Konstantin der Große ist einer der berühmtesten, aber auch einer der umstrittensten
römischen Kaiser. Die Diskussionen reichen vom religiös indifferenten “egoistischen
Machtmenschen“ bis hin zum Herrscher, dem eine besondere Offenbahrung, eine
himmlische Erleuchtung den Weg gewiesen hat.
Die einzige unumstößliche Tatsache ist die, dass er der erste christliche Kaiser war.
Die Religiosität Konstantins steht von jeher im Mittelpunkt jeder literarischen
Auseinandersetzung, soll aber nicht Mittelpunkt dieser Arbeit sein. Ich möchte mich
nach der Herkunft Konstantins mit der Frage auseinandersetzen, inwiefern seine
Kaisererhebung im Jahr 306 eine ältere Traditionslinie fortsetzt. Dabei werde ich
folgendermaßen vorgehen: Beginnend mit dem politischen Werdegang seines Vaters
Constantius Chlorus und seiner Mutter Helena werde ich Konstantins Kindheit und
Jugendzeit nachzeichnen. Mit dem Kapitel der Tradition der Kaisererhebung
während der Soldatenkaiserzeit werde ich die verschiedenen Möglichkeiten des
Herrscherwechsels darstellen, erläutere anschließend den Übergang vom
Doppelkaisertum zur Tetrarchie, um abschließend auf die Kaisererhebung
Konstantins einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Hauptteil
1. Die Kindheit Konstantins
2. Vater und Mutter Konstantins
3. Tradition der Kaisererhebung in der Soldatenkaiserzeit
3.1 Tod durch Krankheit
3.2 Erhebung aufgrund dynastischer Gesichtspunkte
3.3 Sturz durch die eigenen Soldaten
3.4 Die kampflose Aufgabe des Herrscheramtes
4. Vom Doppelkaisertum zur Tetrarchie
6. Die Kaisererhebung Konstantins
III. Schluss
Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Konstantin der Große ist einer der berühmtesten, aber auch einer der umstrittensten römischen Kaiser. Die Diskussionen reichen vom religiös indifferenten “egoistischen Machtmenschen“ bis hin zum Herrscher, dem eine besondere Offenbahrung, eine himmlische Erleuchtung den Weg gewiesen hat[1].
Die einzige unumstößliche Tatsache ist die, dass er der erste christliche Kaiser war. Die Religiosität Konstantins steht von jeher im Mittelpunkt jeder literarischen Auseinandersetzung, soll aber nicht Mittelpunkt dieser Arbeit sein. Ich möchte mich nach der Herkunft Konstantins mit der Frage auseinandersetzen, inwiefern seine Kaisererhebung im Jahr 306 eine ältere Traditionslinie fortsetzt. Dabei werde ich folgendermaßen vorgehen: Beginnend mit dem politischen Werdegang seines Vaters Constantius Chlorus und seiner Mutter Helena werde ich Konstantins Kindheit und Jugendzeit nachzeichnen. Mit dem Kapitel der Tradition der Kaisererhebung während der Soldatenkaiserzeit werde ich die verschiedenen Möglichkeiten des Herrscherwechsels darstellen, erläutere anschließend den Übergang vom Doppelkaisertum zur Tetrarchie, um abschließend auf die Kaisererhebung Konstantins einzugehen.
II. Hauptteil
1. Die Kindheit Konstantins
Die meisten Biographien Konstantins beginnen mit seiner Kaisererhebung am 25.07.306.
Über seine Kindheit gibt es wenig zuverlässige Literatur, da die antiken Historiker Lebensdarstellungen in der Regel erst im vorgerückten Alter beginnen lassen. Sogar der erste zeitgenössische Biograph Konstantins, Eusebius von Caesara, machte wenige Aussagen über dessen Herkunft und Jugend.
Hinsichtlich des vollständigen Namens Konstantins gibt es verschiedene Angaben: Cajus Flavius Valerius Aurelius Claudius oder auch Flavius Valerius Constantinus[2] bzw. Imperator Caesar Flavius Valerius Constantinus Augustus[3]. Die erste Version kommt wahrscheinlich zustande, weil Konstantin im Hinblick auf seine Herkunft verbreiten ließ, er sei der Enkel des hochverehrten Kaisers Claudius Gothicus. Aber wäre das der Fall gewesen, hätte doch Constantius Chlorus, der Vater Konstantins, seine Wurzeln nicht verheimlicht.
Auch das Geburtsjahr ist nicht sicher. Daher haben die meisten der Quellen differenzierte Angaben; genannt werden Daten zwischen 270 und 288[4]. Sein Geburtsort hingegen steht fest: Er wurde in Naissus in Obermoesien geboren. Die Stadt, heute Nisch an der Nissava in Serbien, war damals eine lebhafte Handels- und Garnisonsstadt im Zentrum Dardaniens.
Leider ist auch nicht gewiss, was für eine Erziehung Konstantin erfahren hat. Nach Eusebius, seinem Biographen, wurde ihm eine höhere Bildung zuteil. Andererseits machte er Gebrauch von Dolmetschern, sobald er in die östlichen Provinzen kam. Das heißt, dass sein Griechisch nicht gut gewesen sein kann, was aber nicht gezwungenermaßen heißt, dass er deshalb als ungebildet gilt. Sogar Juristen und viele Rhetoren besaßen keine Griechischkenntnisse. Dass Konstantin das Griechische, seine ´Muttersprache´, nicht beherrschte, zeigt wie wenig Kontakt er in seiner Jugend zu seiner Mutter Helena hatte.
Konstantin hatte nur ein geringes Verständnis für theologische Kontroversen mit philosophischem Gehalt. Laut Aurelius Victor seien sämtliche illyrische Kaiser nur wenig gebildet gewesen.
Jedoch ist gewiss, dass sein Vater ihm die beste militärische Erziehung ermöglichen wollte und ihn im Jungenalter an den Hof Diokletians in Nikomedia schickte[5]. Dort blieb er für mindestens zehn Jahre unter dessen Obhut und der des Caesars Galerius, um seine militärische Ausbildung zu absolvieren. Er focht mit Auszeichnung gegen die Perser oder auch gegen die Ägypter. Nach Diokletians Rücktritt unternahmen Konstantin und sein Vater noch einen Feldzug, bevor letzterer erkrankte und schließlich am 25. Juli 306 starb.
Er wurde aber auch vertraut mit Brauch und Vorstellungen des Kaisertums. Es waren zugleich Lehrjahre in der schwersten aller Künste: der des Regierens. Zugleich konnte er sich im Umgang mit Menschen üben, was sich durch die Ströme der Menschen aus allen Teilen des Reichs anbot.
2. Vater und Mutter Konstantins
Konstantins Vater Constantius Chlorus war um diese Zeit etwa 35 Jahre alt und wahrscheinlich Statthalter der Provinz[6]. In anderen Quellen wird er als Offizier dargestellt und seine Tüchtigkeit sicherte ihm ein hohes Ansehen. Kurz nach der Geburt Konstantins wurde er von Diokletians Mitkaiser, Maximianus, zum Prätorianerpräfekten ernannt und an den kaiserlichen Hof beordert.
Constantius Chlorus kam aus niederem Stand und hatte seine militärische Laufbahn in der kaiserlichen Leibwache begonnnen. Er bekam von den Byzantinern den Beinamen „Chlorus“, weil er blass und bleichgesichtig war. Sonst wurde er aber als ein Mann mit Lebenskraft und Pflichtbewusstsein beschrieben, mit von Strapazen geformtem, kantigem Kopf, wachen Augen und einer kräftigen Nase.
Konstantins Mutter Helena hingegen wird schön, zierlich, anmutig und klug dargestellt, mit einem zarten, länglichen Gesicht und einer leicht gebogenen Nase. Über ihre Herkunft kann man sich wieder streiten; Piepenbrink ist der Überzeugung, sie sei eine Stallmagd gewesen, währenddem Theodor Zahn[7] behauptet, Helena hätte als Kellnerin gearbeitet. Ambrosius bezeugte zuverlässig, dass Constantius sie als Herbergswirtin (stabularia) kennen gelernt hatte. Weil aber zu der Zeit einem Offizier oder hohen Beamten die Heirat mit einer einheimischen Frau untersagt war, lebten die Eltern Konstantins im Konkubinat.
[...]
[1] Clauss. Konstantin der Große. 1996: 7
[2] Piepenbrink 2002: 28
[3] Dahlheim 1989: 297
[4] Piepenbrink. 2002:
[5] Horst 1986: 61
[6] Horst 1986: 62
[7] Kraft 1974: 86
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