Die Arbeit beschäftigt sich mit der te-Form der japanischen Verben und will aufzeigen, dass die Bandbreite der möglichen Bedeutungen und Verbindungen immens ist.
Dazu wird zunächst die Bildung der Form beschrieben, bevor eine detaillierte Aufstellung unterschiedlicher Kontexte vorgenommen wird. Hier sei allerdings auf Fußnote 4 verwiesen, die erklärt, dass eine all-umfassende Arbeit an dieser Stelle
nicht geleistet werden kann, da das Thema insgesamt so weitläufig ist, dass vermutlich ein ganzes Buch damit gefüllt werden könnte. Stattdessen sollen hier die wichtigsten Aspekte kurz erläutert werden.
Da eine Kana/Kanji-Umsetzung der Beispielsätze nicht notwendig erscheint undNicht-Japanisch-Sprecher mehr verwirren würde als zu helfen, wird in dieser Arbeit darauf verzichtet. Es wird vielmehr die Romaji-Umschrift in der Version von Hepburn verwendet, um ein flüssiges Lesen und ein Erkennen des Kontextes auch ohne Kenntnis der Kana bzw. Kanji zu ermöglichen. Dementsprechend wird sich bei der
Segmentierung von Verbformen an die nicht-silbisch orientierte Theorie gehalten.
Um eine homogene Struktur der Arbeit zu gewährleisten, wurden eventuelle englisch-sprachige Beispiel-Sätze ins Deutsche übersetzt.
Inhalt
I. Einleitung
II. Die -te-Form bei japanischen Verben
A. Bildung der -te-Form
B. Verwendung der -te-Form
1. Die allein stehende -te-Form
a) Die -te-Form als Verbindungsglied zwischen Sätzen
b) die -te-Form am Satzende
c) aus der -te-Form hervorgegangene Adverbien
2. die -te-Form in Verbindung mit anderen Lexemen
a) Verbindung mit Adjektiven
b) Verbindung mit Partikeln
c) die -te-Form in Modalverben
(1) dürfen
(2) nicht dürfen
d) Verbindung mit Verben
(1) -te kudasai
(2) -te miru
(3) -te-iru
(a) PROGressiv
(b) RESultativ
(c) PERFektiv
(d) IMPLikativ
III. Schluss
IV. Quellenverzeichnis
V. Anhang
zu II.B.2.c
(1) müssen
(2) nicht brauchen
I. Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der -te-Form der japanischen Verben und will aufzeigen, dass die Bandbreite der möglichen Bedeutungen und Verbindungen immens ist.
Dazu wird zunächst die Bildung der Form beschrieben, bevor eine detaillierte Aufstellung unterschiedlicher Kontexte vorgenommen wird. Hier sei allerdings auf Fußnote 4 verwiesen, die erklärt, dass eine all-umfassende Arbeit an dieser Stelle nicht geleistet werden kann, da das Thema insgesamt so weitläufig ist, dass vermutlich ein ganzes Buch damit gefüllt werden könnte. Stattdessen sollen hier die in den Augen des Autors wichtigsten Aspekte kurz erläutert werden.
Da eine Kana/Kanji-Umsetzung der Beispielsätze nicht notwendig erscheint und Nicht-Japanisch-Sprecher mehr verwirren würde als zu helfen, wird in dieser Arbeit darauf verzichtet. Es wird vielmehr die Romaji-Umschrift in der Version von Hepburn verwendet, um ein flüssiges Lesen und ein Erkennen des Kontextes auch ohne Kenntnis der Kana bzw. Kanji zu ermöglichen. Dementsprechend halte mich bei der Segmentierung von Verbformen an die nicht-silbisch orientierte Theorie.
Um eine homogene Struktur der Arbeit zu gewährleisten, hat der Autor eventuelle englisch-sprachige Beispiel-Sätze ins Deutsche übersetzt.
Zum Schluss noch einige Abkürzungen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
II. Die -te-Form bei japanischen Verben
Das Suffix -te ist eine Flexionsform des Suffix -tu 1. Nach Hartmann ist es ein Irrtum, wenn japanische Grammatiker glauben, -te sei eine selbständige Partikel. Vielmehr sei dieses Suffix lediglich eine besondere Form der tu -Reihe, die er mit -tu, -turu, - te, -te, -ture, -te yo angibt. Ungeachtet dieser Diskussion betrachten wir zunächst die Bildung der -te-Form von Verben, bevor wir deren Verwendung untersuchen.
A. Bildung der -te-Form
Bei der Bildung der -te-For m der Verben gehe ich, wie eingangs erwähnt, von einer nicht-silbischen Segmentierung aus. Die -te-Form der Verben wird ebenso gebildet wie das PST, was nicht weiter verwundern muss, unterscheiden beide Suffixe sich doch lediglich im finalen Vokal. Differenziert bedeutet dies folgendes2:
- alle regelmäßigen Verben bilden die -te-Form durch einfaches 'anhängen' des Suffix an den Stamm, vokalische Verben zeigen hier keinerlei Besonderheiten.
- bei Verben, deren Stamm auf Nasal endet, wird durch Assimilation der initiale Plosiv des Suffixes stimmhaft. Ebenso bei Verben, deren Stamm auf /b/ endet; hier wird zusätzlich das /b/ umgelautet zu /n/3.
- bei Verben, deren Stamm auf velaren Plosiv endet, überträgt sich ebenfalls eine eventuelle Stimmhaftigkeit des stamm-terminalen Plosivs auf den suffix- initialen. Zusätzlich wird der velare Plosiv zu /i/ umgelautet.
- bei Verben, deren Stamm auf /r/ endet, wird das /r/ zu /t/ umgelautet
- bei Verben, deren Stamm auf /s/ endet, wird dieses zu / / umgelautet
- bei Verben wie / / und / /, deren Stamm auf / / endet, wird dieses zu /t/ umgelautet.
B. Verwendung der -te-Form
In diesem Abschnitt werden verschiedene Möglichkeiten gezeigt, bei denen die -te- Form verwendet wird. Das Thema selbst ist zu umfassend, als dass hier alle Möglichkeiten der Verwendung aufgezeigt werden könnten4. Stattdessen sollen einige wesentliche Verwendungen vorgestellt werden.
1. Die allein stehende -te- Form
a) Die -te-Form als Verbindungsglied zwischen Sätzen
Verben, die in der -te-Form stehen können Sätze miteinander verbinden, wobei eine beliebige Anzahl von Handlungen miteinander verbunden werden kann. Die Handlungen werden in der Reihenfolge verbunden, in der sie geschehen. Dabei ist durch den Kontext häufig eine gewisse Kausalität impliziert: A geschieht, und dann (weil A geschehen ist) geschieht B. Diese Kausalität ist jedoch keinesfalls zwingend vorhanden5. Die Zeit für die Verben der zuerst geschilderten Handlungen ist dem letzten Verb der Reihe zu entnehmen:
uma ni notte dekaketa.
Er stieg auf sein Pferd und ritt los.6
Eine zweite Möglichkeit liegt darin einen Satz, der eine Handlung beschreibt, mit einem Satz zu verbinden, der einen Zustand beschreibt. In solchen Verbindungen liegt der Akzent meist auf dem Zustand, der durch den zweiten Teilsatz beschrieben wird.
hi ga ochite nanimo mienai.
Die Sonne ist untergegangen und nichts kann gesehen werden.7
Eine weitere Möglichkeit ist, zwei Sätze, die jeweils einen Zustand beschreiben, zu verbinden. Gewöhnlich liegt auch hier der Akzent auf dem Zustand, der im zweiten Satz beschrieben wird.
jidousha wa hayakute benri desu.
Motoren sind schnell und (daher) bequem.8
b) die -te-Form am Satzende
Obwohl die -te-Form eigentlich nicht als Satzabschluss verwendet werden darf, gibt es in der 'Tokyo speech', vor allem verwendet von Frauen der Oberschicht, die Möglichkeit, einen Satz mit der -te-Form zu beenden9. In diesen Fällen zeigt die Verwendung gewöhnlich eine Frage
kyou hima atte.
Sind Sie heute frei?10
oder einen Ausruf am Ende eines unbeendeten Satzes an:
onna datera ni taisoreta koto wo shite...
Dass sie als Frau eine solche Unverschämtheit wagen sollte…11
[...]
1 HARTMANN S.26
2 auf die Betonungen wird hier nicht eingegangen, da diese für die Form von untergeordnetem Interesse ist.
3 ob die Umlautung des stammfinalen /b/ zu /n/ sprachhistorisch vielleicht der erste Schritt war, wonach die Stimmhaftigkeit des suffix-initialen Plosivs ja eine zwangsweise Folge wäre, kann hier nicht näher beleuchtet werden. Hierzu sei auf die einschlägige Literatur verwiesen.
4 allein bei KAISER umfassen die verschiedenen Verwendungen in konkreten Kontexten über 40 Seiten.
5 vgl. HENDERSON S.282
6 HENDERSON S:283
7 ebd.
8 HENDERSON S. 284
9 Angesichts des Alters dieser Arbeit von Henderson und der Tatsache, dass sich in den anderen, neueren Werken keine Hinweise auf eine derartige Verwendung der -te-Form finden lassen, müssen zumindest Bedenken hinsichtlich der Aktualität dieser Aussage angemeldet werden. Erst recht, wenn man beachtet, wie rasant sich die japanische Sprache in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.
10 HENDERSON S.287
11 ebd. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob im vorliegenden Beispiel tatsächlich davon gesprochen werden kann, dass die -te-Form am Satzende steht, denn der Satz ist ja im Prinzip unbeendet. Hier wäre zu untersuchen, ob bei solchen Verwendungen jeweils ein grammatisch korrekter Abschluss des Satzes gebildet werden könnte.
- Citar trabajo
- Ralv Wohlgethan (Autor), 2005, Die -te-Form (Converb) bei japanischen Verben, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93186
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