INHALTSVERZEICHNIS:
I. Einleitung und kurzer historischer Abriss
II. Metropole - Mega City – Global City
o Definition: Metropole
o Definition: Mega City
o Definition: Global City
III .Das Aufkommen von Global Cities
III. 1. Lefèbvres Theorie der „ Produktion des Raumes “
III. 2. Von den Industriestädten des Fordismus zur post- fordistischen Metropole
III. 3 Die Global City als „ Neuer Typus von Zentralraum “
III. 4.Global Cities als Zentren der Konsumtion
IV. Hierarchie von Global Cities
Alpha-, Beta-, Gamma- World Cities
V. Städtische Gebilde innerhalb der Global Cities
V. 1. Stadt- Räume und Städtebauliche Charakteristika
V. 2. Veränderungen in der sozialen Struktur
V. 3. Global integrierte Stadtfragmente
VI. Abbildungen und Tabellen
VII. Bibliographie
INHALTSVERZEICHNIS
I. EINLEITUNG UND KURZER HISTORISCHER ABRISS
II. METROPOLE – MEGACITY – GLOBAL CITY
III. DAS AUFKOMMEN VON GLOBALCITIES
III. 1. LEFÈBVRES „THEORIE DER PRODUKTION DES RAUMES“
III.2. VON DEN INDUSTRIESTÄDTEN DES FORDISMUS ZUR POST – FORDISTISCHEN METROPOLE
III. 3. DIE GLOBAL CITY ALS „ NEUER TYPUS VON ZENTRALRAUM “
III. 4. GLOBAL CITIES ALS ZENTREN DER KONSUMTION
IV. HIERARCHIE VON “GLOBAL CITIES“
V. STÄDTISCHE GEBILDE INNERHALB DER GLOBAL CITIES
V. 1. STADT- RÄUME UND STÄDTEBAULICHE CHARAKTERISTIKA
V. 2. VERÄNDERUNGEN IN DER SOZIALEN STRUKTUR
V. 3. GLOBAL INTEGRIERTE STADTFRAGMENTE
VI. BIBLIOGRAPHIE:
I. EINLEITUNG UND KURZER HISTORISCHER ABRISS
Seit der vorchristlichen Antike gab es immer Städte, welche eine überregionale Ausstrahlung besaßen und denen aufgrund ihrer politischen, wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Bedeutung eine Sonderstellung innerhalb der städtischen Hierarchie zugewiesen wurde. Oftmals waren dies so genannte Weltstädte, die als Hauptstadt einer Weltmacht oder zumindest Großmacht fungierten und somit Schaltstellen des öffentlichen Alltags darstellten. Zu bemerken ist, dass diese Weltstädte meist in geostrategischer Gunstlage vorzutreffen waren, oftmals in unmittelbarer Nähe eines bedeutenden Flusses, welcher sowohl als primäre Grundressource, als auch für den Handel und damit für die wirtschaftliche Prosperität der Stadt und ihres Umlandes, eine zentrale Rolle und Bedeutung inne hatte. Beispiele für solche Weltstädte sind das antike Babylon, Alexandria und Peking, in nachchristlicher Zeit Rom und Byzanz als Hauptstädte der beiden römischen Großreiche, bevor dann mit der Völkerwanderung das Mittelalter, als eine Zeit zersplitterter Territorialstaaten ohne den Einfluss einer Weltmacht, hereinbrach. Erst seit dem 16. Jahrhundert traten wieder Städte hervor, welche eine Schlüsselposition in der Organisation des Raumes über die nationalterritorialen Grenzen hinaus innehatten. Die Aktivitäten dieser Weltstädte konzentrierten sich anfänglich auf die Organisation des Handels und die Durchsetzung kolonialer, imperialer und geopolitischer Interessen.
Global Cities des 17. Jh.: London, Amsterdam, Antwerpen, Genua, Lissabon und Venedig
Global Cities des 18. Jh.: Idem + Paris, Rom und Wien, während Antwerpen und Genua an Einfluss verloren
Global Cities des 19. Jh.: Idem + Berlin, Chicago, Manchester, New York und St. Petersburg; Venedig verlor an Bedeutung
Die beiden letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts markieren einen wichtigen Wendepunkt städtischer Entwicklung und stadtgeographischer Forschung:
Die Zahl der Stadtbewohner wuchs zwischen 1980 und 2000 weltweit um 1,1 Milliarden Menschen an, im Jahre 2000 lebten mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung bereits in urbanen Räumen. Es existierten 372 „ metropolitan areas“ mit mehr als 1 Million Einwohnern und deren 45 mit mehr als 5 Millionen Einwohnern.
Während die Nordhalbkugel Verstädterungsquoten von 80- 90 % aufweist, ist es allerdings die Südhalbkugel, welche die stärksten Wachstumsraten aufzeigt.
Im Zeitalter der Globalisierung zeichnen sich Global Cities nicht mehr durch den Ausbau imperialer Macht und Dirigismus des Handels aus, sondern als Steuerungszentralen des weltwirtschaftlichen Netzwerksystems und Kontrollzentren für Informationsflüsse, Kultur und Finanzen, welche in ihrer Gesamtheit den dynamischen Prozess der Globalisierung bestimmen und vorantreiben. So bilden sie die Gravitationszentren und Knotenpunkte global kooperierender, interdependenter und multinationaler „ global players “, „Joint-Ventures“, internationaler Finanzströme, supranationaler Regierungen sowie internationaler Banken und Agenturen.
II. METROPOLE – MEGACITY – GLOBAL CITY
Im Jahre 2000 lebten mehr als 20% der Weltbevölkerung in Millionenstädten
Eine Metropole ist eine städtische Agglomeration mit einer Bevölkerung, welche die 1 Million Einwohner Marke überschreitet. Metropolen finden sich gleichermaßen in Industrie- und Entwicklungsländern.
Während sich 1900 lediglich 2 Millionenstädte in Entwicklungsländern befanden, ist heute die Mehrzahl der Metropolen in Drittweltländern vorzufinden.
Definition Metropolisierungsgrad: Anteil der in Metropolen lebenden Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung eines Landes.
Bsp.: Australien: 50,6%; USA: 36,2%; Argentinien: 42,5%; Brasilien: 35,3%
Unter Megacity versteht man laut UN-Definition eine städtische Agglomeration mit mehr als 8 Millionen Einwohnern. Es handelt sich also um ein quantitatives Kriterium.
Diese Definition ist allerdings nicht unproblematisch und unumstritten, da es sich bei der Einwohnerzahl um einen dynamischen Wert handelt und es somit logischerweise auch im Laufe der Zeit zu einer unterschiedlichen Größenbewertung dieser Siedlungsform kommen wird.
- Bsp.: Delhi, Kairo, Tokio, Mexiko-City
In der Rangliste der größten Städte der Erde tauchten 1994
nur drei Megastädte aus Industrienationen auf ( Tokio, London, New York).
Der Begriff der Megapolisierung trägt dem Prozess zunehmenden Urbanität Rechnung und bezeichnet die ansteigende Zahl von Megastädten.
Globalcities meint Städte, die hinsichtlich ökonomischer Kriterien (Finanzmarkt, Produktion, Handel sowie Politik) in ihrer Bedeutung globale Knotenpunkte und Steuerungszentralen darstellen. Sie sind Kommandozentralen der Weltwirtschaft, sowie Schlüsselstandorte von Weltfinanz und quartären Serviceleistungen. Ihre Entstehung ist eng verknüpft mit dem Prozess der Globalisierung, welcher wiederum durch die neuen Kommunikationstechnologien sowie weltweite wirtschaftspolitische Liberalisierungs- und Deregulierungsmaßnahmen entstand. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Entwicklung neuer Technologien.
Es gibt nur vier Global Cities höchsten Grades, namentlich Tokio, London, Paris und New York.
Saskia Sassen[1] hat 1991 Global Cities als Kommandozentralen in der Organisation der Weltwirtschaft, als Schlüsselstandorte für das Finanzwesen und höchstrangige Dienstleistungen, Innovationszentren und Handelsplätze definiert. Global Cities stellen somit eine Klasse von Städten dar, welche als raumgebundene Knotenpunkte das Netzwerk der globalisierten Ökonomie organisieren, strukturieren, steuern und kontrollieren.
Die Bedeutung einer Global City ist durch 3 Komponenten geprägt:
Durch ihre Bedeutung für die „ globale Kontrolle “, worunter die Konzentration von Kommandozentralen zur Organisation der Weltökonomie zu verstehen ist.
Bsp.: Börsen, multinationale Unternehmen (Global Players)
Durch ihre Bedeutung als „ Schlüsselstandort “ und „ Marktplatz “ der führenden Weltwirtschaftsbereiche (besonders Finanzwirtschaft, Produktionsdienste und spezielle Dienstleistungen)
Durch ihren Stellenwert und Rang bei der Produktion dieser Dienstleistungen.[2]
III. DAS AUFKOMMEN VON GLOBALCITIES
III. 1. LEFÈBVRES „THEORIE DER PRODUKTION DES RAUMES“
Der französische Philosoph Henri Lefèbvre antizipierte bereits 1972 die Transformation städtischer Gefüge und Funktionen indem er postulierte, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht mehr das Industrielle, sondern das Städtische zum „ virtuellen Objekt “ der Erkenntnis werde und der städtische Raum zum strategischen Ort gesellschaftlicher Praxis werde. Des Weiteren prognostizierte er die vollständige Verstädterung der Gesellschaft als einen globalen Prozess, welcher das gesamte soziale Geschehen mit einbeziehe. Als Initialzündung dieser Entwicklung sah Lefèbvre die Studentenrevolte von 1968, welche ihren Ausgangspunkt in den Städten, als Räume der Wissensakkumulation, besaß. So definiert Lefèbvre in seiner „Theorie der Produktion des Raume “[3] den sozialen Raum nicht als einen passiven Ort, an welchem soziale Beziehungen stattfinden und sich soziale Milieus formieren, sondern vielmehr als ein soziales Produkt, welches von den sozialen Akteuren selbst erst geschaffen und verändert wird, es findet also eine „Produktion des städtischen Raumes “[4] statt. Betont wird der globale Bezug der Produktion des sozialen Raumes sowie die damit verknüpften Effekte dieser Globalität auf das gesamte Alltagsleben. Der städtische Raum charakterisiert sich fortan nicht mehr durch die Homogenität des Raumes und eine konzentrische Raumordnung industrieller Rationalität, sondern vielmehr durch eine differenzielle Topologie, die Konzentration und Streuung herausfordert.[5]
Es kommt zu einer Formierung zersplitterter und fragmentierter räumlicher Gebilde, zur Entstehung eines hochdifferenzierten Geflechts spezialisierter Standorte, welche auf räumlicher, ökonomischer, sozialer und kultureller Differenzierung basieren. Verbunden hiermit sind stadtgeographische Strategien, welche auf Vereinheitlichung oder Aufsplitterung setzen.
[...]
[1] Sassen, S. 1991: The Global City. New York, London, Princeton
[2] Sassen, S. 1995: Global City – Hierarchie, Maßstab, Zentrum. In: Hitz, Keil, Lehrer, Ronneberger, Schmid, Wolff (Hrsg.): Capitales Fatales. Urbanisierung und Politik in den Finanzmetropolen Frankfurt und Zürich, Zürich, S. 45- 60
[3] Lefèbvre, Henri 1991 (franz. Orig. 1974): The Production of Space, Oxford/ Cambridge
[4] Lefèbvre, Henri 1977: Die Produktion des städtischen Raumes. In: Ach+ 34/1977, S. 52- 62
[5] Lefèbvre, Henri 1972: Die Revolution der Städte, Frankfurt a. M., S. 43f.
- Quote paper
- Jamil Claude (Author), 2002, Global Cities - Definition, Merkmale, und hierarchische Strukturen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91596
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