Diese Einsendeaufgabe besteht aus drei Teilen. Die erste Aufgabe befasst sich mit Verfahren der Neuropsychologie. Im zweiten Teil wird der Begriff Entwicklung definiert. Zudem erläutert die Autorin, welchen Beitrag die einzelnen Grundlagenfächer der Psychologie insbesondere für die Diagnose von Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen liefern. In der dritten Aufgabe geht es um die Theorie des biopsychosozialen Modells.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichni
Abkürzungsverzeichn
1. Aufgabe C
1.1. Was ist Gegenstand der Neuropsychologie?
1.2. Die Magnetresonanztomographie (MRT)
1.3. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
1.4. Grenzen derbildgebenden Verfahren
2. Aufgabe C
2.1. WasbedeutetEntwicklung?
2.2. Der Beitrag der Grundlagenfächerzur Entwicklungspsychologie
3. Aufgabe
3.1. Das biopsychosoziale Modell
3.2. Fiktives Beispiel eines Patienten mit Depression
3.2.1. Anwendung des biopsychosozialen Modells bei Herrn Schneider
4. Quellenverzeichnis
4.1. Lehrbücher und Fachartikel
4.2. Internetguellen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Aufgabe C 1
1.1. Gegenstand der Neuropsychologie
Die neuropsychologische Forschung beschäftigt sich mit neuronalen Grundlagen des Verhaltens. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Fachgebiet. Einen maßgeblichen Teil an Wissen liefern die Kognitions- und Neurowissenschaft. Diese Disziplinen erforschen die kognitiven Fähigkeiten und Gehimprozesse beim Menschen.1 Patienten mit Schädigungen des Gehirns, wie z. B. Störungen des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit oder der Sprache2, stehen dabei im Mittelpunkt. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen kognitiven und emotionalen Störungen zu verstehen3, d. h. wie wirkt sich eine Himschädigung auf das Verhalten aus.4 Ein besonderes Augenmerk liegt mittlerweile auf den höheren Hirnfunktionen, wie der Sprache, dem Gedächtnis, der Orientierung, Musik und Kommunikation. Außer der Lokalisation von aktiven Himarealen gilt es herauszufinden, wie das menschliche Gehirn Dinge bzw. Reize wahrnimmt und verarbeitet, plant oder Gedanken produziert.
Der Wissenschaftsbereich der Neuropsychologie profitiert maßgeblich von bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT) oder der Positronen-Emissions-Therapie (PET). Sie ermöglichen es, am wachen Menschen neurale Prozesse nahezu nichtinvasiv zu erfassen.5
1.2. Die Magnetresonanztomographie (MRT)
Mit der Magnetresonanztomographie können Schichtbilder des Körpers, insbesondere von Weichteilen, Gehirn, Rückenmark, Knorpel und der weiblichen Brust dargestellt werden6. Bei der MRT werden die Dichte und die Relaxationszeiten erregter Wasserstoffatomkeme im Körper gemessen und genau lokalisiert.
Die normalerweise ungeordneten Protonen werden durch ein starkes magnetisches Feld in eine Richtung ausgerichtet, dieser Vorgang wird Präzession (Auslenkung) genannt. Daraufhin folgt eine Art „Störung“ durch ein weiteres magnetisches Feld mit dem gleichen Radiofrequenzpuls (Resonanzbildung). Hierdurch kommt es zu einer Bewegung der Protonen. Die Rückkehr der Wasserstoffteilchen in ihre Ausgangslage wird Relaxation genannt. Je nach Gewebeart werden schwache elektrische Ströme mit bestimmten Frequenzen abgegeben. Die MRT gewinnt ihre Daten infolge der Auslenkung und Relaxation von Protonen in starken Magnetfeldern.7
Ein großer Vorteil der MRT-Verfahren liegt in ihrer sehr guten Auflösung der Bilder. Gewebeeigenschaften und ihre Strukturen lassen sich detailliert abbilden.8 Außerdem kommen weder Strahlung wie bspw. Röntgenstrahlung bei der Computertomographie oder radioaktive Substanzen wie bei der Positronenemissionstomographie vor.
Hervorzuheben ist eine Weiterentwicklung der MRT: Die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT).
Die funktionelle Magnetresonanztomographie macht es möglich, nicht nur Strukturen abzubilden, sondern Patienten oder Probanden beim Arbeiten „zuzusehen“, d.h. welche Himregionen bspw. bei der Bearbeitung von Rechenaufgaben aktiv sind. Der Mechanismus dieser Methode besteht darin, Veränderungen des zerebralen Blutflusses durch die Veränderung des Sauerstoffverbrauchs in bestimmten Gehimarealen zu messen (BOLD-Effekt, d. h. blood oxygenation level dependent).9 Die Wissenschaft macht sich die magnetischen Eigenschaften von sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Blut zu Nutzen. Bei erhöhter Aktivität der Neuronen ist ein Anstieg des Sauerstoffs im Blut festzustellen. Sauerstoffreiches Blut hat eine langsamere Relaxationszeit als sauerstoffarmes Blut. Mit der Messung des sauerstoffreichen Blutes im Hirn können aktive Hirnregionen dargestellt werden.
1.3. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird bereits seit den 1980er Jahren eingesetzt (anders als die fMRT-Methode, die seit den 1990er Jahren Anwendung findet). Im Gegensatz zur strahlenarmen Magnetresonanztomographie wird dem Probanden bei der Protonenemissionstherapie ein radioaktives Mittel in die Blutbahn injiziert. Diese selektiven Marker werden auch als Radiotracer bezeichnet.10 Die Messung verschiedener Stoffwechselprodukte beruht auf dem raschen radioaktiven Zerfall von Positronen in Radioisotopen.11 Für die PET spricht, dass simultan Bereiche gezeigt werden können, in denen Stoffwechsel und biochemische Prozesse ablaufen.12 Diese metabolisch aktiven Zellen verbrauchen verstärkt die radioaktive Substanz. Dies geschieht mit einem um den Kopf kreisenden Detektor, der freiwerdende Photonen zählt, sodass Orte stärkster und schwächster Strahlung bestimmt werden können.13 Es handelt sich um ein äußerst sensibles, nuklearmedizinisches Diagnostikverfahren, das eine erhöhte Ortsauflösung bietet und den regionalen Blutfluss misst. Die Stoffwechselvorgänge können früher und genauer im Körper sichtbar gemacht werden als mitjedem anderen Verfahren. Folglich ist die PET besonders bei der Früherkennung der Diagnostik, wie bspw. von Krebserkrankungen, hilfreich.14 Sie findet vorrangig in der Onkologie, der Kardiologie und der Neurologie Anwendung. Letztere beschäftigt sich im Zusammenhang mit PET vor allem mit degenerativen Erkrankungen. Wird die Positronen-Emissions-Tomographie mit anderen Verfahren wie CT oder MRT kombiniert, spricht man von Hybridverfahren.
1.4. Grenzen der bildgebenden Verfahren
Beide Verfahren - sowohl die MRT als auch die PET - stellen dar, wo Vorgänge stattfinden, also wo im Gehirn neuronale Netzwerke aktiv sind. Wie diesejedoch genau untereinander kommunizieren und wie diese biochemisch funktionieren, lässt sich mit diesen Methoden nicht erklären.
Trotz all dieser Erkenntnisse und beeindruckenden Einblicke in das Gehirn lässt sich das Bewusstsein eines Menschen, wie wir denken und fühlen, nicht entschlüsseln.15 Die subjektive Wahrnehmung eines Individuums kann mit den bildgebenden Verfahren nicht erklärt werden. Ebenso kann die neuropsychologische Forschung nicht vorhersagen, wie sich jemand entscheiden wird oder sogar darlegen, wie ein Entscheidungsprozess von statten geht.
[...]
1 https://www.cbs.mpg.de/1345791/mpi-cbs-institutsflyer-2019-2.pdf; abgerufen am 05.06.2020
2 https://www.ratgeber-neuropsychologie.de/neuropsychologie/Neuropsychologie1.pdf; abgerufen am 04.06.2020
3 https://www.ruhr-uni-bochum.de/neuropsy/uebersicht.html; abgerufen am 03.06.2020
4 https://www.ratgeber-neuropsychologie.de/neuropsychologie/Neuropsychologie1.pdf; abgerufen am 04.06.2020
5 Vgl. Müsseler, J., Rieger, M. (2017), S. 19
6 https://www.radiologie.de/untersuchungsmethoden-im-ueberblick/kernspintomographie- mrt/anwendbarkeit und-grenzen-des-verfahrens/; abgerufen am 04.06.2020
7 Vgl. Birbaumer, N., Schmidt, Robert F. (2010), S. 488
8 https://m.portal.hogrefe.com/dorsch/magnetresonanztomografie-mrt/; abgerufen am 04.06.2020
9 Vgl. Birbaumer, N., Schmidt, Robert F. (2010), S. 489-490
10 Vgl. Cossmann, P., F. Schoenahl, F., (2015) S. 1
11 Vgl. Birbaumer, N. Schmidt, Robert F. (2010); S. 485-486
12 Vgl. Cossmann, P., Schoenahl, F. (2015), S. 6
13 Vgl. Müsseler, J., Rieger, M., (2017), S. 19-20.
14 Vgl. https://www.radiologie.de/untersuchungsmethoden-im-überblick/pet-und-pet-ct/; abgerufen am 04.06.2020
15 Vgl. https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/himforschung/index.html; abgerufen am 05.06.2020
- Citation du texte
- Katharina Gross (Auteur), 2020, Einführung in die Psychologie. Verfahren der Neuropsychologie, Diagnose von Entwicklungsstörungen und Theorie des biopsychosozialen Modells, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/926044
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