Die Komödie „El sí de las niñas“, verfasst von Leandro Fernández de Moratín im Jahre 1801, wurde 1806 zum ersten Mal im Teatro de La Cruz in Madrid aufgeführt.
Das Stück besteht aus drei Akten und spielt in einem Gasthaus in Alcalá de Henares. Die Einteilung der Akte in Szenen resultiert aus den Auftritten und Abgängen der einzelnen Personen. Der erste Akt teilt sich in neun Szenen auf, der zweite in sechzehn und der dritte in zwölf.
Im Rahmen der vorliegenden Hausarbeit „El sí de las niñas“ soll eine Dramenanalyse erstellt werden, in der zunächst die Charaktere vorgestellt und ihre jeweilige Bedeutung für das Stück erläutert werden.
Des Weiteren soll das Werk Moratíns auf die Thematik des Stückes und schließlich auf die Normen und Werte der Dramentheorie Luzáns hin untersucht werden. Hierbei ist es besonders interessant zu sehen, in wie fern die Regeln der klassizistischen Dramentheorie von Moratín eingehalten werden und wie sich eventuelle Abweichungen von dieser auf das Stück auswirken.
Inhalt
1. Einleitung
2. Charaktere
2.1 Don Diego
2.2 Doña Francisca
2.3 Don Carlos
2.4 Doña Irene
3. Thematik des Stückes
3.1 Der Aspekt der Erziehung
3.2 Der Aspekt der Heirat
3.3 Der Aspekt der Liebe
4. Das Werk in Bezug auf die Normen und Werte der Dramentheorie von Luzán
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
1. EINLEITUNG
Die Komödie „El sí de las niñas“, verfasst von Leandro Fernández de Moratín im Jahre 1801, wurde 1806 zum ersten Mal im Teatro de La Cruz in Madrid aufgeführt.
Das Stück besteht aus drei Akten und spielt in einem Gasthaus in Alcalá de Henares. Die Einteilung der Akte in Szenen resultiert aus den Auftritten und Abgängen der einzelnen Personen. Der erste Akt teilt sich in neun Szenen auf, der zweite in sechzehn und der dritte in zwölf.
Im Rahmen der vorliegenden Hausarbeit „El sí de las niñas“ soll eine Dramenanalyse erstellt werden, in der zunächst die Charaktere vorgestellt und ihre jeweilige Bedeutung für das Stück erläutert werden.
Des Weiteren soll das Werk Moratíns auf die Thematik des Stückes und schließlich auf die Normen und Werte der Dramentheorie Luzáns hin untersucht werden. Hierbei ist es besonders interessant zu sehen, in wie fern die Regeln der klassizistischen Dramentheorie von Moratín eingehalten werden und wie sich eventuelle Abweichungen von dieser auf das Stück auswirken.
2. CHARAKTERE
In der Komödie kommt es zu Auftritten von sieben verschiedenen Figuren, die sich auf sozialer Ebene in zwei Gruppen aufteilen lassen. Auf der einen Seite stehen die zur Mittelklasse der Gesellschaft gehörenden Hauptcharaktere Don Diego, Doña Irene, Doña Francisca und Don Carlos, auf der anderen befinden sich ihre Bediensteten Simón, Rita und Calamocha. Die Hauptcharaktere wiederum teilen sich ebenfalls in zwei Gruppen auf. Don Diego führt als Onkel von Don Carlos zu diesem ein verwandtschaftliches Verhältnis, ebenso wie Doña Irene als Mutter zu Doña Francisca.
Im ersten Akt findet eine indirekte Charakterisierung der Personen statt, so dass die Zuschauer in das Stück eingeführt werden und die Thematik des Stückes verfolgen können. In einem Gespräch zwischen Don Diego und seinem Bediensteten Simón erhält der Zuschauer wichtige Informationen über die später auftretenden Personen Don Carlos und Doña Francisca, deren Verhältnis zueinander allerdings noch unklar ist, sowie über Doña Irene.
2.1 DON DIEGO
Don Diego ist 59 Jahre alt und wird von den anderen Charakteren als reich, beliebt und gebildet beschrieben[1]. Er ist eine geachtete und angesehene Person, die die Heirat mit der um viele Jahre jüngere Doña Francisca anstrebt. Gleich zu Beginn wird jedoch klar, dass Don Diego diese Heirat nur möchte, wenn er sich sicher ist, dass sie auch von seiner Auserwählten aus freiem Willen geschieht. Dies deutet darauf hin, dass er nicht nur Liebe sucht, sondern vor allem Ehrlichkeit und Treue.
No señor, vida nueva. Tendré quien me asista con amor y fidelidad, y viviremos como unos santos… Y deja que hablen y murmuren y…[2]
Er versucht beharrlich während des ganzen Stückes Doña Francisca dazu zu bewegen, ihren freien Willen zu dieser Heirat und ihre Liebe zu ihm zu bekunden. Getrieben durch den Wunsch nach Wahrheit erkennt er, dass diese Liebe aussichtslos ist und bezeugt durch den Verzicht auf die Heirat seinen uneingeschränkten Hang zur Ehrlichkeit.
Sein Verhältnis zu Doña Francisca kann zu keinem Zeitpunkt der Handlung als ein Liebesverhältnis gesehen werden, da die Liebe Don Diegos nicht erwidert wird. Vielmehr ist es ein väterliches Verhältnis, das schon allein aufgrund des großen Altersunterschiedes deutlich wird. Er bietet ihr zu jedem Zeitpunkt Schutz und Sicherheit, sogar nachdem er erfährt, dass Doña Francisca seinen Neffen liebt.
Don Diego steht für Großzügigkeit, Güte und Ehrlichkeit, aber auch für Geduld, die er vor allem im Umgang mit Doña Irene unter Beweis stellt.
2.2 DOÑA FRANCISCA
Doña Francisca ist die Tochter von Irene und soll Don Diego heiraten. Sie ist 16 Jahre alt und bei ihren Tanten im Kloster aufgewachsen. Zunächst wird sie als sehr zurückhaltend und anständig beschrieben. Im Kloster beschäftigte sie sich hauptsächlich mit lesen, nähen und sticken[3]. Sie ist bescheiden, naiv und unschuldig. Gegenüber ihrer Mutter verhält sie sich sehr loyal, respektvoll und aufrichtig. Sie widersetzt sich zunächst nicht dem Wunsch ihrer Mutter, Don Diego zu heiraten, sondern unterwirft sich, obwohl sie ihn nicht liebt.
Im Verlauf des Stückes lernt der Zuschauer jedoch auch eine andere Seite des hübschen Mädchens kennen. Doña Francisca liebt einen Mann, mit dem sie sich heimlich vor dem Kloster getroffen hat. Bedingt durch diese Liebe findet in ihr ein innerer Kampf statt. Auf der einen Seite steht ihre Mutter, der sie ihren Gehorsam und Respekt zeigen will und auf der anderen Seite Don Carlos, ihre große Liebe. Dieser Kampf wird dem Zuschauer durch die Wechselhaftigkeit ihrer Stimmung deutlich gemacht. Sie schwankt zwischen Momenten der Freude und Momenten der Trauer und Hoffnungslosigkeit. Sie lehnt sich jedoch in keinem Moment ernsthaft gegen die ungewollte und erzwungene Heirat auf. Dieses passive Verhalten wird vor allem in Situationen, in denen sie auf Don Diego trifft, deutlich. Sie sagt niemals direkt, dass sie ihn nicht heiraten will, sondern schweigt beharrlich und begegnet ihm mit Kälte und Zurückhaltung.
2.3 DON CARLOS
Don Carlos ist der Geliebte von Doña Francisca, allerdings ist dies nicht von Anfang an klar, da der Autor für diesen Charakter zunächst zwei Namen benutzt: Don Carlos und Don Félix. Während Don Carlos von dem Diener seines Onkels in der ersten Szene zunächst als gebildet, höflich und liebenswert beschrieben wird[4], stellt ihn Don Diego selbst als einen Menschen dar, der nur seine Liebeleien im Kopf hat und leicht für Frauen zu begeistern ist[5].
[...]
[1] Vgl. Fernández de Moratín, L.: El sí de las niñas, S.192, Rita, 8. Szene, 1.Akt.
[2] Zitat aus: Fernández de Moratín, L.: El sí de las niñas, S. 170, Don Diego, 1. Szene, 1. Akt.
[3] Vgl. Fernández de Moratín, L.: El sí de las niñas, S. 173, Don Diego, 1. Szene, 1. Akt.
[4] Vgl. Fernández de Moratín, L.: El sí de las niñas, S. 171, Simón, 1. Szene, 1. Akt.
[5] Vgl. Fernández de Moratín, L.: El sí de las niñas, S.175, Don Diego, 1. Szene, 1. Akt.
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