Diese Arbeit verhandelt verschiedene Probleme des Sports. Unter anderem wird genauer auf die Kommerzialisierung eingegangen. Bei der Kommerzialisierung des Sports werden bei sportlichen Ereignissen oder Sportveranstaltungen wirtschaftliche, ökonomische, professionelle oder kommerzielle Interessen mit einbezogen. In diesem Zusammenhang drängt sich auch das Thema der Umwelt auf, welches sich in den letzten Jahren zu einem Problemfeld entwickelt hat. Im Folgenden werden Beispiele angeführt, die den Einfluss des kommerziellen Sports auf die Umwelt veranschaulichen sollen.
Die weltweit stattfindenden Sportgroßveranstaltungen schlagen sich in der Ökobilanz äußerst negativ nieder. Großangelegte Sportfeste (z.B. Turnfeste), Profiwettkämpfe (z.B. Marathonläufe, Radrennen) sowie nationale und internationale Meisterschaften wie die Fußball-WM mit Fernsehübertragungen rund um den Globus, zählen zu diesen „Mega-Events“. Allein im Jahr 2019 haben mehr als 278,7 Millionen Menschen zu Sportveranstaltungen gefunden.
Athleten und Athletinnen, Betreuerstäbe, Manager, Journalisten, Offizielle und natürlich die Fans reisen zu den besagten Veranstaltungen. Dies führt in Bezug auf den Umweltfaktor zu negativen Auswirkungen wie beispielsweise einem massiven Energie- und Wasserverbrauch für Beleuchtung und Klimatisierung der Stadien, zu erhöhten Verkehrsbelastungen, zu einem übermäßigen Abfallaufkommen, sowie einer Zunahme von Cateringaktivitäten und den damit verbunden Müllansammlungen.
Inhaltsverzeichnis
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Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Aufgabe 1: Kommerzialisierung des Sports und die Folgen für die Umwelt
Aufgabe 2: Ethikkonzepte für den Sport
Aufgabe 3: Nachhaltigkeit im Kontext der Vergabe von
Sportgroßveranstaltungen
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
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Aufgabe 1: Kommerzialisierung des Sports und die Folgen für die Umwelt
Was ist Kommerzialisierung?
Kommerzialisierung meint einen Prozess, „in dem ein Bereich menschlichen Lebens, der primär keine ökonomische Ausrichtung beinhaltet, als Bereich für wirtschaftliche Interessen entdeckt und in diesem Sinne ausgenutzt wird.“1
Bei der Kommerzialisierung des Sports werden bei sportlichen Ereignissen oder Sportveranstaltungen wirtschaftliche, ökonomische, professionelle oder kommerzielle Interessen mit einbezogen. In diesem Zusammenhang drängt sich auch das Thema der Umwelt auf, welches sich in den letzten Jahren zu einem Problemfeld entwickelt hat. Im Folgenden werden Beispiele angeführt, die den Einfluss des kommerziellen Sports auf die Umwelt veranschaulichen sollen.
Die weltweit stattfindenden Sportgroßveranstaltungen schlagen sich in der Ökobilanz äußerst negativ nieder. Großangelegte Sportfeste (z.B. Turnfeste), Profiwettkämpfe (z.B. Marathonläufe, Radrennen) sowie nationale und internationale Meisterschaften wie die Fußball-WM mit Fernsehübertragungen rund um den Globus, zählen zu diesen „Mega-Events“.2 Allein im Jahr 2019 haben mehr als 278,7 Millionen Menschen zu Sportveranstaltungen gefunden.3
Athleten und Athletinnen, Betreuerstäbe, Manager, Journalisten, Offizielle und natürlich die Fans reisen zu den besagten Veranstaltungen. Dies führt in Bezug auf den Umweltfaktor zu negativen Auswirkungen wie beispielsweise einem massiven Energie- und Wasserverbrauch für Beleuchtung und Klimatisierung der Stadien, zu erhöhten Verkehrsbelastungen, zu einem übermäßigen Abfallaufkommen, sowie einer Zunahme von Cateringaktivitäten und den damit verbunden Müllansammlungen.
Um nur ein Beispiel zu nennen, lag 2005 der Strom- und Wärmebedarf in Deutschland bei allen Sportgroßveranstaltungen bei rund 24 Millionen kWh. Des Weiteren wurden 300.000 Tonnen Treibhausgase wie CO2 verursacht, wobei Übernachtungen der Besucher und Catering in diesen Zahlen noch nicht einmal berücksichtigt wurden.
Ein großes Problem in Hinblick auf die Umweltverschmutzung sind Anreise und Abreise der Besucher. Einer der hervorstechenden Faktoren, der sich schädlich auf die Umwelt auswirkt, ist der Flugverkehr. Hier sind in erster Linie die Abgasmengen der Flugzeuge zu nennen, aber auch der immense Verbrauch an Energie und Wasser auf den Flughäfen und die enormen Müllmengen. Hinzu kommt der Zubringerverkehr, der mit Einsatz von Autos, Taxen, Bussen und Zügen extrem erhöht ist und dazu beiträgt, dass die Umweltbelastungen überdurchschnittlich zunehmen. Für eine Fußball-WM müssen beispielsweise umfassende Mobilitätskonzepte erstellt werden. Das Spektrum beinhaltet den Bau komplett neuer Straßen und die Ausweitungen von Park & Ride-Plätzen, dem Landflächen zum Opfer fallen. Hinzu kommt der erhöhte Einsatz öffentlicher Verkehrsmittel sowie von Shuttlebussen und Sonderzügen.4
Sportgroßveranstaltungen haben auch Einfluss auf die koexistierenden Lebensräume in ihrer Umgebung. Für den Aufbau von derartigen „Mega-Events“ und den Bau von neuen Stadien und Sportstätten werden große Flächen an Land benötigt, die gerodet werden. Die dort vorherrschende Pflanzen- und Tierwelt wird gestört und im schlimmsten Fall sogar zerstört. Nicht selten werden dort lebende Tierpopulationen durch die hohe Geräuschkulisse während des Baus oder während der Sportveranstaltung selbst gestört, vertrieben oder vernichtet. Als Beispiel für diesen Raubbau an der Natur zum Zwecke des Sports kann der Bau des WM- Stadions Amazonia in Manaus, Brasilien, angeführt werden. Dieses wurde für nur vier Spiele während der Weltmeisterschaft 2014 genutzt. Das Stadion war in den Dschungel gebaut worden, worunter die Lebensräume für Flora und Fauna extrem leiden mussten.5
In diesem Problemfeld sei auch der generelle Bau von Sportstätten und Sportstadien zu nennen. Sportarten wie Fußball, Eishockey, Handball oder Basketball benötigen Sporthallen und Stadien, um überhaupt ihre Tätigkeit ausüben zu können. Dem fällt der natürliche Lebensraum zum Opfer, da Pflanzen vernichtet werden, Lebensbereiche von Tieren verkleinert werden und wertvolles Land verschwendet wird. Zudem werden in der Bauphase chemische Materialien und Substanzen verwendet, die nicht selten ins Erdreich vordringen und das Grundwasser verschmutzen.6 Nach der Errichtung der Sportstätte bzw. des Stadions schlagen sich der extrem hohe Wasser- und Energieverbrauch für das Betreiben der Anlagen (z.B. Beregnung der Rasenflächen, Nutzung sanitärer Anlagen) in der Ökobilanz nieder. Es sei auch auf die anwachsenden Müllberge verwiesen, die u.a. von den Zuschauern und den angeschlossenen Gastronomiebetrieben produziert werden. Alleine in der Allianz-Arena in München beläuft sich die Restmüllmenge jährlich auf 200 bis 220 Tonnen, um nur ein Beispiel aufzuzeigen. In diesem Fall erfolgt die Entsorgung durch eine Müllverbrennungsanlage im Olchinger Stadtteil Geiselbullach. Auf der einen Seite ist dies positiv, weil der Müll keinen Platz braucht, auf der anderen Seite gelangen durch die Verbrennungsanlage äußerst schlechte Abgase in die Luft, was die Umwelt stark belastet.7 Die schlechten Luftwerte schnellen auch noch durch die massive Nutzung der Autos durch die Besucher in die Höhe. Dies hat weitreichende Folgen für die generelle Luftverschmutzung.
Ein weiterer Einflussbereich auf Natur, Landschaft und urbanen Raum ist im Ausüben von Natursportarten zu find In Deutschland treiben mehr als 15 Mio. Menschen wöchentlich Sport im Freien. Die Natur und eine vielfältige Landschaft verstärken die Lust nach Sport und Bewegung und die daraus folgende positive Wirkung. Deshalb tangieren oft „[...] Trails, Wanderwege, Pisten und Loipen sensible Lebensräume mit hoher biologischer Vielfalt. Natur und Landschaft sind nicht beliebig belastbar und regenerierbar.“ Des Weiteren wird das Bedürfnis nach Sport als Fluchtreaktion immer größer, da das Muster von Wohnen und Arbeiten in einer immer weniger werdenden Grünfläche in den Großstädten wächst und mit einer hohen Umweltbelastung zu begründen ist. Urbanisierung und Digitalisierung spielen auch eine große Rolle, dass die Notwendigkeit für Gesundheitsvorsorge durch Sport gesteigert werden muss.
[...]
1 Vgl. Brandmaier/Schimany (1998), S. 19
2 Vgl. Neuerburg/Wilken (2010), S.5
3 Vgl. Statista (2020)
4 Vgl. Neuerburg/Wilken (2010), S. 6
5 Vgl. Solveig (2013)
6 Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017), S.4
7 Vgl. Eldersch - Umwelt-Projekt (2020)
- Quote paper
- Julian Kornelli (Author), 2020, Kommerzialisierung des Sports und die Folgen für die Umwelt. Nachhaltigkeit im Kontext der Vergabe von Sportgroßveranstaltungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/940582
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