In dieser Arbeit werden mischgenutzte, hybride Gebäude auf ihre Potentiale hin untersucht, um das Problem der Monofunktionalität in einer Kulturinstitution bzw. in einem Museum aufzubrechen, damit möglichst viele unterschiedliche Nutzer angesprochen werden. Das Konzept der Mischnutzung soll dabei Grundlage für die Entwicklung des ZMK in Köln darstellen. Um die nachfolgenden Überlegungen wissenschaftlich zu fundieren, ist es erforderlich, das Konzept der Mischnutzung historisch einzuordnen und auf Ansätze und Beispiele, die sich mit unterschiedlichen Formen, Mustern und Typologien von Mischnutzungen beschäftigen, auseinander zu setzen.
Dabei gilt es, auch die Möglichkeiten der Potentiale der Mischnutzung für die Entwicklung eines Entwurfs für ein Zentrum für mediale Kunst einzuschätzen und zu nutzen. Darüber hinaus wird im Folgenden deutlich, welchen zentralen Stellenwert das Thema Mischnutzung in der Architektur inzwischen einnimmt.
Ausgangspunkt für die weiteren Ausführungen ist die Herausforderung, einen Entwurf eines Zentrums für mediale Kunst (ZMK) in Köln zu entwickeln. Dabei wird das Ziel verfolgt, dass das zu entwickelnde Zentrum für mediale Kunst eine edukative Austauschplattform für BürgerInnen wird. In diesem Kontext sollen u.a. drei Gruppen von Akteuren angesprochen werden: Entwickler, Besucher und Vermittler. Für die Besucher soll die Möglichkeit geschaffen werden, die kulturellen und gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien für ihre Lebens- und Arbeitswelt zu verstehen, zu erleben und zu reflektieren. Auf diese Weise soll das zu entwickelnde ZMK einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der verschiedenen Akteure leisten. Vor diesem Hintergrund gilt es, nach geeigneten architektonischen Lösungen zu suchen.
Im 19. Jahrhundert waren Museen in der Regel primär Orte für Kunstaustellungen. Bezogen auf die Entwicklung des Zentrums für mediale Kunst ist aber zunächst festzuhalten, dass es sich nicht um ein Museum im klassischen Sinne handeln soll, indem der Besucher die passive Rolle eines Betrachters einnimmt.5 Vielmehr erhebt das ZMK in Köln den Anspruch die Voraussetzungen und die Möglichkeiten der Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren, sowie dem gegenseitigen Lernen und dem gemeinsamen Reflektieren der Nutzung von neuen Medien zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Ziel der Arbeit und Vorgehensweise
- 2 Theoretischer Bezugsrahmen
- 2.1 Bestimmung der Definitionen und Herausarbeitung der Merkmale
- 2.1.1 Definition und Merkmale einer Mischnutzung
- 2.1.2 Definition und Merkmale von hybriden Gebäuden
- 2.1.3 Der Unterschied zwischen dem Begriff der Mischnutzung und des hybriden Gebäudes
- 2.1.4 Fazit zum Kapitel ‚Bestimmung der Definitionen und Herausarbeitung der Merkmale‘
- 2.2 Historischer Überblick
- 2.2.1 Historische Einordnung der Mischnutzung
- 2.2.2 Die ‚funktionale Stadt‘ - Funktionstrennung zu Zeiten Le Corbusiers und CIAM
- 2.2.3 Rockefeller Center – Erneuerung des Stadtgefüges durch ein multifunktionales Gebäude
- 2.2.4 Der Otterlo-Kongress – zurück zu mischgenutzten, multifunktionalen Gebäuden
- 2.2.5 Fazit zum Kapitel ‚Historischer Überblick‘
- 2.1 Bestimmung der Definitionen und Herausarbeitung der Merkmale
- 3 Case-Studies
- 3.1 Markthal von MVRDV in Rotterdam
- 3.2 BLOX von OMA in Copenhagen
- 3.3 Elbphilharmonie von Herzog & de Meuron in Hamburg
- 3.4 Museum Plaza von REX in Louisville (Entwurf)
- 3.5 Fazit zum Kapitel ‚Case-Studies‘
- 4 Transfer auf den Entwurf eines Zentrums für mediale Kunst
- 4.1 Gesellschaftliche Situation
- 4.2 Ziel des Entwurfs des ZMK
- 4.3 Lage
- 4.4 Architektur
- 4.5 Konstruktion
- 4.6 Fassadenstudie
- 4.7 Außenplanung des Grundstücks
- 4.8 Fazit zu dem Kapitel ‚Transfer auf den Entwurf eines Zentrums für mediale Kunst‘
- 5 Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Masterarbeit befasst sich mit der Analyse hybrider Gebäudestrukturen, insbesondere im Hinblick auf Mischnutzungen in der Architektur. Ziel ist es, das Potential solcher Strukturen für die Entwicklung eines Zentrums für Mediale Kunst (ZMK) in Köln zu untersuchen. Das ZMK soll einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen leisten, indem es als edukative Austauschplattform für Bürgerinnen und Bürger dient.
- Charakteristika und Potential von Mischnutzungen in der Architektur
- Analyse verschiedener hybrider Gebäudestrukturen als Beispiele
- Entwicklung eines Entwurfs für ein Zentrum für Mediale Kunst (ZMK) in Köln
- Die Rolle der Digitalisierung in der Gesellschaft und die Integration neuer Technologien in das ZMK
- Die Gestaltung von Lern- und Begegnungsräumen im Kontext einer Wissensgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung: Die Arbeit stellt die Herausforderungen der Digitalisierung für die Gesellschaft und die Lebenswelt der Menschen dar. Das ZMK soll als Antwort auf diese Herausforderungen dienen und einen Ort für Dialog und Wissensaustausch schaffen.
- Kapitel 2: Theoretischer Bezugsrahmen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Mischnutzung und hybrides Gebäude und analysiert deren Merkmale. Es wird ein historischer Überblick über die Entwicklung des Konzepts der Mischnutzung gegeben, wobei die Funktionstrennung in der modernen Architekturbewegung und die Gegenbewegung hin zur Nutzungsmischung im Städtebau betrachtet werden.
- Kapitel 3: Case-Studies: Dieses Kapitel analysiert vier Fallbeispiele: die Markthal in Rotterdam, BLOX in Kopenhagen, die Elbphilharmonie in Hamburg und das Museum Plaza in Louisville. Es werden die architektonischen Prinzipien der jeweiligen Gebäude, die Integration verschiedener Nutzungen und die städtebauliche Einordnung untersucht.
- Kapitel 4: Transfer auf den Entwurf eines Zentrums für mediale Kunst: Dieses Kapitel überträgt die Erkenntnisse der Case-Studies auf den Entwurf eines ZMK in Köln. Es werden gesellschaftliche Trends und Herausforderungen, die Zielsetzung des ZMK, die Lage des Grundstücks, die architektonische Konzeption, die Konstruktion und die Außenplanung erläutert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Mischnutzung, hybrides Gebäude, Zentrum für Mediale Kunst, Digitalisierung, Wissensgesellschaft, städtebauliche Revitalisierung, Interaktion, Begegnungsraum, Lernraum, Urbanität, Sharing-Economy, und Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Kristina Kröll (Author), 2019, Hybride Gebäudestrukturen und Mischnutzungen in der Architektur. Charakteristika und Potential, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/940951