Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Portfolio, welches wesentliche Grundlagen des WAT-Unterrichts (Wirtschaft, Arbeit, Technik) klärt.
Warum wird man Lehrer? Was ist mit Generation Y? Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt für die kommende Generation aus? Was haben Gender für einen Einfluss auf die Berufswahl/Arbeitswelt? Was für ein Potenzial hat das Betriebspraktikum? Wie wähle ich ein passendes Studium aus? Wie wähle ich eine Ausbildung? All diese Fragen werden vom Autor persönlich beantwortet, wobei sich am Ende der Arbeit zudem eine kurze Schulbuchinterpretation anschließt.
Häufig hat der Lehrerberuf ein negatives Bild in der Öffentlichkeit (Rothland 2013, S. 33) trotzdem handelt es beim Lehramt um einen sehr gut besuchten Studiengang und viele streben das Dasein als Lehrer an.
Die Wahl des Berufes Lehrer kann eine Vielzahl von Gründen haben. Grob kann man in zwei Kategorien unterscheiden, das wären zum einen die intrinsischen Gründe und zum anderen die extrinsischen Gründe (Cramer 2016. S. 269f.). Laut Cramer überwiegen bei Lehramtsstudierenden die Intrinsische, also die innere Motivation häufig der extrinsischen, äußeren Motivation. Intrinsische Motivation setzt sich unter anderem daraus zusammen das man es besser als seine Eltern machen will, bzw. besser haben will, also mehr Geld verdienen oder bessere Lebensumstände haben möchte. Ebenso wichtige Motivationen sind die Freude an der Arbeit mit Jugendlichen, Freude an Wissensvermittlung und die vielseitigen Aufgaben die der Beruf bereitstellt (Cramer 2016. S. 270f.). Der Lehramtsberuf setzt auch eine eher soziale Orientierung voraus, sowie laut Cramer eine unternehmerische, künstlerisch-sprachliche Orientierung. Studierende von naturwissenschaftlicher Fächer wird eine intellektuell-forschende Orientierung nachgesagt, sowie Studierenden des Faches Sport eine eher praktisch-technische Orientierung (Cramer 2016. S. 266f.). Spezifische Grundeigenschaften bilden hierbei den Schlüssel zum späteren potenziellen Erfolg, einen niedrigen Wert an Neurotizismus, also niedrige Anfälligkeit für Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Depression. Dieser Wert wird fällt niedrig aus, wenn andere wichtige Eigenschaften höhere Werte haben, wie z.B. Extravision (Herzlichkeit, Geselligkeit, Frohsinn), Offenheit und Gewissenhaftigkeit. Persönlichkeitsmerkmale, wie extrovertiert sein, sind ebenfalls essentiell (Cramer 2016. S. 266f.).
Zu den wesentlichen extrinsischen Motivationen gehört die Berufsvererbung, Sicherheit des Berufes, gute Vereinbarkeit mit der Familie und die erhoffte Verbeamtung (Cramer 2016. S. 265). Berufsvererbung bedeutet das ein Elternteil, oder beide ebenfalls Lehrer sind, oder waren. In Deutschland (Stand 2006) sind 24,3% der Grund- und VolksschullehrerInnen sowie 24,0% der GymnasiallehrerInnen Berufsvererber (Cramer 2016. S. 265). Dies bedeutet nicht zwingend, dass das Lehramts als einziger Beruf in Erwägung gezogen wird. Ein Prozentsatz von 66,90% der Lehramtsstudenten haben außerdem schon eine pädagogische Vorerfahrung und mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Viele Studenten haben vorher schon mal als Trainer gearbeitet oder Nachhilfe gegeben. Die Arbeit als Lehrkraft gilt als zukunftssicher, viele Studenten hoffen auch eine Verbeamtung und somit einhergehend eine gute Bezahlung. Ein weiterer Faktor wäre die viele Freizeit, die gute Vereinbarkeit mit der Familie und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung (Cramer 2016. S. 268).
Es war nicht primär meine Idee Lehrer zu werden, dieser Beruf existierte in einem Ideen-Pool (weitere Ideen z.B. Zoll, Polizei), letztendlich habe ich mich aufgrund einer Vielzahl an Gründen für das Studium entschieden. Ich habe schon vor dem Studium mit Kindern gearbeitet, bzw. im sozialen Bereich gearbeitet. Meine erste Erfahrung habe ich ca. 2012 gemacht, als ich nach 5 Jahren Karate Training von meinem Trainer gebeten wurde ihn zu vertreten und die Gruppe über einen längeren Zeitraum zu trainieren. Ich habe im selben Jahr außerdem angefangen als Aushilfe im Kundenzentrum einer Firma zu arbeiten. Nach meinem Abitur war ich weiterhin unentschlossen und habe die Entscheidung von einem Bundesfreiwilligendienst an einer Schule abhängig gemacht. Der Bundesfreiwilligendienst hat mich dann vollkommen überzeugt und ich habe mehrere, nach Cramer, Grundvoraussetzungen entdeckt. Diese Grundvoraussetzungen sind: Spaß an der Arbeit mit Kinder, Freude an Wissens Vermittlung, etc. Manche der Lehrkräfte die ich kennengelernt habe waren ein Vorbild für mich, bei vielen habe ich allerdings gedacht das ich es besser machen könnte. Speziell der fehlende Zugang zu den Kindern und ihre veralteten Methoden haben mich oft im Unterricht gestört. Unzureichend fand ich auch die fehlende Konsequenz im Unterricht bei Ruhestörungen und der Umgang mit Konflikten zwischen Schülern.
Ich bin kein Aufsteiger, meine Eltern sind keine Lehrer. Meine Mutter ist Beamte und hatte früher die Ambition Lehrerin zu werden, was Aufgrund eines Eignungstestes gescheitert ist. Mein Vater ist Konstrukteur in einem größeren Betrieb. Ich werde wahrscheinlich gleich viel, oder geringfügig mehr verdienen als meine Eltern. Ich bin der Erste aus meiner Familie der Lehramt studiert und meine Eltern haben es mir auch nicht empfohlen. Sie waren zuerst nicht überzeugt und haben mir nahe gelegt Maschinenbau zu studieren (was dann eine Berufsvererbung gewesen wäre). Mit als einzige Person hat mir meine Freundin (ehemalige WAT Studentin) das Lehramtsstudium empfohlen, bzw. die Studienrichtung WAT empfohlen, Die Empfehlung kann als maßgeblicher extrinsischer Faktor gesehen werden, da ich mich auf ihr Anraten letztendlich entschieden habe. Wie Cramer angeführt hat bringe ich diverse grundlegende Motivationen und Fähigkeiten mit. Ich engagiere mich sprachlich künstlerisch und habe außerdem ein technisches Interesse, was mir durchaus von meinem Vater vererbt wurde, da ich schon seit meiner Kindheit in seiner privaten Werkstatt mitgearbeitet habe.
Es ist schwer seine Persönlichkeitsmerkmale, bzw. Fähigkeiten selbst einzuschätzen, aber ich denke nach Cramers Formulierung treffen viele der Erwähnten auf mich zu, z.B. gesteigerte Extravision, Gewissenhaftigkeit und niedriger Neurotizismus.
An Familienplanung habe ich noch nicht gedacht und rücke diese in die ferne Zukunft, natürlich gibt es mir ein sicheres Gefühl zu wissen das viele Lehrer gesucht werden und ich mit aller Wahrscheinlichkeit verbeamtet werde.
Literaturverzei chnis
Cramer, Colin (2016): Berufswahl Lehramt: Wer entscheidet sich warum? In: Martin Rothland (Hrsg.) Berufswahl Lehrer/Lehrerin. Ein Studienbuch. Münster.
Martin Rothland (2013): Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf: Modelle, Befunde, Interventionen. Wiesbaden: Springer VS.
Wenn es in der Schülerlaufbahn darum geht sich für einen Beruf oder Berufszweig zu orientieren wird oft die Methode des Betriebspraktikums zu Rate gezogen. Diese Methode verspricht, zu mindestens äußerlich, dem Schüler einen Einblick in die Berufswelt zu gewähren wie es im normalen Schulgeschehen nicht möglich ist.
Unter der Methode Betriebspratikum ist zu verstehen, dass ein Schüler für eine kurze Zeit seiner schulischen Pflichten entbunden wird und als Praktikant in einem Betrieb arbeiten kann (Loerwald 2011, S. 125). Es wird vor allem darauf gesetzt das der Schüler praktische Erfahrung sammeln kann und vorhandenes theoretisches Wissen mit der Realität vergleicht. Die Methode wird im Umfang des Berufswahlprozesses genutzt, um den Schüler die Möglichkeit zu geben seine vorhandene Orientierung zu reflektieren, oder damit zu beginnen sich zu orientieren (Loerwald 2011, S. 126f.). Das Praktikum ist zeitlich begrenzt und wird durch einen Vertrag zwischen Schule und Betrieb gewährleistet. Der Betrieb muss den Schüler während des Praktikums betreuen, ebenso muss durch den Betrieb sichergestellt werden das der Schüler regelmäßig anwesend ist. Die Haftung liegt weiterhin bei der Schule, weil es sich um ein schulisch begleitetes Praktikum handelt, somit um eine Schulveranstaltung. Der Betrieb muss sich an die Vereinbarung die mit der Schule getroffen wurde halten, sowie an geltende Jugendarbeitsschutzgesetze. Die Aufgaben die der Schüler erfüllen muss kann der Betrieb frei wählen, sie müssen aber vom Anforderungsniveau dem des Schülers entsprechen und dürfen nicht gefährlich sein (Noll 2010, S. 3f.). Der Schüler sollte möglichst viele Bereiche und Strukturen des Betriebes kennenlernen.
Betriebspraktika benötigen eine umfassende Vor- und Nachbereitung, im besten Falle auch eine Begleitung. Es ist wichtig das der Schüler den theoretisch gelernten Stoff mit seinen Erfahrungen während des Praktikums vergleichen und verknüpfen kann. Fehlende Reflektion und ungeklärte Fragen können zu einer Generalisierung der Erfahrungen führen (Loerwald 2011, S. 130). Durch eine solche Generalisierung kann der Betreffende Schüler demotiviert werden, oder einen falschen Eindruck bekommen. Es ist aus didaktischer Sicht wichtig an das unmittelbar Erlebte anzuknüpfen und dem Schüler die Chance zu geben das Erlebte zu verarbeiten. Im Wirtschaftsunterricht vermittelte Konzepte, z.B. ökonomische Prinzipien, oder den Einfluss des Staates, können außerdem in der Praxis erfahren werden (Loerwald 2011, S. 130f.). In den meisten Fällen muss der Schüler während des Praktikums ein Portfolio, oder dergleichen anfertigen, dies hat den Zweck das sich der Schüler über den Arbeitsalltag hinaus mit der Materie beschäftigt. Wenn der Betrieb nicht aus einer Kartei der Schule ausgewählt wird, liegt es beim Schüler selbst sich zu bewerben, was als Vorbereitung für eine spätere Bewerbung gesehen werden kann (Noll 2010, S. 5).
[...]
- Citar trabajo
- Florian Nitsche (Autor), 2018, Warum wird man Lehrer? Wesentlichen Themen des WAT-Unterrichts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/916317
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.