Die folgende Arbeit stellt dar, mit welchen Praktiken auktorialer Selbstdarstellung Frisch sich als Autor in der Öffentlichkeit präsentierte. Ob intentional oder nicht - wie trugen seine Literatur, hier das Drama Andorra, und seine öffentlichen Auftritte um die Publikation dessen zu den Bildnissen bei, die sich die Öffentlichkeit von ihm machte? In diesem Zusammenhang findet eine Bemerkung des Frisch-Biographen Volker Hage Beachtung, der bei ihm "keine strikte Trennung zwischen Werk und öffentlichem Auftritt" feststellt. Die Schweizer Literaturkritikerin Bea von Matt unterstützt diese These; die Stellungnahmen des Autors kämen aus demselben "schöpferische[n] Zentrum, aus dem auch die Figuren seiner Erfindung entstehen."
Die Selbstinszenierung von Schriftstellern ist kein neuartiges Phänomen, "sie ist so alt wie der Berufsstand selbst."
Es verwundert deshalb nicht, dass es, intensiviert seit der Jahrtausendwende, reichlich Forschungsliteratur zum Thema gibt - wobei Publikationen zur Problematik bei Frisch bisher ausgeblieben sind. (Lediglich in vereinzelten Randbemerkungen wurden Charakteristika seiner öffentlichen Auftritte aufgeführt.) Die für diese Ausarbeitung infrage kommenden Forschungsdesigns werden im folgenden Punkt dargestellt, wobei die Wahl auf die heuristische Typologie der Inszenierungspraktiken nach Christoph Jürgensen und Gerhard Kaiser fällt. Diese definieren Selbstdarstellungspraktiken als "jene textuellen, paratextuellen und habituellen Techniken und Aktivitäten von SchriftstellerInnen, in oder mit denen sie öffentlichkeitsbezogen für ihre eigene Person, für ihre Tätigkeit und/oder für ihre Produkte Aufmerksamkeit erzeugen." Für die Literaturwissenschaft sind diese deshalb interessant, weil sie als Bestandteile der "biographischen Legende" über den Autor den "wahrnehmbare[n] Hintergrund des literarischen Werks" bilden.
Diese Legende um die "Autorfigur"unterscheidet sich damit von der Biographie der empirischen "Autorperson", die in dieser Arbeit weitestgehend vernachlässigt wird. Für den Autor hingegen sind Selbstdarstellungspraktiken unerlässlich, um sich auf dem literarischen Feld zu behaupten. Um diese Aussage zu begründen, schließt sich an die Darstellung des Forschungsstandes eine knappe Ausführung zur Literatursoziologie Pierre Bourdieus an. Im Laufe der Arbeit werden Elemente der Paratexttheorie von Genette die theoretischen Grundlagen Bourdieus und Jürgensen und Kaisers ergänzen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Das literarische Feld und seine Bedingungen nach Bourdieu
2.2 Heuristische Typologie der Inszenierungspraktiken nach Jürgensen und Kaiser
3. Auktoriale Selbstdarstellungspraktiken in und um die Publikation von Andorra
3.1 Textuelle Selbstdarstellungspraktiken
3.1.1 Die Bildnisproblematik und das Leben in Geschichten
3.1.2 Max Frisch als politischer Schriftsteller und Intellektueller
3.1.3 Das ,Gewissen der Schweiz'
3.2 Epitextuelle Selbstdarstellungspraktiken
3.2.1 Der private Epitext - Briefe
3.2.1.1 Brief an den Verlag
3.2.1.2 Brief an Regisseur Kortner
3.2.2 Der öffentliche Epitext - Vermittlungen
3.2.2.1 Werkstattgesprach mit Horst Bienek
3.2.2.2 ZEIT-Feuilletonartikel von Curt Riess
3.2.2.3 SWR TV-Portrait: „Autoren erzahlen“
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
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