In dieser Arbeit wird auf das Eigenschaftsparadigma und damit die Theorien zur Intelligenz und die Persönlichkeitstypologien im Gegensatz zu den dimensionalen Ansätzen eingegangen und ihre Verwendung im Personalwesen aufgezeigt. Die menschliche Persönlichkeit ist sehr komplex und es Bedarf vielen Perspektiven und Studien, um diese annähernd vollständig zu beschreiben und zu verstehen. Einige Ansätze werden in dieser Arbeit aufgezeigt.
Die Persönlichkeitspsychologie wird heute von sechs Paradigmen bestimmt. Mit jedem davon wird versucht, mehr Verständnis für den Aufbau und die Ursprünge sowie die Zusammenhänge der Persönlichkeit zu erlangen. Damit erhofft sich die Wissenschaft Vorhersagen zu Verhaltensweisen und Lebensereignissen auf der Basis dessen, was über ein Individuum bekannt ist, machen zu können. Jedes Paradigma trägt seinen Teil zum Gesamtverständnis der Persönlichkeit bei.
Abkürzungsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Die State-Trait-Debatte
1.1. Einleitung in die differentielle Psychologie
1.2. Eigenschaften / Gewohnheiten / Zustande
1.3. Diskussion über die State-Trait-Debatte
1.4. Assessment Center (AC)
1.5. Bedeutung der State-Trait-Debatte für ein AC
2. Intelligenz
2.1. Definition
2.2. Intelligenzmessungen
2.3. Einsatz von Intelligenztests
2.4. Intelligenztests bei der Personalauswahl
2.5. Kritik an der Anwendung
3. Theorien der Persönlichkeitspsychologie
3.1. Persönlichkeitstypologien
3.2. Dimensionale Ansatze
3.3. Praktischer Nutzen der Theorien
3.3.1. Nutzen in der Personalauswahl
3.3.2. Nutzen in der Personalentwicklung
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Deutsche Favoriten bei Bewerberauswahlverfahren
Abbildung 2: Gauft'sche Normalverteilung
Abbildung 3: Typen der Persönlichkeit nach Eysenck
Abbildung 4: D ISC-M odell
Abbildung 5: MBTI
Abbildung 6: Skalen und Beispielitems des 16PF-R
1. Die State-Trait-Debatte
1.1. Einleitung in die differentielle Psychologie
Bereits vor mehreren tausend Jahren beschaftigte sich die Menschheit mit Ihrer Persönlichkeit1 und welche Faktoren diese zu dem machen, was sie ist.2 Im Laufe der Zeit entstand die Persönlichkeitspsychologie, die versucht intraindividuelle Unterschiede3 zu erklaren und vergleichbar zu machen. Sie versucht Fragen zu klaren, wie zum Beispiel: Wenn eine Person schön ist, ist sie dann auch intelligent? Korrelieren Schönheit und Intelligenz? Die Differentielle Psychologie dagegen beschaftigt sich mit interindividuellen Unterschieden. Also einem Merkmal, das, vergleicht man es bei mehreren Personen, in unterschiedlicher Auspragung auftritt.4 Zum Beispiel stellt sich die Frage, wie höflich eine Person im Vergleich zu anderen ist. Als Gründer der Differentiellen Psychologie können Binet und Henri genannt werden, die „die Untersuchung von Art und Ausmat der Unterschiede in psychologischen Prozessen und die Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen den psychischen Vorgangen innerhalb des Individuums“5 als primare Ziele beschrieben.
Heutzutage werden die beiden Teilgebiete der Psychologie als Synonym verwendet. Dazu kam es durch die Erkenntnis, dass die Betrachtung einer Person für sich sowie in ihrem Wechselverhaltnis und in der Differenzierung zu Eigenschaften / Gewohnheiten / Zustande anderen Personen nötig ist, um die Persönlichkeit in Ganze zu beschreiben und empirisch zu belegen.6 Die menschliche Persönlichkeit ist sehr komplex und es Bedarf vielen Perspektiven und Studien, um diese annahernd vollstandig zu beschreiben und zu verstehen. Einige Ansatze werden in dieser Arbeit aufgezeigt. In Anbetracht des Umfangs wird auf die Freud'schen Lehren und die Individualpsychologie nach Adler nicht eingegangen.
Die Persönlichkeitspsychologie heute von sechs Paradigmen bestimmt. Dabei handelt es sich um das psychoanalytische Paradigma, das behavioristische Paradigma, das Eigenschaftsparadigma, das Informationsverarbeitungsparadigma, das dynamisch-interaktionistische Paradigma und das evolutionspsychologische Paradigma.7 Mit jedem davon wird versucht, mehr Verstandnis für den Aufbau und die Ursprünge sowie die Zusammenhange der Persönlichkeit zu erlangen. Damit erhofft sich die Wissenschaft Vorhersagen zu Verhaltensweisen und Lebensereignissen auf der Basis dessen, was über ein Individuum bekannt ist, machen zu können.8 Jedes Paradigma tragt seinen Teil zum Gesamtverstandnis der Persönlichkeit bei.9 In dieser Arbeit wird auf das Eigenschaftsparadigma und damit die Theorien zur Intelligenz und die Persönlichkeitstypologien im Gegensatz zu den dimensionalen Ansatzen eingegangen.10
1.2. Eigenschaften / Gewohnheiten / Zustande
Dieses Kapitel beschaftigt sich anhand von alltagstypischen Beispielen mit menschlichen Eigenschaften (Traits), Gewohnheiten (Habits) und Zustanden (States), die den Vergleich verschiedener Persönlichkeiten ermöglichen sollen.11
Unter Traits versteht Amelang et al. die Persönlichkeitsmerkmale, die konstant auftreten und die eine Person hauptsachlich ausmachen - mit der man diese Diskussion über die State-Trait-Debatte also mit Hilfe weniger Begriffe beschreiben kann, um u.a. Interessen, Eignungen und Temperamente voneinander abzugrenzen.12 Traits zeichnen sich durch Konstanz, Generalitat und Universality aus.13 Im deutschen Sprachraum zahlen Extraversion, Vertraglichkeit, Neurozismus, Gewissenhaftigkeit und Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen zu den Hauptfaktoren der Persönlichkeit (Big Five).14
Von Habits ist die Rede, wenn eine Person in bestimmten Situationen immer das gleiche Verhalten zeigt - auch wenn dieses evtl. nicht seinen üblichen Eigenschaften entspricht - da es durch Lernprozesse bzw. frühere Erfahrungen gefestigt wurde. Angenommen ein Mann ist in der Regel hilfsbereit, nur wenn ihn Frau Schmidt um einen Gefallen bittet, lehnt er grundsatzlich ab, da er dies in der Vergangenheit auch schon immer gemacht hat.15 Er folgt einem bestimmten Schema, das in dieser speziellen Situation abgerufen wird, ohne explizit darüber nachzudenken. Es ist für ihn zur Gewohnheit geworden .16 Aufterdem sind nach Allport Habits nicht so breit aufgebaut wie Traits.17
Von Zustanden wird gesprochen, wenn sich Menschen in bestimmten Situationen anders verhalten als gewöhnlich, ausgelöst durch eine Veranderung ihrer sonstigen Umwelt. States kann man somit als vorübergehende Phanomene beschreiben.18 Nehmen wir an, Herr Müllers Frau ist vor kurzem gestorben und er geht mit einem Freund ein Eis essen. Sollte nun seine Lieblingssorte Himbeere ausverkauft sein, nimmt er im Normalfall Erdbeere als leckere Alternative. Wegen der Trauer durch den Verlust seiner Frau und dem damit verbundenen neuen, ungewohnten Kontext könnte es durchaus passieren, dass er in Tranen ausbricht - scheinbar wegen einer Lappalie.
1.3. Diskussion über die State-Trait-Debatte
In Bezug auf Traits und States sind sich Wissenschaftler nicht einig, wodurch immer wieder Diskussionen entstehen, die auch als „State-Trait-Debatte“ Diskussion über die State-Trait-Debatte bekannt geworden sind.19 Bei dieser Debatte wird diskutiert, ob besondere Situationen zu besonderen Reaktionen führen, im Gegensatz zum gewöhnlichen Verhalten oder ob es solche besonderen Situationen nicht gibt und sich situationsunabhangig immer die konstanten Eigenschaften einer Person zeigen. Dabei werden der natürliche Zustand („immer“) und der momentane Zustand („ausgelöst durch vorangeschrittene Situation“) betrachtet. Besonders Mischel vertritt die Meinung, dass „die transsituative Konsistenz des Verhaltens gering sei, wenn Verhalten in realen Situationen untersucht werde; selten überschreite sie die >>magische Grenze<< von .30. Dies widerspreche der grundlegenden Annahme des Eigenschaftsparadigmas, dass eine Eigenschaft das Verhalten in vielen Situationen in vergleichbarer Weise beeinflusse.“20 Es wird also untersucht, inwieweit sich Menschen und ihre Umwelt gegenseitig beeinflussen. Im Alltag erleben Menschen, dass sich Freunde, Verwandte oder Bekannte plötzlich anders verhalten, beispielsweise, weil diese Hunger haben, ein Todesfall eingetreten ist, sie müde sind, u.v.m.. Mit der Kampagne „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist!“ greift Snickers das Eigenschaftsparadigma auf witzige Weise auf und veranschaulicht dieses gekonnt. Bekannt ist z. B. die Fernsehwerbung bei der Ein Futball-Spieler Hunger hat und zu einer sogenannten "Diva", die bekannt für "Zickereien" ist, wird. Er verwandelt sich erst zurück, nach dem sein Hunger gestillt ist.21
Nun stellt sich die Frage, ob der Spieler im Grunde immer schnippisch reagiert oder nur in dieser bestimmten Situation - wenn er Hunger leidet. Kann man in diesen speziellen Situationen, wenn die Reaktion konstant ist dann auch von Eigenschaften sprechen? Mag man die zickige Person gar nicht oder kann man sich mit ein paar zickigen Momenten arrangieren? Dies wird unter Wissenschaftlern, wie unter Privatpersonen diskutiert. Auch in anderen Bereichen werden States und Traits unterschieden. Verfolgt man Gerichtsurteile, kann man bei der Diskussion von Richter, Anklager und Verteidiger über die Schuldfrage eben diese typischen Fragen State-Trait- Debatte finden: Ist der Angeklagte generell aggressiv oder gab es einen Assessment Center (AC) gezielten Auslöser, der zukünftig vermeidbar ist oder ist der Tater sogar psychisch krank? Die State-Trait-Debatte ist nach Ansicht des Autors ein wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Da jeder individuelle Fall andere Fragen und Konstrukte zum Vorschein bringt und States und Traits nicht eindeutig voneinander unterschieden werden können, sollte nicht voreilig von Traits ausgegangen werden.
1.4. Assessment Center (AC)
Bei der Personalauswahl werden zunehmend auch in Deutschland sogenannte Assessment Center favorisiert eingesetzt (siehe Abb.1).22 Bei einem AC werden Bewerber eingeladen und anhand Ihrer Problemlösekompetenz bei verschiedenen Aufgaben bewertet. Es gibt keinen einheitlichen Aufbau von ACs oder Vorschriften, wie diese stattzufinden haben. Also ist ein Vergleich dieser recht schwer, da die Unternehmen ihre eigenen Maftstabe heranziehen, die je nach Vakanz noch einmal unterschiedlich definiert sein können.23 Oft werden bei einem AC strukturierte Interviews, Gruppendiskussionen, Rollenspiele, Prasentationsaufgaben, Fragebögen, Intelligenztests, bei langeren AC auch Essenseinladung (Gabeltest), u.a. kombiniert eingesetzt und ausgewertet. Damit soll eine höchstmögliche Übereinstimmung von Anforderungsprofil und Bewerberprofil erzielt werden, um die vakante Stelle optimal zu besetzen und den bestmöglichsten Berufserfolg zu erzielen.24
Bedeutung der State-Trait-Debatte für ein AC Welche Bewerberauswahlverfahren favorisiert Ihr Unternehmen?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Deutsche Favoriten bei Bewerberauswahlverfahren (Quelle: Statista, 2014)
1.5. Bedeutung der State-Trait-Debatte für ein AC
Ein Assessment Center ist eine ungewohnte Situation und verursacht bei allen Teilnehmern gewisse Stressreaktionen. Diese sind teilweise gewünscht, wenn beispielshalber die Zeitvorgabe für die Beantwortung der Fragen viel zu kurz gewahlt wurde. Das macht eine Stressreaktion unvermeidbar, da der Bewerber sein Möglichstes tun wird, um den angebotenen Arbeitsplatz zu bekommen. Er wird also seine maximale Leistung zeigen und nicht sein typisches Verhalten.25 Daher stellt sich die Frage, ob in einem AC die Traits einer Person zum Vorschein kommen oder ob es sich lediglich um States handelt. „Grundsatzlich gilt in allen Bereichen, dass Konformitatsdruck und Normierungsvorschriften dafür sorgen, dass das Verhalten von Menschen hierzu vorhergesagt werden Bedeutung der State-Trait-Debatte für ein AC kann.“26 Auterdem kann die Verhaltensbeobachtung nur bestimmte Bereiche der Persönlichkeit messen.27 Und die Beobachtungen müssen über mehrere Situationen gehen, um eine vergleichbar hohe Stabilitat zu erzielen.28 Nach einer Studie von Schuler et al. (1995) kam man zu folgendem Ergebnis: „Das Assessment Center liefert also einen zusatzlichen Beitrag [bei der Personalauswahl], der allerdings nicht dramatisch war und angesichts des groten Aufwandes nur gerechtfertigt erscheint, wenn die Kosten einer Fehlplatzierung hoch sind.“29 Eine optimale Besetzung der vakanten Stelle ist also auch durch ein AC nicht möglich, da die Beobachter besonders geschult sein müssen, um hinter den Verhaltensweisen, die durch Normierungsvorschriften und Konformitatsdruck gezeigt werden, die wahren Eigenschaften der Bewerber zu erkennen. Die Kosten zur mehrmaligen Wiederholung des AC, um eine Stabilitat der Eigenschaften feststellen zu können, für die meisten Unternehmen weit über jede Relation der Gewinnerzielung gehen, ist der wirtschaftliche Nutzen des AC vorher zu prüfen.30
2. Intelligenz
2.1. Definition
Bisher konnte sich die Wissenschaft nicht auf eine einheitliche Definition für den Intelligenzbegriff einigen, da hiermit ein sehr weites und breit gefachertes Feld beschrieben wird. Die oft zitierte Definition „Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst“ zeigt dies gut, da es sehr viele unterschiedliche Tests gibt, die alle einen IQ ermitteln, aber auf unterschiedliche Art und Weise.31 Zudem unterscheidet Gardner mit seiner Theorie Multipler Intelligenzen (TMI) sieben Intelligenzmodule, da er der Meinung ist, dass Intelligenztests allein nicht ausreichen, um die komplexen Fahigkeiten eines Menschen zu erfassen und daraus Maftnahmen, für die Förderung des Einzelnen abzuleiten.32 Die TMI beschaftigt sich mit der sprachlich-linguistischen Intelligenz, der logisch- mathematischen Intelligenz, die musikalisch-rhythmische Intelligenz, die bildlich-raumliche Intelligenz, die körperlich-kinasthetische Intelligenz, die sowohl für Sportler, als auch für Chirurgen wichtig ist, die naturalistische Intelligenz, die interpersonale oder auch soziale Intelligenz, die intrapersonelle Intelligenz und die existenzielle/spirituelle Intelligenz. Eine empirische Belegung ist allerdings nicht durch Garnder durchgeführt worden.33 Das zeigt, dass ein einzelner kurzer Intelligenztest nicht ausreichend ist, um alle relevanten für die TMI relevanten Bereiche zu erfassen. Daher ist noch einige Forschungsarbeit zu leisten, bis die Definition von Intelligenz hinreichend geklart werden kann.34
Bei den meisten Definitionen, werden das Zurechtfinden in neuen Situationen auf Grund von Einsichten und das Lösen von Aufgaben mit Hilfe des Denkens, ohne dass hierfür die Erfahrung, sondern vielmehr die Erfassung von Beziehungen, wesentlich ist, als Intelligenz bezeichnet. Die Kondition, der Wille und die Fahigkeiten spielen dabei alle eine zusatzliche wesentliche Rolle.35
Intelligenzmessungen Auf einige Themen, wie Kreativitat, emotionale Intelligenz, soziale Kompetenz und den Belohnungsaufschub wird in dieser Arbeit nicht eingegangen. Sie sind zwar stark mit der Intelligenz verbunden, doch die nahere Betrachtung dieser Bereiche würde den Umfang der Arbeit sprengen.
2.2. Intelligenzmessungen
Früher wurde Intelligenz nur anhand von Intelligenzbeurteilungen und nicht durch Intelligenztests gemessen. Dies findet in der heutigen Zeit allerdings keine Anwendung mehr.36 Stattdessen wird Intelligenz derzeit mit Hilfe des Intelligenzquotienten (IQ) erfasst. Der ursprüngliche Intelligenzquotient wurde nach dem Binet-Stern-Ansatz berechnet, dieser wurde aber überholt, da von einem linaeren Wachstum der Intelligenz bei steigendem Alter ausgegangen wurde, was inzwischen widerlegt werden konnte.37 38 39 Die Formel, die heutzutage Anwendung findet, ermittelt über verschiedene Aufgaben hinweg ein oder mehrere Punkte, die addiert (= Messrohwert) und dann mit der Altersgruppe verglichen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Berechnet wird der IQ anhand verschiedenartiger Intelligenztests. Der Einsatz solcher wird im nachsten Kapitel erörtert.
In den letzten Jahren ist der IQ kontinuierlich angestiegen, was eine neue Normierung zur Folge hatte. Eine Erklarung dafür, könnte der technische Fortschritt sowie die Weitergabe des vorhandenen Wissens an die nachste Generation sein.40 Darauf wird in dieser Arbeit allerdings nicht naher eingegangen.
2.3. Einsatz von Intelligenztests
Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an Intelligenztests, die heutzutage auch über Social Media groftflachig verbreitet werden. Die meisten dieser Tests sind Einsatz von Intelligenztests jedoch empirisch nicht überprüft, weshalb gerade auch bei der Personalauswahl darauf geachtet werden sollte, welcher Intelligenztest zur Beurteilung herangezogen wird. Die bekanntesten und wissenschaftlich fundierten Intelligenztests sind u.a. HAWIK-R (Hamburg-Wechsler- Intelligenztest für Kinder), I-S-T 2000R (Intelligenz-Struktur-Test 2000R) und KLT-R (Konzentrations-Leistungs-Test).41
Auf einzelne Tests wird in dieser Arbeit nicht eingegangen. Es wird lediglich erörtert, in welchen Bereichen die Intelligenzmessung nach Ansicht des Autors sinnvoll ist und in welchen nicht.
Im Bereich des Schulwesens ist ein Intelligenztest insofern sinnvoll, dass die Schüler in unterschiedliche, an ihre kognitiven Fahigkeiten angepasste, Klassen verteilt und dadurch optimaler und ihrem Wissensniveau entsprechend unterrichtet und gefördert werden können.42 Folglich ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass ein hochintelligentes Kind aufgrund der zu niedrigen durchschnittlichen Ansprüche einer Klasse zur Unterforderung neigt, nur sehr gering. Dank früher Intelligenztests können so speziell auf die kognitiven Bedürfnisse aller Kinder eingegangen werden.43
Ein weiterer Bereich, in dem es sinnvoll sein kann regelmatig Intelligenztests durchzuführen, sind die Berufe, in denen es wichtig ist, schnelle und korrekte Entscheidungen zu treffen (z. B. Polizisten).44
Im Alltag oder im Vergleich unter Freunden sind Intelligenztests von geringem Nutzen und haben oft nur einen Unterhaltungswert. Auch die Unterscheidung welcher IQ für bestimmte Berufsgruppen sinnvoll oder gar nötig sind, erscheint unvernünftig. Denn Studien haben ergeben, dass zwar in einigen Berufsgruppen wie Arzte oder Professoren ausschlietlich Menschen mit höherem IQ, in verschiedenen anderen Bereichen wie z.B. soziale Berufe, Bauern oder Handwerker nahezu alle IQ-Werte vertreten sind.45
[...]
1 Definition Persönlichkeit: „ Persönlichkeit ist die individuelle und einzigartige Variation der genetisch bedingten menschlichen Natur, die sich in einem entwickelnden Muster dispositionaler Eigenschaften, charakteristischer Adaptionen und integrierender Lebenserzahlungen herausbildet und in komplexer und differentieller Weise von der Kultur beeinflusst wird.“ (Herzberg, P. Y. / Roth, M.: 2014, S. 7)
2 Vgl. Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S. 14
3 Intraindividuell = Bei einer Person werden unterschiedliche Merkmale zu verschiedenen Zeitpunkten verglichen und analysiert (Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 45)
4 „ Persönlichkeitspsychologie zielt darauf, Individuen in ihrer Einzigartigkeit zu erfassen. Diese Zielsetzung schliett den Versuch ein, Individuen voneinander abzuheben. Um diesen Aspekt herauszustellen, wird die Disziplin auch „ Differentielle Psychologie “ genannt. Die Bezeichnung hat Stern gepragt (1900). Zwischen Individuen, meist Gruppen von Individuen - etwa Frauen und Manner, Introvertierten und Extrovertierten - werden gesetzmatige „Differenzen“ ermittelt und, wenn möglich, begründet“ (Fisseni, 1991, S. 10f) Quelle: Online Lexikon für Psychologie und Padagogik
5 Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S. 17
6 Vgl. Herzberg, P. Y. / Roth, M.: 2014,S. 13
7 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 13
8 Vgl. Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S.23ff
9 Vgl. Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S.11
10 Weiterführende Literatur: Asendorpf, J., 2012
11 Vgl. Asendorpf, J: 2005, S. 39f
12 Vgl. Amelang, M. / Bartussek, D. / Stemmler, G. / Hagemann, D.: 2006, S. 45ff
13 Vgl. Weber, H. / Rammsayer, T.: 2005, S. 232
14 Vgl. Asendorpf, J.: 2011, S. 54
15 Vgl. Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S.19
16 Vgl Hagendorf, H. u. a.: 2011, S. 216
17 Vgl. Weber, H. / Rammsayer, T.: 2005, S. 241
18 Vgl. Buddeberg, C.: 2004, S.254
19 Weiterführende Literatur: Steyer, Ferring & Schmitt, 1992
20 Asendorpf, J.: 2004, S. 59
21 www.Snickers.de (2013)
22 Vgl. Obermann, C.: 2013, S. 140
23 Vgl. Kleinmann, M.: 2003, S. 2
24 Vgl. Kleinmann, M.: 2003, S. 1
25 Vgl. Obermann, C.: 2013, S. 424f
26 Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S. 14
27 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 50
28 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 58ff
29 Asendorpf, J.: 2004, S. 208
30 Vgl. Obermann, C.: 2013, S. 341ff
31 Vgl. Weber, H. / Rammsayer, T.: 2005, S. 178
32 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 196f
33 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 196f
34 Vgl. Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S. 100ff
35 Vgl. Weber, H. / Rammsayer, T.: 2005, S. 323
36 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 208
37 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 187
38 (x = Messrohwert; p = Mittelwerte; o = Standardabweichung der Messrohwerte in der Normstichprobe der Altersgruppe)
39 Vgl. Schnaack, F / Koch, A.: 2010, S. 96
40 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 188
41 Weiterführende Literatur: Fay, E., 2003
42 Vgl. Metzinger Uracher Volksblatt / Der Ermstalbote vom 20.06.2015, S. 6
43 Vgl. Preckel, F. / Baudson, T.: 2013, S. 45ff
44 Vgl. www.polizeiausbildung24.de, 26.07.2015
45 Vgl. Asendorpf, J.: 2004, S. 191f
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