Die beiden Aspekte, „soziale Herkunft“ und „Studienalltag“ werden in Beziehung zueinander gesetzt und mit Hilfe qualitativer Methoden in dieser Arbeit erforscht. Zuerst wird auf die Kapitaltheorie Pierre Bourdieus eingegangen und eine Forschungsfrage daraus abgeleitet. Bourdieu bildet den Theorierahmen zu dem vorliegenden Forschungsbericht. Das problemzentrierte Interview nach Witzel als Erhebungsmethode, der Feldzugang sowie die Grounded Theorie von Strauss und Corbin als Auswertungsmethode werden im dritten Kapitel theoretisch unter Einbettung von Beispielen erläutert.
Die Bildungsexpansion und der wirtschaftliche Aufschwung in den 60er Jahren hat zu einer Anhebung des Bildungsniveaus geführt. Die nachfolgenden Generationen streben einen höheren Bildungsabschluss an, als die vorherige Generation. Aufstieg soll durch Bildung erfolgen. Bildungstitel haben einen bestimmten Marktwert, dieser verspricht einen sozialen Aufstieg. Beck bezeichnet dies als „Fahrstuhl-Effekt“. Bildlich gesprochen fahren Akteure eine Etage in der sozialen Hierarchie hoch. Dies führt nicht zu einer Verringerung der sozialen Ungleichheiten, diese bleiben bestehen.
Die Zahl der Abiturienten und somit auch der Anteil der Studierenden, die aus nicht akademischen Familien stammen, haben zwar zugenommen, dennoch ist der prozentuale Anteil der Studenten aus „Arbeiterfamilien“ im Verhältnis zu Studenten aus „Akademiker-Familien“ gering. Dahrendorf hat sich schon 1965 mit der Thematik der Arbeiterkinder an deutschen Universitäten beschäftigt. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Anteil der Studenten aus bildungsfernen Familien fünf Prozent. Die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks hat ermittelt, dass lediglich 23% der Hochschulzugangsberechtigten aus nicht akademischen Familien das Studium aufnehmen, aber 77% der aus Akademiker-Familien. Die Studenten aus bildungsfernen Familien sind nach wie vor in der Minderheit an den Hochschulen. Zum Alltag im Studium gehören nicht nur Besuche von Lehrveranstaltungen, Lernen, Schreiben von Hausarbeiten, Projektarbeit oder Recherche in der Bibliothek, sondern auch die Sicherstellung der Finanzierung des Studiums. Gerade die Finanzierung ist ein wichtiger Aspekt bei der Aufnahme des Studiums. Die Organisation des Alltags ist ein wichtiger Bestandteil, um das Studium zu absolvieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung:
- 2. Theoretischer Teil..
- 2.1 Kapitaltheorie nach Bourdieu und Herleiten der Forschungsfrage ..........\n
- 2.2 Stand der Forschung und Herleiten der Hypothesen
- 3. Empirischer Teil......
- 3.1 Methoden............
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Modifizierung der Hypothesen
- 4.2 Beantwortung der Forschungsfrage
- 5. Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der sozialen Herkunft auf den Studienalltag eines Bildungsaufsteigers. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu die Lebensumstände und Herausforderungen von „First Generation Students“ im Studium erklärt.
- Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu als theoretischer Rahmen
- Soziale Ungleichheiten und Bildungschancen
- Herausforderungen und Erfahrungen von Bildungsaufsteigern im Studium
- Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Studienalltag
- Eignung qualitativer Methoden zur Untersuchung dieser Fragestellung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Ungleichheiten im Bildungssystem ein und erläutert den Zusammenhang zwischen Bildungsexpansion und sozialem Aufstieg. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Studenten aus bildungsfernen Familien und präsentiert die Relevanz der Forschungsfrage: Welche Auswirkungen hat die soziale Herkunft auf den Studienalltag eines Bildungsaufsteigers?
- Kapitel 2: Der theoretische Teil beschäftigt sich mit Bourdieus Kapitaltheorie und ihrer Relevanz für die Untersuchung der sozialen Herkunft im Bildungskontext. Er stellt die verschiedenen Kapitalformen und ihre Bedeutung für die Bildungslaufbahn dar. Der Stand der Forschung wird beleuchtet und daraus Hypothesen abgeleitet, die im weiteren Verlauf der Arbeit empirisch untersucht werden.
- Kapitel 3: In diesem Kapitel werden die Methoden der qualitativen Forschung erläutert, die in dieser Arbeit angewendet werden. Die problemzentrierte Interviewmethode nach Witzel wird beschrieben und der Feldzugang sowie die Grounded Theorie von Strauss und Corbin als Auswertungsmethode vorgestellt.
Schlüsselwörter
Soziale Herkunft, Bildungsaufsteiger, First Generation Students, Kapitaltheorie, Pierre Bourdieu, Studienalltag, qualitative Methoden, problemzentriertes Interview, Grounded Theory.
- Citation du texte
- Petra Drewitz (Auteur), 2015, Auswirkung der sozialen Herkunft auf den Studienalltag eines Bildungsaufsteigers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925970