Im Rahmen meiner jetzt gut einjährigen Tätigkeit im Arbeitsfeld Suchthilfe wurde
mir sehr schnell deutlich, dass eine Abhängigkeitserkrankung neben vielfältigen
somatischen und psychischen Erkrankungen auch mannigfaltige soziale Folgen
impliziert. Ein Bereich, der hier sehr häufig betroffen ist, ist der Beruf, die Arbeitsstelle.
In meiner bisherigen Arbeit habe ich die Patienten im Rahmen des diagnostischen
Vorgespräches und ggf. bei der Sozialberichtserstellung bezüglich ihres beruflichen
Werdeganges befragt und dabei meist recht knappe, zum Teil auch
verworrene und lückenhafte Informationen erhalten. Häufig war ich darüber unzufrieden
und hatte den Eindruck, dass es hilfreich wäre, hier weitere wichtige
Informationen zu erhalten. Ich war zunächst der Auffassung, nach der Erhebung erster Informationen diesen Bereich aus zeitlichen Gründen nicht vertiefter
ansprechen zu können, um die „eigentliche“ Problematik bearbeiten zu können.
Ich sehe jedoch immer stärker die Verflechtung zwischen dem beruflichen Bereich
und der Abhängigkeit und bin auch der Auffassung, dass sich in diesem Bereich
sehr vieles abbildet und Muster erkennbar sind, die auch für andere
Lebensbereiche gelten.
In meiner beruflichen Praxis als Therapeutin in einer Fachambulanz für Abhängigkeitserkrankungen
habe ich die Erfahrung gemacht, dass der größte Teil der
Patienten in irgendeiner Weise Probleme bezüglich des Arbeitsplatzes hat.
Viele Patienten sind arbeitslos, haben massive Konflikte am Arbeitsplatz, treten
die Therapie auf dem Hintergrund drohender Kündigung an, sind irritiert von
massiven Diskrepanzen zwischen ihrer eigenen Wahrnehmung und der ihres Arbeitgebers,
usw.
Zusammenfassend ist zu sehen, dass die aktuelle berufliche Situation vielen Patienten
großen Leidensdruck verursacht. Ein weiterer Aspekt, dem die Therapie
auch Rechnung zu tragen hat, ist die Sichtweise vieler Patienten, die sich neben
vielen anderen Lebensbereichen insbesondere im beruflichen Bereich als Versager
betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- 1. Einleitung und Ausgangssituation
- 2. Grundsätzliche Überlegungen zur ambulanten Rehabilitation
- 3. Grundsätzliche Überlegungen zur Anamnese
- 4. Berufliche Anamnese
- 5. Berufliche Anamnese im Rahmen der therapeutischen Arbeit in einer Fachambulanz für Abhängigkeitserkrankungen
- 6. Leitfaden zur beruflichen Anamnese
- 7. Folgerungen aus der beruflichen Anamnese für die weitere therapeutische Arbeit
- 8. Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der beruflichen Anamnese in der ambulanten Entwöhnungsbehandlung alkoholabhängiger Menschen. Ziel ist es, die Relevanz der beruflichen Biographie für die Therapie aufzuzeigen und einen Leitfaden für die praktische Anwendung in der Fachambulanz für Abhängigkeitserkrankungen zu entwickeln.
- Zusammenhang zwischen Abhängigkeitserkrankung und beruflicher Situation
- Ressourcenorientierte und motivierende Vorgehensweise in der Anamnese
- Entwicklung von beruflichen Visionen und Perspektiven
- Integration der beruflichen Anamnese in die therapeutische Arbeit
- Interventionen zur Bewältigung aktueller Krisensituationen im beruflichen Bereich
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Ausgangssituation dar und verdeutlicht die Relevanz der beruflichen Anamnese im Kontext der ambulanten Entwöhnungsbehandlung.
- Kapitel 2 beleuchtet die Grundsätze der ambulanten Rehabilitation und die Kriterien für die Auswahl zwischen ambulanter und stationärer Therapie.
- Kapitel 3 erläutert die Bedeutung der Anamnese im Allgemeinen, ihre Ziele und Funktionen sowie die Notwendigkeit einer strukturierten Vorgehensweise.
- Kapitel 4 definiert den Bereich der beruflichen Anamnese und erläutert ihre Bedeutung für die therapeutische Arbeit. Es werden verschiedene Aspekte der beruflichen Biographie aufgezeigt, die im Rahmen der Anamnese zu berücksichtigen sind.
- Kapitel 5 fokussiert auf die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der beruflichen Anamnese in einer Fachambulanz für Abhängigkeitserkrankungen.
- Kapitel 6 präsentiert einen Leitfaden für die praktische Anwendung der beruflichen Anamnese. Es werden verschiedene Module vorgestellt, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.
- Kapitel 7 diskutiert die Folgerungen aus der beruflichen Anamnese für die weitere therapeutische Arbeit. Es werden verschiedene Ebenen der Intervention und Zielsetzung im Hinblick auf den beruflichen Bereich und die Gesamtsituation des Patienten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die berufliche Anamnese, die ambulante Entwöhnungsbehandlung, die Abhängigkeitserkrankung, insbesondere die Alkoholabhängigkeit, sowie die therapeutische Arbeit. Die Hausarbeit beleuchtet die Bedeutung der beruflichen Biographie für die Therapie, die Ressourcenorientierung in der Anamnese, die Entwicklung von beruflichen Visionen und Perspektiven, die Integration der beruflichen Anamnese in die therapeutische Arbeit und die Interventionen zur Bewältigung aktueller Krisensituationen im beruflichen Bereich.
- Arbeit zitieren
- Alice Crames (Autor:in), 2002, Berufliche Anamnese in der ambulanten Entwöhnungsbehandlung alkoholabhängiger Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9144
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