Die vorliegende Masterarbeit thematisiert die interkulturelle Kommunikation in internationalen Jugendbegegnungsmaßnahmen. Hierfür wurde exemplarisch das Eurocamp 2017 in Formigine, initiiert durch den Städteverbund Verden (Aller) und Havelberg (Deutschland), Warwick (England), Saumur (Frankreich) und Formigine (Italien), untersucht. Grundlage der Analyse ist eine Diskursanalyse des vor Ort aufgenommen Datenmaterials in Zusammenhang mit weiterführenden empirischen Methodiken. Ziel der Arbeit war es, eine Evaluation über Potenziale und Grenzen des Eurocamps vorzunehmen und gleichzeitig geeignete Vorschläge zur Verbesserung zu unterbreiten.
Die theoretische Aufarbeitung des Themas beschäftigt sich mit der Beschreibung von Institutionen und ihrer (interkulturellen) Kommunikation, sowie die Einordnung des Eurocamps als institutionelles Handlungsfeld. Weiterhin werden die Arbeitsweise und das Setting der Feldforschung beschrieben. Als linguistische Theorie zur Diskursanalyse wird die funktionale Pragmatik nach Ehlich und Rehbein herangezogen und in ihren Grundzügen beschrieben. Die kommunikativen Phänomene werden anhand von Transkripten anschaulich besprochen.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört die Tatsache, dass die Jugendlichen besondere Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Englisch als Lingua Franca aufweisen. Code-Switching, mangelnde Gesprächspartizipation sowie Konfliktvermeidung sind dabei die größten Schwachstellen. Es zeigt sich jedoch auch, dass die Jugendlichen eigene Lösungsstrategien entwickelt haben, um diesen sprachlichen Problemen entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand zur interkulturellen Jugendbegegnung
- Aktualität und Relevanz des Themas
- Internationale Jugendbegegnung als institutionelles Handlungsfeld
- Definition einer funktional-pragmatischen Institution
- Kommunikation in Institutionen
- Einordnung des Eurocamps als Institution
- Interkulturelle Kommunikation in Institutionen
- Methodische Verfahrensweisen
- Funktional-pragmatische Diskursanalyse als Methodik
- Arbeitsablauf der Diskursanalyse
- Empirische Datenerhebung
- Zugang zum Feld
- Beschreibung des Feldes
- Beschreibung der Teilnehmergruppe
- Diskursaufzeichnungen zur Datenerhebung
- Beobachtungen, Tagebücher und informelle Gespräche
- Korpusanalyse
- Sprachwechsel und Sprachmischungen
- Gesprächspartizipation
- Konfliktvermeidung
- Kommunikationserfolge
- Erkenntnisse aus Beobachtungen und Tagebüchern
- Zusammenfassung der Korpusanalyse
- Evaluation des Eurocamps
- Motivationsschreiben als Teil des Bewerbungsprozesses
- Interkulturelle Training, Simulationen und Aktivitäten
- Simulationsspiel Bafa Bafa
- Aktivitäten zum Kennenlernen und zur Kommunikationsförderung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die interkulturelle Kommunikation in internationalen Jugendbegegnungsmaßnahmen am Beispiel des Eurocamps 2017 in Formigine, Italien. Ziel ist eine Evaluation der Potenziale und Grenzen des Eurocamps, um Verbesserungsvorschläge für zukünftige Veranstaltungen zu entwickeln.
- Interkulturelle Kommunikation in Jugendbegegnungsmaßnahmen
- Analyse von Sprachbarrieren und Konfliktpotentialen
- Evaluation des Eurocamps hinsichtlich seiner Wirksamkeit und Verbesserungspotenziale
- Die Rolle der englischen Sprache als Lingua Franca in internationalen Kontexten
- Kommunikationsstrategien und -erfolge in interkulturellen Begegnungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema und die Relevanz des Eurocamps 2017 beleuchtet. Anschließend werden die Forschungsliteratur zur interkulturellen Jugendbegegnung sowie die Aktualität und Relevanz des Themas dargestellt.
Kapitel 4 fokussiert auf die Einordnung des Eurocamps als institutionelles Handlungsfeld, wobei insbesondere die interkulturelle Kommunikation in Institutionen im Fokus steht. Die methodischen Verfahrensweisen der Arbeit werden in Kapitel 5 erläutert, wobei die funktional-pragmatische Diskursanalyse als Methodik im Vordergrund steht.
Die Kapitel 6 und 7 befassen sich mit der empirischen Datenerhebung und Korpusanalyse. Hierbei werden die Sprachwechsel und Sprachmischungen, die Gesprächspartizipation, die Konfliktvermeidung, die Kommunikationserfolge und die Erkenntnisse aus Beobachtungen und Tagebüchern analysiert.
Kapitel 8 widmet sich der Evaluation des Eurocamps. Es werden die Motivationsschreiben, die interkulturellen Trainings und Aktivitäten sowie das Simulationsspiel Bafa Bafa beleuchtet.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kommunikation, Jugendbegegnung, Eurocamp, Diskursanalyse, Sprachbarrieren, Konfliktpotenzial, Lingua Franca, Kommunikationsstrategien, Evaluation, Potenziale, Grenzen.
- Quote paper
- Ivonne Wolfgramm (Author), 2018, "Wenn aus Fremden Freunde werden". Kommunikationsanalytische Potenziale und Grenzen des Eurocamps 2017 in Formigine, Italien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/924619