Gehen Sie regelmäßig zur Wahl? Oder haben auch Sie sich schon einmal gefragt, ob man nicht mit anderen Formen politischer Partizipation dem Klimawandel, der Umweltverschmutzung und sozialen Missständen wie der Ausbeutung von Arbeitskräften viel besser „den Kampf ansagen“ kann? Im Folgenden möchte ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten, dem es in jeder Hinsicht lohnt mehr als nur einen Gedanken zu widmen: den Lifestyle of Health and Sustainability, kurz: LOHAS.
Sie haben noch nie von diesem Trend gehört? Das ist kein Wunder! Nicht umsonst beschreibt Paul Ray, der „Entdecker“ dieser neuen Subkultur, die LOHAS folgendermaßen: „The Cultural Creatives are a coherent subculture – except for one thing: they are missing self-awareness as a whole people: […] they are like a nation that emerged overnight” . Und die amerikanische Autorin Patricia Aburdene stellt in ihrem Buch „Megatrends 2010“ die LOHAS-Ökonomie als “the biggest market you never heard of” vor. Wer also sind diese LOHAS?
Dies möchte ich Ihnen in dieser Arbeit vorstellen und weiter auf meine Forschungsfrage eingehen, die da lautet „Was kann der Lifestyle of Health and Sustainability in seiner Eigenschaft als politische Konsumform zur politischen Partizipation in Deutschland beitragen?“ Meine These dazu ist folgende: Ich gehe davon aus, dass der Lifestyle of Health and Sustainability in den nächsten Jahren als Trend und Subkultur immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Dies, so vermute ich weiter, wird die Wirtschaft nach und nach in ökologischer und sozialer Weise positiv verändern, so dass mit Blick auf die LOHAS von einer wirkungsvollen Weise politischer Partizipation gesprochen werden kann, die zu langfristigen wirtschaftlichen und politischen Veränderungen führen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. LOHAS: Lifestyle of Health and Sustainability
- 2.1 Definition und Werte der LOHAS
- 2.2 LOHAS-Märkte
- 2.3 Ausblick: Die Wirtschaft der Zukunft
- 3. Kritik
- 3.1 Selbst schuld!
- 3.2 Nachhaltigkeit aus Egoismus
- 3.3 Die Gefahr: Der Glaubwürdigkeitsverlust der Bio-Branche
- 4. Political Consumerism
- 4.1 Definition „Political Consumerism“
- 4.2 Analytische Kategorien
- 4.3 Instrumente des Political Consumerism
- 4.3.1 Kampagnen
- 4.3.2 Boykott und Buykott
- 5. Political Consumerism als effektive Form politischer Partizipation?
- 5.1 Definition „politische Partizipation“
- 5.2 Politisierung des Konsums
- 5.3 Die Verbraucheröffentlichkeit aus Sicht von Beetz
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Lifestyle of Health and Sustainability (LOHAS) als neue Form politischer Partizipation in Deutschland. Sie beleuchtet die Definition und Werte von LOHAS, analysiert die relevanten Märkte und kritische Perspektiven auf den Trend. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen LOHAS und Political Consumerism, um dessen Effektivität als Instrument politischer Partizipation zu bewerten.
- Definition und Charakteristika von LOHAS
- LOHAS-Märkte und deren wirtschaftliche Bedeutung
- Kritikpunkte an LOHAS und dessen möglicher Grenzen
- Der Zusammenhang zwischen LOHAS und Political Consumerism
- Bewertung des Potenzials von LOHAS als Instrument politischer Partizipation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Beitrag von LOHAS zur politischen Partizipation in Deutschland vor. Die Autorin formuliert die These, dass LOHAS in Zukunft an Bedeutung gewinnen und positive ökologische und soziale Veränderungen in der Wirtschaft bewirken wird. Die Arbeit stützt sich auf die Studie „Zielgruppe LOHAS - Wie der grüne Lifestyle die Märkte erobert“ des deutschen Zukunftsinstituts.
2. LOHAS: Lifestyle of Health and Sustainability: Dieses Kapitel definiert LOHAS als einen auf Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichteten Lebensstil. Es beschreibt die Werte der LOHAS-Anhänger und deren Auswirkung auf das Konsumverhalten als Mittel des politischen Drucks. Die Entstehung des Begriffs „Cultural Creatives“ wird beleuchtet, und die Schwierigkeiten, LOHAS soziodemografisch zu kategorisieren, werden herausgestellt. Die Studie des deutschen Zukunftsinstituts dient als Grundlage, die den Fokus auf den deutschen LOHAS-Markt legt. Die Bedeutung der LOHAS-Märkte für politische Handlungsräume wird angeschnitten.
3. Kritik: Kapitel 3 analysiert die Kritik an LOHAS. Es werden Argumente wie „Selbst schuld!“ (persönliche Verantwortung für Nachhaltigkeit) und die Gefahr des Glaubwürdigkeitsverlusts der Bio-Branche untersucht. Die These der "Nachhaltigkeit aus Egoismus" wird diskutiert, wobei die Motivationen und Implikationen des LOHAS-Konsums hinterfragt werden. Die kritischen Perspektiven liefern einen wichtigen Kontext für die weitere Analyse des Potenzials von LOHAS als Form der politischen Partizipation.
4. Political Consumerism: Dieses Kapitel definiert Political Consumerism und seine zentralen Instrumente. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Political Consumerism als politische Konsumform und dessen Beitrag zum Verständnis von LOHAS. Kampagnen und Boykotte/Buykotte werden als wichtige Instrumente des Political Consumerism erläutert und in Relation zu LOHAS gesetzt, um den Übergang zum nächsten Kapitel zu schaffen.
5. Political Consumerism als effektive Form politischer Partizipation?: Das Kapitel untersucht die Effektivität von Political Consumerism als Form der politischen Partizipation. Es beginnt mit einer Definition von "politischer Partizipation" und analysiert die Politisierung des Konsums im Kontext von LOHAS. Die Perspektive von Beetz auf die Verbraucheröffentlichkeit wird einbezogen, um die Wirksamkeit des LOHAS-Konsums als politisches Instrument zu beurteilen.
Schlüsselwörter
LOHAS, Lifestyle of Health and Sustainability, Political Consumerism, Nachhaltiger Konsum, Politische Partizipation, Konsumverhalten, Ökologische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit, Markt, Wirtschaft, Kritik, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: LOHAS und Political Consumerism als politische Partizipation
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Lifestyle of Health and Sustainability (LOHAS) als neue Form politischer Partizipation in Deutschland. Sie analysiert die Definition und Werte von LOHAS, die relevanten Märkte, kritische Perspektiven und den Zusammenhang zwischen LOHAS und Political Consumerism, um dessen Effektivität als Instrument politischer Partizipation zu bewerten.
Was ist LOHAS und welche Werte vertritt es?
LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) beschreibt einen Lebensstil, der auf Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Anhänger von LOHAS legen Wert auf ökologische und soziale Verantwortung und drücken dies durch ihr Konsumverhalten aus. Die Arbeit beleuchtet die Werte der LOHAS-Anhänger und deren Auswirkung auf den Konsum als Mittel des politischen Drucks.
Welche Märkte werden im Zusammenhang mit LOHAS betrachtet?
Die Arbeit analysiert die LOHAS-Märkte und deren wirtschaftliche Bedeutung. Dabei wird der Fokus auf den deutschen Markt gelegt, unter Bezugnahme auf die Studie „Zielgruppe LOHAS - Wie der grüne Lifestyle die Märkte erobert“ des deutschen Zukunftsinstituts. Die Bedeutung der LOHAS-Märkte für politische Handlungsräume wird ebenfalls erörtert.
Welche Kritikpunkte an LOHAS werden angesprochen?
Die Arbeit untersucht kritische Perspektiven auf LOHAS, darunter die Argumentation der persönlichen Verantwortung ("Selbst schuld!"), die Gefahr des Glaubwürdigkeitsverlusts der Bio-Branche und die These der "Nachhaltigkeit aus Egoismus". Diese Kritikpunkte liefern einen wichtigen Kontext für die Bewertung des Potenzials von LOHAS als Form politischer Partizipation.
Was ist Political Consumerism und wie wird er in der Arbeit behandelt?
Political Consumerism wird als politische Konsumform definiert, die als Instrument politischen Handelns dient. Die Arbeit erläutert die zentralen Instrumente des Political Consumerism (Kampagnen, Boykotte/Buykotte) und setzt diese in Relation zu LOHAS, um den Zusammenhang beider Konzepte zu verdeutlichen.
Wie effektiv ist Political Consumerism als Form politischer Partizipation?
Die Arbeit untersucht die Effektivität von Political Consumerism, insbesondere im Kontext von LOHAS, als Form der politischen Partizipation. Sie analysiert die Politisierung des Konsums und bezieht die Perspektive von Beetz auf die Verbraucheröffentlichkeit ein, um die Wirksamkeit des LOHAS-Konsums als politisches Instrument zu beurteilen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: LOHAS, Lifestyle of Health and Sustainability, Political Consumerism, Nachhaltiger Konsum, Politische Partizipation, Konsumverhalten, Ökologische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit, Markt, Wirtschaft, Kritik, Deutschland.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich insbesondere auf die Studie „Zielgruppe LOHAS - Wie der grüne Lifestyle die Märkte erobert“ des deutschen Zukunftsinstituts und die Perspektive von Beetz auf die Verbraucheröffentlichkeit.
Welche These vertritt die Autorin?
Die Autorin vertritt die These, dass LOHAS in Zukunft an Bedeutung gewinnen und positive ökologische und soziale Veränderungen in der Wirtschaft bewirken wird.
- Quote paper
- Stefanie Aue (Author), 2008, Lifestyle of Health and Sustainability (LOHAS). Eine neue Form politischer Partizipation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92714