Die Entwicklungsgeschichte der KSZE / OSZE läßt sich nach Meinung der meisten Autoren in zwei große Phasen Einteilen. Der deutliche Strukturwandel vollzog sich in Folge des östlichen Systemwandels 1989/1990 und spiegelte sich nicht nur 1995 in der Umbenennen von KSZE in OSZE wieder. Lange Zeit wurde in der KSZE hauptsächlich ein Instrument gesehen, die Konfliktparteien des ,,Kalten Krieges" in einer internationalen Organisation zusammenzufassen. In diesem Zusammenhang dienten die KSZE - Folgetreffen häufig als letzte Möglichkeit, Konflikte der Großmächte und ihrer Verbündeten diplomatisch zu lösen. ,,Mit dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Paris vom 19. Bis 21. November 1990, welches das zweite nach dem in Helsinki 1975 war, hat eine neue Phase des OSZE-Prozesses begonnen."1
Diese zweite Phase soll nun im laufe der Arbeit dargestellt und erläutert werden. Hauptsächlich bezieht sie sich dabei auf die Schlußakte des wahrscheinlich bedeutendsten Gipfeltreffens, dem Pariser Gipfeltreffen von 1990. In der entsprechenden Abschlußerklärung werden die Herausforderungen und Ziele, sowie die inneren Strukturen der Organisation neu definiert.
Näher beleuchtet wird ferner die Entwicklung in der ersten Phase des Umbruchs 1990 - 1992. In dieser Phase zeigt sich anhand der Dokumente und Treffen deutlich der Wille, Strukturen den veränderten Umständen in der Sicherheitsarchitektur Europas gerecht zu werden. Auch der rechtliche Charakter der Dokumente kommt zur Sprache. Letztlich soll an einem Fallbeispiel die Zusammenarbeit der OSZE mit anderen Internationalen Organisationen dargestellt werden. Hier handelt es sich um einen Teilbereich der OSZE-Kritik, beziehungsweise um Gedanken zur möglichen Effektivitätssteigerung von OSZE - Missionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1990 — Das Jahr des Umbruchs
- Die erste Phase des Umbruchs 1990 — 1992
- Die Entwicklung der KSZE seit dem Helsinki — Treffen
- Der Rechtscharakter der OSZE
- Die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Entwicklung der KSZE/OSZE nach 1990, insbesondere im Kontext des östlichen Systemwandels und der sich verändernden Sicherheitsarchitektur Europas. Die Arbeit beleuchtet die Institutionalisierung der Organisation, die sich durch die Einführung neuer Strukturen und Dokumente vollzog.
- Die Transformation der KSZE in eine internationale Organisation
- Die Bedeutung des Pariser Gipfeltreffens von 1990
- Die Entwicklung der KSZE/OSZE in der ersten Phase des Umbruchs (1990-1992)
- Der Rechtscharakter von OSZE-Beschlüssen
- Die Zusammenarbeit der OSZE mit anderen internationalen Organisationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit dar und führt in die Thematik der KSZE/OSZE nach 1990 ein. Sie beschreibt die Bedeutung des Pariser Gipfeltreffens von 1990 als Wendepunkt in der Geschichte der Organisation.
Kapitel 2 analysiert das Jahr 1990 als Jahr des Umbruchs. Es werden die Ergebnisse des Pariser Gipfeltreffens, einschließlich der Charta von Paris, des Wiener Dokuments 1990 und des Vertrags über Konventionelle Streitkräfte in Europa, vorgestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die erste Phase des Umbruchs (1990-1992) und beschreibt die Entwicklung der KSZE/OSZE in dieser Zeit. Es werden wichtige Dokumente und Treffen, wie das Treffen in Valletta, das Symposium in Krakau, das Treffen des Rates der Außenminister in Berlin und das zweite Treffen des Rates der Außenminister in Prag, sowie die Ausweitung der KSZE auf ehemalige GUS-Republiken, analysiert.
Kapitel 4 skizziert die weitere Entwicklung der KSZE/OSZE nach dem Helsinki-Treffen, einschließlich der Einsetzung eines Hohen Kommissars für nationale Minderheiten und der Bildung eines Forums für Sicherheitskooperation.
Kapitel 5 untersucht den Rechtscharakter von OSZE-Beschlüssen und stellt fest, dass diese in der Regel politisch verbindlich sind, aber keine rechtgestaltende Wirkung haben. Es werden Ausnahmen wie der KSE-Vertrag und das Übereinkommen über Vergleichs- und Schiedsverfahren innerhalb der KSZE erläutert.
Kapitel 6 beleuchtet die Zusammenarbeit der OSZE mit anderen internationalen Organisationen am Beispiel der Mission in Bosnien-Herzegowina. Es werden die Aufgaben und Herausforderungen der Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Friedensprozess diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die KSZE/OSZE, den östlichen Systemwandel, die Sicherheitsarchitektur Europas, die Institutionalisierung, das Pariser Gipfeltreffen von 1990, die Charta von Paris, das Wiener Dokument 1990, der Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa, der Rechtscharakter von OSZE-Beschlüssen, die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen und die Mission in Bosnien-Herzegowina.
- Quote paper
- Martin Kurth (Author), 2002, Die KSZE nach 1990, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9217
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