Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Apostelkonzil. Zuerst werden Begriffsdefinitionen vorgenommen und im Anschluss der Apostel Paulus von Tarsus sowie die Heidenmission näher betrachtet. Im weiteren Verlauf wird außerdem die Entstehung des Christentums durch das Apostelkonzil und dessen Folgen thematisiert.
Das Apostelkonzil wird im Neuen Testament in der Apostelgeschichte 15, 1-13 beschrieben. Es beschreibt das Treffen von Petrus, Paulus und anderen Vertretern der Christen in Jerusalem und befasst sich mit der Heidenmission.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition des Begriffes Apostel und Konzil
3. Der Apostel Paulus aus Tarsus
4. Die Heidenmission
5. Die Entstehung des Urchristentums durch das Apostelkonzil
6. Folgen des Apostelkonzils
7. Persönliches Fazit
8. Literaturliste
1. Einleitung:
Die folgende Arbeit befasst sich mit dem Apostelkonzil, das in der religionsgeschichtlichen Forschung als Weichenstellung zur Ablösung des Christentums vom Judentum gilt. Dieses Konzil wird im Neuen Testament in der Apostelgeschichte 15, 1-13 beschrieben. Es beschreibt das Treffen von Petrus, Paulus und anderen Vertretern der Christen in Jerusalem und befasst sich mit der Heidenmission.
Zunächst möchte ich kurz die Begriffe 'Apostel' und 'Konzil' definieren. Anschließend gehe ich in aller Kürze auf Leben und Wirken des Apostel Paulus ein, da dieser nicht nur den Galaterbrief verfasst, sondern auch maßgeblich am Apostelkonzil in Jerusalem beteiligt ist. Des Weiteren erläutere ich in meiner Arbeit die Hintergründe der Heidenmission, da es meiner Meinung nach wichtig ist, diese zu kennen, um auch nachvollziehen zu können, warum es zum Apostelkonzil im Jahre 48 n. Chr. kommt.
2. Definition des Begriffs Apostel und Konzil:
Der Begriff Apostel leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „'Abgesandter'“ (Rahner (1972) S.167). Als Apostel werden vor allem „Missionare u[nd] Boten der Kirche“ (Rahner/ Vorgrimler (1975) S.32) bezeichnet.
Der lateinische Begriff Konzil bedeutet übersetzt „'Zusammenkunft]'“ (Bertholet (1976) S.319). Ein Konzil beschreibt die Zusammenkunft von Kirchenvertretern, die „über kirchliche Angelegenheiten beraten, Beschlüsse gefa[ss]t u[nd] Vorschriften erlassen werden“ (Rahner/ Vorgrimler (1975) S.244).
3. Der Apostel Paulus aus Tarsus:
Eine wichtige Person, die zur Entstehung de Urchristentums beigetragen hat, ist der Apostel Paulus aus Tarsus. Zunächst kämpft der Pharisäer Paulus gegen das Christentum, bis dieser durch eine Vision „durch Jesus Christus und Gott, den Vater“ (Gal 1,1) selbst zum Apostel des Christentums wird. Er predigt vor allem im Osten des Römischen Reiches für die Ablehnung des jüdischen Gesetztes, das beispielsweise die Beschneidung fordert.
„Paulus sieht in seinem A[postel]beruf eine Verpflichtung zur Mission und zugleich eine letzte Bevollmächtigung gegenüber den ihm unterstellten Gemeinden.“ (Bertholet (1976) S.43). Schließlich wurde Paulus als Aufrührer von Juden angeklagt (Bertholet (1976) S.448) und stirbt im Jahr 64 aufgrund „der Christenverfolgung unter Nero [...] in Rom als Märtyrer“ (Schnelle (2014) S.38).
4. Die Heidenmission:
Zunächst werden nur in Israel Juden missioniert. Man versucht hierbei das Evangelium innerhalb Israels zu verbreiten. Nach dem Alten Testament sind Heiden ein Volk, das nicht zum Volk Israel dazugehört. Im Neuen Testament stellen Heiden die Gruppe der nicht Getauften dar.
Einige Judenchristen wenden sich bald an unbeschnittene Heiden, die sie in ihre Kirchengemeinde aufnehmen. Da diese aber aus Jerusalem vertrieben werden, aufgrund der Kritik Stephanus' an Tempel und an verschiedenen Gesetzen, zieht die Gemeinde nach Antiochia, Samaria und Syrien. So kommt es erstmals zur Heidenmission unter der Führung von Stephanus. Aufgrund der Vertreibung aus Israel, beschließt man, dass alle Völker missioniert werden sollen (vgl. Riesner (1994) S.95ff).
Als „Zentrum der christlichen Heidenmission“ (Heiligenthal/ Schneider (2004) S.145) wird Antiochia angesehen, da dort Paulus beginnt Heiden, die nicht mehr beschnitten sein müssen, bekehrt. Aus diesem Grund kommt es zum Streit in Antiochia, ob nun Heiden beschnitten oder unbeschnitten missioniert werden können. Doch kommt es zu keiner Einigung zwischen den Heidenchristen und den Judenchristen, weshalb Vertreter beider Parteien diese Frage diskutieren und beantworten sollen. Diese Diskussion stellt nun das Apostelkonzil dar.
5. Die Entstehung des Urchristentums durch das Apostelkonzil:
Die Römer verehren während ihrer Reichsgeschichte viele verschiedene Gottheiten. Dabei sind sie sehr tolerant anderen, neuen Gottheiten gegenüber, die durch die Eroberung neuer Staatsgebiete dazukamen. Somit gibt es kaum Verbote dieser neuen Kulte, aber dennoch versucht man auch nicht, den unterworfenen Völkern ihre Götter oder ihren Glauben aufzuzwingen.
So verhält es sich auch mit dem Monotheismus der Juden. Die Römer tolerieren die jüdische Religion, die auch Grundlage für die Entstehung des Christentums ist.
Jesus von Nazareth, der selbst Jude ist, beginnt im Alter von etwa 30 Jahren mit seinem durch die Evangelien des Neuen Testamentes überlieferten Wirken. Er zieht mit seinen Jüngern bzw. mit seinen Aposteln durch das Land, um das Anbrechen eines zukünftigen Gottesreiches den Menschen zu verkünden. Er predigt Nächstenliebe unter den Menschen, vollbringt Wunder und begeistert Hunderter von Menschen von seinen Worten und Taten. Schnell erhält er viele neue Anhänger, die seine Botschaft weiterverbreiten. Dennoch hat Jesus von Nazareth nicht nur Befürworter seines Wirkens. Denn schließlich werden einige Führer des Judentums auf ihn und auf seine Botschaft aufmerksam. Sie klagen Jesus in Jerusalem wegen Gotteslästerung an. Letztlich wird Jesus von Nazareth von einem römischen Statthalter am Kreuze hingerichtet. 50 Tage nach der Auferstehung Jesu gründet sich in Jerusalem die erste christliche Urgemeinde. Diese besteht zum Teil aus Juden, die der Ansicht sind, dass Jesus der im Judentum angekündigte Messias ist. Diese Gruppe der christlichen Urgemeinde behält aber aus Angst vor Verfolgungen und Hinrichtungen ihre jüdischen Bräuche, wie beispielsweise die Beschneidung oder auch die Speiseverbote. Jedoch werden diese christlichen Juden wegen ihres Glaubens verfolgt und bestraft. Der andere große Teil der christlichen Urgemeinde besteht aus Heiden, die nicht aus dem Judentum, sondern aus unterschiedlichen Glaubensrichtungen zum Christentum bekehrt werden. So kommt es einige Jahre später zum Treffen der 12 noch von Jesus selbst als ausgesuchte Apostel mit dem zum christlichen Missionar bekehrten Paulus aus Tarsus. Dort besprechen sie auf dem sogenannten Apostelkonzil das weitere Vorgehen zur Missionierung und Ausbreitung des Christentums. Auch Petrus tritt dem Konvent in Jerusalem bei.
Doch bevor das Konvent in Jerusalem statt findet, „treffen nach Apg 15,1 'einige' aus Judäa [in Antiochia] ein“ (Schnelle (2014) S.114). Diese fordern folgendes: „Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Sitte des Mose, dann könnt ihr nicht gerettet werden“ (Apg 15,1b). Diese Aussage ruft einen großen Konflikt zwischen Paulus und den christlichen Juden hervor. Schließlich beschließt man Paulus und noch einige andere Missionare nach Jerusalem zum Apostelkonzil zu schicken, „um dort im Gespräch mit der Urgemeinde das Problem zu lösen (vgl. Apg 15,2; Gal 2,1)“ (Schnelle (2014) S.114).
So kommt es auf dem Apostelkonzil zur entscheidenden Frage: „Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um zur auserwählten Gemeinde Gottes zu gehören?“ (Schnelle (2014) S.115). Es wird besprochen, wie es sich mit der Beschneidung und dem Meiden von Opferfleisch verhält. Auch fragt man sich, ob „ein Heide erst Jude werden [muss], um Christ sein zu können[.] W[ird] man aus jüdischer Perspektive nur durch Beschneidung und rituelles Tauschbad zum Proselyten und damit zum [Mitglied des erwählten Gottesvolkes, so l[iegt] aus streng judenchristlicher Sicht die Folgerung nahe, dass nur [die] Taufe auf den Namen Jesu Christi und Beschneidung den neuen Heilsstatus vermittel[n]“ (Schnelle (2014) S.115).
Schließlich kommt man zu dem Ergebnis, dass „der eine Gott durch das Evangelium Menschen auf verschiedene Weise ruft und die Glaubenden in unterschiedlicher Weise dem Willen Gottes dienen“ (Schnelle (2014) S.121f). Somit befürwortet man die Heidenmission und fordert hierbei nur die Einhaltung einiger Reinheitsgebote. Dies nennt man auch Aposteldekret, (vgl. Bertholet (1976) S.43).
Doch letztlich muss angemerkt werden, „dass es sich beim Apostel[konzil] faktisch um ein Treffen der Gemeinden Jerusalem und Antiochiens handelt[]; inwieweit sich andere Gemeinden den Ergebnissen von Jerusalem an[schließen], bleibt ungewiss“ (Schnelle (2014) S124).
6. Folgen des Apostelkonzils:
Das Apostelkonzil ist die Weichenstellung für das Christentum. Denn danach erkennt die christliche Gemeinde in Jerusalem auch Heiden, die unbeschnitten sind, als gleichberechtigt an. Doch diese Grundeinstellung der Heiden gegenüber bleibt nicht ohne weiter Folgen für die Gemeinde in Jerusalem.
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2015, Das Apostelkonzil und die die Entstehung des Urchristentums, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/941658
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