In dieser Arbeit wurde die Nahrungszusammensetzung von Larven der beiden Elbfischarten Finte (Alosa fallax) und Stint (Osmerus eperlanus) untersucht. Ziel war es, eine Einschätzung über die Bedeutung verschiedener Nahrungsorganismen für die Ernährung der untersuchten Larvenstadien zu geben.
Darüber hinaus war eine Betrachtung der selektiven oder unselektiven Aufnahme verschiedener Nahrungsorganismen durch die gefangenen Larven Teil dieser Arbeit. Hiermit sollte geklärt werden, ob es Unterschiede in der Strategie der Nahrungsaufnahme bei den untersuchten Arten gibt.
Um einen Bezug zu den in der Umwelt vorhandenen Zooplanktonorganismen zu haben und um deren Abundanzen zu kennen, wurden im Untersuchungszeitraum an jeder Station parallel zu jedem Ringnetzhol Planktonproben gesammelt und ausgewertet.
Bei der Bearbeitung der Fische wurden diese zunächst in verschiedene Entwicklungsetappen eingeteilt und Unterproben jedes Probentages einzeln gemessen und gewogen. Anschließend wurden von jedem Probentag und jeder Station zehn Tiere pro Etappe auf ihre Mageninhalte hin untersucht. Es erfolgte eine Auszählung der gefressenen Nahrungspartikel.
Für die Elektivitätsbestimmung nach IVLEV erfolgte die Bestimmung der prozentualen Anteile der verschiedenen Taxa in den Mageninhalten. Diese wurden dann ins Verhältnis zu den prozentualen Anteilen der Planktonorganismen in der Umwelt gesetzt.
Um die Bedeutung der einzelnen Nahrungsorganismen für die beiden Arten zu bestimmen, erfolgte eine Auswertung der Mageninhalte nach ZANDER (1982). Dafür war es nötig die Trockengewichte der gefressenen Individuen zu berechnen.
Es wurde festgestellt, dass Finte und Stint aller Entwicklungsstadien adulte Calanoidae selektiv aufnehmen. Stinte zeigen ansonsten nur noch für Harpacticoidae bei einigen Etappen eine unselektive Aufnahme. Alle anderen untersuchten Nahrungsorganismen wurden von den Stinten gemieden.
Finten aller Etappen zeigten bei Copepoditen, und Harpacticoiden eine unselektive, teilweise auch eine selektive Aufnahme. Nauplien wurden dagegen nur von der Etappe C unselektiv aufgenommen und von größeren Etappen gemieden. Cyclopoidae und sonstige Cladoceren wurden nur von Finten der Etappe E unselektiv aufgenommen.
Für die Ernährung beider Arten spielen demzufolge die Calanoidae (Eurytemora affinis) die bedeutendste Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Untersuchungsgebiet
- 3 Material und Methoden
- 3.1 Fangstationen
- 3.2 Probennahme
- 3.2.1 Beprobungsmodus
- 3.2.2 Fanggeräte
- 3.2.2.1 Ringnetz
- 3.2.2.2 Ruttner-Schöpfer
- 3.2.3 Bestimmung abiotischer Parameter
- 3.3 Untersuchte Arten
- 3.3.1 Die Finte (Alosa fallax)
- 3.3.2 Der Stint (Osmerus eperlanus)
- 3.4 Probenbearbeitung
- 3.4.1 Bearbeitung der Fischproben
- 3.4.2 Bearbeitung der Zooplanktonproben
- 3.4.3 Magenanalysen
- 3.5 Auswertung
- 3.5.1 Berechnung der Fischabundanzen
- 3.5.2 Berechnung der Fischbiomassen
- 3.5.3 Berechnung der Zooplanktonabundanzen
- 3.5.4 Elektivität nach IVLEV
- 3.5.5 Main-Food-Index
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Abiotische Parameter
- 4.2 Fischabundanzen und -biomassen
- 4.3 Zooplanktonabundanzen
- 4.4 Elektivität nach IVLEV
- 4.5 Magenanalysen und MFI
- 4.5.1 Längen und rekonstruierte Biomassen der Nahrungsorganismen
- 4.5.2 Main-Food-Index (MFI)
- 4.5.2.1 Station 1
- 4.5.2.2 Station 5
- 4.5.2.3 Station 6b
- 5 Diskussion
- 5.1 Methodenkritik
- 5.1.1 Zooplanktonproben
- 5.1.2 Elektivitätsindex nach IVLEV
- 5.2 Nahrungswahl und -zusammensetzung der untersuchten Arten
- 5.3 Ausblick
- 5.1 Methodenkritik
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Untersuchung des Magen- und Darminhalts von Larven des Stints (Osmerus eperlanus) und der Finte (Alosa fallax). Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Ernährungsgewohnheiten und -präferenzen dieser Fischarten in ihrer Larvenphase zu analysieren und dabei die Faktoren zu untersuchen, die Einfluss auf ihre Nahrungswahl haben.
- Nahrungszusammensetzung von Stint- und Finte-Larven
- Einfluss abiotischer Faktoren auf die Nahrungswahl
- Vergleich der Ernährungsgewohnheiten von Stint- und Finte-Larven
- Elektivitätsindex nach IVLEV als Maß für die Nahrungswahl
- Entwicklung der Ernährungsstrategie im Larvenstadium
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund der Untersuchung und die wissenschaftlichen Fragestellungen darlegt. Das zweite Kapitel beschreibt das Untersuchungsgebiet, das Mühlenberger Loch im Hamburger Hafen. Das dritte Kapitel erläutert die Methoden, die bei der Probennahme, der Bearbeitung der Proben und der Magenanalysen verwendet wurden. Es werden die Fangstationen, die Fanggeräte, die untersuchten Arten sowie die Berechnung der Abundanzen und Biomassen detailliert dargestellt.
Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung. Es werden die abiotischen Parameter des Untersuchungsgebietes, die Abundanzen und Biomassen der Fische, die Abundanzen des Zooplanktons sowie die Ergebnisse der Elektivitätsanalyse und der Magenanalysen vorgestellt.
Das fünfte Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Studie. Es werden die Methoden kritisch betrachtet und die Nahrungszusammensetzung und -wahl der untersuchten Arten im Zusammenhang mit den abiotischen Faktoren und dem Entwicklungsstadium der Larven analysiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Stint, Finte, Larven, Nahrungswahl, Magenanalysen, Zooplankton, Elektivitätsindex nach IVLEV, Abiotische Faktoren, Mühlenberger Loch, Fischbiomasse, Abundanzen, Ernährungsgewohnheiten.
- Citation du texte
- Dipl.-Biologe Sebastian Schultz (Auteur), 2007, Mageninhaltsuntersuchungen an Larven von Stint (Osmerus eperlanus Linnaeus 1758) und Finte (Alosa fallax Lacépède 1803), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91900