Exegese hat das Ziel die Intention und den Hintergrund biblischer Überlieferung zu erhellen. Die Literarkritik ist ein Teil der historisch-kritischen Exegese; sie will prüfen aus welchen verschiedenen Schichten ein Text, der im „literarischen Endstadium“ in der Bibel vorliegt, besteht. Exegeten die die Literarkritik anwenden, möchten so genau wie möglich nachvollziehen, wie die Texte entstanden sind, die meist mündlich überliefert wurden und im Laufe der Zeit auf Grund von Anwendung auf die individuelle Situation einer Gemeinde oder eines Person häufig verändert wurden. Die Überlieferungen wurden so über viele Generationen mit persönlichen Erfahrungen erweitert. Auch die „Autoren“ die diese Erzählungen schließlich in einen größeren Kontext gestellt und zu einem Gesamtwerk zusammengefasst haben, haben ihre eigene „Handschrift“ hinterlassen.
Um die verschiedenen Schichten herauszufiltern untersucht die Literarkritik den gegebenen Text auf sechs Kriterien, die jeweils Indizien für Uneinheitlichkeit des Textes darstellen.
In der vorliegenden Arbeit wird zu erst ein knapper Überblick über die Geschichte der Literarkritik gegeben und anschließend die Methode vorgestellt. Im dritten Punkt werden die sechs Kriterien detailliert beschrieben und anhand von Beispielen deutlich gemacht. Die Arbeit abschließen wird ein Fazit, welches die Vorzüge, aber auch die Problematik, die die Literarkritik mit sich bringt, zusammenfassen wird.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Kurzer Überblick über die Geschichte der literarkritischen Exegese
3 Die Methode
3.1 Aufgabe der Literarkritik
3.2 Ansatzpunkt und Ziel der Literarkritik
4 Die Kriterien
4.1 Doppelungen und Wiederholungen
4.2 Unvereinbare Spannungen und störende Widersprüche
4.3 Stilistische Argumente
4.4 Dubletten und Parallelen
4.5 Kombination von Gattungen
5 Fazit
6 Literaturangaben
1 Einleitung
Exegese hat das Ziel die Intention und den Hintergrund biblischer Überlieferung zu erhellen. Die Literarkritik ist ein Teil der historisch-kritischen Exegese; sie will prüfen aus welchen verschiedenen Schichten ein Text, der im „literarischen Endstadium“[1] in der Bibel vorliegt, besteht. Exegeten die die Literarkritik anwenden, möchten so genau wie möglich nachvollziehen, wie die Texte entstanden sind, die meist mündlich überliefert wurden und im Laufe der Zeit auf Grund von Anwendung auf die individuelle Situation einer Gemeinde oder eines Person häufig verändert wurden. Die Überlieferungen wurden so über viele Generationen mit persönlichen Erfahrungen erweitert. Auch die „Autoren“ die diese Erzählungen schließlich in einen größeren Kontext gestellt und zu einem Gesamtwerk zusammengefasst haben, haben ihre eigene „Handschrift“ hinterlassen.
Um die verschiedenen Schichten herauszufiltern untersucht die Literarkritik den gegebenen Text auf sechs Kriterien, die jeweils Indizien für Uneinheitlichkeit des Textes darstellen.
In der vorliegenden Arbeit wird zu erst ein knapper Überblick über die Geschichte der Literarkritik gegeben und anschließend die Methode vorgestellt. Im dritten Punkt werden die sechs Kriterien detailliert beschrieben und anhand von Beispielen deutlich gemacht. Die Arbeit abschließen wird ein Fazit, welches die Vorzüge, aber auch die Problematik, die die Literarkritik mit sich bringt, zusammenfassen wird.
2 Kurzer Überblick über die Geschichte der literarkritischen Exegese
Bereits in den ersten Jahrhunderten gab es Auseinandersetzungen sowohl jüdischer als auch christlicher Exegeten mit verschiedenen Vorstellungen über die Entstehung der Bücher des Alten Testaments; eine besonders problematische Rolle spielten dabei die fünf Bücher des Mose. Die Frage war ob Mose, der Protagonist vieler verschiedener Erzählungen war, alle Bücher des Pentateuchs, einschließlich des Kapitels des Deuteronomiums (Dtn 34,5-12) welches seinen Tod beschreibt, selber hätte verfassen können. Die Meinungen darüber gingen auseinander, Josephus Flavius einerseits steht für die Gedankenschule die Dtn 34,5-12 für eine authentische prophetische Voraussage des Mose hält, während der babylonische Talmud andererseits, Dtn 34,5-12 Josua zuschrieb.[2]
Im 12. Jahrhundert verfasste der jüdische Gelehrte A Ibn Esra Kommentare zum Pentateuch in denen er bereits kleine Zweifel an Mose als Verfasser äußerte.
Die moderne Literarkritik wird im Bezug zur Frage nach den Autoren des Pentateuchs erst seit dem 18. Jahrhundert angewendet. J. Astruc übernahm Mitte des 18. Jahrhunderts den Ansatz des deutschen Pfarrers H.B. Witter, der aufgrund der zwei Gottesnahmen Elohim und JHWH in Genesis auf zwei Quellen schloss. Darauf aufbauend formulierte Astruc die Ältere Urkundenhypothese, „ Die davon ausgeht, dass der Wechsel der Gottesnamen auf die beiden Hauptquellen des Pentateuch zurückzuführen sei.“[3].
Als weitere Hypothese diente die Fragmentenhypothese von Geddes und J.S. Vater. Sie geht davon aus dass die verschiedenen Fragmente im Pentateuch auf zwei verschiedene Traditionskreise zurückzuführen sei.
Letztlich sei noch die Ergänzungshypothese genannt, die die Vorzüge der beiden vorher genannten Herangehensweisen versucht zu bündeln. Sie geht davon aus, dass die Basisschrift mit dem Gottesnamen Elohim arbeitete, und sie durch eine jüngere Schrift, in der Gott als JHWH bezeichnet wird ergänzt wurde.
Diese drei Hypothesen bildeten den Anfang der modernen Literarkritik die im Laufe der Zeit eine immer gewichtigere Position erhielt. Heute lässt sie sich nicht auf das Alte Testament begrenzen; in beiden Büchern lassen sich mit Hilfe der Literarkritik wichtige Informationen über ihre Entstehungsgeschichte erschließen.
3 Die Methode
3.1 Aufgabe der Literarkritik
Die literarkritische Methode wird mit dem Ziel angewendet, verschiedene literarische Schichten innerhalb eines Textes voneinander zu trennen, um so ein genaueres Verständnis für die Entstehungsgeschichte und den Hintergrund der jeweiligen Texte zu erhalten. Mit Ausnahme des Sonderfalls der synoptischen Evangelien, bei denen das Markusevangelium eindeutig als Vorlage für das Lukas- und das Matthäusevangelium identifiziert wurde, ist der Entstehungsprozess bei den meisten Texten nur sehr schwer zu rekonstruieren; als kapables Hilfsmittel dient die Literarkritik.
[...]
[1] Steck, O. H.: Exegese des Alten Testaments: Leitfaden der Methodik; ein Arbeitsbuch für Proseminare, Seminare und Vorlesungen (Neukirchner Verlag), Neukirchen-Vluyn. 14. Aufl., 1999. p. 47 (künftig zitiert als: Steck: Leitfaden der Methodik)
[2] vgl. Kreuzer, S. u.a.: Proseminar I. Altes Testament: ein Arbeitsbuch. (Kohlhammer), Stuttgart; Berlin; Köln. 1999. p. 56 (künftig zitiert als: Kreuzer: Proseminar AT.)
[3] Kreuzer: Proseminar AT. p. 57
- Citar trabajo
- Pradeep Manjooran (Autor), 2007, Literarkritik - Eine Einführung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92112
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