Diese Arbeit zeigt die spieltheoretische Lösung der vorgelagerten Stufe der Investitionswahl des bekannten mikroökonomischen Oligopol-Cournotspiels. Hierbei wird auf die Fälle simultaner, sequentieller und kooperativer Investitionswahl der Dyopolisten eingegangen. Es wird herausgearbeitet, ob es einen First-Mover-Advantage gibt und welche spieltheoretischen Instrumentarien und Gleichgewichtskonzepte zum Einsatz kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Grundmodell
- Einordnung und Charakterisierung des Modells
- Simultaner Fall
- Sequentieller Fall
- Vergleich und Diskussion der Ergebnisse
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert spieltheoretische Modelle zur Darstellung von Investitionsentscheidungen in einem dyopolistischen Wettbewerb. Basierend auf dem Werk von Nippel (1997), untersucht sie die Interdependenzen von Investitionsentscheidungen rational handelnder Marktteilnehmer und die strategische Nutzbarkeit der sogenannten Reaktionsverbundenheit. Die Arbeit betrachtet sowohl den simultanen als auch den sequentiellen Fall von Investitionsentscheidungen.
- Einführung und Charakterisierung eines spieltheoretischen Modells für Investitionsentscheidungen in einem dyopolistischen Markt
- Analyse des simultanen Falls von Investitionsentscheidungen und die Ermittlung des Nash-Gleichgewichts
- Untersuchung des sequentiellen Falls von Investitionsentscheidungen und die Identifizierung des teilspielperfekten Gleichgewichts
- Vergleich der Ergebnisse der simultanen und sequentiellen Fälle und die Herausarbeitung des First-Mover-Advantage
- Diskussion der Relevanz der Ergebnisse für reale Investitionsentscheidungen in einem dyopolistischen Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gegenstand der Arbeit vor, welcher die spieltheoretische Darstellung von Investitionsentscheidungen in einer dyopolistischen Konkurrenzsituation ist. Die Arbeit basiert auf den Ausführungen von Nippel (1997) und konzentriert sich auf die Interdependenzen von Investitionsentscheidungen, die sogenannte Reaktionsverbundenheit, und deren strategische Nutzbarkeit. Das Modell wird eingeordnet und charakterisiert, wobei die klassische Annahme des monopolistischen Zugangs zu Investitionsprojekten verworfen wird. Die nachgelagerte Spielstufe wird als bereits gelöst betrachtet, da die sonst notwendige retrograde Lösungsweise unnötig komplex werden würde.
Das Grundmodell wird im zweiten Kapitel vorgestellt. Der Aspekt der Abhängigkeit der Einzahlungsüberschüsse der eigenen Investition von der Investitionsentscheidung des Kontrahenten steht im Vordergrund. Die Reaktionsverbundenheit findet Berücksichtigung im Optimierungskalkül der Strategien der Spieler. Im simultanen Fall wählen die beiden Investoren ihre Investitionsvolumina simultan und irreversibel. Die individuell optimalen Investitionen ergeben sich aus der Bedingung erster Ordnung der Nettobarwertfunktion. Die Investoren sind gezwungen, das Investitionsvolumen des anderen zu antizipieren und diese Erwartung in die eigene Investitionswahl mit einzubeziehen. Die Lösung des daraus resultierenden Gleichungssystems führt zu einem Nash-Gleichgewicht, in dem kein Spieler einen Anreiz mehr hat, von seiner eigenen Strategie abzuweichen.
Im sequentiellen Fall wird die Handlungssequenz geändert. Der First-Mover (Stackelbergführer) legt sein Investitionsvolumen fest, ohne dies hinterher revidieren zu können. Der Investitionsfolger (Stackelbergfolger) wählt in Kenntnis der Entscheidung des First-Movers seinen eigenen Investitionsbetrag. Der First-Mover kann durch strategische Wahl des eigenen Investitionsbetrages die Wahl des Investitionsfolgers beeinflussen. Die Lösung des Optimierungsproblems führt zu einem teilspielperfekten Gleichgewicht, in dem kein Spieler einen Anreiz hat, von seiner Entscheidung abzuweichen. Der First-Mover hat einen strategischen Vorteil, da er ein höheres Investitionsvolumen wählt und somit seinen Gewinn auf Kosten des Investitionsfolgers steigert.
Das dritte Kapitel vergleicht die Ergebnisse der betrachteten Spielvarianten und stellt sie zusätzlich der kooperativen Lösung gegenüber. Es wird gezeigt, dass der höchste Gesamtgewinn im kooperativen Fall erzielt wird, da hier die negativen Effekte der Einzeilinvestitionen aufeinander im aggregierten Optimierungskalkül der Gesamtinvestition Berücksichtigung finden. Die Situation der Kartellbildung ist jedoch sehr instabil, da jeder Spieler einen Anreiz zum nachträglichen Abweichen von der Strategie hat.
Im simultanen Fall zeigt sich der Einfluss der Reaktionsverbundenheit der substitutionalen Investitionen. Der Gesamtgewinn sinkt bei steigenden Gesamtinvestitionsvolumen, da die Spieler den negativen Einfluss der eigenen Investitionsvolumina bezüglich der Nettobarwerte des Kontrahenten nicht in ihrem Optimierungskalkül berücksichtigen. Im sequentiellen Fall führt das strategische Verhalten des First-Movers zu einer Erosion des Gesamtgewinns, die für ihn selbst durch Umverteilung der Gewinne vom Stackelbergfolger überproportional ausgeglichen werden kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen spieltheoretische Modelle, Investitionsentscheidungen, dyopolistischer Wettbewerb, Reaktionsverbundenheit, simultane Entscheidungen, sequentielle Entscheidungen, Nash-Gleichgewicht, teilspielperfektes Gleichgewicht, First-Mover-Advantage, und strategisches Verhalten.
- Citation du texte
- Kai Nekat (Auteur), 2002, Strategische Investitionsplanung in Situationen mit Reaktionsverbundenheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9284
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