Soziolinguistik, Sprachsoziologie (Brockhaus):
Wissenschaftsdisziplin im Überschneidungsbereich von Linguistik und Soziologie, die sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen Sprach- und Sozialstrukturen beschäftigt. Es werden im wesentlichen drei Forschungsschwerpunkte in der Soziolinguistik unterschieden: 1.) eine stark soziologisch orientierte, 2.) eine vor allem linguistisch ausgerichtete und 3.) eine ethnomethodologisch fundierte Richtung. Während die eher soziologisch orientierte Strömung in den Mittelpunkt ihrer Forschung den Einfluß sozioökonomischer, historischer, nationaler und kultureller Faktoren auf die reale Sprachverwendung stellt und Phänomene von Mehrsprachigkeit und Diglossie, Sprachwechsel und sozial bedingte Normabweichungen oder Sprachdefizite untersucht, weisen die im eigentlichen Sinne linguistisch forschenden Soziolinguisten meist anhand quantitativer empirischer Arbeiten nach, daß soziale Rahmenbedingungen für Sprachveränderungen und -wandelprozesse verantwortlich sind und synchrone Variationszustände demnach einen Ausschnitt aus einem diachron sich vollziehenden Sprachwechsel darstellen. Die ethnomethodologische fundierte Richtung der Soziolinguistik stellt die sprachliche Interaktion in den Mittelpunkt und versucht mit vom Ansatz her unterschiedlichen konversationsanalytischen Methoden aufzuzeigen, mit welchem sprachlichen Mitteln soziale Wirklichkeit erzeugt und ein soziales Regelfeld definiert wird und welche interaktiven Prozesse für die Bedeutungsproduktion relevant sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffdefinitionen: Soziolinguistik; Sprachsoziologie: Soziolekt
- Sprachgebrauch und Sprachenwerb in Abhängigkeit von der sozialen Schicht
- Sprachgebrauch und Sprachenwerb in Abhängigkeit von der sozialen Schicht
- Die Rolle der Sprache im Prozess des Lernens
- Schlussteil
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen Sprache und sozialer Schicht. Sie untersucht, wie sprachliche Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen aus der Unterschicht und der Mittelschicht entstehen und welche Folgen diese Unterschiede für den Lernprozess und die spätere Entwicklung haben. Die Arbeit greift dabei auf die Erkenntnisse der Soziolinguistik und der Sprachsoziologie zurück und analysiert die sprachlichen Fähigkeiten und Strategien verschiedener sozialer Gruppen.
- Die Bedeutung der Sprache für die soziale Entwicklung und das Lernen
- Sprachliche Unterschiede zwischen Kindern aus der Unterschicht und der Mittelschicht
- Der Einfluss des sozialen Umfelds auf die Sprachentwicklung
- Die Rolle der Sprache im schulischen Kontext
- Die Auswirkungen sprachlicher Defizite auf die Bildungskarriere
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Seminararbeit vor und definiert die zentralen Begriffe Soziolinguistik, Sprachsoziologie und Soziolekt. Im zweiten Kapitel werden die unterschiedlichen Sprachformen und -strategien von Kindern und Jugendlichen aus der Unterschicht und der Mittelschicht im Detail analysiert. Dabei werden die Auswirkungen der sprachlichen Unterschiede auf die kognitive Entwicklung, die Artikulationsfähigkeit und den Wortschatz der Kinder beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der Rolle der Sprache im Prozess des Lernens. Es wird untersucht, wie die jeweiligen Sprachformen von Kindern aus verschiedenen sozialen Schichten den Lernerfolg beeinflussen und welche Herausforderungen sich im schulischen Kontext ergeben können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die soziale Schicht, Sprachentwicklung, Sprachgebrauch, Soziolinguistik, Sprachsoziologie, Soziolekt, Bildung, Schule, Lernen, Unterschicht, Mittelschicht, sprachliche Defizite, sprachliche Unterschiede, sprachliche Sozialisation und die Rolle der Sprache im Lernprozess.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Michael Krinzeßa (Autor:in), 1996, Sprache und soziale Schicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9375
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