Durch die immer weiter fortschreitende Verbreitung des Internets hat der Computer in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung als Kommunikationsmedium gewonnen. Neben den bereits etablierten Kommunikationsformen, die den meisten Internetbenutzern bekannt sind (Chat, E-Mail etc.) erfahren nun auch die Weblogs eine immer größere Verbreitung. Seit ihrer ‚Geburt’ Anfang der 1990er-Jahre hat sich ihre Anzahl exponentiell vervielfacht – derzeit wird von weltweit mehr als 70 Millionen Weblogs ausgegangen (Bähr 2006). Und auch die Zahl derjenigen, die selbst kein Weblog schreiben sondern ‚nur’ rezipieren, ist gewachsen – so etwa hat das deutsche Bildblog.de knapp 40.000 Besucher am Tag. In Anbetracht des Ausmaßes und der Beliebtheit dieser noch relativ neuen Kommunikationsform fand bisher in wissenschaftlicher Literatur nur wenig oder gar keine Beschäftigung mit ihr statt. So standen bisher eher Chat und E-Mail im Mittelpunkt (Vgl. Kapitel 1.2), obwohl auch die Weblogs zur Genüge Ansatzpunkte zu umfassender wissenschaftlicher Beschäftigung liefern.
Klatsch dagegen, eine gern ausgeübte Beschäftigung vieler Menschen, war bereits zahllose Male Untersuchungsgegenstand – worüber klatschen die Menschen, warum klatschen sie und mit wem? Welche Vorsichtsmaßnahmen treffen sie, um nicht ‚ertappt’ zu werden? Welche Muster verbergen sich im Ablauf des Klatsches, welche ‚Regeln’ befolgen die Beteiligten? Klatsch ist ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen Kommunikation. Mit der ständig wachsenden Verbreitung des Internets treten auch neue Formen der Kommunikation auf, wie eben die zuvor genannten Weblogs. Es ist zu vermuten, dass sich auch der Klatsch seinen Platz im weltweiten Netz gesucht hat – wahrscheinlich sogar in den Weblogs.
Die vorliegende Arbeit soll sich nun näher mit eben diesen beschäftigen und eine Beschreibung des dort auftretenden Klatsches geben. Basis hierfür bildet das Konzept der kommunikativen Gattungen nach Luckmann, nach dem sich einzelne Gattungen durch ihre Eigenschaften definieren und von anderen abgrenzen. Dieses Konzept soll, ohne eine sture Abarbeitung der einzelnen Eigenschaften zu vollziehen, als Grundlage der angestrebten Beschreibung dienen, wobei auch die Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation berücksichtigt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Theoretische Grundlagen
1.1 Das Konzept der kommunikativen Gattungen
1.2 Weblogs
1.3 Weblogs und Klatsch?
2. Methodische Vorbemerkungen
2.1 Vorgehen
2.2 Kriterien für die Auswahl der Weblog-Einträge
3. Klatsch in Weblogs
3.1 Die Teilnehmer
3.2 Die Themen
3.3 Der strukturelle Aufbau
3.3.1 Header
3.3.2 Einführung
3.3.3 Die Wiedergabe des Klatschgeschehens
3.3.4 Abschluss
3.3.4.1 Bewertung des Klatschgeschehens
3.3.4.2 Absicherung der Bewertungen
3.3.4.3 Das Fazit
3.3.5 Nachträge
3.3.6 Kommentare
3.3.7 Die graphische Umsetzung des strukturellen Aufbaus
3.4 Die Substitution para- und nonverbaler Elemente
3.5 Die Häufigkeit von Klatsch in Weblogs
4. Klatsch in Weblogs vs. Klatsch in face-to-face-Kommunikation
Schluss
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
Durch die immer weiter fortschreitende Verbreitung des Internets hat der Computer in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung als Kommunikationsmedium gewonnen. Neben den bereits etablierten Kommunikationsformen, die den meisten Internetbenutzern bekannt sind (Chat, E-Mail etc.) erfahren nun auch die Weblogs eine immer größere Verbreitung. Seit ihrer ‚Geburt’ Anfang der 1990er-Jahre hat sich ihre Anzahl exponentiell vervielfacht – derzeit wird von weltweit mehr als 70 Millionen Weblogs ausgegangen (Bähr 2006). Und auch die Zahl derjenigen, die selbst kein Weblog schreiben sondern ‚nur’ rezipieren, ist gewachsen – so etwa hat das deutsche Bildblog.de knapp 40.000 Besucher am Tag. In Anbetracht des Ausmaßes und der Beliebtheit dieser noch relativ neuen Kommunikationsform fand bisher in wissenschaftlicher Literatur nur wenig oder gar keine Beschäftigung mit ihr statt. So standen bisher eher Chat und E-Mail im Mittelpunkt (Vgl. Kapitel 1.2), obwohl auch die Weblogs zur Genüge Ansatzpunkte zu umfassender wissenschaftlicher Beschäftigung liefern.
Klatsch dagegen, eine gern ausgeübte Beschäftigung vieler Menschen, war bereits zahllose Male Untersuchungs-Gegenstand – worüber klatschen die Menschen, warum klatschen sie und mit wem? Welche Vorsichtsmaßnahmen treffen sie, um nicht ‚ertappt’ zu werden? Welche Muster verbergen sich im Ablauf des Klatsches, welche ‚Regeln’ befolgen die Beteiligten? Klatsch ist ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen Kommunikation. Mit der ständig wachsenden Verbreitung des Internets treten auch neue Formen der Kommunikation auf, wie eben die zuvor genannten Weblogs. Es ist zu vermuten, dass sich auch der Klatsch seinen Platz im weltweiten Netz gesucht hat – wahrscheinlich sogar in den Weblogs.
Die vorliegende Arbeit soll sich nun näher mit eben diesen beschäftigen und eine Beschreibung des dort auftretenden Klatsches geben. Basis hierfür bildet das Konzept der kommunikativen Gattungen nach Luckmann, nach dem sich einzelne Gattungen durch ihre Eigenschaften definieren und von anderen abgrenzen. Dieses Konzept soll, ohne eine sture Abarbeitung der einzelnen Eigenschaften zu vollziehen, als Grundlage der angestrebten Beschreibung dienen, wobei auch die Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation berücksichtigt werden müssen.
Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen wie die kommunikativen Gattungen und die Eigenschaften von Weblogs, wird dazu zunächst einmal die Verbindung zwischen Klatsch und Weblogs konkretisiert, bevor – nach einigen methodischen Vorbemerkungen – die Beschreibung des Klatsches erfolgt. Hierbei wird sowohl auf übergreifende Aspekte wie Teilnehmer und Themen eingegangen als auch auf den strukturellen Aufbau des Klatsches. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den erfolgenden Bewertungen und den dort eingesetzten sprachlichen Mitteln. Den Abschluss bilden Beobachtungen zur Substitution para- und nonverbaler Elemente und Überlegungen zur Häufigkeit des Klatsches in Weblogs, ehe eine kurze Gegenüberstellung der erfolgten Beschreibung mit der des face-to-face-Klatsches, wie sie in der vorliegenden Literatur stattfindet, die Arbeit vervollständigt.
1. Theoretische Grundlagen
Das folgende Kapitel setzt sich mit dem Konzept der kommunikativen Gattungen nach Luckmann auseinander und legt dar, wie sie als Grundlage der Beschreibung von Klatsch in Weblogs dienen können. Ergänzend erfolgt eine kurze Einführung in den Untersuchungsgegenstand Weblog.
1.1 Das Konzept der kommunikativen Gattungen
Im kommunikativen Alltag tauchen immer wieder Situationen auf, die in ihrem Ablauf und ihrer Ausprägung stark verfestigt sind. So sind zum Beispiel bei einem Verkaufsgespräch die Rollen klar verteilt – eine Kundin würde niemals versuchen, einer Verkäuferin etwas zu verkaufen - und bei der Konsultation eines Arztes ist es immer der Arzt, der sich nach dem Wohlbefinden des Patienten erkundigt und nicht umgekehrt. Solche verfestigten kommunikativen Vorgänge werden von Thomas Luckmann (Luckmann 1986) als „Kommunikative Gattungen“ bezeichnet, die, so Susanne Günthner und Hubert Knoblauch in ihrer Zusammenfassung des Konzepts, „zur Entlastung von Routineproblemen kommunikativen Handelns“ (Günthner & Knoblauch 1994: 693) dienen. An ihnen können sich die Handelnden orientieren und müssen nicht jede zum wiederholten Male auftretende Kommunikationssituation erneut aushandeln. Neben verbalen und nonverbalen Elementen sind auch „situative, funktionale und sozialstrukturelle Faktoren“ (Günthner & Knoblauch 1994: 696) Teil der konkreten Ausprägung der kommunikativen Gattungen. Die Gesamtheit der Eigenschaften einer Gattung wird in drei Ebenen eingeteilt: Die Binnenstruktur und die Außenstruktur nach Luckmann (Luckmann 1986) sowie eine als situative Realisierungsebene von Günthner und Knoblauch eingeführte Zwischenebene (Günthner & Knoblauch 1994: 704ff). Auch wenn für weite Bereiche die Zuordnung der möglichen Elemente zu den einzelnen Ebenen unstrittig ist, so herrscht doch in der Literatur für einige ‚Randbereiche’ nicht immer Einigkeit. Dies ist jedoch für den Zweck dieser Arbeit nicht von Bedeutung und kann vernachlässigt werden.
Der Grundgedanke, die kommunikativen Gattungen als Basis für die Beschreibung des Klatsches auszuwählen ist weniger die Idee, diese starr abzuarbeiten und für jede Ebene und jedes Element eine Entsprechung zu finden. Bei solch einem Vorgehen würde am Ende womöglich eine ungeordnete Aufzählung von Eigenschaften stehen, die vollkommen an der wirklichen Ausprägung des Klatsches in Weblogs vorbeigeht. Vielmehr dient das Konzept der kommunikativen Gattungen als ein Leitfaden für die Beschäftigung mit den Weblog-Einträgen, in der Art, dass diese, um gemeinsam zur kommunikativen Gattung des Klatsches zu gehören, gemeinsame Eigenschaften aufweisen müssen, welche von dieser Arbeit herausgestellt werden müssen. Hierbei wird der Schwerpunkt deutlich im Bereich der Struktur und der sprachlichen Auffälligkeiten liegen, da diese unter der bestehenden linguistischen Fragestellung die interessantesten und relevantesten Bereiche darstellen. Die dabei zu Tage tretenden Ergebnisse dürften am ehesten in den Bereich der Binnenstruktur fallen, welche lexikalische, syntaktische und rhetorische Figuren, Phrasen, Worte, Formeln und ähnliches umfasst (Vgl. Günthner & Knoblauch 1994: 706ff). Die Außenstruktur dagegen – mit den sozialen Millieus, den Beziehungen zwischen den Kommunizierenden und den sozialen Kategorien der Akteure (Vgl. Günthner & Knoblauch 1994: 704ff) - ist zum einen aus der linguistischen Perspektive dieser Arbeit von untergeordnetem Interesse und zum anderen durch die Eigenschaften des Internets als Kommunikationsmedium nicht oder nur unzureichend zu erfassen. Die situative Realisierungsebene, die Paarsequenzen, Redezugabfolge oder auch die Rollen der Kommunizierenden beinhaltet, tritt zu einem Teil in Erscheinung, auch wenn in der endgültigen Beschreibung keine Differenzierung in die verschiedenen Ebenen erfolgen wird, da dies für das Ergebnis nicht von Interesse ist. Für einen umfassenden Überblick über die einzelnen Ebenen und die in ihnen befindlichen Elemente bietet sich der bereits zitierte Aufsatz „Forms are the food of faith“ von Susanne Günthner und Hubert Knoblauch (Günthner & Knoblauch 1994) an.
1.2 Weblogs
Im Gegensatz zu den meisten der zahlreichen Möglichkeiten, über das Internet zu kommunizieren – wie E-Mail, Chat, Foren & Co. – sind Weblogs den meisten Nutzern noch relativ unbekannt. Und auch in der einschlägigen Literatur sieht dies nicht anders aus. So beschäftigen sich zum Beispiel Martin Haase et al. (Haase et. Al 1997), Johannes Bittner (Bittner 2003) und auch Nicola Döhring (Döhring 1999) zwar mit den verschiedensten Kommunikationsformen des Internets, lassen jedoch Weblogs vollkommen außer Acht. Bei älteren Veröffentlichungen kann dies noch auf die mangelnde Verbreitung von Weblogs zurückzuführen sein, doch dass diese Lücken auch in neueren Werken auftreten zeigt, wie wenig Weblogs bisher im Bewusstsein vertreten sind. Aus diesem Grund existiert auch noch keine vollkommen zufriedenstellende wissenschaftliche Definition dieser Kommunikationsform.
Allgemein werden Weblogs gerne als Tagebücher im Internet bezeichnet (Vgl. Bähr 2006), doch diese Definition ist nur eingeschränkt richtig. Neben der Öffentlichkeit des Internets und damit auch des Weblogs (im Gegensatz zum privaten Tagebuch), unterscheiden sich diese schon thematisch deutlich von dem, was dem Tagebuch im Geheimen anvertraut wird: So finden sich hier unter anderem Berichte über persönliche Befindlichkeiten, aber auch die Beschäftigung mit „politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Aspekten des Zeitgeschehens [...] [oder] Details aus dem Leben diverser Haustiere“ (Bähr 2006: 1), es gibt „photo weblogs, food weblogs, [...] subject specific weblogs“ (Blood 2002: xi) – die Themenvielfalt ist unüberschaubar groß. Dazu kommt, dass der Vergleich mit einem Tagebuch, der eine bestimmte Form impliziert, der Gesamtheit der Weblogs nicht gerecht wird. Zwar erfasst er denjenigen Teil, der die zur Zeit wohl geläufigste Art darstellt - Berichte zu einem oder mehreren Themen -, doch neben diesen gibt es noch weitere Ausprägungen. So zum Beispiel existieren Weblogs, deren Einträge ‚nur’ aus der Auflistung einiger Links mit kurzen Kommentaren der Betreiber bestehen und somit von dieser Definition nicht erfasst werden. Doch gerade diese „links with commentary“ (Blood 2002: xi) stellen die Ur-Form der Weblogs dar (Vgl. Blood 2002: ix), aus denen sich sämtliche heutige Variationen entwickelt haben. Als im englischsprachigen Raum die ersten Weblogs auftraten[1], war dies das gängige Format – Weblogs dienten als „filters of a Web that could no longer be completely catalogued“ (Blood 2002: ix). Zuerst noch ohne einen Namen – wenn auch von manchen als ‚news sites’ oder ‚filter’ bezeichnet (Vgl. Blood 2002a: 3) -, tauchte irgendwann die Bezeichnung Weblog[2] auf - zusammengesetzt, so Jana Tietze, „aus den Wörtern Web und Log [...], wobei Log sich auf die Logbücher der Seefahrt bezieht und die Journal-Funktion eines Blogs unterstreicht“ (Tietze 2007: 2) - also sozusagen ein Logbuch des Geschehens im Internet. Im Laufe der Zeit verkürzte sich diese Bezeichnung zu Blog, wobei heute beide Begriffe gleichermaßen verwendet werden. Die ursprüngliche Form der Weblogs ist inzwischen eher unter dem bereits zuvor eingeführten Begriff des Filters bekannt, während Weblog bzw. Blog eher für die Tagebuch-ähnliche Ausprägung der Kommunikationsform genutzt wird, wie auch Rebecca Blood festhält: „The influx of blogs has changed the definition of a Weblog from ‚a list of links with commentary and personal asides’ to ‚a website that is updated frequently, with new material posted at the top of the page’“ (Blood 2002b: 13). Einen umfangreichen Überblick über die Ursprünge und die Entwicklung von Weblogs bieten „We’ve got Blog“ (Rodzvilla 2002) sowie „The Weblog Handbook“ (Blood 2002a).
Etwas vielversprechender für die Beschreibung der Gesamtheit der Weblogs wäre der alternative Ansatz, sie anhand ihrer Form zu definieren. Abbildung (1) zeigt ein Beispiel für die bereits relativ hochgradig verfestigte Struktur der meisten Weblogs:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Standard-Format eines Weblogs
Ein Weblog ist, so Schmidt und Wilbers, eine Seite mit “rückwärts chronologisch angeordneten Beiträge“ (Schmidt und Wilbers 2006: 4). Christina Pikas ergänzt dies um die Beschreibung der Aufteilung eines Weblogs-Layouts in mehrere Spalten: Weblogs „usually consist of two or three columns [...] The largest and frequently most prominent column contains the posts that form the actual meat of the blog“ (Pikas 2005: 3). Die als Hauptbestandteil angesehene prominente Spalte mit den umgekehrt chronologisch geordneten[3] Einträge befindet sich in Abbildung (1) auf der linken Seite, wobei die rechte Spalte für weitere, je nach Weblog stark variierende Elemente verfügbar bleibt, die für die vorliegende Arbeit keine Rolle spielen, da sie in keinem ursächlichen Zusammenhang mit dem Klatsch in den Einträgen stehen. Optional besteht für die Besucher die Möglichkeit, die Beiträge nicht nur zu lesen, sondern auch zu kommentieren, etwas, das, wie auch Rebecca Blood feststellt, „increasingly common“ (Blood 2002a: 29) ist, also immer mehr zum Standard wird.
1.3 Weblogs und Klatsch?
Wer über die Blogosphäre redet, der benutzt meist Metaphern wie „Klein-Bloggersdorf“ oder „Bloggersheim“ um damit zu etwas zu verdeutlichen: Die deutsche Blogosphäre ist ein Dorf. Das Ganze ist überschaubar, jeder kennt jeden und diverse Säue sind schneller von einem Ende des Dorfes zum anderen getrieben als man „Gerüchteküche“ sagen kann. Schaut man sich das Zusammensein in diesem Nest an, dann finden sich in der Tat erstaunliche Parallelen zu einem realen Dorf.[4]
Die deutschen Weblogs als ein Dorf – ein interessanter Vergleich. Und zudem einer, der offensichtlich weit verbreitet zu sein scheint. So etwa brachte ein Suche auf www.google.de mit dem Begriff „Klein-Bloggersdorf“ (in verschiedenen Schreibweisen) gute 50.000 Treffer zu Tage, welche – stichprobenartig angesehen - zumeist im Kontext der schnellen Verbreitung von Informationen standen, welche bisherigen Beschäftigungen mit diesem Thema zufolge (u.a. Bergmann 1987, Keppler 1987, Althans 2000, Haviland 1977) durchaus als Klatsch bezeichnet werden konnten. Eine erste Beschäftigung mit dieser Auffälligkeit, noch ohne jeglichen wissenschaftlichen Anspruch, verstärkte diesen Eindruck.
Ein weiterer interessanter Punkt, der zwar alleine noch nicht den Ausschlag für eine Beschäftigung mit diesem Thema gegeben hätte, sich aber in das entstehende Gesamtbild einfügte, war der Vergleich eines Weblogs mit einem Tisch in einem Kaffeehaus, wie ihn Rebecca Blood zieht: „My weblog has provided me with a place to express my views to an audience that is larger than I have ever fit around a table at my local coffeehouse or pub“ (Blood 2002a: 145). Und weiter: „A weblog is a coffeehouse conversation in text, with references as required“ (Blood 2002a: 1). Interessant sind diese Aussagen nun vor dem Hintergrund, dass in einschlägiger Literatur zum Klatsch – wie bei Jörg Bergmann (Bergmann 1987) oder Birgit Althans (Althans 2000) - Kaffeehäuser früherer Jahrhunderte als einer der typischen Orte des Klatsches in face-to-face-Kommunikation angesehen werden.
Als Grundlage für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema Klatsch in Weblogs reichen diese beiden Vergleiche – Weblogs als Dorf und/oder als Kaffeehaus – natürlich bei weitem nicht aus. Dennoch zeigen sie auf, dass zwischen den scheinbar so weit voneinander entfernten Phänomenen der menschlichen Kommunikation durchaus ein Zusammenhang bestehen könnte. Auf der Basis dieser ersten Überlegungen und den zuvor eingeführten kommunikativen Gattungen soll, im Anschluss an einige methodische Vorbemerkungen, in Kapitel 3 eine linguistische Beschreibung des Klatsches in Weblogs erfolgen.
2. Methodische Vorbemerkungen
Das folgende Kapitel umfasst Anmerkungen zum Vorgehen bei der Erstellung des Korpus, das der Beschreibung von Klatsch in Weblogs als Grundlage dient. Zudem werden die Einschränkungen, welche die Wahl der Weblog-Einträge für das Korpus bestimmen, in einem eigenen Unterkapitel zusammenfassend dargelegt.
2.1 Vorgehen
Wie bereits Jörg Bergmann in seinem Werk zum Klatsch in face-to-face-Kommunikation (Bergmann 1987) feststellt, steht am Anfang der Beschreibung von Klatsch zunächst einmal ein Vorbegriff desselben. Denn Verstehen, so Bergmann, „kann nie an einem Nullpunkt ansetzen; zu seinem Wesen gehört das ‚Vorurteil’“ (Bergmann 1987: 52). Das Fehlen eines solches Vorbegriffes würde es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich machen, Exemplare aus der Vielzahl der Weblog-Einträge herauszufiltern, die für eine nähere Betrachtung überhaupt in Frage kommen. Darüber hinaus würde ohne einen Vorbegriff von Klatsch die Gefahr bestehen, zu viele Phänomene zu erfassen, die zwar einzelne Elemente des Klatsches aufweisen, jedoch in ihrer Gesamtheit höchstens am Rand dieser Gattung anzusiedeln sind, so dass sie das entstehende Gesamtbild verfälschen würden. Durch die Tatsache, dass im Laufe der Beschreibung der – möglichst weit gefasste und nicht zu detaillierte - Vorbegriff durch empirisch begründbare Aussagen ersetzt wird, engt den Blickwinkel auf das zu untersuchende Phänomen nicht signifikant ein.
Der hier verwendete Vorbegriff setzt sich aus den bisherigen Beschreibungen von und Beschäftigungen mit Klatsch in der vorliegenden Literatur zusammen. Er bleibt dabei auf einer Ebene, die zwar den Klatsch an sich umreißt, ihn jedoch nicht so detailliert darstellt, dass die Besonderheiten des Internets und der Weblogs – welche den Rahmen für den hier zu beschreibenden Klatsch bilden – in der endgültigen Beschreibung ausgeblendet und womöglich nicht berücksichtigt werden würden. Der Schwerpunkt liegt hierbei, bedingt durch das Internet als mediales Umfeld und den linguistischen Anspruch dieser Arbeit, auf den strukturellen und sprachlichen Aspekten, die im Gegensatz zu den eher sozialen Komponenten leichter erfassbar sind und eine höhere Relevanz besitzen.
Auch wenn die einzelnen Schwerpunkte der Autoren in Bezug auf den Klatsch unterschiedlicher nicht sein könnten, so ergibt sich in der Gesamtheit aus ihren Beschreibungen auf der angestrebten oberflächlichen Ebene ein recht stimmiges erstes Bild von Klatsch, das hier als Vorbegriff dienen soll: Beim Klatsch, so die Essenz der Beschreibungen Bergmanns (Bergmann 1987), Kepplers (Keppler 1987), Laufs (Lauf 1990), Havilands (Haviland 1977) und Topfs (Topf 2005), berichtet eine Person einer anderen von den außergewöhnlichen Handlungen einer abwesenden dritten, woraufhin diese Handlungen von den beiden Anwesenden bewertet werden.
Auf der Basis dieses Vorbegriffes wurde zunächst die Grundlage des Korpus aus einigen wenigen Weblog-Einträgen gebildet. In diesen ersten Einträgen mussten nun Regelhaftigkeiten erkannt und festgehalten werden, so dass eine vorläufige Beschreibung des Klatsches in Weblogs abgeleitet werden konnte. Dies geschah zum einen auf der Basis einer freien Analyse, in der zunächst die Struktur mit all ihren Bestandteilen und anschließend die darüber hinausgehenden Charakteristika und Auffälligkeiten, vor allem sprachlicher Art, erfasst wurden. Darauf aufbauend erfolgte eine Orientierung an den Erkenntnissen der Beschreibung des Klatsches in face-to-face-Kommunikation, wobei diese eher als Hinweis dienten, in welche Richtungen sich die Analyse über das bereits Festgestellte hinaus bewegen konnte, als einen festen Rahmen zu bilden, der abgearbeitet werden musste. Solch eine Zielsetzung in Bezug auf zu erkennende Muster hätte die Ergebnisse unzulässig beeinflusst.
Nach dieser ersten Analyse erfolgte eine schrittweise Vergrößerung des Korpus durch das Hinzufügen weiterer Weblog-Einträge. Die Charakteristika hinzugefügter Einträge bestätigten, modifizierten und ergänzten die bereits bestehende Beschreibung, so dass sich bei wachsender Datenmenge ein adäquates Bild des Klatsches in Weblogs ergab. Die schrittweise Vergrößerung und Einbringung der neuen Ergebnisse in die bereits bestehende Beschreibung sollte verhindern, dass Realisierungsmerkmale, die nur in einzelnen Weblog-Einträgen vorhanden waren, zu einem Gattungsmerkmal verabsolutiert werden. Stattdessen wurden durch die gewählte Art des Korpus-Aufbaus nicht-gattungsspezifische Besonderheiten herausgefiltert, so dass die resultierende Beschreibung die in der Gesamtheit des Klatsches in Weblogs auftretende Gleichförmigkeit bestmöglich widerspiegelt, anstatt spezifische Eigenschaften einzelner Einträge einzubringen, die nicht konstitutiv für den Klatsch in Weblogs sind.
Eine mögliche Hilfestellung bei der Erweiterung des Korpus stellten die sogenannten Trackbacks dar. Jeder Weblog-Betreiber kann, wenn er auf einen bestimmten Artikel eines anderen Weblogs verlinkt, einen Befehl mitsenden, so dass diese Verlinkung zusammen mit einem Teil des den Link umgebenden Eintrages – und auch, je nach verwendeter Software, weiteren Angaben - unterhalb des verlinkten Artikels angezeigt wird, wie Abbildung (2) an einem Beispiel verdeutlicht:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Anzeige eines Trackbacks
War während der Analyse einmal eine Klatschsituation aufgetreten, so bestand durch das Zurückverfolgen dieser Trackbacks die Möglichkeit, weitere Einträge zu dem bereits entdeckten Thema zu erhalten. Um jedoch eine Verfälschung der Daten zu verhindern, die durch eine zu starke Konzentration auf einen eingeengten thematischen Bereich entstehen könnte, wurde diese Möglichkeit nur eingeschränkt verwendet. Einen breiter gefächerten Ansatz boten einschlägige Suchmaschinen wie die Google Blogsearch[5], wo unter anderem bereits gefundene Phraseologismen oder Themen zur weiteren Suche genutzt werden konnten.
Den letzten Schritt schließlich stellt, nach Aufbau und Analyse des Korpus, die Darstellung der Ergebnisse – die Beschreibung von Klatsch in Weblogs – dar. Dies geschieht in Kapitel 3 in der Form umfassender, eher detailferner Aussagen über die Eigenschaften der kommunikativen Gattung, die durch konkrete Beispiele aus verschiedenen Einträgen des Korpus ergänzt werden. Hinzu kommen weitere Ergänzungen und Erklärungsansätze, die sich aus den Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation im allgemeinen und den Weblogs im speziellen ergeben. Sofern sinnvoll, werden ebenfalls die Ergebnisse der Beschäftigungen mit Klatsch in face-to-face-Situationen in die Interpretation eingebracht.
2.2 Kriterien für die Auswahl der Weblog-Einträge
Der Auswahl der Weblog-Einträge, die das Korpus bilden sollten, lagen – neben der Orientierung an dem gegebenen Vorbegriff von Klatsch - einige Einschränkungen zugrunde. Diese betrafen weniger den konkreten Inhalt – dies hätte die geplante Beschreibung des Klatsches nur unnötig verzerrt -, sondern eher die Rahmenbedingungen der einzelnen Einträge.
Eine dieser Einschränkungen betraf die bereits in Kapitel 1.2 angesprochene Unterscheidung zwischen den eher Tagebuch-ähnlichen Weblogs, die der heutigen Definition entsprechen und den Filtern, die mit Links und kurzen Kommentaren die ursprüngliche Ausprägung der Kommunikationsform darstellen. So kamen für das Korpus nur die ersteren in Frage, da nur sie genug kohärenten Text besitzen, um eine verwertbare Datengrundlage zu bieten. Zumeist schlossen sich die anderen Arten der Weblogs bereits durch den Vorbegriff des Klatsches aus, dem sie nicht genügten, so dass dieses Kriterium vielmehr der Kontrolle, denn als konkret wirkende Einschränkung diente.
Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium stellte die Unterscheidung zwischen privaten und gewerblich genutzten Weblogs dar. Neben privat genutzten Weblogs, wie sie hier im Korpus Verwendung finden, wird ein guter Teil der Weblogs ebenfalls gewerblich beziehungsweise in enger Verknüpfung mit dem Erwerb des Lebensunterhaltes des Betreibers geführt. So etwa berichten die Besitzer des Saftblogs[6] zwar auch Dinge aus ihrem privaten Leben, doch das Hauptthema des Weblogs ist die von ihnen geführte Kelterei. Ein ähnliches Beispiel stellt der Shopblogger[7] dar, der zwar ebenfalls Privates mit Geschäftlichem vermischt, jedoch hauptsächlich aus dem von ihm geführten Supermarkt berichtet. Neben der Hauptmotivation der meisten Weblog-Betreiber – dem Spaß am Schreiben und dem Austausch mit anderen über das Internet (Vgl. Schmidt und Wilbers 2006: 12) – ist bei diesen Weblogs vermutlich auch der Aspekt der Kundenbindung relevant. Aus diesem Grund ist zu vermuten, dass die Betreiber solcher (auch) gewerblich genutzter Weblogs in Bezug auf Klatsch – bedingt durch seine soziale Ächtung – größere Vorsicht walten lassen als dies bei privat genutzten Weblogs der Fall ist. Eine Einbeziehung solcher Weblogs würde somit die Beschreibung von Klatsch in soweit beeinflussen, als dass die Merkmale nicht oder nur stark verzerrt hervortreten, da die Betreiber im Falle negativer Reaktionen spürbare Einwirkungen auf den Erwerb ihres Lebensunterhaltes erfahren könnten. Von dieser Einschränkung ausgenommen sind Weblogs, die sich zwar thematisch durchaus mit dem Beruf des Betreiber auseinandersetzen, jedoch nicht offensichtlich ebenfalls als ein Marketing-Instrument eine Rolle spielen. Ebenfalls ausgenommen ist Klatsch, der sich mit den Geschehnissen in gewerblich genutzten Weblogs beschäftigt, solange diese Beschäftigung wiederum nicht selbst in solch einem stattfindet.
Die letzte Einschränkung bezüglich der Auswahl der Weblog-Einträge bezieht sich auf die Sprache, in der geschrieben wird. Für die vorliegende Arbeit erfolgt eine Konzentration auf die deutsche Sprache, um kulturell bedingte Unterschiede des Klatsches so weit wie möglich auszuschließen. Natürlich kann dies auch bei einer Beschränkung auf deutschsprachige Weblogs nicht vollkommen ausgeschlossen werden. So kann die konkrete Ausprägung des Klatsches durch deutschsprachige Betreiber aus einem anderen Kulturkreis, zum Beispiel dem deutschsprachigen Ausland, die Ergebnisse durchaus beeinflussen. Doch da dies ebenfalls durch einen individuellen Stil des Schreibenden geschehen kann und solche Besonderheiten in der Beschreibung des Klatsches in seiner Gesamtheit nur gering ins Gewicht fallen, ist an dieser Stelle die Verzerrung der Daten so weit wie möglich minimiert.
Die Anzahl der zu untersuchenden Weblogs wird durch diese Beschränkung auch nicht spürbar dezimiert. Von den geschätzten 50 bis 70 Millionen Weblogs (Bähr 2006) sind, so Julia Bähr, etwa 60.000 bis 280.000 (Bähr 2006) in deutscher Sprache verfasst, so dass auch nach der Ausklammerung fremdsprachiger Weblogs noch eine breite Datenbasis zur Verfügung steht.
3. Klatsch in Weblogs
Die in diesem Kapitel erfolgende Beschreibung des Klatsches stellt den Kernpunkt der vorliegenden Arbeit dar. Wie bereits in Kapitel 2.1 angeführt, geschieht dies in Form einer Umschreibung auf einer relativ hohen Ebene, die durch konkrete Beispiele sowie Ergänzungen zur Charakteristik der computervermittelten Kommunikation und, sofern dies angebracht ist, des Klatsches in face-to-face-Situationen vervollständigt wird.
3.1 Die Teilnehmer
Eines der wichtigsten Charakteristika des Klatsches stellen die daran Beteiligten dar. Für die Benennung dieser Beteiligten wird im Folgenden auf die Terminologie u.a. Jörg Bergmanns (Bergmann 1987) – mit den Begriffen Klatschproduzent, Klatschrezipient und Klatschobjekt – zurückgegriffen, welche die Rollen der einzelnen Teilnehmer treffend erfassen. Eine über die Terminologie hinausgehende Zuweisung von Eigenschaften, die Bergmann für die Teilnehmer festgestellt hat, ist hier jedoch nicht intendiert. Im Folgenden wird, der Einfachheit halber, jeweils im Singular von den einzelnen Parteien gesprochen; jedoch kann jede von ihnen auch aus mehr als einem Beteiligten bestehen.
Der erste – und hauptsächlich – am Klatsch Beteiligte ist als Klatschproduzent derjenige, der den Weblog-Eintrag verfasst und ihn im Internet zugänglich macht. Neben diesem - primären – Klatschproduzenten können Leser, die den Eintrag kommentieren (sofern solch eine Funktion zur Verfügung steht), ebenfalls die Rolle eines Klatschproduzenten einnehmen, der hier zur Unterscheidung als sekundärer bezeichnet werden soll. Dies geschieht, wenn sie in ihren Kommentaren weiterführende Informationen geben, die den Weblog-Eintrag ergänzen statt ihn zum Beispiel nur zu bewerten.
[...]
[1] Dieses erste Auftreten wird auf etwa 1993/1994 beziffert (Vgl. Blood 2002a: 2), auch wenn Weblogs erst 1998/1999 eine weite Verbreitung erfuhren(Vgl. Powazek 2002: 4). Wer genau das erste Weblog betrieb, bleibt unter anderem durch die unscharfe Definition des Begriffes selbst im Dunkeln (Vgl. McCullagh und Broache 2007). Der Beginn der Verbreitung im deutschsprachigen Raum ist unklar, Julia Bähr spricht jedoch von einem Zeitraum zwischen etwa 1998 und 2001 (Vgl. Bähr 2006).
[2] Der Urheber dieser Bezeichnung liegt genauso im Dunkeln wie der Besitzer des ersten Weblogs, wenngleich es durchaus Personen gibt, die die Urheberschaft für sich beanspruchen: „Barger, a programmer, futurist and James Joyce scholar, is not afraid to say, indeed, he’s the guy who invented the term ‚web log’ [...]: ‚Since I made up the word, I assume I get to define it’“ (McCullagh und Broache 2007: 1).
[3] Die umgekehrt chronologische Reihenfolge der Einträge ergibt sich aus der Tatsache, dass beim Aufruf einer Webseite immer der oberste Rand zuerst auf dem Bildschirm dargestellt wird. Die bestehende Anordnung – so dass das neuste immer zuoberst zu finden ist – beugt somit dem Umstand vor, dass der Besucher sich zunächst einmal durch die gesamte Seite „scrollen“ muss (d.h. an ihr Ende gelangen muss), bevor er die neusten Einträge lesen kann. (Vgl. Blood 2002a: 44)
[4] Zu finden unter http://schnitzelmitpommes.blogspot.com/2007/05/neues-aus-blogdorf-die-blogonovela.html
[5] Zu finden unter http://blogsearch.google.de/ stellt die Google Blogsearch eine Spezialisierung des bekannten Dienstes Google dar, die es ermöglicht, ausschließlich in Weblogs zu suchen, wobei die Besonderheiten von Weblogs und der für sie verwendeten Software von den Suchalgorithmen berücksichtigt werden. (Vgl. http://www.google.de/intl/de/help/about_blogsearch.html#what ).
[6] http://saftblog.de/
[7] http://www.shopblogger.de/blog/
- Citar trabajo
- Claudia Sieber (Autor), 2008, Willkommen in Klein-Bloggersdorf - Klatsch in Weblogs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92439
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