Die Arbeit befasst sich mit der Frage der Grundrechte im Persönlichkeitsrecht des europäischen Verfassungsverbunds bei Personen in der Öffentlichkeit. Dargestellt werden diese am Beispiel der Caroline von Hannover.
Seit Beginn der 1990er Jahre ging die Prinzessin mit Hilfe von Anwälten konsequent gegen Veröffentlichungen von Paparazzi-Fotografien aus ihrem Privatleben vor.
Es kam zu mehreren Prozessen, die sich durch alle Instanzen bis zum Bundesgerichtshof, dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zogen. Einige dieser Urteile gingen als sogenannte Caroline-Urteile in die Rechtsgeschichte ein.
Das im Folgenden thematisierte gefällte Urteil vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 2004 brachte für die europäische Boulevardpresse erhebliche Einschränkungen in den Möglichkeiten der Berichterstattung über Details aus dem Privatleben von Prominenten.
Aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte leitete sich zudem ein zivilrechtlicher Schadensersatzanspruch von Prinzessin Caroline gegen die Bundesrepublik Deutschland ab, da die deutschen Gerichte in den vorhergehenden Prozessen die Persönlichkeitsrechte der Prinzessin und ihrer Familie nicht ausreichend geschützt hatten.
Zur Höhe des Schadensersatzes wurde ein Vergleich geschlossen. Im Jahr 2005 erhielt Caroline von Hannover insgesamt 115.000 Euro Schadensersatz von der Bundesrepublik Deutschland, was bis dahin die höchst ausgezahlte Schadensersatzsumme darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- A. Caroline-von-Monaco-Urteil I
- I. Anlass
- II. Leitsätze des Urteils
- B. Caroline-von-Monaco-Urteil II
- I. Anlass
- II. Leitsätze des Urteils
- III. Bedeutung des Urteils
- C. Anwendung der Entscheidung des EGMR durch den BGH am Beispiel von einwilligungsfreien Bildveröffentlichungen von Caroline von Hannover
- I. Leitsatz - §§ 823 iVm 1004 BGB, §§ 22, 23 dt. KUG
- II. Entscheidung
- III. Europarechtliche Bewertung Art. 8 und 10 EMRK
- IV. Wertende Einordnung anhand von Aufnahmen der Caroline von Monaco
- 1. Aufnahme auf öffentlicher Strasse im Urlaub mit Familie
- 2. Winterurlaub
- 3. Rosenball
- 4. Fazit
- 5. Ergebnis
- II Einleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Rechtsprechung zum Persönlichkeitsrecht von „public figures“ am Beispiel von Prinzessin Caroline von Hannover im europäischen Verfassungszusammenhang. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit der Frage, inwieweit die Pressefreiheit die Veröffentlichung von Bildern aus dem Privatleben von Prominenten rechtfertigt.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Persönlichkeitsrechts
- Spannungsfeld zwischen Pressefreiheit und Persönlichkeitsrecht
- Anwendung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im deutschen Recht
- Bedeutung der Caroline-von-Monaco-Urteile für die Medienlandschaft
- Auswirkungen der Rechtsprechung auf die Praxis der Bildberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Gegenstand der Arbeit sowie den historischen Kontext der Caroline-von-Monaco-Urteile vor.
- Kapitel A beleuchtet das erste Caroline-von-Monaco-Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) aus dem Jahr 1998. Es analysiert den Anlass des Urteils, die Leitsätze und die Bedeutung des Urteils für die Pressefreiheit.
- Kapitel B befasst sich mit dem zweiten Caroline-von-Monaco-Urteil, das im Jahr 2004 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ergangen ist. Es beleuchtet den Anlass des Urteils, die Leitsätze und die Bedeutung des Urteils für die europäische Medienlandschaft.
- Kapitel C analysiert die Anwendung der Rechtsprechung des EGMR durch den Bundesgerichtshof (BGH) am Beispiel von einwilligungsfreien Bildveröffentlichungen von Prinzessin Caroline von Hannover.
Schlüsselwörter
Persönlichkeitsrecht, Pressefreiheit, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Caroline-von-Monaco-Urteile, Bildberichterstattung, Prominente, „public figures“, Datenschutz, Medienrecht, Grundrechte, Verfassungsrecht, Zivilrecht, Schadensersatzanspruch, Einwilligungsfreie Bildveröffentlichungen.
- Quote paper
- Dr. Caroline Brunhild Wähner (Author), 2009, Das Persönlichkeitsrecht bei Personen des öffentlichen Lebens. Einwilligungsfreie Bildveröffentlichung am Beispiel Caroline von Hannover, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/914893