gleichgrofie Halften geteilt. Der Teil, der sich rechts der Donau der befindet, gehort reliefbedingt zum agrarisch gepragten Gauboden mit seinen mehrere Meter dicken Lofischichten, die aus den letzten Eiszeiten stammen. Der Gauboden geht nach Sudwesten hin in das Tertiare Hugelland uber. Auch die Isar, die etwa dreieinhalb Kilometer sudlich des Deggendorfer Stadtzentrums in die Donau mundet (Abbildung 6), pragt, mit den umsaumenden Flussauen von Plattling bis zur Mundung, die Landschaft. Dieser Bereich
befindet sich unter Naturschutz und ist Refugium fur zahlreiche, selten gewordene, in Auwaldern typischen Tier- und Pflanzenarten.
An der linken Seite der Donau erhebt sich das Massiv des Bayerischen Waldes, wobei aber der Gauboden, vor allem nordwestlich von Deggendorf und im Bereich Hengersberg auf die linke Donauseite hin- uberreicht. Der hochste Punkt des Landkreises ist mit einer Hohe von 1.121 Meter uber dem Meeresspiegel der Einodriegel in der Gemeinde Grafling, der tiefste mit einer Hohe von 303 Metern in der Gemeinde Kunzing.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Die Isarmundung bei Deggendorf in ostlicherBlickrichtung (Quelle: http://www.landkreis-deggendorf.de/umwelt/infohaus/bilder/isarmuen dung_672x497.jpg; Zugriff: 14.10.2006)
Im Landkreis Deggendorf leben 117.346 Menschen, verteilt auf die drei Stadte Deggendorf (31.265), Plattling (12.439) und Osterhofen (12.074), die Marktgemeinden Hengersberg (7.585), Metten (4.338), Schollnach (5.115) und Winzer (3.932) und 19 weitere Gemeinden.[30] Mehr als ein Drittel der Bewohner des Landkreises wohnen also im Bereich der Stadte Deggendorf und Plattling, die nunmehr das gemeinsame Oberzentrum Deggendorf- Plattling bilden.
Die wirtschaftliche Struktur der Stadte Deggendorf und Plattling ist unterschiedlich gestaltet. Wahrend Plattling mit einem grofien Industriegebiet und seit den 1960er Jahren mit der Zuckerfabrik der Sudzucker AG vor allem im industriellen Sektor gut ausgestattet ist, liegt der Schwerpunkt Deggendorfs eher auf der Seite der Behorden und im Bildungssektor.
Plattling verfugt mit seinem Industriegebiet im Norden des Stadtkerns uber zahlreiche international tatige Unternehmen. In Plattling ist mit dem Heizkorper- und Duschkabinenhersteller Kermi GmbH auch der grofite Arbeitgeber des Landkreises Deggendorf angesiedelt.
Die Starke Plattlings im Industriebereich zeigte sich vor kurzer Zeit, als sich der finnische Papierkonzern Myllykoski gegen einen neuen Standort im tschechischen Opatovice und fur den Ausbau des Standorts Plattling entschied. Das geplante Investitionsvolumen fur den Standort Opatovice sollte bei 450 Mio. Euro liegen. Durch das Erweiterungsprojekt werden im Raum Deggendorf-Plattling etwa 130 neue Arbeitsplatze entstehen.[31]
Deggendorfs Vorzuge liegen, wie erwahnt, in der grofien Anzahl von Behorden und Bildungseinrichtungen. So verfugt die Stadt seit der ersten Halfte der 1990er Jahre mit der Fachhochschule uber eine hervorragend aufgestellte Forschungs- und Bildungseinrichtung hochster Stufe. Auch befinden sich in Deggendorf zwei Gymnasien. Die beiden weiteren Gymnasien des Landkreises liegen donauabwarts in Niederalteich und donauaufwarts in Metten. Beide befinden sich in kirchlicher Tragerschaft. Das Schulzentrum, wo eines der beiden Deggendorfer Gymnasien untergebracht ist, halt auch eine kaufmannische und eine gewerbliche Berufsschule, sowie eine Wirtschaftsschule, vor.
Deggendorf ist auch Sitz des Landratsamts fur den Kreis, Sitz eines Landgerichts, eines Finanzamts und zahlreicher weiterer Behorden. Grofiter industrieller Arbeitgeber ist der Textilhersteller TWD Fibres GmbH im Stadtteil Seebach mit etwa 900 Mitarbeitern.[32] grofites Unternehmen hinsichtlich der Anzahl der Beschaftigten ist die in der Gebaudeausstattung und im -management tatige Stangl GmbH im Stadtteil Natternberg, die zum osterreichischen Konzern MCE gehort.[33] Die Stadt Deggendorf ist sowohl hinsichtlich der Ausweisung von Gewerbeflachen, als auch bei der Ausweisung von Wohnneubaugebieten topographisch durch den Bayerischen Wald eingeschrankt. Ein grofieres Neubaugebiet wurde vor wenigen Jahren als westliche Erweiterung Natternbergs angelegt.
Deggendorfs geographisch zentrale Lage in Niederbayern hatte in den fruhen Nachkriegsjahren beinahe dazu gefuhrt, dass die Stadt Regierungssitz wird, was fur die gesamte Region mit Sicherheit aufierst positive Auswirkungen gehabt hatte. Dennoch entschied man sich schliefilich, wohl auch aus historischen Grunden, den Regierungssitz weiterhin in Landshut zu belassen.[34]
Nicht vergessen darf man hierbei, dass Deggendorf noch nicht die Grofie von heute hatte. Wie die Abbildung 7 zeigt, war Deggendorf bis 1945 nur wenig uber die mittelalterliche Stadt hinausgewachsen, wenn man den Hafenbereich in der Mitte des Fotos und den Bereich nordostlich des historischen Stadtkerns aufier Acht lasst.
Die heutige Stadt Deggendorf exisitiert in dieser Form erst seit 1978, als die letzte Eingemeindung abgeschlossen war. In den 1970er Jahren wuchs die Stadt um die ehemaligen Gemeinden Greising,
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Deggendorfin einer Luftaufnahme der US-Luftwaffe vom 19.3.1945 (Quelle: MOLITOR, J. (1994), 81.)
Mietraching, Seebach und Deggenau links der Donau, und um die ehemaligen Gemeinden Fischerdorf und Natternberg rechts der Donau. Erst die kommunale Neuordnung ebnete den Weg fur die heutige Achsenbildung im Oberzentrum Deggendorf-Plattling.
Das Oberzentrum befindet sich in einer aufierst gunstigen Verkehrslage. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Plattling als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt eingerichtet, der bis heute, bedingt durch die allgemeine Restrukturierung der Bahn jedoch geschwacht, erhalten wurde. Der Plattlinger Bahnhof liegt auf der fur den Fernverkehr wichtigen Strecke Regensburg-Passau-Linz-Wien und wird damit auch vom Schnellverkehrszug ICE angefahren. Deggendorf ist zwar ebenfalls mit einem Bahnhof ausgestattet, der allerdings von Plattling aus nur eingleisig angefahren wird. Damit handelt es sich hier nur um eine Nebenstrecke, die sich auf deutscher Seite bis an die tschechische Grenze bei Bayerisch-Eisenstein fortsetzt. Die Verkehrswertigkeit ist also eher gering.
In eine aufierordentlich gute Lage versetzen die beiden Bundesautobahnen A3 Regensburg-Passau und A92 Munchen-Deggendorf das Oberzentrum. Das Autobahnkreuz Deggendorf ist das einzige in Niederbayern und ermoglicht Regensburg in etwas mehr als einer halben Stunde, Wien in etwa drei Stunden und Munchen in nicht ganz eineinhalb Stunden anzufahren. Plattling verfugt auf seinem Gebiet uber zwei Anschlussstellen, Deggendorf uber eine. Im Anschluss geht die Autobahn in die
BundesstraBe 11 uber, die nordnordostliche Richtung in den Bayerischen Wald fuhrt und vorher Deggendorf unter- und durchquert.
Mit dem Freihafen Deggendorf verfugt das Oberzentrum uber einen der zwei deutschen Binnenfreihafen neben Duisburg. Damit ist das Oberzentrum auch uber den Wasserweg mit der Donau und dem Rhein-Main-Donau-Kanal in erheblichem MaBe verkehrsgunstig situiert. Die politischen Rahmenbedingungen stellen sich in Deggendorf, wie in Plattling, recht eindeutig dar. Beide Stadte werden von einem Burgermeister bzw. einer Oberburgermeisterin regiert, die beide der CSU (Christlich- Soziale Union) angehoren, die in Bayern die Landes- und Kommunalpolitik weitgehend dominiert. In Deggendorf ist seit dem Jahr 2000 Anna Eder Oberburgermeisterin. Sie wurde in einer auBerordentlichen Wahl, die wegen des vorzeitigen Ausscheidens ihres Vorgangers Dieter Gorlitz notig wurde, mit einer Mehrheit vom knapp 60% zum Stadtoberhaupt bestimmt[35]. Am 2. Juli 2006 wurde sie mit einem Stimmenanteil von etwa 70 Prozent wiedergewahlt[36].
Der Deggendorfer Stadtrat hat insgesamt 40 Mitglieder, davon kommen seit der Kommunalwahl 2002 23 aus der CSU, die verstarkt um zwei Stadtrate der Wahlerliste Altgemeinde Natternberg (WAN) die Mehrheitsfraktion bilden. Des Weiteren gibt es sieben Stadtrate der SPD, funf der Freien Wahlergemeinschaft (FWG), zwei von Bundnis '90/Grune und einen Stadtrat der Republikaner. Damit sind die Rahmenbedingungen zumindest parteipolitisch eindeutig.[37]
In Plattling regiert Erich Schmid von der CSU mit Unterstutzung der CSU-Fraktion mit zwolf Mitgliedern. Die SPD verfugt uber funf und die Freien Wahler uber vier Stadtrate. Die der CSU nahe stehende Junge Liste entsendet ein Mitglied in den Stadtrat von Plattling, der also insgesamt uber 22 Mitglieder verfugt. Auch in Plattling findet man so eine bequeme Mehrheit der CSU vor.[38]
Wie weiter unten noch festgestellt wird, ist die Zusammenarbeit im Oberzentrum aber nicht durch die politisch zu erwartende Konformitat der Partnerstadte begunstigt.
3.2 Per Landkreis Deggendorf als landlicher Raum
Der Landkreis Deggendorf ist als Ganzes, trotz teilweiser industrieller Pragung und trotz der Tertiarisierung, vor allem der Stadt Deggendorf, und damit einer gewiss feststellbaren Urbanitat, weiterhin als landliche Region einzustufen. Dies stellt auch das Landesentwicklungsprogramm Bayern fest, wie Abbildung 4 zeigt. Allerdings sind die Ubergange mit Sicherheit fliefiender, als es die Karte zeigen kann.
Der Landkreis Deggendorf gehort zu den diversifizierten landlichen Raumen, die sich, wie bereits erwahnt, in den letzten Jahrezehnten zunehmend in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Der topographisch zweigeteilte Landkreis, auf der einen Seite der Bayerische Wald, auf der anderen der Gauboden mit seinen fruchtbaren Loss- und Auenboden, ist vor allem auf der rechten Donauseite durch die Landwirtschaft gepragt. Doch bezieht sich diese Pragung nur mehr auf die Flachen und sichtbaren Strukturen der Landwirtschaft.
Da auch der Gauboden vom Hofesterben erfasst ist, werden die landwirtschaftlichen Betriebe in der Anzahl weniger und die verbleibenden Betriebe ver- andern sich in ihrem Aussehen dahingehend, dass sie nicht mehr dem vergangenen Bild von Vier- oder Dreiseithofen entsprechen, sondern mehr der Vorstellung von industrieller Landwirtschaft.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Sozialversicherungspflichtig Beschaftigte nach Sektoren (Quelle: Eigener Entwurf nach Zahlen derBundesagenturfurArbeitzum 31.03.2006 (siehe Anhang))
Das bekannte Phanomen der Ubernahme stadtischer Lebensweisen auf den Dorfern in den landlichen Raumen hat auch vor dem Gauboden nicht Halt gemacht und die grofizugigen Flachen ermoglichten auch den Dorfern die Einrichtung von Neubaugebieten, die nicht selten von ehemals zu Miete wohnenden „Stadtern“ bebaut wurden. Die Berufsstruktur in diesen Dorfern unterscheidet sich daher oft nicht mehr von der in Stadten, wobei bei den Stadten die Beschaftigung im Dienstleistungsbereich noch mehr vorherrschend ist. Dies gilt insbesondere auch fur Deggendorf mit seinen Behorden, Bildungseinrichtungen unddem Einzelhandel. Wie Abbildung 8 zeigt, arbeiten fast 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschaftigten im tertiaren Sek tor, also in Dienstleistungsberufen.
3.3 Das Oberzentrum Deggendorf und Plattling - Wachst zusammen. was zusammen gehort?
Seit dem Jahr 2001 bilden die Stadt Plattling und die Grofie Kreisstadt Deggendorf ein gemeinsames Oberzentrum. Die beiden Stadte waren bereits seit 1994 in einer Neufassung des Landesentwicklungsprogramms als 'mogliches Oberzentrum' gefuhrt worden. Bei der Etablierung des Landesentwicklungsplans 1976 waren die Stadte noch als Mittelzentrum deklariert. Die einseitige Struktur der beiden Orte, Deggendorf als Amterstadt und Plattling als Industrie- und Eisenbahnerstadt, fuhrte zur funktionsmafiigen Kompatibilitat und damit zum Status eines Doppelortes.[39] Die beiden Stadte sind voneinander nur wenige Kilometer entfernt und komplettieren sich, wie bereits im vorhergehenden Kapitel beschrieben, gegenseitig in ihrer wirtschaftlichen Struktur. So sind das Rathaus Plattlings und das Alte Rathaus
Bevdlkerunqsdichten in Niederbavern
Abbildung 9: Bevolkerungdichten in Niederbayern, Landkreis Deggendorfauf Gemeindeebene (Quelle: Eigener Entwurf nach Zahlen von www.wikipedia.de)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Deggendorfs, die das jeweilige Zentrum der Stadte markieren, nur etwa 9.100 Meter[40] voneinander entfernt. Zudem teilen die beiden Kommunen eine fast neun Kilometer lange Grenze[41]. Der Bereich zwischen den Stadten ist entlang der geplanten 'Grunen Achse' relativ dicht besiedelt. Hier befinden sich die ehemaligen selbststandigen Dorfgemeinden Pankofen (heute Plattling), Natternberg mit den Orten Mainkofen und Rettenbach (heute Deggendorf) und Fischerdorf, das ebenfalls heute zu Deggendorf gehort. Damit reihen sich funf dorfliche Bevolkerungskerne zwischen den Stadten auf wie auf einer Perlenkette. Der Bevolkerungsschwerpunkt im Landkreis Deggendorf ist in der Karte in der Abbildung 9 sofort erkennbar. Die Achse Deggendorf-Plattling ist am dichtesten besiedelt und kann damit auch als landliche Agglomeration bezeichnet werden.
Also erfullen die Stadte, sowohl hinsichtlich der geringen Entfernung und des bereits zersiedelten Bereichs dazwischen, als auch hinsichtlich ihrer geforderten funktionalen Erganzung, die besten Voraussetzungen sich zu einem gemeinsamen Oberzentrum zu entwickeln.
Die Ausgestaltung und die Praxis der Zusammenarbeit zwischen den Stadten wird in den nachsten Kapiteln untersucht.
3.3.1 Entstehung des Oberzentrums Deggendorf-Plattling -Landesplanerischer Vertrag und Organisation der Zusammenarbeit
Seit dem Inkrafttreten des Landesentwicklungsplans von 2003 soll mit Hilfe eines sogenannten ,,landesplanerischen Vertrages“ die Zusammenarbeit zwischen den Orten geregelt werden, die gemeinsam zentralortliche Funktionen ausuben. Auch ist festgehalten, dass die gemeinsame Ausubung einer Uberprufung unterliegt, die dazu fuhrt kann, dass die Zuweisung eines gemeinsamen Zentrums nach funf Jahren wieder entzogen werden kann, falls die Zusammenarbeit nicht funktioniert.[42] Im Sinne der Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms haben die Stadte Plattling und Deggendorf, die das Oberzentrum Deggendorf/Plattling bilden, 2004 den ersten ,,landesplanerischen Vertrag“ in Bayern unterschrieben, der acht Paragraphen umfasst und zwei Seiten fullt. Dabei werden Aspekte der Organisation der Zusammenarbeit und Bereiche der interkommunalen Flachenentwicklung, Wirtschaft und Bildung, Verkehr, der Komplex Natur, Sport, Freizeit, Erholung und Gesundheit, Kulturelles und
Touristisches, Jugend- und Seniorenthemen und die Frage der Einbeziehung der Offentlichkeit, geregelt. Zentrales Organ der Zusammenarbeit ist der Interkommunale Entwicklungsauschuss (IKEA), in dem Erkenntnisse gesammelt und gebundelt werden, um spater die Entscheidungen der jeweiligen Stadtrate und (Ober-)Burgermeister vorzubereiten. Der Interkommunale Entwicklungsauschuss kann dabei den Entscheidungsgremien der Stadte beratend zur Seite stehen. Um Transparenz zu gewahrleisten, werden alle Stadtratsmitglieder regelmafiig uber Beratungen des IKEA informiert. Die Oberburgermeisterin der Stadt Deggendorf und der Burgermeister der Stadt Plattling kommen in festem Turnus zu Beratungen zusammen und werden dabei von den Verantwortlichen der Verwaltungen unterstutzt. Des Weiteren sind eine enge Verzahnung der Verwaltungen und gemeinsame Beteiligungen an kommunalen Unternehmen angedacht, welche es bisher aber noch nicht gibt. Die weitere Entwicklung des Raums zwischen den Stadten fallt unter das gemeinsame Raumkonzept, das bereits, unter der Mitwirkung der Gemeinde Stephansposching, fertiggestellt wurde. Leitbild ist die geordnete Entwicklung mit Siedlungsflachen und Freizeitbereichen. Der Plan des IKEA ist im Anhang in Kapitel 8.4 enthalten. Die gunstigen Standortfaktoren, insbesondere auch die „weichen“ Standortfaktoren, gilt es auch in Zukunft gezielt fur die wirtschaftliche Entwicklung einzusetzen. Das bestehende, gut positionierte Verkehrsnetz und die Anbindung an den uberregionalen Verkehr sind dabei von erheblicher Bedeutung und sollen weiterentwickelt werden. Im Rahmen dieser Arbeit ist vor allem der Punkt Freizeit von Bedeutung, stellt doch das 'Grune Achse'-Konzept den zentralen Entwicklungspol zwischen den Stadten dar. Die Funktion der 'Grunen Achse' als weicher Standortfaktor, soll die Stadte aufeinander zu fuhren.[43]
Alles in allem bleibt aber der landesplanerische Vertrag als Entschluss zur Zusammenarbeit meist sehr wage und vorsichtig. Die bereits in der Praambel festgestellte ,,Wahrung volliger SouveranitaU[44], bestatigt die Reserviertheit der Vertragspartner. Deutlich bestatigt wird das auch noch weiter unten von Oberburgermeisterin Anna Eder. Dennoch konnte man sich, wie die gemeinsame Bewerbung zur Landesgartenschau 2012 und das 'Grune Achse'-Konzept zeigt, auf begrenzte Kooperation einigen. Dieses Vorhaben dokumentiert Kapitel 4.3 dieser Arbeit. An anderen Stellen funktioniert die Teamarbeit dagegen wieder schlechter, wie das folgende Kapitel zeigen soll.
3.3.2 Schwierigkeiten undZukunftsaussichten
Die Zusammenarbeit zwischen den Partnerstadten des Oberzentrums, Deggendorf und Plattling, ist zwar vertraglich besiegelt, doch ist diese in der Praxis weit schlechter als erwartet oder einfach nicht vorhanden. Das Verhaltnis der beiden doch sehr unterschiedlichen Stadte wird mehr von vorsichtigem Abtasten beherrscht, als von gegenseitigem Vertrauen. Das zeigt sich in einer Reihe von Aussagen der interviewten Politiker, als auch am Verlauf einiger Projekte, die von Bedeutung fur das gesamte Oberzentrum sind oder waren.
Die im landesplanerischen Vertrag angedachte gemeinsame Flachenentwicklung entpuppte sich als schwierig, da von Plattling zunachst die eigenen Gewerbegebiete vermarktet werden sollen. Deggendorfs Situation, mit der eher schwierigen topographischen Situation auf der linken Donauseite, ist aber vom Bedarf an neuen Flachen zur Ansiedlung von Unternehmen gezeichnet. Die Kooperation auf diesem Gebiet muss also zunachst aus praktischen Grunden vertagt werden. Dennoch stellt sich die Reaktion der Stadt Plattling auf das Vorhaben ein eigenes Gewerbegebiet in der Nahe des Plattlinger Industriegebiets fur den Deggendorf SPD-Fraktionsvorsitzenden relativ uberzogen dar:
,,Die Plattlinger haben dann recht...ja...erzurnt reagiert, weil genau auf diesem Gebiet, sollte (...) dieAutobahnausfahrtfursIndustriegebiet Plattling hinkommen und Deggendorfhatja nicht viel Gewerbegebiete und die Deggendorfer sind dann naturlich auch etwas eingeschnappt gewesen, dass die Plattlinger genau auf diesem bisschen Gewerbegebiet, dasDeggendorfhat, ihreAusfahrtplanen.“[45]
Deggendorfs Oberburgermeisterin Anna Eder gibt an, ein gemeinsames interkommunales Gewerbegebiet angestrebt zu haben, geht aber auch fur die Zukunft davonaus, dass eine Einrichtung unwahrscheinlich ist:
,,Wir weisen da aus, weil ich hab da Flachen kaufen konnen als Stadt Deggendorf. Das schliefit direkt ans Gebiet in Plattling an, [ich] hab ihnen auch angeboten, machen wir es als interkommunales, aber das wollten sie damals nicht, weil sie selber noch so viele Gewerbeflachen haben. Also ich weifi nicht, ob wirjemals dazu kommen.“[46]
Generell wird die Zusammenarbeit mit Plattling von Oberburgermeisterin Anna Eder als schwierig dargestellt und auf die Angst vor Vereinnahmung durch die grofie Partnerstadt Deggendorf geschoben. Das Deggendorfer Ganzjahresbad 'Elypso' zeigt deutlich, wie kommunaler Eigensinn zur Verschwendung von Steuergeld fuhren kann, die gerade durch die Einsparung von offentlicher Infrastruktur und Kraftebundelung vermieden werden sollte. So hat auch Deggendorf Anteil daran, dass es heute kein gemeinsames Bad, sondern ein von Deggendorf alleine betriebenes 'Elypso' gibt, das, wie die Befragungsergebnisse zeigen, von Plattlingern eher wenig besucht wird. Die Alternative, ein Hallenbad mit Wellness- und Saunabereichen zu bauen, und sich dabei die Option der Anbindung des Baggerweihers offen zu halten, wurde offenbar zu wenig verfolgt.
Zwar ist es keine direkte Angelegenheit der Kommunen, aber dennoch stellt die fehlende Koordination der Recyclinghofe im Oberzentrum fehlendes Bemuhen um Kooperation dar. Gerade bei der Entsorgung von recyclebaren Abfallen, wo ohnehin in den allermeisten Fallen der Einsatz von Autos von Noten ist, kann die Entfernung vom Stadtkern vernachlassigt werden. Die Zusammenarbeit bei der Erstellung eines Oberzentrumsrecyclinghofes ware ein sichtbares Element effektiver kommunaler Steuergeldverwendung gewesen, da der neue Deggendorfer Recyclinghof in Fischerdorf ohnehin mit dem Auto angefahren werden muss und so eine Einbeziehung Plattlings moglich geworden ware.
Trotz aller Meinungsverschiedenheiten und der weiter unten noch verdeutlichten gegenseitigen Abwehrhaltung auch bei den Burgern, haben die Stadte Deggendorf und Plattling grofies Entwicklungspotential, da sie sich hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Struktur und ihrer topographischen Lage bestens erganzen. Die zu verwirklichende 'Grune Achse' als Verbindung der Stadte ist bei Plattling vor allem von gewerblichen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 10: DerNorden Plattlings in einer nichtgenordeten Satellitenaufnahme erganzt um den Verlauf der 'Grunen Achse', Gewerbe undFreizeiteinrichtungen (rot: Gemeindegrenzen) (Quelle: Google Earth erganzt um Zusatzinformationen durch den Verfasser)
Strukturen dominiert (Abbildung 10), wahrend der Deggendorfer Teil sich zu einem neuen Freizeit- und Erholungsbereich entwickelt, wie im Laufe dieser Arbeit noch genauer erlautert wird. Damit zeigen sich die Unterschiede in der Orientierung der beiden Stadte. Deggendorf sieht sich als Stadt mit mehr Lebensqualitat, Kultur- und Bildungseinrichtungen und als Tor zum Bayerischen Wald, wie von der Oberburgermeisterin bestatigt wird:
„...wenn sichjemand ideal erganzt, dann sinddas die beiden Stadte. Man sieht dasjetzt wieder mit der weiteren Papierstrafie in Plattling. Das Grundstuck ist (...) vor zehn oder 15 Jahren von der MD gekauft worden, also es kommen einfach immer wieder Arbeitsplatze, diejafur die ganze Region naturlich hervorragend sind dazu. Bei uns ist halt vielleicht der Freizeitwert etwas grofier, wir haben alle Schulen da, wir haben die FHjetzt da.“[47]
Plattling ist in Deggendorfer Augen also mehr Industrie- und Gewerbestandort, was wohl auch das Plattlinger Selbstverstandis ist. Das wurde zumindest die offensichtlichen Vorbehalte gegenuber eines gemeinsamen Gewerbegebietes erklaren, was Plattling als eigenes Terrain sieht.
Sieht man von allen Schwierigkeiten ab, so ist trotzdem eine positive Entwicklung der beiden Stadte und ihres Zwischenraums zu erwarten, die aus den jeweiligen Defiziten der einzelnen Stadte entspringt, die eine Hinwendung auf die Partnerstadt erfordert. Diese Entwicklung wird zwar durch das gemeinsame Oberzentrum durchaus begunstigt, ergibt sich aber zwangslaufig, wie dies auch von Oberburgermeisterin Anna Eder bekraftigt wird:
,,...unddas geht halt alles RichtungPlattling. Es ist also nicht ein reiner Zufall, aber es ist nicht unter der Pramisse Oberzentrum entstanden, aber das zeigt eigentlich wieder deutlich, es geht ohne einander nichts. Das war'fur mich jetzt wieder das beste, wenn Sie mich sofragen, das beste Beispiel: Wir mussen auf- einander zugehen, weil wir einfach nur so, uns auchfur die Zukunft weiterentwickeln konnen.“[48]
3.4 Entscheidungsalternativen. Planung und Bau des ’Elypso’
In den 1990er Jahren wurde klar, dass das alte Deggendorfer Hallenbad und das Freibad im Stadtpark einen erheblichen Sanierungs- und damit Investitionsbedarf hatten. Das alte Hallenbad Angermuhle unweit des Stadtkerns und zu Fufi vom Oberen Stadtplatz erreichbar, war mit einem einzigen Becken mit einer Wasserflache von 200 m[[2]] injedem Fall zu klein und der Standort liefi mangels Flache keine Erweiterung zu. Vergleicht man die Aussage auf Seiten der Stadwerke im Internet, welche offenbar zu entfernen vergessen wurden, das Hallenbad sei ,,...nicht zu klein und nicht zu grofi und sehr
zentral gelegen.“, so haben sich die Anspruche der Stadtwerke im Hinblick auf das heutige 'Elypso' enorm herausgewachsen.[49]
Beim Freibad dagegen wurde die Frage von Sanierung, Erweiterung oder gar Neubau an einem neuen Standort wesentlich kontroverser diskutiert, wie die nachsten Kapitel zeigen sollen. Das alte Deggendorfer Freibad lag, wie die Abbildungen 11 und 12 zeigen, im Stadtpark von Deggendorf, der sich in etwa nordlich vom historischen Deggendorfer Stadtkern befindet. Das Bad war in direkter westlicher Nachbarschaft der alten Deggendorfer Kaserne aus den 1860er Jahren, in der fruher die Kreisirrenanstalt untergebracht war.[50] Zusammen mit dem alten Baumbestand und dem benachbarten historischen Gebaude konnte das Freibad als aufierst idyllisch situiert beschrieben werden. Westlich wurde das Freibad vom vorbeifliefienden Bogenbach begrenzt, der weiter sudlich in die Donau mundet. Diese malerische, aber auch beengte Lage war schliefilich ein grofier Nachteil in der Standortfrage.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung l2: Liegewiese undgrofies Becken mit altem Baumbestand (Quelle: http://www.hans- feichtinger.de/feichtinger/buergerinitiative. htm, Zugriff: l5.ll.2006)
3.4.1 Mogliche Standorte und das Einzugsgebiet des neuen Bades
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Abbildung 13: Das Gebiet um das alte Deggendorfer Freibad im Stadtpark nordlich des Stadtzentrums. In der Mitte ist die Alte Kaserne und links davon das Freibad erkennbar. (Quelle: GoogleEarth, 2006)
Der Standort des alten Deggendorfer Freibads stand auch als Standort fur das neue Kombibad zur Diskussion. Als Freibad im Stadtkernbereich Deggendorfs war dieses sehr einfach und schnell zu Fufi oder mit dem Fahrrad fur viele Burger zu erreichen. Lange Zeit sah es auch danach aus, dass Deggendorf nicht dem Trend, grofie Projekte auf der ,,Grunen Wiese“ zu verwirklichen, folgen wurde. Am 13. Juni 1994 empfahl der Kultur-, Fremdenverkehrs-, Jugend- und Sportsenat des Deggendorfer Stadtrats ein neues kombiniertes Hallen- und Freibad am alten Standort im Stadtpark zu errichten. Nach Planen einer Planungsgesellschaft sollten die Kosten des Baus auf mindestens knapp 18 Millionen Euro kommen. Auch damals war bereits in Erwagung gezogen worden mit Plattling zusammen ein Hallenbad im Bereich Natternberg/Rettenbach zu planen. Die Erreichbarkeit war bereits damals ein Thema, vor allem sollte dabei an Kinder und nicht mobile Burger gedacht werden. Bis 1998 wurden die Planungen im Stadtpark vorangetrieben, weiterhin mit einem kombinierten Hallen- und Freibad. Da von Seiten Plattlings ein Kombibad zwischen den Stadten vor allem deshalb nicht unterstutzt wurde, da die Stadt selber uber ein attraktives Freibad verfugt, war der Standort Natternberg aufier Diskussion.[51]
Der plotzliche Meinungsumschwung des damaligen Oberburgermeisters Dieter Gorlitz wird vom heutigen SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Lorenz, wie folgt, beschrieben:
„Dann preschte, das muss man sagen, der Oberburgermeister Gorlitz vor, und brachte den Standort Natternberg ins Gesprach mit einem Badkonzept, das also nicht die Zustimmung, zum Beispiel der SPD-Fraktion, fand. Wir hatten von Anfang an Bedenken, dass ein Spafibad, weniger ausgerichtet war nach den Interessen der Deggendorfer Burger, sondern, sozusagen uberregional die Leute ansprechen sollte und es ist halt ein Unterschied, ob ich wahrend des Urlaubs einmal viel Geld ausgebe, um ein Spafibad zu besuchen oder ob ich als Deggendorfer so ein Bad regelmafiig besuche und regelmafiig besuchen kann man das Bad nur, wenn's A, einigermafien vernunftig erreichbar ist, auch vor allem fur die Kinder, und B, wenn die Eintrittspreise so beschaffen sind, dass sich eine Familie im Sommer, oder auch im Winter, einmal wochentlich oder besser noch ofters, so ein Bad auch leisten kann.“[52]
Doch eine Besichtigung bestehender Bader durch den Stadtrat und auch eine Initiative
des Oberburgermeisters brachte den Standort Natternberg wieder ins Spiel, da laut
Aussage der heutigen Oberburgermeisterin Anna Eder die Erweiterung des Bades im
Stadtpark nicht moglich gewesen ware[53]:
,,...hat sich aber herausgestellt, dass man im Stadtpark niemals ein Hallenbadmit dazu bauen konnte, wegen den Emissionen, also der Lautstarke ja, weil da sindja ganz viele Wohnungen drin. Das alte Freibad hat Bestand gehabt, aber ein neues hatte man in den Stadtpark wohl nicht mehr reinbauen durfen.“[54]
Die Vorteile eines ganzjahrig betreibaren Bades liegen naturlich auf der Hand, jedoch war der Standort Stadtpark mit dieser Begrundung offenbar nicht mehr zu halten und verursachte auch hohere Kosten. Nebenbei durfte aber auch die Aufwertung des Raumes zwischen Deggendorf und Plattling eine Rolle gespielt haben, da es sich zu diesem Zeitpunkt bei Deggendorf und Plattling bereits um ein 'mogliches Oberzentrum' handelte. Die Themen Landesgartenschau und 'Grune Achse' waren damals zwar noch nicht im Gesprach, jedoch gab es bereits ein Teilraumgutachten aus dem Jahr 1996, das dann Ausgangspunkt fur das Interkommunale Entwicklungskonzept wurde. Dieses sollte Konkurrenz zwischen den beteiligten Kommunen Deggendorf, Plattling und Stephansposching vermeiden und den Zwischenraum ordnend zum Vorteil aller gestalten. Eine Karte dieses Konzepts befindet sich im Anhang.[55]
Um den Standortstreit, der vor allem Teile der Burger, wie weiter unten noch dokumentiert wird, aber auch Teile des Stadtrates aufbrachte, wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um sachlich fundiert den richtigen Standort auszumachen. Relevante Abschnitte des Gutachtens befinden sich im Anhang. Teile des Gutachtens von 1999, das von der Gesellschaft fur Industrie- und Kommunalplanung mbH in Abensberg erstellt wurde, sind allerdings kritisch zu hinterfragen.
Wie erwahnt, kamen auch andere Standorte zunachst in Frage, auf diese soll aber hier nicht mehr naher eingegangen werden. Das Gutachten bezog sich ausschliefilich auf die moglichen Standorte Natternberg und Stadtpark.
Der Standort Natternberg liegt sudlich des Dorfes Natternberg und wird nordlich durch die Staatsstrafie 2074, sudlich durch den Rettenbachgraben, nordostlich durch ein Anwesen und westlich durch einen Altgraben begrenzt. Bei diesem Gebiet handelt es sich um Odland und landwirtschaftliche Flachen. Laut Gutachten verfugen beide Standorte in ,,ihrer wirtschaftlichen und funktionellen Bedingung [uber] ein ideales Anforderungsprofil“[56].
Die Verfasser des Gutachtens stellen allerdings auch die besondere Verantwortung der Stadt in Bezug auf stadtebauliche und okologische Gesichtspunkte heraus. Die Einzelfaktoren Verkehr, also Auto, Fufiganger, Radfahrer, OPNV und Parkplatze, Freiflachen fur nachtragliche Erweiterungen, Eigentumsangelegenheiten und okologische Vertraglichkeit wurden hinsichtlich beider Standorte beurteilt. In besonderem Mafie entscheidend fur die Raumentwicklung zwischen Deggendorf und Plattling ist das stadtebauliche Leitbild Deggendorfs, welches beinhaltet, dass in diesem Gebiet ein neuer Freizeitbereich entstehen solle. Dies wird auch aus dem Rahmenplan des Interkommunalen Entwicklungskonzepts, der sich im Anhang befindet, deutlich. Die Verkehrserschliefiung fur Natternberg wird im Gutachten als 'gut' bewertet, obwohl die Erreichbarkeit Natternbergs von weiten Teilen Deggendorfs als 'befriedigend' oder als 'ausreichend' zu bezeichnen ist, da neben der Autobahnbrucke nur die Maxbrucke vorhanden ist, die den Stadtkern mit Fischerdorf verbindet. So sind Bereiche, die luftlinear nahe an Natternberg liegen, verkehrstechnisch eher umstandlich erreichbar.
Dieses Problem ist seit langerem bekannt und die Notwendigkeit einer weiteren Donaubrucke ergibt sich auch aus der in Zukunft beabsichtigten Raumentwicklung auf der rechten Donauseite. Allerdings ist die neue Brucke in Ausgestaltung und Zeitplan noch absolut unsicher. SPD-Fraktionsvorsitzender Lorenz beurteilt die Lage folgendermaBen:
,,Es ist eine Wunschvorstellung, aber wir wollen nicht nur (...) die Brucke, wir wollenja auch die Stadthalle erweitern,...“
falls aber die Donaubrucke nicht kommen sollte, und ich hab also erhebliche Zweifel, dass die bis dahin zu finanzieren ist, wird sich das alles auf der Seite von Deggendorfabspielen.“[[57]]
Oberburgermeisterin Anna Eder sieht die Chancen auf die Brucke nicht ganz so skeptisch, allerdings ist die Finanzierung stark von Mitteln abhangig, die nur bei einem Zuschlag fur die Landesgartenschau flieBen:
,,...undmit der (...) Brucke mussen wir einmal schauen, was sich entwickeln lasst. Aber wunschen taten wir uns es schon alle und brauchen taten wir es auch.“
,,Ob’s genau bis 2014 zu stemmen ist, (...) weifi ich nicht, eine Brucke. Also ich war anfangs wirklich fur eine Rad- und Fufigangerbrucke uber die Donau. Es hat sich dann in all den Entwicklungen (...) rausgearbeitet, ob wir Dorfsanierung Fischerdorf geredet haben, mit dem Gewerbegebiet Sommerfeld (..), hat es geheifien von den Architekten, ,,wann kommt ihre Donaubrucke?“. (...) Wenn wir in Rettenbach geredet haben, (...) sowohl fur das Freizeitgelande, aber auch fur das Gewerbegbiet, dass man einfach den Westen Deggendorfs besser an druben angeschlossen hat, immer: ,, Wir brauchen die Brucke!“, so dass (...) der Stadtrat (...) einhellig, bis auf zwei vielleicht, fur eine Autobrucke [ist], Auto mit Radlerweg, ja...wenn (...) uberhaupt (...), dann ist es mit einer Landesgartenschau zu stemmen, ob sie kommt, das hoffe ich.“[57] [58] [59]
Im Gutachten auBerst interessant und zugleich im Zusammenhang mit dem 'Elypso' fragwurdig, ist die Praferenz eines Erlebnisbades, das nach einem ,,kleinen Ausflug“ erreicht wird, gegenuber einem Bad, das vor der Haustur liegt. Hier klassifizieren die Autoren des Gutachtens die Anfahrt zum Standort Natternberg als ,,kleinen Ausflug“. Die Behauptung, dass durch die Verbindung mit einem Ausflug ein Bad bevorzugt wird, wie laut den Verfassern Untersuchungen ergeben hatten, ist ja noch nachvollziehbar. Jedoch die Anfahrt nach Natternberg als ,,kleinen Ausflug“ zu bezeichnen ist unglaubwurdig, da man in der Regel mit einem Ausflug mit einer Landschaft konfrontiert wird, die nichtjeden Tag erreichbar ist.[[59]]
[...]
[1] Die kommunale Gebietsreform der Jahre 1971 bis 1978 in Bayern wurde aus verschiedenen Grunden als notig angesehen. Seit der vorhergehenden Gemeindereform des Ministers Montgelas fast 160 ereignis- und veranderungsreiche Jahre vergangen. So wuchs die Bevolkerung um ein Vielfaches und vor allem die industrialisierten Stadte profitierten vom Aufschwung im Nachkriegsbayern. Die kleinen Gemeinden warenjedoch durch neue Aufgaben personell und finanziell uberfordert. Mehr als zwei Drittel der Kommunen in Bayern hatten vor der Reform weniger als 1000 Einwohner, mehr als ein Viertel gar weniger als 300. (nach Hamann, P. (2005): Gemeindegebietsreform in Bayern. Entwicklungsgeschichte, Bilanz und Perspektiven. Munchner Juristische Beitrage 55. Munchen.)
[2] nach Deutscher Stadtetag (2004): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden 2004. Berlin, S.110.
[3] nach Lichtenberger, E.(2005): Europa. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. Darmstadt. 93f.
[4] Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland (GG) vom 23. Mai 1949, zuletzt geandert durch Anderungsgesetz vom 26. Juli 2002 .
[5] Verfassung des Freistaates Bayern (BayVerf) vom 2. Dezember 1946, zuletzt geandert durch Gesetze vom 10. November 2003.
[6] Wehling, Hans-Georg (1994): Unterschiedliche Kommunalverfassungen in den Landern. IN: Informationen zurpolitischen Bildung 1. Quartal 1994, 15-28.
[7] Ebd.
[8] nach Artikel 1 Absatz 1 der Gemeindeordnung (GO) fur den Freistaat Bayern in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 1998, zuletzt geandert am 24.12.2005.
[9] nach Artikel 83 Absatz 1 der Verfassung des Freistaates Bayern (BayVerf) vom 2. Dezember 1946, zuletzt geandert durch Gesetze vom 10. November 2003.
[10] Diese tagte in der Zeit vom 30. Juni bis zum 26. Oktober 1946.
[11] nach Artikel 83 Absatz 2 der Verfassung des Freistaates Bayern (BayVerf) vom 2. Dezember 1946 zuletzt geandert durch Gesetze vom 10. November 2003.
[12] Ehemalige, in Kreise eingegliederte, kreisfreie Stadte, werden als Grofie Kreisstadte bezeichnet.
[13] nach Artikel 29, 30 und 37 der Gemeindeordnung (GO) fur den Freistaat Bayern in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 1998, zuletzt geandert am 24.12.2005.
[14] Schwelle des Umsatzes mit einem Gut, den ein Unternehmen an einem Ort erzielen kann und damit seine Kosten mehr als deckt, also Gewinn erzielt. Diese Schwelle gilt als Untergrenze fur einen Zentralen Ort bestimmter Kategorie.
[15] Mit zunehmender Entfernung nehmen die Transportkosten fur die aus dem Zentralen Ort bezogenen Guter zu. D.h. die Nachfrage aus entfernteren Bereichen nimmt ab. Im Modell ist die Reichweite durch einen Kreis begrenzt.
[16] nach Haggett, P. (19912): Geographie. Eine moderne Synthese. Stuttgart, 463 ff.
[17] nach Stiens, G. & Pick D. (1998): Die Zentrale-Orte-Systeme der Bundeslander.<www.bbr.bund.de/ raumordnung/raumentwicklung/download/zentrale_orte_systeme.pdf> (14.07.2006), 8 ff.
[18] nach Ebd., 6.
[19] nach Ebd., 2.
[20] nach Mose, I. (2005): Landliche Raume. In: RITTER, E.-H. (2005): Handworterbuch der Raumordnung. Hannover, 573ff.
[21] nach Lichtenberger, E. (2005), 215.
[22] nach Ebd., 215f.
[23] nach Quendler, T. (1997): Der landliche Raum als Lebens- und Wirtschaftsraum. <www.boku.ac.at/oega/Tagung/1997/quendler.pdf> (Zugriff: 19.10.2006), S.1.
[24] nach Mose,, I. (2005), 573f.
[25] nach Lichtenberger, E. (2005), 215.
[26] nach Ebd, 573.
[27] ROUSSEAU, J.-J. (1975): Emile - oder uber die Erziehung. Darmstadt, S.16.
[28] nach OPASCHOWSKI, H. (2000): Kathedralen des 21. Jahrhunderts. Erlebniswelten im Zeitalter der Eventkultur. Hamburg, 18ff.
[29] nach Ebd., 28ff.
[30] nach Landkreis Deggendorf (2005): Ein handlicher Wegweiser mit Zahlen und Daten. <http://www.landkreis-deggendorf.de/DynDox/9C57CEDD-3632-45B8-9B15- 5D1DE791A265/landkreis-wegweiser.pdf> Zugriff: 10.10.2006, S.6f.
[31] nach ,,Myllykoski setzt Umstrukturierungsprozess fort“. Pressemitteilung der Myllykoski Corporation vom 30.10.2006. <http://www.myllykoski.com/DE/Press+and+Publications/Press+releases/ frontpage_pressreleaseDE_30102006.htm> Zugriff: 08.11.2006.
[32] nach TWD Fibres GmbH. Zahlen und Fakten. <http://www.twd-fibres.de/zahlen.html> Zugriff: 08.11.2006.
[33] nach Stangl GmbH. Kennzahlen - Stangl. <http://www.mcestangl.de/textde/gesamt_unternehmen_l.htm> Zugriff: 08.11.2006.
[34] nach Molitor, J. (1994): Deggendorf. Stadt zwischen Donau und Bayerischem Wald. Stuttgart, 83.
[35] Nach Stadt Deggendorf (2000): Oberburgermeisterwahl 9. Juli 2000. Gesamtergebnis. <http://www.deggendorf.de/index.php?id=1256> Zugriff: 30.11.2006.
[36] Nach Stadt Deggendorf (2006): Oberburgermeisterwahl 2. Juli 2006. Gesamtergebnis. <http://www.deggendorf.de/index.php?id=1253> Zugriff: 30.11.2006.
[37] Nach Stadt Deggendorf (2002): Der Stadtrat. <http://www.deggendorf.de/index.php?id=403> Zugriff: 30.11.2006.
[38] Nach Stadt Plattling (2002): Gemeindeorgane. <http://www.plattling.de/politik/index.html> Zugriff: 30.11.2006.
[39] Nach OBERZENTRUM DEGGENDORF/PLATTLING (2004): Der landesplanerische Vertrag fur den Doppelort Deggendorf/Plattling. <http://www.deggendorf- plattling.de/grafiken/publikation/grundsaetze_lv.pdf> Zugriff: 11.05.2006.
[40] Gemessen mit Hilfe von Google Earth Version 3.0.0762 am 13.11.2006
[41] Ebenso.
[42] Nach Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006 Abschnitt AII 2.1.1.3.
[43] Nach Oberzentrum Deggendorf/Plattling (2004), S.4f.
[44] Oberzentrum Deggendorf/Plattling (2004), S.4.
[45] Interview mit Wolfgang Lorenz am 02.11.2006.
[46] Interview mit OB Anna Eder am02.11.2006.
[47] Interview mit OB Anna Eder am 02.11.2006.
[48] Ebd.
[49] STADTWERKE DEGGENDORF: Attraktion Hallenbad Deggendorf. <http://www.stadtwerke- deggendorf.de/attraktion.htm> Zugriff: 20.11.2006.
[50] Nach BUNING + KERSCHBAUM ARCHITEKTEN: Europan 7 Alte Kaserne Deggendorf. <http://www.box-a.de/projekte/euro_deg/deg_2.html> Zugriff: 11.12.2006.
[51] Nach Feichtinger, H.: Konvolut zum Baderstreit in Deggendorf. Abriss der Geschichte des Freibades vom 13. Juni 1994 - 21. Dezember 1999. <http://www.hans-feichtinger.de/feichtinger/konvolut.htm> Zugriff: 15.11.2006.
[52] Interview mit Wolfgang Lorenz am 02.11.2006.
[53] Nach Feichtinger, H.
[54] Interview mit OB Anna Eder am02.11.2006.
[55] Nach Bayerisches Staatsministerium fur Landesentwicklung und Umweltfragen (2002): Stadt-Umland- Management. Partnerschaft stattKonkurrenz. Dokumentation der 1. Rosenheimer Stadt-Umland- Gesprache. RosenheimundMunchen, S.21f.
[56] Nach Giussani, M.; Hauslaib, M. & Kirchmann, H.-P. (1999): Ein neues Bad fur Deggendorf. Unveroffentlichtes Gutachten der Firma Gesellschaft fur Industrie- und Kommunalplanung mbH kplan im Auftrag der Stadtwerke Deggendorf GmbH, S.6.
[57] Interview mit Wolfgang Lorenz am 02.11.2006.
[58] Interview mit OB Anna Eder am02.11.2006.
[59] Nach GIUSSANI, M.; HAUSLAIB, M. & KIRCHMANN, H.-P. (1999), S.7f.
- Quote paper
- Matthias Lehner (Author), 2006, Im Spannungsfeld zwischen interkommunalen Raumentwicklungen, wahrnehmungsgeographischen Barrieren und Freizeitgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94170
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