Im Verlauf der hier vorgelegten Hausarbeit, soll die Schule als Ort des Austauschs und als Ort des Abbaus von Vorurteilen und des Identitätszusammenschlusses gesehen werden. Durch den stetigen Wandel, welchen unsere Welt und damit auch unsere Gesellschaft erfährt, treffen nach und nach die unterschiedlichsten Kulturen aufeinander und müssen lernen, im Einklang miteinander zu leben.
Die Schule soll also, wie eben beschrieben, dafür genutzt werden, in den einzelnen Unterrichtsstunden zu vermitteln, dass es etwas großartiges ist, neue Kulturen kennenlernen zu dürfen und Menschen in sein Leben zu lassen, die nicht nach den Mustern aufgewachsen sind, nach welchen wir es tun oder getan haben; denn auch die Eltern werden (hoffentlich) positiv von dem beeinflusst, was ihre Kinder berichten, wenn sie aus der Schule und Nachhause kommen. Um ihre Persönlichkeitsentwicklung in die von den Lehrkörpern gewünschte Richtung zu lenken, sie vorurteilsfrei aufwachsen zu lassen und Interesse und Offenheit zu fördern, bietet es sich an, im Unterricht ausgewählte Jugendliteratur zu verwenden, welche die Aspekte der Interkulturalität aufgreift und die Inhalte unterbewusst erfahren lässt, während die spannenden Lektüren von den Schülern gelesen werden.
Inhalt
1. Einleitung
2. Omnipräsenz der Interkulturalität
3. Interkulturalitätsbegriff in der Literatur
4. Inhaltsangabe zum Roman „Wenn aus Feinden Freunde werden“
5. Inhaltsangabe zum Roman „Milchkaffee und Streuselkuchen“
6. Die Bedeutung des Lesens in der heutigen Gesellschaft
7. Interkulturalitäts- und Wertkriterien in Jugendbüchern
7.1 Interkulturalitätskriterien nach Heidi Rösch
8. Analyse des Romans „Mai-Linh- Wenn aus Feinden Freunde werden“
8.1 Sprache
8.2 Figurenkonstellation
8.3 Erfüllung der Interkulturalitätskriterien
9. Analyse des Romans „Milchkaffee und Streuselkuchen“
9.1 Sprache
9.2 Figurenkonstellation
9.3 Erfüllung der Interkulturalitätskriterien
Fazit
1. Einleitung
Im Verlauf der hier vorgelegten Hausarbeit, soll die Schule als Ort des Austauschs und als Ort des Abbaus von Vorurteilen und des Identitätszusammenschlusses gesehen werden. Durch den stetigen Wandel, welchen unsere Welt und damit auch unsere Gesellschaft erfährt, treffen nach und nach die unterschiedlichsten Kulturen aufeinander und müssen lernen, im Einklang miteinander zu leben. Die Schule soll also, wie eben beschrieben, dafür genutzt werden, in den einzelnen Unterrichtsstunden zu vermitteln, dass es etwas großartiges ist, neue Kulturen kennenlernen zu dürfen und Menschen in sein Leben zu lassen, die nicht nach den Mustern aufgewachsen sind, nach welchen wir es tun oder getan haben; denn auch die Eltern werden (hoffentlich) positiv von dem beeinflusst, was ihre Kinder berichten, wenn sie aus der Schule und Nachhause kommen. Um ihre Persönlichkeitsentwicklung in die von den Lehrkörpern gewünschte Richtung zu lenken, sie vorurteilsfrei aufwachsen zu lassen und Interesse und Offenheit zu fördern, bietet es sich an, im Unterricht ausgewählte Jugendliteratur zu verwenden, welche die Aspekte der Interkulturalität aufgreift und die Inhalte unterbewusst erfahren lässt, während die spannenden Lektüren von den Schülern gelesen werden. Neben der Herausarbeitung der Elemente, welche uns aufzeigen, dass es sich um ein Werk handelt, welches sich zur interkulturellen Kinder- und Jugendbuchliteratur zählen lässt und den Inhaltsangaben zu den Büchern, welche analysiert werden sollen, werden auch die Figurenkonstellation und Sprache in „Mai Linh- Wenn aus Feinden Freunde werden“ und „Milchkaffee und Streuselkuchen“ untersucht und ein Vergleich zwischen den beiden Lektüren angestellt. Abgeschlossen wird mit der Beantwortung der Frage, ob sich die Bücher für den Unterricht eignen und ob sie als interkulturell bezeichnet werden können.
2. Omnipräsenz der Interkulturalität
Es ist eine Tatsache, dass es in der heutigen Zeit unvermeidbar geworden ist, nicht von Zeit zu Zeit über den Begriff der sogenannten Interkulturalität zu stoßen. Dieser gehäufte Gebrauch des Wortes legt nahe und verdeutlicht, dass sich die Interkulturalität nicht mit einem Gebiet in Zusammenhang setzen lässt, sondern sich in diverse Zentren von Gesprächsbereichen gedrängt hat; so sprechen wir beispielsweise über Interkulturelle Kompetenz, Interkulturelle Kommunikation oder auch Interkulturelles Lernen. Auch im spannenden Rahmen, welcher das Gebiet der Literaturwissenschaft umfasst, sind der Begriff, seine Definition und in gewisser Weise das Arbeiten mit ihm, nicht mehr zu vermeiden. Im Deutschunterricht ist es allerdings nicht selten der Fall, dass Lektüren durchgenommen werden, ohne dass dabei von dem jeweiligen Lehrkörper unbestreitbar festgemacht wird, dass es sich bei dem vorliegenden Werk um eines handelt, bei dessen Inhalt der Autor sich das Thema der Interkulturalität zu Nutze gemacht hat. Wünschenswert wäre es jedoch, dass die lehrenden Personen, vor dem Lesen und der tiefergehenden Bearbeitung des Buches, mit ihren Schülern über den Begriff der Interkulturalität sprechen und somit begründen können, weshalb das ihnen zur Verfügung gestellte Buch gelesen werden soll. Im Hinblick auf steigende Zahlen jener Menschen, welche ihre Länder verlassen müssen und nach Deutschland strömen, was natürlich den Prozentsatz an Kindern mit Migrationshintergrund in den Schulklassen erhöht, sollten das Verständnis, die Toleranz und das Empathievermögen gesteigert werden, indem die Interkulturalität, beispielsweise durch unterstützende Literatur, in den Deutschunterricht eingebracht wird. Neben Interkultureller Literatur im Allgemeinen, demnach dem Versuch einer Definition, und der Erläuterung des Mehrwerts, welcher durch die Verwendung solcher Lektüren automatisch entsteht, werden in dieser Arbeit zwei Werke analysiert, welche das Thema der Interkulturalität aufgreifen. Im Hinblick auf den Obertitel dieser Arbeit, werden also die Romane „Milchkaffee und Streuselkuchen“ und „Mai-Linh-Wenn aus Feinden Freunde werden“ von Carolin Philipps betrachtet. Die Auswahl der beiden Romane, welche speziell für Kinder geschrieben wurden und zudem aus der Sicht von Kindern erzählen, fiel sehr bewusst; die Behandlung der Thematik rund um das Thema Interkulturalität und die Darlegung der Außenseiterperspektive, auf Grund von vermeintlichem „Anderssein“, werden hier, für Kinder anschaulich verfasst, dargelegt. Betont werden muss, dass die in der Einleitung bereits angesprochenen Unterpunkte nur Beiwerk sein sollen, um nicht vom eigentlichen Gesprächsthema, welches von Ausgrenzung über Fremdenhass und Irrtümer geht und uns letztlich zum Oberbegriff der Interkulturalität führen wird, abzulenken.
3. Interkulturalitätsbegriff in der Literatur
In Zusammenhang mit der zunehmenden Arbeiterbewegung und der damit einhergehenden Arbeitsmigration, kam in den 1950er Jahren der Begriff der Interkulturalität auf und zwang die Menschen, sich nach der Definition eben dieser zu richten. Nun ließen sich die Verständigung untereinander und das Zusammenleben nicht länger auf eine Personengruppe beziehen, welche als „Einheimische“ bezeichnet werden können; plötzlich war von mindestens zwei Kulturen die Rede und das Miteinander musste auf eine solche Ebene gebracht werden, dass sich von einem ebenbürtigen Verhältnis zwischen den Einheimischen, schon immer ansässigen Personen, und den Zuwanderern sprechen ließ. Begibt man sich in das weite Feld der Literatur, so lässt sich erkennen, dass mit der Einkehr der Migration, sprich, der gewünschten Interkulturalität, auch die aus dem 19. Jahrhundert stammende sogenannte monolinguale Literatur, gezwungen war, in den Hintergrund zu treten und zuzulassen, dass mit den ursprünglichen Formaten gebrochen wurde. Ab den frühen 60er Jahren fanden sich zunehmend als Gastarbeiterliteratur betitelte Werke, welche „kulturelles und politisches Engagement schreibender Ausländer“1 darstellen und ihre „Empfindungen, Ängste und Hoffnungen“2 beschreiben. So stammte ein Großteil der Werke war von den Menschen, die aus wirtschaftlichen sowie politischen Gründen aus dem Ausland nach Deutschland kamen, der andere Teil jedoch, wurde von Einheimischen verfasst, welche sich mit „Exil, Asyl, Auswanderung und erlebter Arbeitsmigration“3 beschäftigten. Interkulturelle Literatur lässt sich demnach, wird nach der hier vorliegenden Definition gegangen, als „eine Literatur, die im Einflussbereich unterschiedlicher Kulturen und Literaturen entstanden und auf diese durch Übernahmen, Austausch und Mischung bezogen ist“4 bezeichnen. Trotz der sich in einigen Punkten gleichenden Annahmen, welche sich derzeit finden lassen, gibt es keine einheitliche Definition des Begriffes der interkulturellen Literatur, die sich als fest oder gar endgültig benennen lassen dürfte; nach wie vor herrschen unterschiedliche Meinungen vor, wenn es um eine Eingrenzung des Begriffs geht und die Definitionen sind demnach noch weitgehend individuell. Die interkulturelle Literatur lässt sich also damit beschreiben, dass es um mehrere Kulturen und die Darstellung verschiedener Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen geht, auf der anderen Seite aber auch um den Prozess des Sich- Beschäftigens mit der eigenen und der fremden Kultur, also dem Sich-Öffnen für das Fremde und Neue.
4. Inhaltsangabe zum Roman „Wenn aus Feinden Freunde werden“
Im Jahr 2001 erschienen, erzählt der Kinderroman „Wenn aus Feinden Freunde werden“, von der Schülerin Mai- Linh, die das jüngste Kind unter vielen Geschwistern ist und aus diesem Grund jeden Nachmittag in dem Restaurant verbringen muss, welches ihren Eltern gehört und in dem sie, Tag ein Tag aus, vietnamesisches Essen zubereiten; sie wird für nicht verantwortungsbewusst genug gehalten, um allein Nachhause zu gehen und sitzt aus diesem Grund bis spätabends in dem Lokal, wo sie schnitzt oder bemüht ist, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Als ihre schulischen Leistungen unter dem wachsenden Druck und dem Schlafmangel zu leiden beginnen, setzt Mai-Linhs Mutter ihren Plan in die Tat um und spricht mit der Nachbarin im Haus nebenan ab, dass ihre Tochter von nun an nach der Schulzeit dorthin gehen, zu Mittag essen und mit dem etwas älteren Sohn der Nachbarin, Dennis, ihre Hausaufgaben ordentlich erledigen wird. Zunächst scheint der gewünschte Erfolg einzutreten und Dennis begleitet Mai-Linh, wenn auch unter Protest, nach kurzer Zeit auch bis zur Schule. In der Mitte des Buches gibt es einen Wendepunkt, an welchem die Wohnungstür von Mai-Linh und ihrer Familie, von einer unbekannten Person, mit ausländerfeindlichen Parolen beschmutzt wird. Nach diesem Ereignis kommt der Begriff der Interkulturalität ins Spiel; es zeigt sich, was wahre Freundschaft ausmacht und dass es nicht entscheidend ist, welchen kulturellen Hintergrund die einzelnen Menschen vorzuweisen haben und natürlich, dass erst das vermeintliche „Anderssein“ die Gesellschaft bunt erscheinen lässt.
5. Inhaltsangabe zum Roman „Milchkaffee und Streuselkuchen“
In dem für Kinder verfassten Roman „Milchkaffee und Streuselkuchen“, aus dem Jahr 1996, geht es um den zehnjährigen Sammy, der in diesem Buch auch unter dem Namen Milchkaffee auftaucht, und seinen Klassenkameraden, den rothaarigen Boris (Streuselkuchen); die beiden können sich nicht leiden und stehen im ständigen Konkurrenzkampf zueinander; sie stehen im Duell, wenn es darum geht, wer den besseren Aufsatz verfassen kann und wenn sich entscheiden soll, wer beim Musikwettbewerb der Schule den Part des Klavierspielers übernehmen darf. Ihr Verhältnis beginnt angespannt und kompliziert, weil Sammy aus Äthiopien stammt und mit seiner dunklen Hautfarbe nun einmal anders aussieht, als die meisten anderen Kinder seiner Klasse. Diese Geschichte zeigt sehr eindrücklich, dass es nicht von der Herkunft oder gar der Hautfarbe abhängig ist, wie talentiert ein Mensch ist oder wie gut seine Leistungen in Schulalltag und Berufsleben sind; zu Beginn kann Boris nicht verstehen, dass jemand, der in seinen Augen so viel auffälliger und anders ist, als der Rest seines Bekanntenkreises, ebenso gute Noten schreibt wie er, ihm gar den Platz als Klassenbester streitig machen könnte. Doch nach dem Wendepunkt des Buches, als Sammy, bei einem Brandanschlag auf seine Familie, schwer an der Hand verletzt wird, zeigt sich Boris als Stütze und wahrhaft guter Freund, der Sammy mit seiner Art und seinen Worten überrascht und ihm hilft, nachdem es ihm so schlecht ergangen ist. Anders als erwartet, ist es also nicht so, dass der einheimische Junge dem zugewanderten Kind den Platz am Klavier nehmen und ihm in den Rücken fallen möchte, vielmehr zeigt sich, dass auch durch solch schlimme Dinge, die in unserer Gesellschaft nun einmal Realität sind, wunderbare Freundschaften entstehen können.
6. Die Bedeutung des Lesens in der heutigen Gesellschaft
Gerade im Zusammenhang mit dem Aufkommen und vermehrten Nutzen der Medien, auch, oder gar im besonderen Umfang, der jüngeren „neuen“ Generation, ist es wichtig, dass die Schulzeit dafür verwendet wird, den Schülerinnen und Schülern Lektüren nahezubringen und, wie in den oberen Abschnitten bereits thematisiert, so gleichzeitig das Thema der Interkulturalität zu behandeln. Nach wie vor lässt sich festhalten, dass „Lesen als eine Voraussetzung für die Integration in das soziale Leben einer Kultur“5 betrachtet werden muss. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Eltern und Lehrkörper angewiesen sind, ihren Schützlingen frühzeitig bewusst zu machen, dass Lesen „Wissen bereitstellen kann, das als Basis für den Zugang zur Welt und den Dialog der Kulturen genutzt werden kann“6. Lesen gilt also weiterhin als Schlüssel und „Schlüsselqualifikation“7 für den Erfolg in der Welt und im Alltagsleben. Gerade im Arbeitsbereich Schule, müssen das Zunutze machen wertvoller Lektüren und die Integration der Fragestellung, ob der „Kulturkonflikt als Chance für Entwicklung?“8 gesehen werden kann, ausreichend Beachtung erhalten.
7. Interkulturalitäts- und Wertkriterien in Jugendbüchern
Verkompliziert werden die Analyse zu interkultureller Kinder- und Jugendliteratur sowie die allgemeine Begutachtung und Beurteilung darüber, wie qualitativ hochwertig und fundiert der Inhalt eines für junge Menschen geschriebenen Buches ist, dadurch, dass auch in der heutigen Zeit noch am „erzieherischen Wert“9 gemessen wird und die Interkulturalität ein „junges Unternehmen“10 ist. Erwartet wird demnach, dass die Werke nicht nur thematisieren, wie die unterschiedlichen Kulturen miteinander leben, sondern auch einen Lernfaktor beinhalten und pädagogisch wertvoll sind. Wichtig sollte in erster Linie, so die meisten Autoren der Kinder- und Jugendbücher, sein, dass die „Ansprüche des Kindes als Leser“11 gesehen werden und diese den Willen verspüren, die Lektüre bis zum Ende zu lesen und auch im weiteren Verlauf ihres Lebens dazu angehalten sind, sich mit Literatur und Lektüren auseinanderzusetzen und dies auch aus freien Stücken zu tun. Besieht man sich jedoch die existierenden Werke und Standards, welche verfolgt werden, kommt mehr und mehr der Eindruck auf, dass auch die Ansprüche und Vorstellungen der Erwachsenen in den Kinderbüchern verarbeitet werden und im Vordergrund steht, dem Kind, durch das Lesen der jeweiligen Lektüre, bestimmte und gleichzeitig möglichst viele Inhalte zu vermitteln; dies geschieht mit dem Blick darauf, dass Kind auf seine Zukunft vorzubereiten, es als Lernenden zu sehen, der „gesellschaftstauglich und überlebensfähig“12 gemacht werden muss. Da, wie aus diesem Abschnitt hervorgeht, die Kinderliteratur nach den Maßstäben der Erwachsenen gestaltet wird, ist sie vielmehr „ein reiner Spielball im suggestiven Erwartungshorizont“13, in dem die Erwachsenen das Bild der Kindheit zeichnen, wie sie es gerne hätten und wie es in ihren Köpfen existiert. Diese Problematik bezieht sich natürlich auch auf die Bücher, welche Kinder zur Auseinandersetzung mit Interkulturalität leiten sollen; das naheliegende Problem ist, dass den Kindern die Lösungen und Darstellungen der Interkulturalitätsthemas präsentiert werden, die aus den Vorstellungen der Erwachsenen entnommen wurden und dementsprechend gespickt sind mit „Vor- und Weltwissen“14, welches für die Kinder in ihrem jungen Alter unverständlich bis unzugänglich ist. Im schlimmsten Fall können sogar rassistische Denkweisen und eine „degradierende Darstellung anderer Kulturen“15 übertragen werden; dies geschieht dann meist sogar unbemerkt, weil davon auszugehen ist, dass kein Kinder- und Jugendbuch, welches in den heutigen Verkaufsangeboten zu erwerben ist, bewusst rassistische Züge aufzeigen möchte. Für Kinder- und Jugendbücher, die sich zum Ziel gesetzt haben, jungen Menschen das breite Feld der Interkulturalität näher zu bringen, wäre es wünschenswert, die fremden Kulturen einzubringen, ohne sich dabei, nahezu „wetteifernd“16, von anderen Kulturen abheben zu wollen, sich gewissermaßen mit diesen zu messen. Die Titel sollten die Eigenschaft besitzen, die uns geschenkte kulturelle sowie religiöse Vielfalt als Normalität darzustellen; wünschenswert ist also, dass Stigmata und Vorurteile nicht bewusst dargestellt und somit fälschlicherweise als „ungewöhnlich“ deklariert werden, sondern dass das Leben der Menschen beschrieben wird und die Vielfalt, welche eben selbstverständlich ist, nur als Randinformation aufgegriffen wird. Erzählt wird also idealerweise vom alltäglichen Ablauf, welcher das Leben der Protagonisten bestimmt; es geht um Konfliktsituationen, für die den Kindern, im besten Fall, im Verlauf der Geschichte Lösungsvorschläge angeboten werden und das Zusammenleben der Menschen, das sich nicht dadurch bestimmt, welchen kulturellen oder religiösen Hintergrund die einzelnen Charaktere mitführen. Neben dem Studieren und gemeinsamen Erarbeiten der Lektüren, sollten die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, auf „Anregungen von Pädagogen“17 zurückzugreifen, falls Fragen entstehen und es einer näheren Erläuterung zum „Verständnis von anderen Lebensweisen“18 bedarf.
[...]
1 Photong-Wollmann, Pimonmas: Literarische Integration in der Migrationsliteratur anhand der Beispiele von Franco Biondis Werken. Chiang Mai 1996. S. 6.
2 Ebd. S. 6.
3 Esselborn, Karl: Interkulturelle Literaturvermittlung zwischen didaktischer Theorie und Praxis. Ludicium Verlag. München 2010. S.9.
4 Ebd. S.10.
5 Reiser, Philumena: Interkulturalität in der Kinder- und Jugendliteratur- Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Dialogs. Tectum Verlag. Marburg 2006. S. 29.
6 Ebd. S. 29.
7 Ebd. S. 32.
8 Auernheimer, Georg/ van Dick, Rolf/ Petzel, Thomas/ Wagner, Ulrich: Interkulturalität im Arbeitsfeld Schule- Empirische Untersuchungen über Lehrer und Schüler. Leske und Budrich Verlag. Opladen 2001. S. 63.
9 Reiser, Philumena: Interkulturalität in der Kinder- und Jugendliteratur. S. 55.
10 Ebd. S. 55.
11 Ebd. S. 56.
12 Ebd. S. 56.
13 Ebd. S. 59.
14 Reiser, Philumena: Interkulturalität in der Kinder- und Jugendliteratur. S. 59.
15 Ebd. S. 60.
16 Ebd. S. 60.
17 Gemende, Marion/ Schröer, Wolfgang/ Sting, Stephan: Zwischen den Kulturen-Pädagogische und sozialpädagogische Zugänge zur Interkulturalität. Juventa Verlag Weinheim und München. München 1999. S. 108.
18 Ebd. S. 108.
- Citar trabajo
- Lara Bechem (Autor), 2019, Interkulturalitätsnachweis in Kinder- und Jugendliteratur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/916640
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