Die Zeitung, im 14. Jahrhundert zum ersten Mal als „zidunge“ konkret als solche
spezifi ziert, war ursprünglich ein Synonym für „Nachrichten“, „Neuigkeiten“.
Laut dem statistischen Bundesamt gilt die Zeitung als eine Veröffentlichung, die
sich durch Periodizität auszeichnet. Stets sorgt das Blatt für gegenwartsbezogene
Nachrichtenübermittlung und dient somit als „tägliche Quelle relevanter Informationen“.
Diese Aktualität des ältesten Massenmediums der Welt ermöglicht es seinen Lesern,
jederzeit bei Bedarf auf die gedruckte Fassung aller Neuigkeiten zuzugreifen. Hierbei ist
zu beachten, dass eine Zeitung als universelles Medium arbeit, was bedeutet, dass sie
sich thematisch nicht festlegen muss. In der Regel versucht ein Blatt dennoch die von der
Zeitung geschaffenen Rubriken, „Büchern“, thematisch einzuhalten oder sich zumindest
daran zu orientieren. Üblicherweise handelt es sich dabei um die Sparten Politik,
Wirtschaft, Zeitgeschehen, Kultur, Unterhaltung und Sport. .........
Inhalt
2. Zeitungen - eine Definition
3. Deutsche Zeitungsgeschichte (bis 1995)
4. Gliederung und Vertrieb
5. Probleme der Zeitungsverlage
6. Lösungswege aus der Krise
6.1. Cross Selling
6.2. Das World Wide Web
6.2.1. Erweiterte Themenvielfalt
6.2.2. E-Paper
6.3. Spezialisierung des Produkts
6.3.1. Tabloid-Blätter
7. Zukunftsaussichten und Prognosen
8. Quellen
9. Fußnoten
Zeitungen - eine Definition
Die Zeitung, im 14. Jahrhundert zum ersten Mal als „zidunge“ konkret als solche spezifiziert, war ursprünglich ein Synonym für „Nachrichten“, „Neuigkeiten“.
Laut dem statistischen Bundesamt gilt die Zeitung als eine Veröffentlichung, die sich durch Periodizität auszeichnet. Stets sorgt das Blatt für gegenwartsbezogene Nachrichtenübermittlung und dient somit als „tägliche Quelle relevanter Informationen“1
Diese Aktualität des ältesten Massenmediums der Welt ermöglicht es seinen Lesern, jederzeit bei Bedarf auf die gedruckte Fassung aller Neuigkeiten zuzugreifen. Hierbei ist zu beachten, dass eine Zeitung als universelles Medium arbeit, was bedeutet, dass sie sich thematisch nicht festlegen muss. In der Regel versucht ein Blatt dennoch die von der Zeitung geschaffenen Rubriken, „Büchern“, thematisch einzuhalten oder sich zumindest daran zu orientieren. Üblicherweise handelt es sich dabei um die Sparten Politik, Wirtschaft, Zeitgeschehen, Kultur, Unterhaltung und Sport.2
Deutsche Zeitungsgeschichte (bis 1995)
Die Geschichte der Zeitung reicht bis ins 15 Jahrhundert zurück. Johannes Gutenberg erfand in Main die Druckerpresse und setzte mit der schnellen Vervielfältigungsmöglichkeit den Grundstein für das ganze Pressewesen.
1609 erschien die „Straßburger Relation“ als erste regelmäßig (wöchentlich) erscheinende Zeitung in Deutschland.
Für die Inhalte der Zeitungen im 17. Jahrhundert waren die Drucker verantwortlich. Sie stellten Nachrichtensammler, Verleger und Drucker in einem dar. Erst später tauchten die Korrespondenten auf, die in der Regel Diplomaten oder Kaufleute waren, die von ihren Reisen politisches oder wirtschaftliches berichteten. Ein Informationsnetz entstand, hauptsächlich an zentralen Handelsstädten wie die Hafenstadt Hamburg, das Zentrum für Informationen aus dem Norden, oder Venedig, wo die Neuigkeiten aus dem Osten antrafen (und dann über Augsburg nach Deutschland gelangten).
Parallel dazu entwickelte sich auch ein gut organisiertes Botennetz, was die aktuellen Informationen schnell, zum Teil durch berittene Boten, von Ort zu Ort brachte. Der Austausch lief natürlich auch zum großen Teil über die Post.
Ende des 17. Jahrhundert gab es in Deutschland 60 bis 70 Zeitungen mit einer Auflage von je 300 bis 400 Exemplaren. Das war mehr als im ganzen damaligen Europa. Kurze Zeit später wurde das Anzeigenwesen entdeckt und auch gleich als gewinnbringend (für den Staat) erkannt.
Bis zur Pressefreiheit 1848, wurden die Zeitungen hauptsächlich von der Kirche zensiert, und danach war es eigentlich auch keine reine Pressefreiheit, wenn doch viel freier als davor. Eine Vorzensur (eine Zensur vor dem Druck), war dann zwar nicht mehr möglich, doch es gab, teilweise auch durch Geheimhaltung vollzogene, Einschränkungen. Das Reichspressegesetz vom Jahre 1874 hob auch diese Beschränkungen auf, erlaubte jedoch besondere gesetzliche Eingriffe in Zeiten von Krieg und Aufruhr. Bismarck machte von diesem besonderen Recht gebrauch und so kam es dass die Presse mit Beginn des
1. Weltkrieg einer strengen Militärzensur unterlegen war. Die Weimarer Verfassung, 1919 hob die Zensur wieder auf.
Ab Mitte des 19 Jahrhunderts begann Die Zeitung sich von anderen Medien auszudifferenzieren, und um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts kam es zur Entstehung der Massenpresse.
Eine sehr strenge Kontrolle hatten die Nationalsozialisten auf die Presse. Es hieß dass das Pressewesen nicht beschränkt sondern „geordnet“ war. Diese „Ordnung“ wurde zum Beispiel durch Zugangsbeschränkungen zum Journalistenberuf gehalten. Inhalte die der Ideologie des Nationalismus widersprachen waren verboten; Verlage wurden zwangsgeschlossen und Journalisten verhaftet oder deportiert.
Nach dem 2. Weltkrieg durften nur Zeitungen erscheinen die eine Lizenz von den Besatzungsmächten erhielten. So konnten die Alliierten ihr Ziel von der Umerziehung des deutschen Volkes zur Demokratie verfolgen indem nur Personen, die nicht vorbelastet waren, so eine Lizenz erhalten konnten.
Seit 1949 ist die Pressefreiheit im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland festgelegt. Da jetzt jeder Bürger, solange er nicht wegen dem Nationalsozialismus beschuldigt oder belastet war, eine Zeitung herausgeben konnte, ohne dafür extra eine Genehmigung zu bekommen, kam es 1949 zu einer kurzzeitigen Erhöhung der Zeitungszahl. Um einigermaßen rentabel arbeiten zu können und um neben den schon bestehenden Zeitungen existieren zu können, begannen bereits einige Titel sich zusammenzuschließen.
Man kann sagen, dass die Phase des Wideraufbaus der deutschen Presse im Jahre 1954 als abgeschlossen gilt.
Im Jahr 1954 begann eine neue Phase; die der Pressekonzentration.
Wie im Diagramm (nächste Seite) zu sehen ist ging die Zahl der deutschen Zeitungsverlage (im Diagramm die Tageszeitungsverlage) zu Beginn dieser Phase stark zurück. Schon am Anfang gab es mehr Einstellungen als Neugründungen.
Die Verlage die überlebten schlossen sich zu sogenannten Redaktionsgemeinschaften zusammen. Das heißt dass der Mantel, also der gemeinsame überregionale Teil von der Gemeinschaft produziert wurde, und jede Zeitung ihren selbstständigen Teil zugefügt hat. Dies war keine komplette Konzentration, lediglich eine Gemeinschaft.
Diagramm: Entwicklung der deutschen Tageszeitungsverlage
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 (Quelle: Wirtz, Bernd W.: Medien- und Internetmanagement, 2. Auflage, Gabler Verlag, Wiesbaden 2001, S. )
Zuerst verschwanden die Zeitungen an 3. und 4. Marktposition, das bedeutet dass dann in jedem Gebiet nur noch eine oder zwei Zeitungen den Markt beherrschten. Das stärkte natürlich die starken Titel und schwächte die Redaktionsgemeinschaften, da diese jetzt ja um eine Zeitung kleiner wurden. So ist es nicht überraschend dass in den 60er Jahre die wirtschaftlich starken Zeitungen die Zeitungen an zweiter Marktposition übernahmen. Das stellten sie sehr geschickt an; durch eine Tarnung der Kooperation; die anschließende Übernahme war dann nicht mehr zu verhindern. Die schwächeren Zeitungen hatten keine Chance und die starken Titel verstärkten ihr Lokalmonopol.
Bis 1976 ging die Zahl der deutschen Zeitungsverlage um mehr als 50% zurück.3
Um die lokale Zeitungsvielfalt zu erhalten wurde im Jahr 1976 im Rahmen des Kartellrechts eine Pressefusionskontrolle eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt behandelte das Kartellamt nur Zusammenschlüsse mit einem Gesamtumsatz von 500 Mio. DM. Da die Fälle der Konzentrationswelle oft weit unter dieser Grenze lagen, wurde die Erfassungsgrenze auf 25. Mio. DM heruntergesetzt.
Das Bundeskartellamt hatte durch die Fusionskontrolle mehrere Möglichkeiten:
- Die Zusammenschließung kann verweigert werden, wenn Marktmonopole dadurch entstehen, oder verstärkt werden.
- Die Zustimmung wird erteilt wenn die Unternehmen versichern können dass die Konzentration die Wettbewerbsbedingungen verbessert und es mehr Vorteile als Nachteile an dieser Fusion gibt.
- Es können auch Bedingungen an die Zustimmung gebunden werden, wie zum Beispiel dass die Betroffenen an der Fusion sich verpflichten müssen die selbstständigen Lokalteile zu erhalten.
Leider kam die Fusionskontrolle zu spät. Wie auch im Diagramm zu sehen ist hat sich bis dahin schon das Wesentliche getan.
Ab Mitte der 80er sahen es die deutschen Zeitungsverlage endlich ein dass etwas gegen das Zeitungsproblem gemacht werden muss. Die Zeitungen wurden mithilfe von professionellen Zeitungsgestaltern modernisiert. Ab jetzt ist die Zeitung kein einfacher Text auf Papier sondern ein durchdachtes Medium dass sich an die moderne Zeit anpasst. Die Zeitungen wurden bunter und strukturierter.4 Es gab sogar einen leichten Anstieg der Zeitungsauflage. Nur die Zahl der Verlage ging, wenn auch nicht mehr so stark, weiter zurück. Die führenden Zeitungsverlage stärken ihre Stellung und die Zahl der bundesdeutschen Großstädte mit nur einer Zeitung stieg an; 1985 waren es 22.
Dieser Anstieg lässt sich unter anderem auf die neu eingeführte elektronische Technik zurückführen. Vieles ging per Knopfdruck und somit auch schneller und effektiver. Diese Neuheit war aber auch mit Veränderungen für viele Mitarbeiter verbunden, deren Arbeit durch Computer ersetzt wurde.
Mit der Wende kam eine neue Chance für die Zeitungsverlage in Westdeutschland sowohl wie für Neugründungen in den neuen Bundesländer. Deshalb kam es auch gleich nach der Wiedervereinigung zur einer vorläufigen Zeitungsvielfalt.
Vor allem die Boulevardzeitungen erleben in Ostdeutschland einen außergewöhnlichen Aufschwung. Sie erreichen für Kurze Zeit sogar einen Marktanteil von über 20 Prozent. Bereits ab Mitte 1991 beginnt eine erneute Konzentrationswelle. Es können Parallele zwischen diesen Ereignissen und dem Geschehen nach dem zweiten Weltkrieg erkannt werden.
Die 14 bereits existierenden SED-Bezirkszeitungen erwiesen sich als Marktführer in Ostdeutschland, wobei in den alten Bundesländern keine gravierenden Veränderungen vorkamen.
Das Urteil von Walter J. Schütz beschreibt die Situation: „In die Freude über einen nach Jahrzehnten der Trennung nun erreichten gesamtdeutschen Zeitungsmarkt mischt sich Ärger darüber, dass er sich seither in zwei unterschiedlichen Richtungen entwickelt: im alten Bundesgebiet eingeschränkte Vielfalt, in den neuen Ländern monopolisierte Einfalt“.5
Wie auch im Diagramm zu erkennen ist wurde der Marktzustand von vor der Wende schnell wieder erreicht. Der Zeitungsmarkt im Jahr 1995 war ziemlich stabil. Der Konzentrationsprozess in den neuen Ländern ist weitgehend abgeschlossen und die Konzentration im Westen has so ein hohes Niveau erreicht, dass wohl nichts Weltbewegendes (oder Unerwartetes) passieren wird.
Ein ständigen, leichter Auflagenrückgang ist zwar noch vorhanden, aber er hält sich in Grenzen; im Osten ungefähr 2,5 und im Westen unter einem Prozent. Derzeitig (1995 und Heute erst recht) ist eher die Rede von Medienkonzernen. Es schließt sich alles zusammen: von Zeitung bis Kino.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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1 Vgl. Koschnik, Wolfgang J., 2003, S.3068
2 Größtenteils aus: Pürer, Heinz/Raabe, Johannes, 1996
3 vgl. Schütz, Walter J. in: www.lpb.bwue.de/publikat/presse/schuetz.htm Stand: 14.05.2006
4 vgl. Bucher, Hans-Jürgen / Püschel, Ulrich, 2001
5 in: Pürer, Heinz / Raabe, Johannes, 1996, Seite 486
- Arbeit zitieren
- Nina Schönrock (Autor:in), Yael Bar-Zeev (Autor:in), 2006, Zeitungen aus publizistischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93413
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