Ziel meiner Arbeit ist es,zu zeigen,wie sich die Präsentation Deutschlands auf den zehn großen Weltausstellungen von 1851 bis 1900 veränderte und deutlich zu machen, auf welche Ursachen
dies zurückzuführen ist. Wie kam es, dass die Deutschen auf den ersten Weltausstellungen noch ein Schattendasein fristeten, jedoch gegen Ende des Jahrhunderts, auf dieser Bühne, nicht nur nati-onale Größe, sondern schließlich sogar eine Überlegenheit der eigenen Kultur zu demonstrieren versuchten? Zur Beantwortung dieser Frage sollen etwa die Bedeutung der Reichsgründung, Einflüsse des Zeitgeistes und die Gegebenheiten in den internationalen Beziehungen näher untersucht werden. Das Hauptinteresse liegt also auf der politischen Repräsentation der Deutschen, weshalb andere Aspekte der Weltausstellungsgeschichte hier vernachlässigt werden.
Bei der Betrachtung des Untersuchungszeitraumes werde ich weitgehend chronologisch vorgehen.
Nach einem kurzen Überblick über die Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts steht zuerst die Präsentation der deutschen Länder auf den ersten vier Weltausstellungen im Mittelpunkt. Danach soll untersucht werden, inwieweit die Reichsgründung von 1871 die Präsentation der Deutschen beeinflusst hat. Schließlich sollen die Gründe für das Fernbleiben von den Pariser Weltausstellungen 1878 und 1889 und die erfolgreichen Präsentationen auf den letzten beiden Weltausstellungen des Jahrhunderts in Chicago und Paris näher betrachtet werden.
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Zur Frage der politischen Repräsentation, welche lange Zeit vernachlässigt worden ist, sind die relativ neuen Arbeiten von Eckhardt Fuchs und Christoph Cornelißen von Bedeutung, auf die sich meine Argumentation daher hauptsächlich stützen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weltausstellungen im 19. Jahrhundert
- Die deutschen Länder auf den Weltausstellungen bis 1867
- Die Reichsgründung und ihre Auswirkung auf die deutsche Präsentation
- Das Fernbleiben des Reiches von den beiden Pariser Weltausstellungen 1878 und 1889
- „Deutsche Siege" in Chicago und Paris
- Fazit
- Abkürzungsverzeichnis
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der deutschen Präsentation auf den zehn großen Weltausstellungen von 1851 bis 1900. Ziel ist es, die Veränderungen in der Darstellung Deutschlands und deren Ursachen zu analysieren.
- Die Bedeutung der Reichsgründung für die deutsche Selbstdarstellung
- Der Einfluss des Zeitgeistes und der internationalen Beziehungen
- Die politische Repräsentation Deutschlands auf den Weltausstellungen
- Die Entwicklung von einer vergleichsweise unbedeutenden Rolle zu einer Demonstration nationaler Größe und kultureller Dominanz
- Die Rolle der Weltausstellungen als Instrument der Identitätsstiftung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und erläutert die Methode der Untersuchung. Sie beleuchtet die Bedeutung der Weltausstellungen im 19. Jahrhundert als Forum für die Präsentation von technischen, wissenschaftlichen und kulturellen Neuerungen sowie als Bühne für die Demonstration nationaler Macht. Die Einleitung stellt außerdem die wichtigsten Forschungsquellen und die Struktur der Arbeit vor.
Weltausstellungen im 19. Jahrhundert
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung der Weltausstellungen im 19. Jahrhundert. Es zeigt, wie die Weltausstellungen von einem Symbol des Völkerfriedens und der internationalen Zusammenarbeit zu einem Kampfplatz um nationales Prestige wurden. Das Kapitel beleuchtet die Rolle Großbritanniens und Frankreichs als dominierende Mächte in den frühen Jahren und die zunehmende Bedeutung der Weltausstellungen für die Demonstration nationaler Macht und Stärke.
Die deutschen Länder auf den Weltausstellungen bis 1867
Dieses Kapitel untersucht die Präsentation der deutschen Länder auf den ersten vier Weltausstellungen. Es zeigt, dass die deutschen Länder aufgrund der innerdeutschen Rivalitäten und der wirtschaftlichen Rückständigkeit im Vergleich zu Großbritannien und Frankreich eine vergleichsweise unbedeutende Rolle spielten. Die deutsche Repräsentation fehlte es am nötigen Selbstbewusstsein, während Großbritannien und Frankreich ihre Großmachtstellung demonstrierten.
Die Reichsgründung und ihre Auswirkung auf die deutsche Präsentation
Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen der Reichsgründung von 1871 auf die deutsche Präsentation auf den Weltausstellungen. Es zeigt, wie sich das Selbstverständnis der Deutschen grundlegend veränderte und das Deutsche Reich nun als europäische Großmacht mit einem gewaltigen industriellen Potenzial auftreten konnte. Die Demonstration nationaler Einheit und Stärke wurde zum zentralen Anliegen des Staates, und die Förderung der deutschen Exportindustrie rückte in den Hintergrund.
Das Fernbleiben des Reiches von den beiden Pariser Weltausstellungen 1878 und 1889
Dieses Kapitel beleuchtet die Gründe für das Fernbleiben des Deutschen Reiches von den beiden Pariser Weltausstellungen 1878 und 1889. Es zeigt, dass die Entscheidung für eine Nichtbeteiligung nicht allein von nationalen Repräsentationsinteressen, sondern auch von konkreten außenpolitischen Zielsetzungen Bismarcks beeinflusst wurde. Die Politik Bismarcks zielte darauf ab, Frankreich innerhalb des europäischen Bündnissystems zu isolieren und die Stellung des Deutschen Reiches zu sichern. Die Weltausstellungen boten daher eine Plattform für die Umsetzung dieser außenpolitischen Strategien.
„Deutsche Siege" in Chicago und Paris
Dieses Kapitel untersucht die deutschen Präsentationen auf den Weltausstellungen in Chicago 1893 und Paris 1900. Es zeigt, dass das Deutsche Reich in diesen Jahren verstärkt seine Bemühungen unternahm, um nationale Größe, wirtschaftliche Macht und kulturelle Dominanz zu demonstrieren. Die deutsche Industrie präsentierte sich als die dynamischste Wirtschaftsmacht Europas, und es wurde versucht, aus der wirtschaftlichen Vormachtstellung eine Überlegenheit der deutschen Kultur abzuleiten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Weltausstellungen, das Deutsche Reich, die Reichsgründung, nationale Repräsentation, politische und wirtschaftliche Macht, kulturelle Dominanz, innerdeutsche Rivalitäten, deutsch-französische Beziehungen, Industrialisierung, nationalistische Selbstdarstellung und chauvinistische Stereotype.
- Arbeit zitieren
- Daniel Jacob (Autor:in), 2002, Das Deutsche Reich auf den Weltausstellungen von 1851 bis 1900-vom industriellen Vergleich zur Demonstration kultureller Dominanz., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9133
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