Der Psychiater Alfred Hoche und der Rechtswissenschaftler Karl Binding veröffentlichten 1920 die Schrift über die "Freigabe zur Vernichtung unwerten Lebens". Wie kommen Hoche und Binding zu solch einer Radikalisierung - 13 Jahre vor der NS-Zeit? Die Veröffentlichung ihrer Schrift wird als Legitimierung des Tötungsprogramms der Nazis angesehen.
Die Zeit der Weimarer Republik erscheint viel zu kurz, um eine NS-Schreckensherrschaft hervorbringen zu können, in der auch Hilfsbedürftige und psychisch Kranke dem Vernichtungsprogramm der Euthanasie zum Opfer fielen. Gerade der Umgang mit den Schwachen und Kranken wirkt aber wie ein gesellschaftlicher Fingerabdruck, dem im Allgemeinen ein längerer, zumeist begrifflicher Prozess vorausgeht.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Psychiatrie im 18./19. Jahrhundert: Ein kurzer Überblick
3. Alfred Hoche und Karl Binding: Tendenzen und Radikalisierungen
3.1 Tendenzen zur Eugenik - Publikationen zwischen 1870-1900
3.2 Radikalisierung zur Euthanasie - Schriften und Vortrage zwischen 1900-1920
3.3 Eugenik / Euthanasie - Entwicklungen, Einflüsse und Sozialisierung
3.4 Euthanasie - Ein Typus von Hoche oder Binding ?
4. Schlussbetrachtungen
Literaturverzeichnis
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