Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema, schwangeren Frauen eine Grundlage zur bedarfsgerechten Ernährung in deren Schwangerschaft anzubieten. Als Basis hierfür wird eine ausführliche wissenschaftliche Literaturrecherche durchgeführt.
Bei dieser wird zuerst die aktuelle Ernährungssituation der deutschen Schwangeren untersucht, um ein klares Bild über den aktuellen Kenntnisstand der betroffenen Frauen zu erlangen.
Daraufhin werden die ernährungsphysiologischen Grundlagen dargestellt. Durch diese soll eine Basis geschaffen werden, da die bedarfsgerechte Ernährung in der Schwangerschaft auf jenen aufbaut. Nach den Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Ernährung schwangerer Frauen werden außerdem Maßgaben für eine gesunde Gewichtszunahme angeboten. Zudem werden die wichtigsten physiologischen Veränderungen und ausgewählte Komplikationen, die während einer Schwangerschaft auftreten, analysiert und auf ihren Zusammenhang mit der Ernährung in der Schwangerschaft überprüft. Ergänzend hierzu wird auf besondere Ernährungssituationen während der Schwangerschaft hingewiesen, da bei diesem Thema oft Verunsicherung herrscht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Problemstellung
2 Zielsetzung
3 Gegenwärtiger Kenntnisstand
3.1 Ernährungssituation schwangerer Frauen in Deutschland
3.2 Ernährungsphysiologische Grundlagen
3.2.1 Energiebedarf
3.2.2 Makronährstoffe
3.2.3 Mikronährstoffe
3.3 Bedarfsgerechte Ernährung in der Schwangerschaft
3.3.1 Orientierung an der „vollwertigen Ernährung“
3.3.2 Energiebedarf
3.3.3 Makronährstoffe
3.3.4 Mikronährstoffe
3.3.5 Kritische Nährstoffe und deren Zufuhrempfehlungen
3.3.5.1 Kritische und wichtige Nährstoffe
3.3.5.2 Supplementierung von kritischen Nährstoffen
3.3.6 Flüssigkeitsbedarf
3.4 Empfehlungen für die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
3.5 Physiologische Veränderungen bei der Schwangeren
3.6 Ausgewählte Schwangerschaftskomplikationen
3.6.1 Gestationsdiabetes
3.6.2 Präeklampsie
3.6.3 Toxoplasmose
3.6.4 Listeriose
3.7 Besondere Ernährungssituationen
3.8 Fetale Programmierung
4 Methodik
4.1 Literaturrecherche
4.2 Entwicklung des Informationsflyers
5 Ergebnisse
5.1 Darstellung einer bedarfsgerechten Ernährung in der Schwangerschaft
5.2 Darstellung des Informationsflyers zur Ernährungsaufklärung der Schwangeren
5.2.1 Präsentation des Informationsflyers
5.2.2 Beschreibung und Erläuterung des Informationsflyers
6 Diskussion
6.1 Kritische Betrachtung der Ergebnisse
6.2 Wichtigkeit der Ernährungsaufklärung
7 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abbildungs-, Tabellen-, Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Anhang
1 Einleitung und Problemstellung
Das Leben einer Frau wird durch unterschiedliche Entwicklungsperioden gekennzeichnet. Hierzu gehört unter anderem auch die Pubertät, bei der sich der Hormonhaushalt des Organismus drastisch ändert, um die reifende Frau auf ihre reproduktive Phase (geschlechtsreife Lebensphase), eine mögliche Schwangerschaft, vorzubereiten. Dieser Prozess verläuft im Allgemeinen ohne eigenes Zutun, sofern keine krankhaften Stoffwechselstörungen vorliegen (Löseke & Skibbe, 2013, S. 15-27). Eine Schwangerschaft hingegen ist von weit größerer Komplexität und Bedeutung, sowohl für die werdende Mutter als auch für das noch ungeborene Kind. Diese Phase ist weitaus sensibler und kann über das Verhalten der Mutter hinaus gravierende Auswirkungen für das ungeborene Leben bedeuten, die sich auch noch nach der Geburt, zum Teil sogar lebenslang, fortsetzen (Koletzko et al., 2012a, S. 1309-1314). Beispielhaft ist der Contergan-Skandal zu nennen, im Rahmen dessen ein in der Schwangerschaft eingenommenes Schmerz- und Beruhigungsmittel gravierende Schäden im Erbgut der Ungeborenen verursacht hatte. Die danach geborenen Kinder waren permanent missgebildet (Kirk, 1999).
Insgesamt verwundert es nicht, dass der werdenden Mutter eine große Verantwortung auferlegt wird, um vor allem ein angepasstes Ernährungsverhalten an den Tag zu legen, welches eine größtmögliche Sicherheit für eine normale Entwicklung des Ungeborenen bedeutet (Koletzko et al., 2012a, S. 1309-1314). Gerade in den westlichen Kulturen, wo der Zugriff auf Nahrungs- und Genussmittel schier unbegrenzt ist, beobachtet man bei den werdenden Müttern eine zunehmende Verunsicherung hinsichtlich ihres Konsumverhaltens. Man möchte ja schließlich keine Fehler begehen, möchte aber auch nicht auf alle Annehmlichkeiten verzichten und absorbiert infolgedessen allen möglichen Input aus den Medien mit dem Resultat, dass im Anschluss eine noch größere Verunsicherung herrscht. Rezepte, Ratschläge, Anweisungen und Berichte aus meist zweifelhaften Quellen machen es der durchschnittlich gebildeten Frau nicht leicht, die für sie richtige Strategie zu finden und diese auch konsequent zu verfolgen. Es ist daher das Anliegen des nachfolgend sorgfältig recherchierten und zusammengestellten Flyers, Licht in das schier undurchdringliche Dunkel der vermeintlich „klugen“ Ratschläge für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft zu bringen, um auf einfache und verständliche Weise der Schwangeren einen aktuellen Leitfaden zur gesunden Ernährung in der Schwangerschaft an die Hand zu geben.
2 Zielsetzung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema, schwangeren Frauen eine Grundlage zur bedarfsgerechten Ernährung in deren Schwangerschaft anzubieten.
Als Basis hierfür wird eine ausführliche wissenschaftliche Literaturrecherche durchgeführt. Bei dieser wird zuerst die aktuelle Ernährungssituation der deutschen Schwangeren untersucht, um ein klares Bild über den aktuellen Kenntnisstand der betroffenen Frauen zu erlangen. Daraufhin werden die ernährungsphysiologischen Grundlagen dargestellt. Durch diese soll eine Basis geschaffen werden, da die bedarfsgerechte Ernährung in der Schwangerschaft auf jenen aufbaut. Nach den Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Ernährung schwangerer Frauen werden außerdem Maßgaben für eine gesunde Gewichtszunahme angeboten. Zudem werden die wichtigsten physiologischen Veränderungen und ausgewählte Komplikationen, die während einer Schwangerschaft auftreten, analysiert und auf ihren Zusammenhang mit der Ernährung in der Schwangerschaft überprüft. Ergänzend hierzu wird auf besondere Ernährungssituationen während der Schwangerschaft hingewiesen, da bei diesem Thema oft Verunsicherung herrscht. Des Weiteren erfolgt eine Aufklärung über die pränatale Prägung.
Aufbauend auf der so erlangten wissenschaftlichen Datenlage sollen nun aktuelle und gesicherte Ernährungsempfehlungen für schwangere Frauen abgeleitet werden, woraus schließlich ein kontemporärer Informationsflyer konzipiert werden soll.
3 Gegenwärtiger Kenntnisstand
3.1 Ernährungssituation schwangerer Frauen in Deutschland
Ein differenzierteres und fundiertes Wissen über die Versorgung Schwangerer mit wichtigen Vitaminen und Spurenstoffen war bereits vor mehr als zehn Jahren ein wichtiges Anliegen für niedergelassene Frauenärzte, Kliniken und Krankenkassen in Deutschland, um die relativ hohe Rate an Frühgeburten senken zu können. Hierzu wurde deutschlandweit im Jahr 2000 eine umfassende Fragebogenaktion durchgeführt, wobei von insgesamt 3210 Schwangeren Daten zu ihrer Ernährung erfasst und analysiert wurden (Kirschner, 2003, S.71-76). Als empirische Grundlage hierfür diente der Fragebogen des Vorsorgeprogramms für eine gesunde Schwangerschaft – BabyCare. Das Programm wurde entwickelt, um die tägliche Arbeit in der Schwangerschaftsvorsorge zu unterstützen und die individuelle Beratung der werdenden Mütter zu erleichtern sowie zu effektivieren. Das Programm besteht aus einem Handbuch, dem zuvor erwähnten Fragebogen und dem persönlichen Profil, welches die Schwangere in einem Zeitraum von drei bis vier Wochen nach der Auswertung des Fragebogens erhält (Friese & Kirschner, 2000, S. 1418-1421).
Bei der Analyse der Fragebögen konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden (Kirschner, 2003, S.72-73):
- Die Versorgung mit Vitamin B12 war bei allen Schwangeren durchweg ausreichend.
- Etwa jede siebte Schwangere litt an einer Unterversorgung hinsichtlich der Vitamine B1, B2, B6 und C.
- Bei der Pantothensäure und dem Vitamin E wurden relevante Unterversorgungen festgestellt.
- Bei 90 % der Schwangeren konnte kein ausreichender Folatspiegel auch bei normaler Ernährung erreicht werden.
- 30 % der Schwangeren waren an Beta-Carotin (Provitamin-A) unterversorgt.
Bei der Analyse der qualitativen Interviews mit den schwangeren Frauen zeigten sich verschiedene Begründungszusammenhänge: Zum einen ist der Kenntnisstand der Frauen bezüglich der Bedeutung der Mikronährstoffe generell unzureichend. Zudem ist die Auffassung weit verbreitet, dass der Mikronährstoffbedarf durch die gewohnte Ernährung gedeckt sei. Ein weiterer Grund ist auch, dass sich viele Schwangere nicht für Fragen der Mikronährstoffversorgung interessieren. Außerdem sind vielen Frauen die Möglichkeiten einer einfachen Ernährungsanalyse nicht bekannt oder sie nutzen diese nicht, da sie nicht in den Kontext der Ernährungsorientierungen passen. Des Weiteren gibt es Personen, welche die Einnahme chemisch erzeugter Mikronährstoffe strikt ablehnen (Kirschner, 2003, S.75).
Aus der Tatsache, dass in Deutschland ein erheblicher Teil der Schwangeren nicht ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt ist, resultiert ein dringender Aufklärungsbedarf. Empfehlungsstrategien waren jedoch bisher sowohl national als auch international wenig erfolgreich (Molly, 2003, S. 63-66). Bei dem Vergleich mit anderen Ländern zeigt sich, dass Prävention ein vernachlässigtes Gebiet der deutschen Gesundheitspolitik darstellt. Bei allen ansonsten widersprüchlichen Kontroversen muss nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass bei Folat, Eisen und Iod eine Bedarfsdeckung über die normale Ernährung kaum möglich ist, so dass die weit verbreiteten Bedenken einer zusätzlichen Supplementierung in den Hintergrund treten sollten (Kirschner, 2003, S.75-76).
3.2 Ernährungsphysiologische Grundlagen
3.2.1 Energiebedarf
Der menschliche Körper hat einen täglichen Bedarf an Energie, die dazu benötigt wird, Atmung, Herzschlag, Bewegung, Verdauung, Wachstum und zahlreiche weitere Funktionen aufrechtzuerhalten. Diese benötigte Energie wird täglich mit den Mahlzeiten aufgenommen (Pohl, 2009, S. 36). Angaben über den Energiegehalt von Lebensmitteln beziehungsweise den Energieverbrauch des Menschen werden in Mega-Joule (MJ) und in Kilokalorien (kcal) gemacht. Hierbei sind 239 kcal mit einem MJ gleichzustellen (Körner & Rösch, 2014, S. 15).
Der tägliche Energiebedarf des Menschen setzt sich aus dem sogenannten Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zusammen (Pohl, 2009, S. 36). In der heutigen Gesellschaft nimmt der Grundumsatz aufgrund der heute üblichen geringen körperlichen Belastung den größten Teil des Energieverbrauchs ein. Der Grundumsatz, welcher auch „Ruhe-Nüchtern-Umsatz“ oder „Basal Metabolic Rate (BMR)“ genannt wird, misst den Energieverbrauch eines Menschen in völliger Ruhe (liegend) während 24 Stunden. Bei dem Energieverbrauch des Grundumsatzes handelt es sich um nötige Energie, die dazu verwendet wird, um die Körpertemperatur und verschiedene Körperfunktionen aufrechtzuerhalten (Körner & Rösch, 2014, S.15; Pohl, 2009, S. 36). Der Grundumsatz ist personenspezifisch. Des Weiteren weisen Männer einen höheren Grundumsatz auf als Frauen. Auch das Alter eines Menschen spielt für den Grundumsatz eine wichtige Rolle. Hier haben jüngere Personen einen höheren Grundumsatz als Ältere. Daraus lässt sich folgern, dass der Grundumsatz im Laufe des Lebens abnimmt. Weitere Faktoren, die den Grundumsatz beeinflussen, sind das Körpergewicht, die Körperlänge und die Muskelmasse. Je größer, schwerer oder muskulöser eine Person ist, desto höher ist auch deren Grundumsatz (vgl. Tab.1).
Tabelle 1: Grundumsatz in Abhängigkeit von Alter, Gewicht und Geschlecht (eigene Darstellung, modifiziert nach Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE] e. V., Österreichische Gesellschaft für Ernährung [ÖGE] & Schweizerische Gesellschaft für Ernährung [SGE], 2016
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Des Weiteren können auch Faktoren wie Fieber, Stress, Medikamente oder das Klima eine Veränderung des Grundumsatzes verursachen. Grundlegend gilt als Richtwert für den durchschnittlichen Grundumsatz eines Menschen: 1 kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde (Pohl, 2009, S. 36).
Dennoch kann der individuelle Bedarf an Energie von Person zu Person unterschiedlich sein, da der Mensch individuellen täglichen Aktivitäten, wie Arbeit und Sport, nachgeht. Daher wird der Grundumsatz durch den täglichen Leistungsumsatz ergänzt (Pohl, 2009, S. 36). Dieser Leistungsumsatz stellt den Energieverbrauch einer Person für alle messbaren Leistungen wie Arbeit, Wachstum, körperliche Arbeit, Schwangerschaft oder Laktation dar (Elmadfa, 2015, S. 64). Somit dient dem Leistungsumsatz als Berechnungsgrundlage der jeweilige Grundumsatz, der für eine Person zutreffend ist (siehe Tab. 1), welcher nun mit dem Leistungsumsatz multipliziert wird. Bei einer Verwendung des Leistungsumsatzes als Mehrfaches des Grundumsatzes spricht man von dem sogenannten PAL-Faktor (Physical Activity Level) (Körner & Rösch, 2014, S.16).
Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Abstufungen für den PAL-Faktor auf.
Tabelle 2: Beispiele für den durchschnittlichen täglichen Energieumsatz bei unterschiedlichen Berufen und Freizeitaktivitäten von Erwachsenen (eigene Darstellung, modifiziert nach DGE e. V., ÖGE & SGE, 2016)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zu Tabelle 2 ist anzumerken, dass bei den mit einem „*“ gekennzeichneten Beispielen pro Tag zusätzlich 0,3 PAL-Einheiten für anstrengende Freizeitaktivitäten oder sportliche Betätigung (30-60 Minuten; vier bis fünf Mal wöchentlich) hinzugerechnet werden können.
3.2.2 Makronährstoffe
Die folgenden Kapitel beinhalten eine Übersicht über die Makronährstoffe, welche aufgrund ihrer Funktion auch „energieliefernde Nährstoffe“ genannt werden. Hierbei handelt es sich um Kohlenhydrate, Lipide und Proteine (Biesalski, 2015, S. 10).
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate, auch Saccharide oder Zucker genannt, sind der Hauptenergielieferant für den menschlichen Organismus. Sie dienen der raschen Energieversorgung und können in Form von Glykogen auch als Energiespeicher genutzt werden. Der physikalische Brennwert von Kohlenhydraten liegt bei 4,1 kcal/g (Baltes & Matissek, 2016, S. 132). Gemäß ihrer Molekülgröße werden Kohlenhydrate in Einfach-, Zweifach-, Mehrfach- und Vielfachzucker (Mono-, Di-, Oligo- und Polysaccharide) unterteilt (Hahn, Ströhle & Wolters, 2005, S.7; Ristow, 2010, S. 62-64).
Kohlenhydrate stellen den für uns Menschen wichtigen Kohlenhydratbaustein Glucose bereit. Nach der Aufnahme eines Nahrungsmittels gelangt diese Glucose über die Wand des Dünndarms in das Blut, was folglich den Glucosespiegel im Blut ansteigen lässt. Damit Glucose in die Zellen gelangen kann, ist nun das Hormon Insulin notwendig. Die Bauchspeicheldrüse schüttet das Insulin aus und signalisiert somit den Zellen, die Glucose aus dem Blut aufzunehmen. In den Zellen kommt es nun zu einer Umwandlung der Glucose in Energie oder sie wird in der Leber und dem Muskelgewebe in Form von Glykogen gespeichert (Biesalski, 2015, S. 12).
Da Kohlenhydrate auch aus anderen Verbindungen wie glucogenen Aminosäuren oder Glycerin gebildet werden können, zählen diese nicht zu den essenziellen Nahrungsbestandteilen für den Menschen. Jedoch sollte zur Vermeidung eines Abbaus von körpereigenem Protein darauf geachtet werden, ein bestimmtes Quantum von circa 25 Energieprozent nicht zu unterschreiten (Hahn et al., 2005, S. 20).
Täglich sollte laut den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr über 50 % der aufgenommenen Nahrungsenergie aus Kohlenhydraten bestehen. Bevorzugt sollten stärke- und ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich genommen werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass täglich circa 30 g Ballaststoffe mit der Nahrung aufgenommen werden (Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE] e. V., 2010). Diese haben sowohl positive Auswirkungen auf die Darmfunktion als auch auf die Blutfettwerte. Des Weiteren hilft eine ballaststoffreiche Ernährung bei der Entgiftung des Körpers (Elmadfa & Meyer, 2011).
Lipide
Mit einem physiologischen Brennwert von 9,3 kcal/g gehören die Lipide, umgangssprachlich auch Fette genannt, unter den Nährstoffen zu den größten Energielieferanten (Baltes & Matissek, 2016, S. 92). Zudem dienen sie als Energiespeicher und stellen die Strukturkomponenten von Zellmembranen dar. Des Weiteren fungieren sie als thermische und elektrische Isolatoren, als Fettpolster zum mechanischen Schutz wichtiger Organe und sind Träger von Geschmacks- und Aromastoffen sowie der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K (Biesalski & Vaupel, 2010, S. 86). Nach der Aufnahme werden die Lipide über den Darm resorbiert und danach an verschiedenen Stellen des Körpers gespeichert, da sie nur in Ausnahmefällen als sofortige Energiequelle genutzt werden (Biesalski, 2015, S. 12).
Die in den Nahrungsfetten enthaltenen Fettsäuren lassen sich in gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren gliedern (Biesalski, Grimm & Nowitzki-Grimm, 2017, S. 95). Da der menschliche Organismus die mehrfach ungesättigten Fettsäuren gar nicht, beziehungsweise nicht in ausreichender Menge synthetisieren kann, sind diese im Gegensatz zu den gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren essenziell, so dass deren Bedarf über die tägliche Nahrungszufuhr gedeckt werden muss. Die beiden wichtigsten essenziellen Fettsäuren sind die Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) und die α-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) (Hahn et al., 2005, S. 40-41). Laut Biesalski et al. (2017) sollte das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren bei 5:1 liegen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fette grundsätzlich vom menschlichen Organismus aus Kohlenhydraten und auch aus Aminosäuren synthetisiert werden können. Dennoch sollte auf eine exogene Zufuhr geachtet werden, da diese vonnöten ist, um den Bedarf an essenziellen Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen zu decken (Hahn et al., 2005, S. 43). Aktuelle Empfehlungen belaufen sich auf einen vertretbaren Fettanteil von bis zu 30-35% der Energiezufuhr (Biesalski et al., 2017, S. 122).
Proteine
Proteine sind hochmolekulare Substanzen, welche aus Aminosäuren zusammengesetzt sind (Brehme et al., 2009, S. 35). Der physiologische Brennwert der Proteine liegt bei circa 4,0 kcal/g. Im Gegensatz zu den Kohlenhydraten und den Lipiden sind die Proteine für den Körper keine bevorzugte Energiequelle (Körner & Rösch, 2014, S. 17).
Für den Proteinaufbau eines Erwachsenen sind neun Aminosäuren (Histidin, Isoleuzin, Leuzin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin) als essenziell einzustufen und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Einige Aminosäuren werden als bedingt essenziell angesehen, da sie vom Körper nur unter bestimmten Bedingungen in ausreichender Menge gebildet werden können. Zudem gibt es die nicht essenziellen Aminosäuren, welche im Körper aus Vorstufen gebildet werden (Brehme et al., 2009, S. 35; Elmadfa, 2015, S. 88-89).
Häufig werden Proteine als Baustoff des Körpers bezeichnet, da sie als Bestandteil von Organen, Muskeln, Haut und Haaren, Enzymen, Hormonen und Abwehrzellen im Körper allgegenwärtig sind und eine Vielzahl von Funktionen erfüllen (Körner & Rösch, 2014, S. 16). Proteine lassen sich aufgrund ihrer strukturellen Vielfalt je nach Funktion in verschiedene Gruppen unterteilen. Eine dieser Gruppen sind die Strukturproteine, welche am Aufbau von Zellen und Geweben beteiligt sind. Weiterhin regulieren Proteine in Form von Enzymen oder Hormonen zahlreiche Stoffwechselvorgänge. Auch zu nennen sind die kontraktilen Proteine, welche sich im Muskelgewebe befinden und für die Muskelbewegung verantwortlich sind. Des Weiteren gibt es Proteine, die an Schutz und Abwehrreaktionen beteiligt sind oder Proteine, die dem Transport von Substanzen wie Cholesterin, Vitaminen, Triglyzeriden und Mineralstoffen dienen (Brehme et al., 2009, S. 35-36). Zudem tragen Proteine dazu bei, den Blutglukosespiegel zu stabilisieren (Brehme et al., 2009, S. 36; Gimbel, Malzfeldt, Badenhop & Breitbach, 2015, S. 233). Ernährungstechnisch besitzen sie ein hohes Sättigungsvermögen und können dementsprechend Heißhungerattacken vorbeugen (Gimbel et al., 2015, S. 233).
Als Empfehlung für die tägliche Proteinzufuhr gilt, je nach Aktivitätsgrad, eine Aufnahme von 0,8 bis 2,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Eine zu hohe Proteinaufnahme ist schädlich für den Organismus und kann zu einer Überbelastung der Nieren führen (Gimbel et al., 2015, S. 231).
3.2.3 Mikronährstoffe
Die folgenden Kapitel stellen eine Übersicht über die Mikronährstoffe dar. Zu diesen gehören die Mineralstoffe, welche sich in Mengen- und Spurenelemente unterteilen lassen und Vitamine, die in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine unterteilt werden (Elmadfa, 2015, S. 119; Hahn et al., 2005, S. 72-73)).
Mineralstoffe
Mineralstoffe sind weitgehend wasserlösliche anorganische Verbindungen, die vom Menschen über die Nahrung aufgenommen werden müssen (Körner & Rösch, 2014, S. 23). Anhand ihrer Konzentration erfolgt eine Einteilung der Mineralstoffe in Mengen- und Spurenelemente. Von Mengenelementen spricht man bei einer Konzentration von mehr als 50 mg pro kg Körpergewicht. Spurenelemente hingegen haben eine Konzentration von bis zu 50 mg pro kg Körpergewicht (Elmadfa, 2015, S. 154; Hahn et al., 2005, S. 124). Einen Ausnahmefall stellt das Spurenelement Eisen dar, das mit rund 60 mg pro kg Körpergewicht im Organismus enthalten ist, aber mit Hinblick auf seine Funktionen den Spurenelementen zugeordnet wird (Hahn et al., 2005, S. 124).
Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die Einteilung der Mineralstoffe.
Tabelle 3: Einteilung der Mineralstoffe (eigene Darstellung, modifiziert nach Elmadfa, 2015)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Aufgaben der Mineralstoffe liegen darin, den Wasserhaushalt und die Druckverhältnisse im Körper aufrechtzuerhalten. Außerdem dienen sie als Bausteine für Knochen und Zähne und sind am Aufbau von Wirkstoffen, Enzymen und Hormonen beteiligt (Elmadfa, 2015, S. 154).
Genaue Angaben bezüglich der täglichen Zufuhrmenge an Mineralstoffen finden sich in Tabelle 5 in Kapitel 3.3.4. In dieser wird der Bedarf für nicht schwangere Frauen demjenigen für schwangere Frauen gegenübergestellt.
Vitamine
Vitamine sind essenzielle organische Verbindungen, die vom menschlichen Organismus gar nicht oder nur in zu geringer Menge (Vitamin K; Vitamin D) synthetisiert werden können (Elmadfa, 2015, S. 117). Die Hauptaufgabe der Vitamine liegt darin, an steuernden und katalytischen Funktionen im Stoffwechsel mitzuwirken. Verglichen mit den Hauptnährstoffen dienen Vitamine dem menschlichen Körper weder als Bauelemente für Gewebe und Organe noch als Energielieferanten (Hahn et al., 2005, S. 72). Sie regulieren den Auf-, Um- und Abbau von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten und beeinflussen das Immunsystem, die menschliche Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Außerdem sind Vitamine für den Aufbau von Hormonen, Enzymen und Blutzellen unentbehrlich. Des Weiteren schützen verschiedene Vitamine wie das Provitamin A (Beta-Carotin), Vitamin E und Vitamin C die Körperzellen vor aggressiven Sauerstoffteilchen (Körner & Rösch, 2014, S. 21).
Ihrer Löslichkeit entsprechend werden Vitamine in wasserlösliche und fettlösliche Vitamine unterteilt (Elmadfa, 2015, S. 119; Hahn et al., 2005, S. 72-73). Eine Zusammenstellung wichtiger Vitamine findet sich in der folgenden Tabelle.
Tabelle 4: Zusammenstellung wichtiger Vitamine (eigene Darstellung, modifiziert nach Hahn et al., 2005)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mit Ausnahme des Cobalamins (Vitamin B12) werden die wasserlöslichen Vitamine nicht in ausreichender Menge gespeichert. Sollte die Vitaminaufnahme über dem tatsächlichen Vitaminbedarf liegen, wird der entstandene Überschuss zu einem Großteil mit Harn und Faeces ausgeschieden (Hahn et al., 2005, S. 72). Die fettlöslichen Vitamine hingegen werden im Körper in zum Teil erheblichen Mengen zentral gespeichert. Dies geschieht vor allem in der Leber und im Depotfett (Elmadfa, 2015, S. 119; Hahn et al., 2005, S. 73). Bei der Zufuhr der Vitamine A und D sollte daher darauf geachtet werden, dass deren Level nicht erhöht ist, da Überdosen zu Vergiftungserscheinungen führen können (Hahn et al., 2005, S. 73).
Bei der Lagerung und der Vor- und Zubereitung der Lebensmittel ist zu berücksichtigen, dass die meisten Vitamine licht-, luft- und hitzeempfindlich sind (Körner & Rösch, 2014, S. 21).
Genaue Angaben bezüglich der empfohlenen täglichen Zufuhrmenge an Vitaminen findet sich in der Tabelle 6 in Kapitel 3.3.4. In dieser wird der Bedarf für nicht schwangere Frauen demjenigen für schwangere Frauen gegenübergestellt.
3.3 Bedarfsgerechte Ernährung in der Schwangerschaft
3.3.1 Orientierung an der „vollwertigen Ernährung“
Grundsätzlich sollte sich eine schwangere Frau, ebenso wie die restliche Bevölkerung, an der „vollwertigen Ernährung“, die einer abwechslungsreichen Mischkost nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht, orientieren. Hierzu wurden auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse die „10 Regeln der DGE“ formuliert, welche in der folgenden Abbildung dargestellt werden (Körner & Rösch, 2014, S. 26).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: „10 Regeln der DGE“ (eigene Darstellung, modifiziert nach Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE] e.V., 2017)
3.3.2 Energiebedarf
Im Allgemeinen wird der Energiebedarf schwangerer Frauen häufig überschätzt. Grob gesagt herrscht die Meinung: „Wenn eine Schwangere sichtlich zunimmt und wenn das Ungeborene so zügig wächst, muss wohl etwas Substantielles an Nahrung hinzugefügt werden“. Pauschal gesagt sollte die Schwangere „essen für zwei“. Dies ist jedoch eine bedeutsame Fehlmeinung, denn sie geht am tatsächlichen Bedarf weit vorbei.
Während der Schwangerschaft kommt es nämlich zu einem nur geringen Mehrbedarf an Energie, der sogar in den letzten Monaten der Schwangerschaft nur um etwa 10 % höher ist als vor der Schwangerschaft (Koletzko et al., 2012a, S. 1310). Der Mehrbedarf an Energie liegt durchschnittlich bei etwa 255 kcal pro Tag (Hahn et al., 2005, S. 259; Körner & Rösch, 2014, S. 30). Dieser Mehrbedarf resultiert aus verschieden Gründen. Zum einen kommt es zu einer Vermehrung oder Neubildung mütterlichen Gewebes. Zu diesem gehören Uterusmuskulatur, Brustdrüsen, Blut und Fettgewebe. Auch das Wachstum von Kind und Plazenta spielen bei dem Mehrbedarf an Energie eine große Rolle. Des Weiteren kommt es zu einem erhöhten Grundumsatz durch die vergrößerte Masse von aktivem Gewebe und den erhöhten Sauerstoffverbrauch von Uterus, Plazenta und Fetus. Zudem ist auch der steigende Aufwand für körperliche Arbeit und Bewegung des schwereren mütterlichen Körpers als Grund aufzuführen (Körner & Rösch, 2014, S. 30). Erst nach der Geburt, während der Stillzeit, erhöht sich nochmals der Energiebedarf. In den ersten vier Monaten wird ein zusätzlicher Energiebedarf von 635 kcal am Tag für notwendig erachtet, wobei ein Teil davon aus den zuvor während der Schwangerschaft angelegten Fettreserven stammen sollte (Körner & Rösch, 2014, S. 31). Ändert sich jedoch die körperliche Aktivität im Verlauf der Schwangerschaft, muss die Energieaufnahme entsprechend dem Energiebetrag, wie in Kapitel 3.2.1 beschrieben, angepasst werden (Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE] e. V., 2011; Körner & Rösch, 2014, S. 30).
3.3.3 Makronährstoffe
Die folgenden Kapitel stellen eine Übersicht über die in der Schwangerschaft benötigten Makronährstoffe und deren Zufuhrempfehlungen dar.
Kohlenhydrate
Für die empfohlene tägliche Zufuhrmenge an Kohlenhydraten ergeben sich keine Veränderungen während der Schwangerschaft. Der Energiebedarf sollte weiterhin zu mindestens 50 % aus Kohlenhydraten gedeckt werden. Hierbei ist zu beachten, dass diese vorzugsweise aus hochmolekularen Komponenten, wie beispielsweise Stärke, bestehen (Körner & Rösch, 2014, S. 31). Aufgrund der Veränderungen des Stoffwechsels während der Schwangerschaft (siehe Kapitel 3.5) sollte die Kohlenhydratzufuhr über mehrere kleine, gleichmäßig über den Tag verteilte Mahlzeiten erfolgen (Hahn et al., 2005, S. 259). Bevorzugt sollten die verzehrten Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst stammen (Hahn et al., 2005, S. 259; Körner & Rösch, 2014, S. 31). Auf diesem Weg lassen sich nicht nur starke Schwankungen des Blutglukosespiegels vermeiden, sondern es werden gleichzeitig wertvolle Begleitstoffe wie Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe zugeführt (Hahn et al., 2005, S. 259). Zudem sollte auch bei der Ernährung in der Schwangerschaft auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 g pro Tag geachtet werden (Körner & Rösch, 2014, S. 31).
Lipide
Auch die Empfehlungen für die Zufuhr von Lipiden in der Schwangerschaft deckt sich mit den Empfehlungen für gesunde Erwachsene. Bei der täglichen Nahrungsaufnahme sollte auch bei den Schwangeren die Fettzufuhr 30 bis 35 % der Gesamtenergiezufuhr betragen (Körner & Rösch, 2014, S. 31; Hahn et al., 2005, S. 259). Da die Blutfettwerte aufgrund der hormonellen Umstellung bereits erhöht sind, sollte auf eine maßvolle Fettaufnahme geachtet werden (Körner & Rösch, 2014, S. 31). Zudem sollten die Nahrungsfette einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten, essenziellen Fettsäuren enthalten. Die Aufnahme von gesättigten Fetten, welche insbesondere in fettreichen Wurstwaren und Milchprodukten enthalten sind, ist während der Schwangerschaft einzuschränken (Hahn et al., 2005, S. 259). Einen besonderen Stellenwert nimmt die ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren, wie α-Linolensäure oder Docosahexaensäure (DHA), ein (Körner & Rösch, 2014, S. 31). Diese sind für das fetale Wachstum als auch für die frühkindliche Entwicklung von essenzieller Bedeutung. Man geht davon aus, dass wöchentlich circa 30 mg Omega-3-Fettsäuren im Gehirn des Fetus gereichert werden (Hahn et al., 2014, S. 259-260). Mit einer ausreichenden Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft können sowohl Schwangerschaftserkrankungen vorgebeugt als auch die Frühgeburtsrate verringert und das Geburtsgewicht des Kindes gesteigert werden. Des Weiteren wird durch die Zufuhr der Omega-3-Fettsäure DHA die Entwicklung von Gehirn, Zentralnervensystem und Netzhaut des heranreifenden Kindes positiv beeinflusst (Gebauer-Sesterhenn & Villinger, 2012, S. 140; Körner & Rösch, 2014, S. 31). Insbesondere im letzten Trimester (Schwangerschaftsdrittel) sollte auf eine ausreichende DHA Zufuhr geachtet werden, da zu diesem Zeitpunkt das Gehirnwachstum des Fetus sehr groß ist. Es wird eine wöchentliche Aufnahme von mindestens 200 mg DHA empfohlen. Um eine ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren sicherzustellen, wird Schwangeren empfohlen, mindestens zweimal wöchentlich fetten Fisch, beispielsweise Lachs, Makrele oder Thunfisch, und verschiedene Pflanzenöle wie Lein- und Nachtkerzenöl oder Raps- und Walnussöl, zu sich zu nehmen (Gebauer-Sesterhenn & Villinger, 2012, S. 140).
Proteine
Zur Sicherung des Wachstums von Fetus und Plazenta und der Massenzunahme der mütterlichen Gewebe sollten ab dem vierten Monat der Schwangerschaft täglich 10 Gramm Eiweiß zusätzlich zu der Empfehlung für die Normalbevölkerung aufgenommen werden (Körner & Rösch, 2014, S. 31).
In der Schwangerschaft ist unbedingt auf eine genügende Zufuhr an Proteinen zu achten, da ein Proteinmangel, besonders in der Frühschwangerschaft, mit einer erhöhten Rate an Fehlgeburten verbunden ist (Briese, 2010, S. 31).
Als pflanzliche Eiweißquellen dienen beispielsweise Erbsen, Bohnen, Linsen, Nüsse, Samen, Soja, Kartoffeln, Quinoa und Amarant. Bei den tierischen Proteinquellen ist anzumerken, dass diese im rohen Zustand Salmonellen sowie die Erreger von Listeriose und Toxoplasmose enthalten können. Wichtig ist es deshalb, bei der Zubereitung von rohem Fleisch und Fisch penibel auf die Hygiene zu achten. Als tierische Quellen für Proteine dienen üblicherweise Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte (Krüger, 2015, S. 59-60).
3.3.4 Mikronährstoffe
Der zusätzliche Energiebedarf in der Schwangerschaft wird zum Teil erheblich von dem erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen überstiegen (Bung, 2000, S. 235). „Der Zusammenhang zwischen Störungen im Schwangerschaftsverlauf und mangelhafter Mikronährstoffversorgung ist inzwischen sehr gut belegt“ (Briese, 2010, S. 31).
Aus diesem Grund findet sich in den folgenden Abschnitten eine Übersicht über die in der Schwangerschaft benötigten Mikronährstoffe und deren Zufuhrempfehlungen. Ziel ist es, den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen möglichst umfassend zu decken, denn wenn der Bedarfszunahme an Mikronährstoffen nicht Rechnung getragen wird, kann es in allen Phasen der Schwangerschaft zu Störungen kommen (Bung, 2000, S. 236).
Mineralstoffe
In der folgenden Tabelle wird ein Überblick über den Tagesbedarf an Mineralstoffen für nicht schwangere Frauen im Alter von 19 bis 50 Jahren (aufgrund der Thematik der Arbeit wird der Bedarf für Männer nicht thematisiert) und schwangerer Frauen gegeben. Auch kann aus der Tabelle entnommen werden, welche Lebensmittel Hauptlieferanten für die jeweiligen Mineralstoffe darstellen.
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2018, Die bedarfsgerechte Ernährung in der Schwangerschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/934577
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