Diese Ausarbeitung soll einen umfassenden Überblick über das Gebot der Feindesliebe geben, verschiedene Zugänge und Auslegungen dazu liefern und abschließend beurteilen, ob und inwiefern Jesu radikale Forderung, den eigenen Feind zu lieben und entsprechend gewaltlos zu handeln, heute noch haltbar beziehungsweise realistisch ist.
Der Begriff „Feindesliebe“ stellt für den Germanisten zuallererst ein rhetorisches Stilmittel dar: Das Wort ist ein Oxymoron, werden doch zwei sich widersprechende Begriffe in einem Wort zusammengefügt. Ein Feind wird schließlich nicht geliebt, sonst wäre er kein Feind. Und anders herum: Wer geliebt wird, der ist kein Feind. Doch nicht nur dieses Paradoxon macht das Gebot der Feindesliebe so interessant. So gilt die Aufforderung Jesu den Feind zu lieben bis heute als eine der härtesten Forderungen des Menschensohnes – manch einer bezeichnet sie sogar als utopisch.
Gliederung
Einleitung
1. Die Feindesliebe im Kontext: Die Bergpredigt
2. Die Feindesliebe - nichts Neues?
3. Die Feindesliebe nachjesus
3.1 Wortlaut Jesu
3.2 Jesulntention
3.3 Feindesliebe als Antithese
3.4 JesuGlaubwürdigkeit
4. Rezeption: verschiedene Auslegungen der Feindesliebe
5. Leben nach dem Gebot der Feindesliebe - realistisch?
5.1 Die Gegenwart - macht sie Feindesliebe undenkbar?
5.2 Die Rolle der Christen in der offenen Gesellschaft
5.3 Beantwortung der Leitfrage
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
Einleitung
Der Begriff „Feindesliebe“ stellt für den Germanisten zuallererst ein rhetorisches Stilmittel dar: Das Wort ist ein Oxymoron, werden doch zwei sich widersprechende Begriffe in einem Wort zusammengefügt. Ein Feind wird schließlich nicht geliebt, sonst wäre er kein Feind. Und anders herum: Wer geliebt wird, der ist kein Feind.
Doch nicht nur dieses Paradoxon macht das Gebot der Feindesliebe so interessant. So gilt die Aufforderung Jesu, den Feind zu lieben, bis heute als eine der härtesten Forderungen des Menschensohnes - manch einer bezeichnet sie sogar als utopisch. In derTat: Selbst ein überzeugter Christ, der mit offenen Augen durch die Welt geht, käme wohl zu dem (voreiligen) Entschluss, dass die Feindesliebe die Forderung Jesu ist, die sich am wenigsten mit dem weltlich Gewohnten vereinbaren lässt. Ein Blick in die Geschichte oder auf die globalisierte Gesellschaft reicht völlig aus und es leuchtet selbst einem Optimisten ein, wie fern uns Menschen die Feindesliebe liegt. Dietrich Bonhoeffer ist derAnsicht, dass die Feindesliebe einem unerträglichen Anstoß gleichkommt: „Sie geht dem natürlichen Menschen über die Kraft, und sie verstößt gegen seinen Begriffvon Gut und Böse“1.
Diese Ausarbeitung soll einen umfassenden Überblick über das Gebot der Feindesliebe geben, verschiedene Zugänge und Auslegungen dazu liefern und abschließend beurteilen, ob und inwiefern Jesu radikale Forderung, den eigenen Feind zu lieben und entsprechend gewaltlos zu handeln, heute noch haltbar beziehungsweise realistisch ist.
1. Die Feindesliebe im Kontext: Die Bergpredigt
Das Gebot der Feindesliebe, der Hauptgegenstand dieserAusarbeitung, ist in Mt 5-7 zu finden. Es befindet sich inmitten derwohl bekanntesten und am heftigsten diskutierten Rede Jesu: der Bergpredigt. Der Leser neigt häufig dazu, die Weisungen der Bergpredigt, insbesondere die derAufforderung, den Feind zu lieben, auf ihre Radikalität zu reduzieren. So werden Jesu Forderungen schnell als utopisch und praxisfern abgetan. Um diese aber vollständig zu erfassen, darf man die Kernaussagen der Bergpredigt nicht aus ihrem Erzählkontext isolieren2 ; man muss die Bergpredigt vielmehrvor ihrem historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergrund sehen und sich ein Gespür für die Zeit aneignen, in der sich Jesus mit dieser Rede an die Menschen wand. Der Hintergrund der Bergpredigt ist elementarfür das Verständnis derselben.
Zu Jesu Lebzeiten war das Land Israel von den römischen Besatzungsmächten besetzt. Die Herrschaft des römischen König Herodes und, nach dessen Tod, seinen Söhnen, bedeutete für die jüdische Bevölkerung Israels eine wahre Zerreißprobe, bei denen das Volk keinesfalls eine Einheit bildete. Die Gesamtheit derjüdischen Bevölkerung hielt zwar an ihrer eigenen Glaubenskultur fest und wollte sie vor der imperialen Geschichte Roms bewahren, doch die Wege der Lebensführung unter römischer Herrschaft gingen weit auseinander: Sie reichten von völligerAdaption an römische Auflagen bis hin zu kriegerischem Widerstand gegen die unterdrückenden Besatzer.
Die Sadduzäer etwa, die den Weg derAnpassung und Koexistenz wählten, um den Tempel in Jerusalem zu schützen und dafür sogar mit den Besatzern kooperierten, wurden zu verhassten Verrätern am eigenen Volk. Die Gruppe der Zeloten, deren Name zu Deutsch „die Eiferer” bedeutet, strebte stets eine Revolte gegen die römische Herrschaft an. Die Gruppierung hoffte auf den Messias, mit dessen Hilfe die Zeloten das Volk von der Besatzung befreien würden. Die herbeigesehnte Gottesherrschaft sollte auch schon vor der Ankunft des Messias aktiv gelebt werden, weshalb die Zeloten immerwieder gewaltsam Widerstand leisteten und zahlreiche Römer ermordeten. Mit diesen Gewaltakten stießen die Zeloten allseits auf Unverständnis, auch die exklusive Gruppe der Essener verurteile sie deshalb scharf. Diese dritte religiöse Gruppierung wollte dem gesellschaftlichen und politischen Durcheinander endgültig entfliehen und zog sich in die Wüste zurück, um dort ein frommes Leben in der Isolation zu führen. Kooperationen -sowohl mit den Römern, als auch mit sämtlichen religiösen Gruppierungen- lehnten sie partout ab. Das Gebot der Nächstenliebe beschränkten die Essener ausschließlich auf die eigenen Gruppenmitglieder: In der Gemeinde von Qumran fand man Schriftrollen, auf denen das ausdrückliche Gebot, die Feinde als Feinde Gottes zu hassen3, zu lesen ist.
Zur Zeit Jesu war der Hass folglich allgegenwärtig: Nicht nur der politische Feind, die römischen Besatzer, die das Volk Israel maßlos unterdrückten, wurde gehasst, sondern auch die anderen religiösen Gruppierungen des eigenen Volkes, deren Reaktion aufdie römische Herrschaft nicht nachvollzogen werden konnte.
Und in dieser aufgeladenen Zeit, die von Hass und gegenseitigem Unverständnis dominiert wurde, steigt Jesus auf einen Berg, setzt sich dort nieder und lehrt seine Jünger4, den Feind zu lieben. Jener Feind war den Jüngern definitiv kein leerer Begriff. Sie kannten ihn wohl und sie begegneten ihm täglich: „Da waren die, die ihnen fluchten als Zerstörern des Glaubens [...], da waren die, die sie haßten, weil sie alles verlassen hatten um Jesu willen [...], da waren die, von denen sie beleidigt und verhöhnt wurden um ihrer Schwäche und Demut willen; da waren die Verfolger, die in der Jüngerschar eine aufziehende revolutionäre Gewalt witterten und auf ihre Vernichtung ausgingen“5. Jesu Aufforderung zur Feindesliebe schlug also bereits damals große Wellen, denn zu jener Zeit erschien es undenkbar, den verhassten Zöllner am Stadttor ernsthaft zu achten, ja zu lieben.
Als erste Erkenntnis ist also zu formulieren, dass die Bergpredigt nicht erst seit gestern mit Forderungen wie der Feindesliebe polarisiert - das Spannungsverhältnis zur Zeit Jesu war ähnlich groß wie das in unserer heutigen globalisierten Welt. Die Inhalte der Bergpredigt sind deshalb weder „aus der Mode gekommen“ noch durch die menschliche Weiterentwicklung verfälscht oder verfremdet worden - sie hat folglich auch nichts von ihrer einstigen Bedeutung verloren. Z. Das Gebot der Feindesliebe - nichts Neues?
Liebe - sie ist gewiss kein christliches Unikum. Ganz im Gegenteil: In kaum einer Religion spielt die Liebe keine zentrale Rolle.
Auch im Alten Testament kommt der Liebe eine große Bedeutung zu: Das Gebot der Nächstenliebe findet sich dort, ebenso zahlreiche Weisungen, die zu einem gemäßigten Umgang mit dem Feind aufrufen. So wird beispielsweise auch im Alten Testament gefordert, den Besitz des Feindes oder des Widersachers zu schützen, ja ihm sogar in Not zu helfen6.
Die Bezüge zu anderen Religionen sind unverkennbar: Im Koran etwa findet sich ein Vers, der davon ausgeht, dass Allah die Menschen bewusst verschiedenartig geschaffen hat7 - nicht etwa als Grundlage für Konflikte; sondern vielmehr, um Neugier dem Anderen gegenüber zu wecken und so das Kennenlernen unter den Menschen zu fördern. Differenzen unter den Menschen seien damit natürlich und sollten deshalb nicht als Hindernis, sondern als Annäherungsgrund zueinander verstanden werden8. Dies unterstreicht, dass auch im Islam die Liebe zum Nächsten eine Rolle zu spielen scheint.
Parallelen zum jüdischen Schrifttum, dem Islam und dem Buddhismus leuchten ein, bringt das Gebot der Feindesliebe doch nichts anderes als die „bedingungslose, wahre Liebe ans Tageslicht“9, die in jeder dieser Religionen im Zentrum steht. Dass sich das Gebot der Feindesliebejedoch deutlich von dem Gebot der Nächstenliebe, wie es im Alten Testament vorzufinden ist, und sämtlichen weiteren „Doppelgängern“ in anderen Religionen unterscheidet, soll im Folgenden aufgezeigt werden.
Gerne wird in diesem Zusammenhang auf Lev 19,18verwiesen. Dort heißt es wörtlich: „Du sollst deine Nächsten lieben wie dich selbst.” Diesen Vers könnte man (vorschnell) als Vorgänger der Feindesliebe bezeichnen. Allerdings ist zu beachten, dass sich das Gebot der Nächstenliebe zur Zeit des Alten Testaments ausschließlich auf den Nächsten, also auf die eigenen Volksgenossen, bezog. Der Nächste war Israelit, keinesfalls etwa ein Babylonier oder ein Philister. Zwarweitete sich dieses Gebot im Laufe der Zeit auf Fremdlinge, die Gastrecht genossen und wie die Israeliten an den einen Gott glaubten (also bereit dazu waren, Nächste zu werden) aus10, doch wurden Samariter und Heiden stets von der Nächstenliebe ausgeschlossen. Hier zeigt sich eine Eigenheit der Nächstenliebe: Das Gebot trägt in sich selbst die Begrenzung der Liebe11. Es wirft die Frage nach den Grenzen der Liebe auf: Wer ist das, mein Nächster? Und wer ist es nicht? Wenn soll ich lieben? Und wen nicht?
Diese Frage kommt erst im Neuen Testament auf und erst zu diesem Zeitpunkt wird sie auch beantwortet: Ein Gesetzeslehrer stellt Jesus in Lk 10,29ff exakt diese Frage nach dem Nächsten, dieser antwortet mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter und zeigt damit erstmals auf, dass „der Nächste unabhängig von dessen Lage und Verhalten (insbesondere jenes Verhalten der Samariter, das von den Juden stets als irrgläubig abgetan wurde) bestimmt wird“12 und dass auch die, von denen man nichts erwartet, beispielhafte Nächstenliebe zeigen können, weil Nächstenliebe einer Pflicht gleichkommt13. Dies steht in deutlichem Kontrast zu Dtn 23,4-5, wo die Beziehung zum Nächsten am Grad von Nützlichkeit und Wohlverhalten ausgerichtet wird14, also eben nicht bedingungs- und grenzenlos ist.
Doch nicht nur Lev 19,18weist vermeintliche Parallelen zu Jesu Gebot der Feindesliebe auf; auch in den Sprüchen finden sich eindrückliche Aussagen, die von konkreter Zuwendung zum Feind sprechen, wie etwa: „Wenn dein Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so gibt ihm zu trinken” (Spr25,21). Seltener wird allerdings die Fortsetzung jenes Spruches zitiert: „...so wirst Du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln und der Herrwird es dirvergelten” (Spr25,22). Von Feindesliebe kann auch hier nicht die Rede sein, wenn dem Feind durch gutes Zutun erst Unrecht angetan wird.
Das Prinzip, „Äug’ um Äug’, Zahn um Zahn“ zu vergelten, wie es unter anderem in Lev 24,19f enthalten ist, dämmt Exzesse der Vergeltung ein. Der Rache wird sozusagen eine Grenze gesetzt. Im Unterschied zu einer wildwuchernden Rache soll damit im Alten Testament gesetzlich bestimmt werden, dass das Strafmaß dem Vergehen zu entsprechen habe15. Das sogenannte Talionsgesetz (lat. „talis“ = gleich wie) kann, insbesondere im Vergleich zum Prinzip des Lamech16, sicher als Fortschritt, keinesfalls aber als gleichbedeutend mit Jesu Rede in der Bergpredigt angesehen werden. Jesus nämlich sagt zur Vergeltung: „Wenn Dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halt ihm auch die rechte hin” (Mt 5,39).
Im Traktat Schabbat 31awird gefordert, man solle einem Heiden auch nicht antun, was einem selbst unliebsam sei. Jedoch ist das achtungsvolle Unterlassen von Fehlverhalten nicht gleichzusetzen mit der bedingungslosen Liebe zum Feind wie Jesus sie fordert; dazwischen liegt eine „qualitative Differenz“17.
Gleiches gilt für die Liebe zum Feind wie sie in stoischen Texten beschrieben wird: Es ist gewiss ein Unterschied, ob der Feind als Trainingspartner verstanden18 oder tatsächlich bedingungslos, ohne Wenn und Aber und nicht aus Gründen der Selbstvervollkommung, geliebt wird.
Anhand der exemplarisch angeführten Belegstellen wird deutlich, dass sämtliche Aufrufe zur Liebe des Feindes, verglichen mit Jesu Gebot der Feindesliebe, in einem völlig anderen „theologischen oder anthropologischen Kontext stehen“19 oder, anders als bei Jesus, allein auf das eingehen, was dem Feind nicht angetan werden sollte. Das Gebot der Feindesliebe kann daher durchaus als Alleinstellungsmerkmal des Christentums aufgefasst werden.
3. Die Feindesliebe nach Jesus
3.1 Wortlaut
Nun ist es Jesus Christus, der sämtliche Tugenden des Alten Testaments zu reformieren, ja vielleicht sogar teilweise völlig zu verändern mag. Während seiner Bergpredigt sagt er: 43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr dann Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euerhimmlischerVatervollkommenist. Matthäus 5, 43-48
Wurde stets von Vergeltung gesprochen, höchstens noch vom wehrlosen Erleiden des Bösen, geht Jesus mit dieser Forderung, seiner letzten Antithese, noch weit darüber hinaus. Nicht nur duldend sollten die Juden nun das Böse und den Bösen ertragen, nicht nur Schlag nicht mit Widerschlag vergelten, sondern in herzlicher Liebe sollen sie ihrem Feinde zugetan sein20.
Interessant am Wortlaut Jesu ist die Sprache, die verwendet wird. Der direkte Einbezug derZuhörerschaftwird durch zahlreiche rhetorische Fragen und direkte Ansprache geschaffen. Jene rhetorischen Fragen enthalten stets Plakatives, so greift Jesus in Vers 46 die Zöllner und im darauf folgenden Vers die Heiden, zwei von den Juden üblicherweise verhasste Gruppen, auf und verleiht seiner Forderung damit Eindringlichkeit und Brisanz.
Zu bemerken ist, dass Jesus weder seinen Aufrufzu radikalem Gewaltverzicht, noch den zur Feindesliebe begründet. Es fehlt ein eindeutiges, optimistisches Ziel („Wenn du dich nichtwehrst, kannst du deinen Freund zum Feind machen!”), das die Zuhörer vielleicht anspornen könnte21. Auchjegliche Anzeichen von Resignation, welche, angesichts des politischen Hintergrundes, sicher auch denkbar gewesen wäre, fehlen. Jesu Forderung steht völlig unbegründet da. Dies befeuerte vermutlich die hitzige Diskussion um seine Forderung nochmals. Und weil es uns heute wie früher schwer fällt, bedingungslos, ohne einen triftigen Grund, ohne Motiv, zu handeln, gehört das Gebot der Feindesliebe noch immer zu den am heftigsten diskutierten Forderungen Jesu Christi.
3.2 Jesu Intention
Um die Bergpredigt und auch das Gebot der Feindesliebe vollständig zu erfassen, muss sich auch mit der Intention Jesu auseinandergesetzt werden.
Es ist kein Zufall, dass das Vater Unser im Mittelpunkt der Bergpredigt steht: Die Bergpredigt kann als Reich-Gottes-Botschaft verstanden werden.
„Dein Reich komme, dein Wille geschehe. Wie im Himmel, so auf Erden.” Mt6,10 Jesus verkörpert damit auch die präsentische Existenz des Reich Gottes auf der Erde. In Jesus kommt Gott auf die Welt, durch seine Wundertaten wird das Gute der kommenden Gottesherrschaft bereits im Hier und Jetzt erfahrbar. In seinen Gleichnissen erklärt Jesus mithilfe von konkreten Realitätsbezügen im Alltag seiner Audienz das Reich Gottes. Er spricht die Menschen an, wie sie sind: „In ihrerArmut, ihrem Hunger, ihrerTrauer, ihrerVerfolgung“22. Jesus erkennt, dass die Menschen ihre Religion als Lastwahrnehmen und möchte ihnen diese nehmen23. Gleichsam vermittelt er ihnen den wahren Willen Gottes und gibt den Menschen Hoffnung auf ein besseres Leben im Königreich Gottes.
[...]
1 Bonhoeffer, Dietrich: Nachfolge; GütersloherVerlagshaus; 2. Auflage d. Taschenbuchausgabe 2005; S.141
2 Vgl. Theologische Quartalszeitschrift; 3.Quartal 2012; Theobald, Michael: Wie die Bergpredigt gelesen werden will; S.263
3 Vgl. 1QS 1,9f: „Hass zu den Söhnen der Finsternis, Liebe zu den Söhnen des Lichts"
4 nach Mt 5,1
5 Bonhoeffer, Dietrich: Nachfolge; GütersloherVerlagshaus; 2. Auflage d. Taschenbuchausgabe 2005; S.140
6 Vgl. Ex 23,4-5
7 „O ihr Menschen, Wir haben euch von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Verbänden und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt." (Der Koran: 49,13)
8 Vgl. Sahinöz, Cemil: Nächstenliebe im Islam; in: Ayasofya, Ausgabe Nr. 40, 2012
9 Weder, Hans: Die «Rede der Reden«; Theologischer Verlag Zürich; 3.Auflage 1994; S.141
10 Vgl. Venetz, Hermann-Josef: Die Bergpredigt - biblische Anstöße; toposTaschenbücher Band 1110; Paulusverlag Einsiedeln / Schweiz; S.102
11 Vgl. Weder, Hans: Die «Rede der Reden«; TheologischerVerlag Zürich; 3.Auflage 1994; S.140
12 Slenczka, Reinhard: Die Bergpredigtjesu - Auslegung in dreißig Andachten; Vandenhoeck & Ruprecht, 1994; S.75
13 Vgl. Heiner Geißler im Interview mit Hartmut Metzger; in: Sonntagsblatt «Die Bergpredigt«, Ausgabe 3/2017
14 Vgl. Slenczka, Reinhard: Die Bergpredigtjesu - Auslegung in dreißig Andachten; Vandenhoeck & Ruprecht, 1994; S.75
15 Vgl. Venetz, Hermann-Josef: Die Bergpredigt - biblische Anstöße; toposTaschenbücher Band 1110; Paulusverlag Einsiedeln / Schweiz; S.92
16 zu finden in Gen 4,23f: getreu dieses Prinzips wird der selbst erlittene Schaden in potenzierter Weise dem Schadensverursacher zugefügt. Die Strafe darfalso höher sein als das Unrecht, das man selbst erlitten hat
17 Weder, Hans: Die «Rede der Reden«; Theologischer Verlag Zürich; 3.Auflage 1994; S.142 13
18 Vgl. Diss III 20.9
19 Weder, Hans: Die «Rede der Reden«; Theologischer Verlag Zürich; 3.Auflage 1994; S.143
20 Vgl. Bonhoeffer, Dietrich: Nachfolge; GütersloherVerlagshaus; 2. Auflage d. Taschenbuchausgabe 2005; S.142
21 Vgl. Venetz, Hermann-Josef: Die Bergpredigt - biblische Anstöße; topos Taschenbücher Band 1110; Paulusverlag Einsiedeln / Schweiz; S.94
22 Heiner Geißler im Interview mit Hartmut Metzger; in: Sonntagsblatt «Die Bergpredigt«, Ausgabe 3/2017
23 Vgl. Mt 9,36
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2019, Das Gebot der Feindesliebe - noch realistisch?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/935329
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.