Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das MINK-Schema
2.1 Macht
2.2 Ideologie
2.3 Normen
2.4 Kommunikation
3. Begriffserklärung: Terrorismus
3.1 Die religiös motivierte Terrororganisation al-Qaida
4. Der 11. September 2001
4.1 Der Angriff auf Amerika: Die Macht der al-Qaida
4.2 Die ideologischen Hintergründe
4.3 Die Eingriffe in die konzipierten Normen der USA
4.4 Die Kommunikation der Macht
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
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Einleitung
Der 11. September 2001 war für die Amerikaner ein Schock. An diesem Morgen flogen drei entführte Passagierflugzeuge in das Pentagon sowie in die Zwillingstür¬me des World Trade Centers in New York, die daraufhin beide einstürzten. Ein viertes gekidnapptes Flugzeug konnte durch die Pas¬sagiere über Pennsylvania zum Absturz gebracht werden. Insgesamt starben circa drei¬tausend Menschen aus vielen verschiedenen Nationen.
Die Attentäter gehörten überwiegend dem terroristischen Netzwerk al-Qaida unter der Führung Osama bin Ladens an. Sie wurden in Afghanistan, mit Einverständnis der Taliban, für diesen Einsatz ausgebildet. (s. Anhang 3)
Das Sicherheitsgefühl der Amerikaner, im eigenen Land vor Anschlägen internationaler Terroristenorganisationen geschützt zu sein, wurde tiefgreifend erschüttert. Erst jetzt wurde der Bevölkerung die Bedrohung des eigenen Landes bewusst, denn aus heiterem Himmel kam ein vorerst unerklärlicher Angriff; bis zu diesem Zeitpunkt von unbekannten Bösen ausgeübt. Nicht nur Amerika, sondern die ganze Welt wurde durch den Angriff des 11. Septembers erheblich erschüttert. Doch der Schock ist auch heute noch lange nicht überwunden. Der Unbekannte Feind, der eine Gefahr für die Vereinigten Staaten ist, lauert überall und schürt die Angst in einer unbegreiflichen Art und Weise.(s. Anhang 1; 2; 9)
Auf den folgenden Seiten werde ich...
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das MINK-Schema
2.1 Macht
2.2 Ideologie
2.3 Normen
2.4 Kommunikation
3. Begriffserklärung: Terrorismus
3.1 Die religiös motivierte Terrororganisation al-Qaida
4. Der 11. September 2001
4.1 Der Angriff auf Amerika: Die Macht der al-Qaida
4.2 Die ideologischen Hintergründe
4.3 Die Eingriffe in die konzipierten Normen der USA
4.4 Die Kommunikation der Macht
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Literaturangaben zum Anhang
1. Einleitung
Der 11. September 2001 war für die Amerikaner ein Schock. An diesem Morgen flogen drei entführte Passagierflugzeuge in das Pentagon sowie in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York, die daraufhin beide einstürzten. Ein viertes gekidnapptes Flugzeug konnte durch die Passagiere über Pennsylvania zum Absturz gebracht werden. Insgesamt starben circa dreitausend Menschen aus vielen verschiedenen Nationen.
Die Attentäter gehörten überwiegend dem terroristischen Netzwerk al-Qaida unter der Führung Osama bin Ladens an. Sie wurden in Afghanistan, mit Einverständnis der Taliban, für diesen Einsatz ausgebildet. (s. Anhang 3)
Das Sicherheitsgefühl der Amerikaner, im eigenen Land vor Anschlägen internationaler Terroristenorganisationen geschützt zu sein, wurde tiefgreifend erschüttert. Erst jetzt wurde der Bevölkerung die Bedrohung des eigenen Landes bewusst, denn aus heiterem Himmel kam ein vorerst unerklärlicher Angriff; bis zu diesem Zeitpunkt von unbekannten Bösen ausgeübt. Nicht nur Amerika, sondern die ganze Welt wurde durch den Angriff des 11. Septembers erheblich erschüttert. Doch der Schock ist auch heute noch lange nicht überwunden. Der Unbekannte Feind, der eine Gefahr für die Vereinigten Staaten ist, lauert überall und schürt die Angst in einer unbegreiflichen Art und Weise. (s. Anhang 1; 2; 9)
Auf den folgenden Seiten werde ich einen kurzen Überblick über die Bedeutung des Anschlags vom 11. September 2001 vermitteln. Die Entstehung des Terrorismus sowie der Terrororganisation al-Qaida möchte ich voran stellen. Einen tieferen Einblick der politischen Ereignisse des 11. Septembers und die daraus resultierenden Maßnahmen für Amerika soll anhand einer Analyse durch veröffentlichter Reden und Stellungnahmen in den Medien dargestellt werden. Das MINK-Schema von Patzelt wird hierbei meiner Arbeit die Grundstruktur geben.
2. Das MINK-Schema
„Das MINK-Schema beruht auf vier Dimensionen und deren Wechselwirkungen, nach denen man Politik untersuchen kann. Macht, Ideologie, Normen und Kommunikation.“ (Patzelt, 2001, 39) Diese vier analytischen Zentralbegriffe und ihre Wechselwirkungen untereinander sind ein geeignetes Untersuchungsraster für politische Texte und deren Inhalte, Prozesse und Strukturen sowie die politische Kommunikation im allgemeinen.
2.1 Macht
„In jeder Wirkungsweise ist Macht ein wichtiger Bestandteil von Politik und ein zentraler Gegenstand politikwissenschaftlicher Analyse.“ (Patzelt, 2001, 41)
Macht bedeutet, etwas tun zu können. Nach Weber ist Macht „die Chance, in einer sozialen Beziehung den eigenen Willen (als Machtträger) auch gegen Widerstreben (des oder der Machtadressaten) durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht.“ (Patzelt, 2001, 39) Hierdurch wird aktiv versucht, die gewünschten politischen Inhalte verbindlich zu machen.
Wirtschaftliche Ressourcen oder Waffen, persönliches Charisma oder gute Kontakte zu Dritten spielen hier eine wichtige Rolle, um den eigenen Willen, die Interessen und Wertvorstellungen auch gegen Widerstreben durchzusetzen. Macht kann daher als unverzichtbares Mittel für einen Sieg im Konflikt oder zur Unterbindung eines Konflikts genutzt werden (Vgl. Patzelt, 2001, 39 f.).
Machträger können nicht nur einzelne Menschen sondern ebenso gut
Organisationen oder Institutionen sein. Machtausübung kann allein durch den Ruf des Machtträgers ganz ohne Einsatz oder Androhung von Gewalt erfolgen. Das heißt Macht wird aufgrund ihrer Symbolisierung oder Kommunikation zum Einsatz gebracht. Und kann hierbei beispielsweise das Gelingen eine Entscheidung zu verhindern beziehungsweise eine Nicht-Entscheidung herbeizuführen, meinen. Im Streitfall sind es jedoch gerade die Mittel der Gewalt, um durchsetzungsfähige Macht zu besitzen (Vgl. Patzelt, 2001, 40).
2.2 Ideologie
Ideologie hat zwei Bedeutungen: Eine enge Bedeutung meint das persönliche Weltbild oder die Weltanschauung eines Menschen und stellt die Summe seiner Interessen, Werte, Ansichten dar. Demnach hat jeder Mensch eine Ideologie, die sich aus seinem Blickwinkel, die Welt um ihn herum zu sehen, ergibt.
Eine weite Bedeutung meint Ideologie mit der Bedeutung des Negativen und Verblendeten.
In meinen Ausführungen möchte ich mich jedoch mit der engen Bedeutung des Ideologiebegriffs, also mit der persönlichen Weltanschauung, auseinandersetzen. Um diesen politikwissenschaftlich benutzbar zu machen, unterscheidet man zwei Ebenen der Wirklichkeit: Die Operations- und die Perzeptionswirklichkeit (Vgl. Patzelt, 2001, 42). „Operationswirklichkeit [meint] jene Wirklichkeit, in der Menschen [leben und] handeln (...).“ (Patzelt, 2001, 42) Beispielsweise kann man Krebs haben, unabhängig davon, ob man
selbst oder der Arzt es weiß. Die Perzeptionsebene ist die verzerrte Wirklichkeit oder die selektive Wahrnehmung eines Menschen, das heißt man kann glauben Krebs zu haben, ohne dass dies der Fall ist. Dieses Beispiel meint die Ideologie im Sinn eines falschen Bewusstseins über die Wirklichkeit. „Die Perzeptionswirklichkeit dient sozusagen als jenes Radarbild, anhand dessen man seine Interessen in der Operationswirklichkeit feststellt und in ihr seine Schritte lenkt. Jedoch kann in der Perzeptionswirklichkeit die Operationswirklichkeit zutreffend oder falsch abgebildet werden.“ (Patzelt, 2001, 42)
„Wenn Menschen eine Situation (Operationswirklichkeit) als so oder anders beschaffen definieren (Perzeptionswirklichkeit) und von dieser ´Situationsdefinition` ausgehend handeln, dann sind die Folgen solchen Handelns real (Konstruktion von Wirklichkeit), ganz gleich wie irreal (ideologisch) die Situationsdefinition war.“ (Patzelt, 2001, 43) Zusammengefasst geht es beim Ideologiebegriff um eine Analyse dessen, wie politische Wirklichkeit anhand der kulturell oder sozial geprägten Wissensbestände und Ereignisdeutungen von Menschen entstehen und zu einer Selbstverständlichkeit gemacht werden (Vgl. Patzelt, 2001, 43).
2.3 Normen
Normen sind konkrete Regelungen, zum Beispiel Gesetze, Höflichkeitsformen und Tabus. Sie sind sowohl konkrete Regelungen (Spielregeln) für das Zusammenleben von Menschen als auch Ausdruck von Werten (Vgl. Patzelt, 2001, 44). „Sie können formal oder informal, bewusst gesetzt oder unbemerkt entstanden sein. Als Festlegungen dessen, was allgemein verbindlich sein soll, sind sie ein Produkt von Politik.“ (Patzelt, 2001, 44) Sie sind auch Interpretationshilfen für den Menschen: Ich weiß, dass meine Mitmenschen eine bestimmte Norm teilen und richte mein Handeln darauf aus. Beispielsweise deutet man ein Kopfnicken eines Passanten als Gruß und antwortet nach bestimmten Höflichkeitsregeln dementsprechend. „(...) Normen ein wichtiger Faktor der Konstruktion sozialer wie politischer Wirklichkeit. Besonders deutlich wird dies bei jedem Versuch einer Antwort auf die Frage, ob eine bestimmte politische Ordnung zu Recht bestehe, ob also konkrete Herrschaft als rechtens gelten könne. Jedes derartige Urteil über die Legitimität eines politischen Systems oder Regierung gründet auf Normen, die als Interpretationshilfsmittel genutzt werden (... ).“ (Patzelt, 2001, 44)
Im Rahmen der Analyse politischer Texte gilt es herauszufinden, was die Normen hinter bestimmten Aktionen und Reaktionen sind, ob Reaktionen angemessen sind, welche Werte hinter einer Handlung stehen und was in einer bestimmten Situation zu erwarten ist (Vgl. Patzelt, 2001, 44).
2.4 Kommunikation
Kommunikation lässt sich als Austausch von Informationen und Sinndeutungen verstehen. Dies kann durch Medien, wie Hörfunk, Presse und Fernsehen, aber auch durch ein persönliches Gespräch erreicht werden. Kommunikatives Handeln hält die Gesellschaft zusammen. Nach Patzelt sind die Prozesse der Konstruktion politischer Wirklichkeit im Kern Kommunikationsprozesse. Kommunikation dient in der Regel dazu, Machtansprüche mitzuteilen oder angedeutete beziehungsweise symbolisierte Macht zur Abschreckung zu benutzen.
Entscheidend ist auch die Verwendung von politischer Sprache und Argumentationsformen, bei denen es darum geht, auf welche Weise im Diskurs die Geltung von Aussagen, Positionen und Wertvorstellungen erzeugt werden (Vgl. Patzelt, 2001, 45). „Politisch wichtige Kommunikationsmittel sind überdies Denkmale und Erinnerungsstätten, deren Errichtung, Pflege und Nutzung oft solche gesellschaftlichen und politischen Kommunikationsprozesse anstößt, in denen eine Gesellschaft und ihr Staatswesen sich über ihre Wertgrundlagen, Ziele und Selbstbilder verständigen.“ (Patzelt, 2001, 45) Ein Text lässt sich nach folgendem Kommunikationsschema untersuchen: Wer kommuniziert mit wem auf welchen Kanälen worüber aus welchem Grund, mit welchem Zweck und mit welcher Wirkung? Die Untersuchung der Kommunikation berücksichtigt auch die Frage nach der Wortwahl, den Formulierungen, den Argumentationsschritten, der Nutzung von politischen Symbolen und der Identifizierung von Propaganda (Vgl. Patzelt, 2001, 45).
3. Begriffserklärung: Terrorismus
Es gibt viele verschiedene Definitionen des Terminus Terrorismus. Die meisten gehen von einem gewissen Ansatz aus, berücksichtigen nur die Ideologie der Terroristen, oder die eigene politische Überzeugung als Maßstab.
Laut Kuschel/Schröder (2002, 3) entstand der Terrorismusbegriff während der französischen Revolution und der Herrschaft der Jakobiner unter Maximilien Robespierre. Der Begriff Terror leitet sich aus dem lateinischen Wort ´terreur` ab und bedeutet im deutschen ´Schrecken` und ´Angst`. Im Französischen entwickelte sich ´terreur` zu ´terrorisme` und stand nun für die systematische Erregung von Schrecken und der Verbreitung von Terror zur Durchsetzung politischer Ziele.
Autoren, wie der Augsburger Sozialw issenschaftler Waldmann bezeichnen mit Terrorismus „planmäßig vorbereitete, schockierende Gewaltanschläge gegen eine politische Ordnung
aus dem Untergrund. Sie sollen allgemeine Unsicherheit und Schrecken, daneben aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.“ (Waldmann, 1998, 10)
Terrorismus meint in jedem Fall die Erzeugung von Angst und lässt sich knapp mit einem chinesischen Sprichwort ausdrücken: „Töte einen, und verängstige zehntausend." (Nitsch, 2001, 86)
3.1 Die religiös motivierte Terrororganisation al-Qaida
Osama Bin-Mohammad Bin-'Awad Bin-Laden wird um das Jahr 1957 als Sohn eines Bauunternehmers in Saudi-Arabien geboren. Durch einen Ölboom in den 70er Jahren erhält seine Familie viel Geld, wodurch Osama eine gute Schulbildung geniesst und nach seinem Wirtschaftsstudium einen Firmenteil seines Vaters übernimmt. Osamas Weltbild wird durch den Bürgerkrieg im Libanon und die Friedensverhandlungen Ägyptens mit Israel nachhaltig geprägt (Vgl. Nitsch, 2001, 191). Durch Aufteilung der islamischen Welt zwischen den Mächten Europas, verlieren die Muslime ihr starkes Selbstwertgefühl. (s. Anhang 7) Ihr Reich ist zerschlagen und von den Mächten Frankreichs und Großbritanniens eingenommen. Eine weitere Beeinträchtigung erfährt die islamische Welt durch die technische Überlegenheit des Westens. (s. Anhang 5) Man ist nun vollkommenen vom Westen abhängig, was zu dem Wunsch nach einer eigenen Identität führt. Nicht nur die Gesellschaft, Kultur und der Staat, sondern auch das Rechtssystem sind nach westlichem Muster aufgebaut (Vgl. Nitsch, 2001, 101; s. Anhang 5; 7). Insgesamt ist das islamische Land durch hohen Bevölkerungszuwachs, Arbeitslosigkeit, einer schlechten wirtschaftlichen Lage und Orientierungslosigkeit der Menschen geprägt.
Unter diesen Bedingungen entstehen islamistische Organisationen, denn eine solche „(...) terroristische Gruppe vermittelt dem einzelnen Mitglied [des Landes] das Gefühl von Bedeutung und Aufmerksamkeit [in] der breiten Öffentlichkeit.“ (Nitsch, 2001, 267)
Auf dieser Grundlage entsteht die al-Qaida, was übersetzt soviel wie „die Basis“ (Nitsch, 2001, 192) bedeutet. Sie ist eine multinationale Terrororganisation, die Islamisten in Zentralasien, im arabischen Raum, Bosnien und Kosovo unterstützt. (s. Anhang 3) Ziel der
al-Qaida und ihres Führers Osama bin Laden ist die Vereinigung aller Muslime durch eine arabische Nation beziehungsweise durch eine arabische Einheit, sowie die Einführung des islamischen Rechts (Vgl. Nitsch, 2001, 192; s. Anhang 5).
Basierend auf dieser Idee, hat bin Laden dem Rest der Welt den Krieg erklärt. (s. Anhang 4) Zur Erreichung seiner Ziele erzeugt er mit seinem Terrornetzwerk Angst. Er übt bedrohende Gewalt gegen Personen und Sachen aus, die einer systematischen Planung unterliegen und oft symbolische Taten darstellen, wie später auch der Anschlag des 11. September erkennen lässt. (s. Anhang 3; 5; 10)
In der Vergangenheit führten Anhänger der al-Qaida Attacken auf ein amerikanisches Kriegsschiff im Jemen oder auf die amerikanischen Botschaften in Afrika aus (Vgl. Prîmôr, 2003, 159). Am 11. September 2001 verübt seine Terrororganisation einen Anschlag auf amerikanischem Boden. Zwei Flugzeuge zerstören dabei das Pentagon, sowie die Zwillingstürme in New York. (s. Anhang 1; 3; 4; 5; 6; 9; 10) Damit überbrachte bin Laden die Botschaft, dass kein Ort dieser Welt sicher ist, nicht einmal die Supermacht der USA.
„Bereits seit Juli 1999 gehört Bin Laden zu den meist gesuchten Männern des FBI, (...) [da er aufgrund der Bildung] der al-Qaida und ihrer terroristischen Aktivitäten, Verschwörungen und Terrorakten, angeklagt wurde.“ (Nitsch, 2001, 193)
4. Der 11. September 2001
4.1 Der Angriff auf Amerika: Die Macht der al-Qaida
Der islamische Terrorismus ist weltweit, seine Motivation und auch sein Einfluss sind teilweise immer noch unentdeckt, seine Verzweigungen auf der ganzen Welt geheim gelegt. Er profitiert nicht nur von seinen religiösen Gemeinden in der Diaspora, die für ihn ein internationaler Nährboden sind. Mit bin Ladens Reichtum, welches durch inzwischen sechzig Firmen immer weiter anwächst, hat die islamische Terrororganisation Zugang zu den fortschrittlichsten technologischen Entwicklungen, aber auch zu Massenvernichtungswaffen. (s. Anhang 5; 9; 11) Al-Qaida verfügt über circa fünftausend Aktivisten in etwa sechzig Ländern, die durch eine Infrastruktur von Ausbildungslagern, Waffen, Computern und Satellitentelefone ausgerüstet werden. (Anhang 3; 5)
Zusätzliche Unterstützung erhält die al-Qaida von anderen Staaten, wie beispielsweise die islamische Republik Iran. Nicht nur finanzielle Mittel oder weitere Waffen leisten hier einen erheblichen Beitrag. Vor allem ein Rückzugsraum, der der al-Qaida hier ermöglicht wird, ist zu nennen. Die mitwirkenden Staaten erhoffen sich davon einen gesteigerten Einfluss beziehungsweise mehr Durchsetzungsmöglichkeiten, in dem zu bedrohenden Land (Vgl. Prîmôr, 2003, 239).
Nur durch dieses fast internationale Netz, in dem bin Ladens Aktivisten darauf trainiert werden ihr Hemmnis zu töten völlig für die Terrororganisation abzulegen, gelang die Durchführung der Angriffe vom 11. September.
Mit der Zerstörung der Zwillingstürme, sowie des Pentagons, sah sich die Welt am 11. September 2001 plötzlich mit dem Bösen konfrontiert, denn nichts erzeugt in solchen Momenten mehr ein Gefühl der Angst als eine unbekannte Gefahr. (s. Anhang 1; 2; 9) Niemand dachte je daran, dass ein solcher Anschlag möglich wäre, dass das amerikanische Sicherheitsnetz solch große Lücken aufweisen würde. Kein Bürger der westlichen Welt, sah sein Leben in Amerika je bedroht. Niemand hielt es bis zum 11. September für möglich, dass Amerika, als die Supermacht schlechthin, einen solchen Angriff je zu verzeichnen hätte. (s. Anhang 2; 9)
Nach diesem Anschlag vom 11. September durch die Terrororganisation al-Qaida sitzt der Schock in Amerika tief. Erst jetzt wird der Bevölkerung das Ausmaß und die Bedrohung dieser Tat bewusst. Das Sicherheitsdenken des amerikanischen Landes, vor Anschlägen internationaler Terroristenorganisationen geschützt zu sein, wird nachhaltig erschüttert (Vgl. Nitsch, 2001, 5).
Bin Laden hat im amerikanischen System Lücken gefunden und damit eine Situation geschaffen, vor der sich jeder fürchtet, da die Gefahr überall zu lauern scheint. (s. Anhang 1; 2 ) Darauf war niemand gefasst. Daher hat Bin Laden mit diesem Anschlag vorerst sein Ziel erreicht: Die Denunziation der westlichen kulturellen Herrschaft.
Politisch motivierte Gewaltakte mit nuklearen Waffen, die neben einer Explosion eine
Verseuchung der Umgebung erzielen, sind bis auf einen Vorfall noch nicht vorgekommen, aber bin Ladens Möglichkeiten sind auch hier nicht zu unterschätzen. Dies lässt den Terrorismus, besonders für die USA, als „Schrecken der Moderne“ (Nitsch, 2001, 7) erscheinen. (s. Anhang 9; 11)
Die Anschläge der al-Qaida haben die USA, aber auch die gesamte westliche Welt getroffen. (s. Anhang 3; 9) Nicht nur dass sich die Bevölkerung mit den gefährlichsten Waffen der Welt bedroht sieht, die Folgen schließen auch schwere finanzwirtschaftliche Einbußen innerhalb der USA ein. Ferner verfügt der Irak über die zweitgrößte Erdölreserve der Welt. Traditionelle Industrieländer, wie die US-Wirtschaft stehen vor einer immer stärker anwachsenden Ölnachfrage. Nach Experten werden in zwei Jahrzehnten die heute bekannten Ölvorräte der gesamten Erdkugel nicht mehr ausreichen. Die Nachfrage nach dem schwarzen Rohstoff in Amerika ist schon längst unersättlich geworden . Daher ist nicht nur die westliche Welt auf einen Teil der Ölproduktion im Ausland angewiesen. Diese gewisse
Abhängigkeit von Erdölvorräten des Iraks stellt weiterhin eines der größten Zukunftsprobleme dar (Vgl. Prîmôr, 2003, 11).
Unter all diesen Gegebenheiten, war es für Amerika nach dem Ereignis vom 11. September wichtig, schnell über Maßnahmen zu entscheiden. Im Mittelpunkt stand „das Argument, dass dieser Anschlag nicht nur einen Angriff auf die USA [und der amerikanischen Werte] darstellt, sondern (...) die [der] gesamten zivilisierten Welt. (s. Anhang 1; 3; 9) Deren symbolische Verkörperung war das World Trade Center in New York.“ (Weiß, 2004, 90)
Da die terroristischen Anschläge in den USA als Bedrohung für den internationalen Frieden beziehungsweise die Sicherheit angesehen werden, griff man zunächst auf Notstandpläne zurück um weitere Anschläge zu verhindern und ein Chaos zu vermeiden. (s. Anhang 1; 2; 3)
In einem ersten Vorgehen sandte die USA Bodentruppen nach Afghanistan aus. Mit diesen forderte man die Taliban auf, Osama bin Laden auszuliefern und die Terrorlager zu schließen. (s. Anhang 3) Da den amerikanischen Forderungen nicht nachgegangen wurde, erfolgten am 7.Oktober 2001 die ersten legitimen militärischen Angriffe auf Afghanistan (Vgl. Weiß, 2004, 82).
Der amerikanische Präsident, George W. Bush, suchte des weiteren aus taktischen Gründen nach Verbündeten, um eine internationale Koalition gegen die islamistischen Terroristen aufbauen zu können. (s. Anhang 1; 4; 6; 9; 12) Durch ein breit angelegtes Konzept, mit denen sich viele Staaten identifizieren können, entsteht eine militärische Unterstützung, an der sich nicht nur 136 Staaten beteiligen, sondern auch internationale Institutionen wie G-8 (die sieben führenden Industrieländer, sowie Russland), EU (Europäische Union) oder OAS (Organisation amerikanischer Staaten). (Vgl. Weiß, 2004, 76 ff.). Auf diese Weise kann die USA Einreise- bzw. Ausreisebefugnisse strenger überwachen, Konten sperren, sowie Geldströme verfolgen, denn „Money is like oxygen to terrorists, and it must be choked-off.“ (Weiß, 2004, 80)
Um einen größeren Handlungsspielraum zu ermöglichen, richtet George W. Bush in einem nächsten Schritt seine Bush-Doktrin an Afghanistan und die islamistische Terrororganisation, sowie alle mitwirkenden Staaten. „Die als ´rogue states` oder ´states of concern` eingestuften Staaten, die sich um Massenvernichtungswaffen und entsprechende Transportsysteme [für die al-Qaida] bemühen, sind nun auch explizite Ziele im ´Krieg gegen den Terror`, [den Bush damit verkündet].“ (Weiß, 2004, 96; s. Anhang 12) Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen begrenzten Krieg, sondern die Niederwerfung des Feindes, die Bekämpfung der al-Qaida – solange bis der Gegner besiegt ist. (s. Anhang 3) Auf der Grundlage des Krieges gegen den Terror, worauf ich später ausführlicher eingehen möchte, sollen terroristische Ausbildungslager geschlossen, Pläne gestört und das feindliche
Regime daran gehindert werden, Massenvernichtungswaffen herzustellen beziehungsweise einzusetzen (Vgl. Weiß, 2004, 127; s. Anhang 3; 12). Staaten wie Nordkorea, Iran und vor allem Irak wurden des weiteren durch die Bush-Doktrin als mögliche Ziele von amerikanischen Militäroperationen miteinbezogen. (s. Anhang 1)
Denn laut Bush`s Worten kann nur so Sicherheit und Freiheit für die kommenden Generationen gewährleistet werden. (Anhang 1; 2; 3; 4; 12)
Der Anschlag des 11. September schockierte die ganze Welt. Bin Laden und seine Anhänger haben es geschafft, die USA, die bisher glaubte vor allen terroristischen Angriffen geschützt zu sein, erfolgreich anzugreifen. Durch terroristische Gewalt, hierbei durch die Zerstörung des World Trade Centers, sowie des Pentagons, konnte Angst und Bedrohung in Amerika und der ganzen Welt erzeugt werden. (s. Anhang 1; 2; 9)
Die USA hat sich jedoch durch eine Koalition und somit durch enge Kooperation mit vielen anderen Staaten, wie Georgien oder Jemen, gegen die Terrororganisation al-Qaida gestellt. Der bewaffnete Anschlag des 11. September 2001 legitimierte die USA dazu, auch auf militärischer Basis vorzugehen. Die Taliban sowie al-Qaida waren auf der Flucht. Die USA konnte damit nicht nur große Erfolge der Terrorismusbekämpfung verzeichnen, sondern erhielt internationales Ansehen. Durch ein gewaltiges und geheimes Ermittlungsnetzwerk wird es den Terroristen erschwert neue Schlupflöcher zu finden. (s. Anhang 9)
Trotz dieser Maßnahmen, sowie der späteren Entsendung einer Friedenstruppe nach Afghanistan, ist das Netzwerk der al-Qaida noch immer nicht zerschlagen. Aufgrund eines lockeren Netzwerkes und Aktivisten, die sich überall auf der Welt aufhalten, findet die al-Qaida immer noch Möglichkeiten sich neu zu strukturieren, Mitglieder auszubilden, Waffen zu beschaffen und damit terroristische Anschläge durchzuführen. (s. Anhang 11) Die Terrororganisation al - Qaida ist weiterhin aktiv; der Verbleib von Bin Laden ist bis dato unklar. (s. Anhang 9)
4.2 Die ideologischen Hintergründe
Menschen lassen sich oft von Ideen begeistern. Glauben sie die absolute Wahrheit zu besitzen, sind sie oft bereit, dafür zu kämpfen, zu töten oder sich selbst zu opfern. Daher spielt die Ideologie beim Terrorismus eine bedeutende Rolle, aus der die Handlungsmotivation sowie die Legitimation für die Anwendung von Gewalt erwachsen.
Die Beweggründe, warum Osama bin Laden die Terrororganisation al-Qaida gründete, hängt vermehrt mit dem Transfer von westlichen Werten in die islamische Welt zusammen, wodurch es zur Säkularisierung, also der Abschaffung der Religion beziehungsweise der Trennung von Kirche und Staat, kam. Ein gläubiger Muslim empfindet diesen Prozess jedoch als Angriff auf seine Identität (Vgl. Nitsch, 2001, 203). Für ihn wird sein ganzes Leben vom Islam bestimmt und durch den Glauben an die Religion kann jeder Lebensbereich abgedeckt und Erfüllung gefunden werden. Der Islam betont daher seinen weltweiten Anspruch auf die absolute Religion. (s. Anhang 7; 8;11) Staat und Religion gehören in der islamischen Welt untrennbar zusammen. Der Staat soll von einer höchsten Autorität in Glaubensfragen gelenkt werden, da es laut dem Islam für alle Fragen und Probleme eine Lösung gibt (Vgl. Nitsch, 2001, 126).
Nach 1945 übernahmen die USA und die UdSSR die Führungsrollen, wonach sich die Staaten des Nahen und des Mittleren Ostens ausrichteten. Jedoch blieb die USA nach dem Ende der Sowjetunion als einzige Großmacht bestehen (Vgl. Nitsch, 2001, 203).
Ihr weltpolitischer Status und ihr Engagement als einzig verbleibende Supermacht schürt die Aggression der islamischen Länder. Sie fühlen sich durch den Westen bevormundet und in ihren Augen beherrscht. Sie sehen ihre Gesetze als verletzt und sind unzufrieden mit dem starken westlichen Einfluss. (s. Anhang 5; 8)
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- Quote paper
- Doreen Flegel (Author), 2006, Der 11. September 2001 - Terrorismus als Provokation und Kommunikation der Macht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93031
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