SAP ist der weltweit drittgrößte unabhängige Softwarehersteller. Die Statistik ist äußerst beeindruckend. Zurzeit arbeiten täglich mehr als 12 Millionen Benutzer mit den Anwendungen von SAP. Bisher gibt es weltweit 121.000 Installationen der Software aus Walldorf, mehr als 1.500 SAP-Partner, über 25 industrie-spezifische Business Solutions und mehr als 43.400 Abnehmer in 120 Ländern (vgl. sap.com/germany/company/index).
Im Folgenden sollen die Entwicklung der SAP vom kleinen Vorstadtunternehmen zum Weltunternehmen aufgezeigt, Chancen und Risiken (bzw. Vor- und Nachteile) für den Benutzer erläutert werden. Es soll bewertet werden, wie SAP aktuell versucht, nachhaltig die Stellung in der Marktführerschaft dauerhaft zu profilieren und was SAP bei diesem Unterfangen ins Wanken bringen könnte. „Nachtschichten an geliehenen Computern verschafften ihnen die ersten Aufträge.
23 harte Jahre später waren sie Deutschlands erste Software-Milliardäre.“
>>The Wall Street Journal<<, 11. April 1995
Über die Zeit von mehr als 30 Jahren hat sich SAP von einem kleinen, regionalen
Betrieb zu einem internationalen Unternehmen entwickelt mit über 42.000
Mitarbeitern. Heute ist SAP der Marktführer für kollaborierende, innerbetriebliche
Business Solutions.
1972 gründeten die fünf ehemaligen IBM-Mitarbeiter – Dietmar Hopp, Hans- Werner
Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira und Claus Wellenreuther eine Firma namens
„Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung“ (SAP) in Walldorf bei
Mannheim. Ihre Vision war es, eine Standardsoftware für Unternehmens-Prozesse
zu entwicklen, die in Echtzeit kalkuliert und dargestellt werden konnten (vgl. Maasen
2006, S. 4).
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Geschichtlicher Abriss
3 Chancen und Risiken für den Anwender
4 Resümé und Bewertung der Marktposition von SAP
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 – Einführungszeiten in Monaten (Quelle Maassen)
Abbildung 2 – Small Business Solution und mySAP
Abbildung 3 – Marktanteile ERP 2005 (Quelle AMR)
1 Einleitung
SAP ist der weltweit drittgrößte unabhängige Softwarehersteller. Die Statistik ist äußerst beeindruckend. Zurzeit arbeiten täglich mehr als 12 Millionen Benutzer mit den Anwendungen von SAP. Bisher gibt es weltweit 121.000 Installationen der Software aus Walldorf, mehr als 1.500 SAP-Partner, über 25 industrie-spezifische Business Solutions und mehr als 43.400 Abnehmer in 120 Ländern (vgl. sap.com/germany/company/index).
Im Folgenden sollen die Entwicklung der SAP vom kleinen Vorstadtunternehmen zum Weltunternehmen aufgezeigt, Chancen und Risiken (bzw. Vor- und Nachteile) für den Benutzer erläutert werden. Es soll bewertet werden, wie SAP aktuell versucht, nachhaltig die Stellung in der Marktführerschaft dauerhaft zu profilieren und was SAP bei diesem Unterfangen ins Wanken bringen könnte.
2 Geschichtlicher Abriss
(vgl. sap.com/about/company/history)
„Nachtschichten an geliehenen Computern verschafften ihnen die ersten Aufträge. 23 harte Jahre später waren sie Deutschlands erste Software-Milliardäre.“
>>The Wall Street Journal<<, 11. April 1995
Über die Zeit von mehr als 30 Jahren hat sich SAP von einem kleinen, regionalen Betrieb zu einem internationalen Unternehmen entwickelt mit über 42.000 Mitarbeitern. Heute ist SAP der Marktführer für kollaborierende, innerbetriebliche Business Solutions.
1972 gründeten die fünf ehemaligen IBM-Mitarbeiter – Dietmar Hopp, Hans- Werner Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira und Claus Wellenreuther eine Firma namens „Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung“ (SAP) in Walldorf bei Mannheim. Ihre Vision war es, eine Standardsoftware für Unternehmens-Prozesse zu entwicklen, die in Echtzeit kalkuliert und dargestellt werden konnten (vgl. Maasen 2006, S. 4).
Ein Jahr später entwickelte das Unternehmen die erste Finanzbuchführungssoftware, die gleichzeitig Grundlage für die Entwicklung anderer Software-Komponenten war, welche später im „R/1 System“ zusammengefasst wurden („R“ steht für real time data processing). Sowohl R/1 als auch die nur wenig später erschienen überarbeitete Version R/2 wurden für sogenannte Mainframes (Großrechner) programmiert.
Ab dem Anfang der 1980er erfuhr SAP einen immensen Aufschwung. Bereits 50 der 100 größten deutschen Firmen sind R/2-Benutzer. Vor allem das hohe Level an Stabilität der Programme aus Walldorf überzeugte die Benutzer. Doch in internationale Ferne reichte der Blick des SAP-Managements zunächst nicht. Die Internationalisierung des Unternhemens erfolgte schrittweise. Man hatte sich im Auslandsgeschäft vor allem vom Bedarf der Kunden leiten lassen. So trugen insbesondere zwei wesentlich Schübe zur Internationalisierung bei.
- 1978 wollte der US-Landmaschinenhersteller John Deere die bereits in Deutschland verwendete Software auch in europäischen und afrikanischen Tochterfirmen einführen. SAP musste sich also an die internationalen Gegebenheiten des Zahlungsverkehrs, der Währungsfragen und an länderspezifische Bilanzvorschriften halten. „Dieser Kunde hat uns exportiert“ (Hasso Plattner)
- 1984 gründete das Unternehmen die SAP (International) AG, die von der Schweiz aus das Auslandsgeschäft koordienieren sollte. Vor allem auch die Siemens AG nutzte International die SAP-Sofware und trug zur Internationalisierung bei (Meissner 1997, S. 54).
Im Jahre 1988 wurde die SAP GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ist ab dem 04.November mit 1,2 Millionen Aktien an der Frankfurter und Stuttgarter Börse gelistet.
Am 06.Juli 1992 veröffentlichte SAP bereits das revolutionäre R/3. Der wesentliche Unterschied zu den beiden Vorgängerprogrammen besteht darin, dass SAP R/3 für einen Betrieb auf Client-/Server-Basis konzipiert wurde und nicht mehr für Großrechner. Die „3“ steht für einen dreistufig modularen Aufbau, der sich wie folgt darstellt: (vgl. Meissner 1997, S. 74f)
- Stufe 1 bildet der Datenbank-Server. R/3 lässt sich mit Datenbanken beispielsweise von Oracle, Microsoft oder IBM einsetzen. Auf diesem Server sind auch mehrere Tabellen, die den gesamten R/3-Datenverkehr regeln.
- Stufe 2 stellt der sogenannte R/3-Anwendungsserver dar, wobei bei größeren Installationen mehrere vernetzte Spezialcomputer diese Aufgabe teilen. Der Applikationsserver enthält den Kern des R/3- Systems. Dort sind betriebswirtschaftliche Basisprozesse einprogrammiert, etwa Buchungen. Daran knüpfen die R/3-Anwendungsmodule an, die für typische Unternehmensabläufe programmiert wurden und deren Zusammenspiel im Systemkern koordiniert wird.
- Stufe 3 stellen die sogenannten Präsentations-Server dar – zumeist herkömmliche Arbeitsplatz-PCs mit grafischer Windows-Oberfläche. Die rechenintensive Aufgabe, dem Benutzer ein optische gefällige Bedienoberfläche zu präsentieren sowie Unternehmensdaten grafisch und in Farbe aufzubereiten, schiebt R/3 den Prozessoren der Personalcomputer am Firmennetz zu.
Als SAP R/3 zum ersten Mal auf der CeBIT `91 vorgestellt wurde, war das Publikum durchaus verblüfft. „Es geht auch ohne Großrechner“ lautete die Botschaft des Vorstandes auf der Elektronikmesse. SAP hatte den Trend der Zeit erkannt, wandte sich von der Mainframe-Lösung ab und übernahm das Client/Server Prinzip für R/3. Zwar wurden auch noch weiterhin Module und Updates für R/2 herausgebracht, doch einst waren die Möglichkeiten der Großrechner ausgereizt und man stieß an ihre kapazitären Grenzen. Schnell wurde die Client/Server Architektur gängiger Standard für Unternehmens-Software (vgl. Maasen 2006, S. 4).
In der Mitte der Neunziger öffnet das neue SAP- Verkaufs- und Entwicklungscenter seine Pforten in Walldorf. Es symbolisiert den globalen Erfolg des Unternehmens. Zum ersten Mal nach 20 Jahren übersteigen die Verkäufe im Auslandsgeschäft 50% des gesamten Verkaufsvolumens.
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- Jan Westphal (Author), 2008, SAP dominiert den Markt für betriebliche Anwendungssysteme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93867
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