Die Problemstellung, auf welche die Forschungsarbeit aufbaut, ist der weiter steigende Berufsausstieg von Pflegefachkräften. Dieser Trend verstärkt den Fachkräftemangel in dieser Branche weiter und rückt vor dem Hintergrund des Demographischen Wandels immer mehr ins Zentrum der Wichtigkeit. Ziel der Forschungsarbeit ist es, die Gründe für das Sinken der intrinsischen Motivation von Pflegefachkräften in der stationären Altenpflege, welche sich aus dem Job Chraracteristics Model von Hackman und Oldham ergeben, herauszuarbeiten. Dem Forschungsvorhaben liegt folgende Forschungsfrage zugrunde: "Welche Gründe, die sich aus den Aufgabendimensionen des JCM ergeben, sind dafür verantwortlich, dass die intrinsische Motivation von Pflegekräften sinkt?". Die Ergebnisse aus drei teilstandardisierten Experteninterviews soll die Forschungslücke schließen.
Eine Ursache für das Sinken der intrinsischen Motivation könnte eine geringe erlebte Bedeutsamkeit der eigenen Arbeitstätigkeit sein. Diese ist darin begründet, dass die Pflegefachkräfte einen täglich vorgegebenen und routinierten Tagesablauf haben, welcher nur durch die unvorhersehbaren Verhaltensweisen, Diagnosen und Probleme der Bewohner abwechslungsreicher wird. Zudem haben die Pflegefachkräfte nie die Möglichkeit die Bewohner den ganzen Tag zu begleiten. In dem Arbeitsalltag der Pflegefachkräfte kann demzufolge nur teilweise eine Ganzheitlichkeit der Arbeit verzeichnet werden. Während die vorangegangenen Aufgabendimensionen eher negativ ausfallen, fällt die Wichtigkeit der Aufgabe für die Befragten sehr positiv aus. Ein weiterer Grund für das Sinken der intrinsischen Motivation könnte darüber hinaus in der Autonomie zu finden sein. Die Berufsgruppe hat durch die vorgegebenen Standards und den routinierten Tagesablauf wenig Möglichkeit, ihren Arbeitsalltag und die Aufgaben selbstständig zu Planen und individuell durchzuführen. Einen letzten Punkt, welcher die intrinsische Motivation negativ beeinflusst, ist die Rückmeldung aus der Aufgabenerfüllung. Pflegefachkräfte erlangen durch die Aufgabenerfüllung wenig Rückmeldung über die Qualität ihrer Arbeitsleistung noch haben sie jederzeit das Wissen über die aktuellen Resultate der eigenen Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung der Arbeit
- 1.2 Zielstellung der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 1.4 Forschungsstand
- 2. Gegenwärtiger Kenntnisstand
- 2.1 Arbeitsgestaltung
- 2.2 Job Characteristics Model von Hackmann & Oldham
- 2.2.1 Intrinsische Motivation, Definition und Abgrenzung
- 2.2.2 Theorie des Modells
- 2.2.3 Begründung: Das Job Characteristics Model als Grundlage für die Qualitative Untersuchung
- 2.3 Das Berufsbild der Altenpflege
- 3. Empirische Untersuchung
- 3.1 Forschungsfrage
- 3.2 Methodische Vorgehensweise
- 3.2.1 Auswahl der Forschungsmethode
- 3.2.2 Teilstandardisiertes Interview
- 3.2.3 Stichprobe
- 3.2.4 Aufbau und Inhalt des Interviewleitfadens
- 3.2.5 Vorbereitung und Durchführung der Interviews
- 3.3 Aufbereitungs- und Auswertungsmethoden
- 3.3.1 Transkription
- 3.3.2 Qualitative Inhaltsanalyse
- 3.4 Gütekriterien
- 4. Kategorienbasierte Auswertung der Ergebnisse
- 4.1 Erlebte Bedeutsamkeit der eigenen Arbeitstätigkeit
- 4.2 Erlebte Verantwortung für die Ergebnisse der eigenen Arbeitstätigkeit
- 4.3 Wissen über die aktuellen Resultate vor allem Qualität der eigenen Arbeit
- 5. Diskussion der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit befasst sich mit dem Problem des steigenden Berufsausstiegs von Pflegefachkräften in der stationären Altenpflege. Ziel ist es, die Gründe für das Sinken der intrinsischen Motivation dieser Fachkräfte, die sich aus dem Job Characteristics Model von Hackman und Oldham ableiten lassen, zu untersuchen.
- Das Sinken der intrinsischen Motivation von Pflegefachkräften in der stationären Altenpflege.
- Die Anwendung des Job Characteristics Model von Hackman und Oldham zur Analyse der Arbeitsgestaltung in der Altenpflege.
- Die Identifizierung von Faktoren, die die intrinsische Motivation von Pflegefachkräften beeinflussen.
- Die qualitative Forschung als Methode zur Untersuchung der Arbeitsgestaltung und Motivation in der Altenpflege.
- Die Bedeutung von Arbeitsgestaltung für die Zufriedenheit und Motivation von Pflegefachkräften.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung des Fachkräftemangels in der Altenpflege beleuchtet und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Kapitel 2 bietet einen Überblick über den Forschungsstand zu Arbeitsgestaltung und dem Job Characteristics Model von Hackman und Oldham. Im Anschluss daran beschreibt Kapitel 3 die empirische Untersuchung, die anhand von Experteninterviews durchgeführt wurde. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der Interviews und untersucht die Auswirkungen der Aufgabendimensionen auf die intrinsische Motivation. Das Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Studie und zieht Schlussfolgerungen für die Arbeitsgestaltung in der Altenpflege. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und Ausblick auf zukünftige Forschung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Arbeitsgestaltung, intrinsische Motivation, Job Characteristics Model, Altenpflege, Pflegefachkräfte, qualitative Forschung, Experteninterviews, Inhaltsanalyse. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Arbeitsgestaltung auf die intrinsische Motivation von Pflegefachkräften in der stationären Altenpflege anhand des Job Characteristics Model. Die Ergebnisse der Studie liefern wichtige Erkenntnisse für die Optimierung der Arbeitsbedingungen in der Altenpflege und die Steigerung der Motivation von Pflegefachkräften.
- Quote paper
- Theresa Grienberger (Author), Arbeitsgestaltung in der stationären Altenpflege. Motivationsförderung der Pflegefachkräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/919339