Die These dieser Arbeit lautet, dass nicht, wie von Colin Crouch behauptet, externe Kräfte für die Legitimationskrise der Demokratie verantwortlich sind, sondern ein Verständnis von Demokratie, welches ihr Versprechen von Einheit in Verbindung mit der Selbstbestimmung des Volkes in sein Gegenteil verkehrt hat. Um dies aufzuzeigen, stellt die Arbeit die Theorie Crouchs in den Kontext der politischen Philosophie Hannah Arendts. Die Arbeit argumentiert auf Grundlage der Arendtschen Werke "Vita Activa" und "Über die Revolution", dass die Volksrepräsentation durch Parteien zu einer sinkenden Qualität der Demokratie geführt hat. Indem die Arbeit Arendts Begriffe der Macht und der politischen Freiheit näher beleuchtet, sollen Crouchs These des endgültigen Verlustes des Politischen in der Postdemokratie widersprochen und zudem Auswege aus der postulierten Legitimationskrise der Demokratie aufgezeigt werden.
Die Arbeit gliedert sich in sechs Abschnitte. An die Einleitung anschließend zeigt der zweite Teil die Theorie der Postdemokratie von Crouch auf. Die Teile drei, vier und fünf beziehen sich auf die politische Philosophie Arendts. Der dritte Teil zeigt die grundlegenden Konzepte Handeln, Pluralität und Öffentlichkeit entlang der VA auf. Sie sind wichtig, um die im vierten Teil diskutierte Arendtsche Revolutionstheorie mit ihren Paradigmen von Macht und politischer Freiheit zu verstehen. Diese führen über in den fünften Teil, welcher Arendts Idee des freiheitlichen Republikanismus als möglichen Ausweg aus der Legitimationskrise der Demokratie erläutert. Der sechste Teil bietet eine Zusammenfassung der Ergebnisse und das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zur Theorie der Postdemokratie
2.1 Von der Kritik am Neoliberalismus zur Postdemokratie-Theorie
2.1.1 Die Parabel der Demokratie
2.1.2 Die Hegemonie des Neoliberalismus
2.2 Der Ertrag der Theorie der Postdemokratie
3. Zum Machtkonzept in der Vita Activa
3.1 Das Handeln und die Pluralität
3.2 Die Öffentlichkeit und ihre Durchdringung durch private und öffentliche Interessen
4. Zum Arendtschen Revolutionsbegriff
4.1 Die Unterscheidung zwischen Freiheit und Befreiung
4.2 Der Mayflower-Pakt
4.3 Die Sicherung der politischen Freiheit
4.4 Der Ertrag der Vita Activa und der Arendtschen Revolutionstheorie
5. Zum freiheitlichen Republikanismus
5.1 Repräsentation als Problem der institutionalisierten Freiheit
5.2 Die Räterepublik
6 Fazit
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Johanna Rall (Author), 2019, Ein Ausweg aus der Legitimationskrise der Demokratie? Hannah Arendts Revolutionstheorie im Kontext der Theorie der Postdemokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/934123
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