In dem Forschungsbereich der Minnelyrik gibt es zahlreiche Werke bedeutender historischer Autoren. Besonders auffällig und entsprechend bekannt ist der Autor Walther von der Vogelweide. Aspekte seines Lebens und seiner Werke werden häufig angeführt und behandelt, wobei auch ich dieses angeschnittene Wissen in meiner Hausarbeit vertiefen möchte. Besonderen Schwerpunkt lege ich dabei allgemein auf die Mädchenlieder, speziell auf sein Lied „Herzeliebez frouwelîn“. Aspekte, wie die der Überlieferung, der Form des Liedes, des Vergleichs zweier Übersetzungsmöglichkeiten und der Interpretation, sollen im Zusammenhang mit allgemeinen Informationen über Walther und seine Zeit im Rahmen dieser Arbeit näher beleuchtet werden. Walther von der Vogelweide gilt bis heute als einer der größten und bedeutendsten Vertreter des Minnesangs und der Sangspruchdichtung. Es wurde bisher viel über ihn geschrieben und auch seine Herkunft wurde reichlich thematisiert, wobei diese aber immer noch weitgehend im Dunkeln liegt. Sein Name taucht in keiner Urkunde auf, was schließen lässt, dass er als Person bei politischen Vereinbarungen und besitzrechtlichen Abmachungen nicht viel zu sagen hatte. Dass er ein „Ritter“ sei, wurde bis heute weder bestätigt noch widerlegt.
Geboren wird er nach Thesen zufolge um 1170, man sagt in Südtirol, Österreich, Franken, Würzburg oder Feuchtwangen. Am Hof unter Herzog Friedrich von Österreich lernt Walther das „Singen und Sagen“, bevor er nach dessen Tod 1198 unter Leopold VI. den Wiener Hof verlassen muss und von Hof zu Hof zieht, um Aufträge zu bekommen. Dieses Datum war entscheidend für sein Leben und sein Werk, da er von hier an auch die Sangspruchdichtung in sein Repertoire aufnimmt, und als fahrender Literat für seinen Lebensunterhalt zu sorgen versucht. Zwischen 1198 und 1201 hält sich Walther beim Staufer Phillip, 1212/13 beim Welfen Otto IV. und in der Umgebung des Staufers Friedrich II. auf. Seine weitere Zeit verbringt er an größeren Adelshöfen der Zeit oder unter dem Gefolge ihrer reisenden Herren, wie des Literaturförderers Landgraf Hermann von Thüringen, wo er mehrere andere Sänger und Dichter kennenlernt. Immer wieder, doch vergebens, versucht Walther von der Vogelweide am Hof Herzog Leopolds VI. von Österreich feste Anstellung zu finden, während er umherzieht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Walthers Mädchenlieder im Minnesang
2.1 Allgemeines
2.2 "Herzeliebez frouwelîn"
2.2.1 Überlieferung und Form
2.2.2 Kommentar
2.2.3 Interpretation
3 Schlussbemerkung
4 Literaturangabe
1 Einleitung
In dem Forschungsbereich der Minnelyrik gibt es zahlreiche Werke bedeutender historischer Autoren. Besonders auffällig und entsprechend bekannt ist der Autor Walther von der Vogelweide. Aspekte seines Lebens und seiner Werke werden häufig angeführt und behandelt, wobei auch ich dieses angeschnittene Wissen in meiner Hausarbeit vertiefen möchte. Besonderen Schwerpunkt lege ich dabei allgemein auf die Mädchenlieder, speziell auf sein Lied „Herzeliebez frouwelîn“. Aspekte, wie die der Überlieferung, der Form des Liedes, des Vergleichs zweier Übersetzungsmöglichkeiten und der Interpretation, sollen im Zusammenhang mit allgemeinen Informationen über Walther und seine Zeit im Rahmen dieser Arbeit näher beleuchten werden.
Walther von der Vogelweide gilt bis heute als einer der größten und bedeutendsten Vertreter des Minnesangs und der Sangspruchdichtung. Es wurde bisher viel über ihn geschrieben und auch seine Herkunft wurde reichlich thematisiert, wobei diese aber immer noch weitgehend im Dunkeln liegt. Sein Name taucht in keiner Urkunde auf, was schließen lässt, dass er als Person bei politischen Vereinbarungen und besitzrechtlichen Abmachungen nicht viel zu sagen hatte. Dass er ein „Ritter“ sei, wurde bis heute weder bestätigt noch widerlegt.
Geboren wird er nach Thesen zufolge um 1170, man sagt in Südtirol, Österreich, Franken, Würzburg oder Feuchtwangen. Am Hof unter Herzog Friedrich von Österreich lernt Walther das „Singen und Sagen“, bevor er nach dessen Tod 1198 unter Leopold VI. den Wiener Hof verlassen muss und von Hof zu Hof zieht, um Aufträge zu bekommen. Dieses Datum war entscheidend für sein Leben und sein Werk, da er von hier an auch die Sangspruchdichtung in sein Repertoire aufnimmt, und als fahrender Literat für seinen Lebensunterhalt zu sorgen versucht. Zwischen 1198 und 1201 hält sich Walther beim Staufer Phillip, 1212/13 beim Welfen Otto IV. und in der Umgebung des Staufers Friedrich II. auf. Seine weitere Zeit verbringt er an größeren Adelshöfen der Zeit oder unter dem Gefolge ihrer reisenden Herren, wie des Literaturförderers Landgraf Hermann von Thüringen, wo er mehrere andere Sänger und Dichter kennenlernt. Immer wieder, doch vergebens, versucht Walther von der Vogelweide am Hof Herzog Leopolds VI. von Österreich feste Anstellung zu finden, während er umherzieht. Nach 1230 ist keine Strophe Walthers mehr aufzufinden, was auf seinen Tod hinweist. Michael de Leone überbrachte die Nachricht von Walthers Grab in Würzburg, im Kreuzgang des Kollegiatstifts Neumünster.1
Als Sänger der Minne ist Walther durchaus willkommen, als Kritiker der Gesellschaftsordnung wird er allerdings abgelehnt. Er durchlebt die bittere Notwendigkeit eines unsteten Lebens, wodurch er eigene Erkenntnisse über Gesellschaft und Leben macht. Er ist ein Kämpfer, was die Lebensgestaltung angeht, und seine Kunst gibt ihm immer die innere Ruhe, die er benötigt. Doch kurz vor seinem Tod fühlt er sich einsam und wird zum Künder einer neuen Ethik. 1228 fasst er in seinem Kreuzzugslied alles ihm Wichtige noch einmal zusammen.
Festgehalten werden kann aber, dass er bis heute nicht in Vergessenheit geraten ist, da wir heute ca. 70 Lieder, fast 110 Sprüche, den großen Leich und mehrere Melodien von ihm kennen. Ein dazu gut passendes Zitat aus einem Lied stammt von dem mittelalterlichen Meistersänger und Schulmeister in Bamberg Hugo von Trimberg, welches schon früher Walthers Angesehenheit verdeutlicht und bis heute repräsentiert: „Herr Walther von der Vogelweide, swer deß vergeze, der tête mir leide !“2
2 Walthers Mädchenlieder im Minnesang
Walther von der Vogelweide hat sich mit den Konzepten des Minnesangs auseinandergesetzt und sie für sich neu definiert. Er hat den Versuch gemacht, die Thematik des Minnesangs neu zu begründen. Die Lieder, die Walther von da an vorträgt, können maßgeblich in drei „programmatische“ Gruppen eingeteilt werden, die Gruppe des „Preisliedes“, die Gruppe der „Niederen Minne“, wozu auch die Mädchenlieder Walthers gehören, und die Gruppe der „Neueren hohen Minne“.3 Mit seinen Liedern nimmt Walther die gesellschaftliche Realität in den Blickpunkt, wobei Minnesang nun nicht mehr nur Repräsentationsmittel, sondern kritische Auseinandersetzung mit Verwirklichungsversuchen eines idealen Menschenbildes ist, bei dem gerade das frouwelîn der Minne wirklich würdig ist, wie er es in seinen Mädchenliedern zeigt.4
2.1 Allgemeines
Der Minnesang ist die zusammenfassende Bezeichnung für die mittelhochdeutsche Liebeslyrik, die sich von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum allmählichen Ausklang der Minnetradition um 1300 erstreckt. Vorgetragen wurde der Minnesang von den Dichtern selbst. Musik und Text waren dabei nicht zu trennen, wobei es erst spät Aufzeichnungen durch Noten gab. Der donauländische Minnesang (rund 1150-1170) kennzeichnet den Beginn des Minnesangs mit Vertretern, wie dem Kürenberger , Meinloh von Sevelingen oder Dietmar von Aist. Hierbei wird die Sehnsucht der Liebe thematisiert, wobei auch im Gegensatz zum späteren Minnesang die Frau das Wort ergreift. Der hohe Minnesang (rund 1170-1190) ist u. a. mit den Namen Friedrich von Hausen und Heinrich von Veldeke in Verbindung zu setzen. Hierbei geht es im Allgemeinen um die Abhängigkeit eines Mannes von einer, nach seinen Vorstellungen, idealen Frauengestalt. Beide sind dabei allerdings keine konkreten Personen, sondern es wird hier ein fiktives Verhältnis aufgebaut.5 Der Mann wird durch sein „Untertan-Sein“ befriedigt und verbindet die Leidenschaft mit dem Leid, die Frau nicht direkt begehren zu können. Die Dame wir hier in eine dominierende Rolle geschoben und weist die Eroberungsversuche des Mannes ab, womit sie als unerreichbar gilt.6 In der niederen Minne (um 1200) bricht Walther von der Vogelweide dann dieses Konzept von Frau und Mann. Er stellt die Frau dem werbenden Manne gleich und das neue Ideal der erfüllten, gegenseitigen Liebe steht im Mittelpunkt. Der Aktionsort ist hierbei nicht die höfische Sphäre, sondern die Straße, wodurch der Blick auf die wahren Werte der Liebe gelenkt wird.7 Der Minnesang wird von dem Meistergesang Ende des 14. Jahrhunderts abgelöst.8
Walther von der Vogelweide vollendet die Hohe Minne, zugleich entwirft er aber eine neue Minne-Konzeption, indem er kritische Reflexionen über den Minnesang und die Minne macht. Er fängt an, die äußere Frauenschönheit in Absetzung der Konventionen der strengen hohen Minne zu beschreiben.9 Die Mädchenlieder Walthers sind der niederen Minne zuzuordnen. Sie richten sich nun nicht mehr wie vorher an die frouwe oder an ein wîp, sondern an eine maget, ein junges Mädchen, oder auch als frouwelîn bezeichnet. Solch eine Auffälligkeit begegnet uns bereits bei Kürenberg, erst wirklich ausgeprägt dann bei Walther von der Vogelweide. Mädchenlieder sind unter anderem „Herzeliebez frouwelîn“( L 49,25), „Unter der linden“ (L 39,11), „Nemt frouwe, disen kranz“ (L 74,20) und „Diu werlt gelf, rôt unde blâ“ (L 75,25).10 Er beschreibt die Mädchen zwar äußerlich, aber Wert wird auf die inneren und wirklich wichtigen Qualitäten gelegt. Er beschreibt ein Gegensatzpaar, bei dem sich die zuvor beschriebene frouwe mit äußerem Glanz und Besitz in Verbindung bringen lässt, während das frouwelîn humane Werte und Treue verkörpert.11
2.2 "Herzeliebez frouwelîn"
Das Lied „Herzeliebez frouwelîn“ wird der „niederen Minne“ zugeordnet. Walther von der Vogelweide entwickelt in diesem Lied argumentierend das Programm seiner Mädchenlieder:
I.
Herzeliebez frouwelîn,
got gébe dir hiute und iemer guot!
kund ich baz gedenken dîn,
des hét ich willeclîchen muot.
wáz mac ich nû sagen mê,
wan dáz dir nieman holder ist. owê, dâ von ist mir vil wê!
II.
Si verkêrent mir daz ich
sô nidere wende mînen sanc.
dáz si niht versinnent sich,
waz minne sî, des háben undanc!
die getraf diu liebe nie,
die nâch dem guote und nâch der schœne minnent. wê wie minnent die!
III.
Ich vertrage als ich vertruoc
und iemer mêre wil vertragen.
dû bist schœne und hâst genuoc,
waz múgen si mir dâ von gesagen!
swaz si redent - ich bin dir holt
und néme dîn glesîn vingerlîn für einer küneginne golt.
[...]
1 Hahn, Gerhard: Walther von der Vogelweide. Eine Einführung. München und Zürich 1986. S. 9-29.
2 Friederichs, Heinz F.: Walther von der Vogelweide. Der Mensch in Zeit und Umwelt. Stand – Familie – Heimat. Neustadt 1978. S. 7-9.
3 Hahn, Gerhard: Walther von der Vogelweide. Eine Einführung. München und Zürich 1986. S. 43,44.
4 Ebd. S. 82,83.
5 http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&SEARCHTYPE=topic&query=minnesang (02.03.05)
6 http://www.weinreichpeter.de/wissen/germanistik/mediaevistik/schweikle_minnesang.htm (02.03.05)
7 Schweikle, Günther: Minnesang. 2.,korrigierte Auflage. Stuttgart und Weimar 1995. S. 176.
8 http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&SEARCHTYPE=topic&query=minnesang (02.03.05)
9 Schweikle, Günther: Minnesang. 2.,korrigierte Auflage. Stuttgart und Weimar 1995. S. 90.
10 Schweikle, Günther: Minnesang. 2.,korrigierte Auflage. Stuttgart und Weimar 1995. S. 148.
11 Ebd. S. 189.
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