Der selbsternannte "Islamische Staat" (IS) hat nach der Ausrufung des Kalifats eine unvorstellbar hohe globale Aufmerksamkeit erlangt. Der IS nutzt soziale Medien, um Bilder und Videos mit Gewalttaten und Drohungen zu verbreiten, aber auch, um junge Muslime auf der ganzen Welt zu rekrutieren – und das mit Erfolg.
Was treibt diese jungen Menschen dazu an, sich einer Terrororganisation anzuschließen? Mit welchen Attributen wirbt der Islamische Staat über seine Medienkanäle, um neue Mitglieder zu rekrutieren? Welche Online-Strategien nutzt der IS für seine Propaganda und warum sind diese so erfolgreich?
Die Autorin Lorraine Stein erläutert in ihrer Publikation, wie der IS soziale Medien strategisch zur Rekrutierung junger Muslime einsetzt. Dabei beleuchtet sie den Rekrutierungsprozess sowohl aus der Sicht des Rekruten als auch aus der Sicht des Rekrutierenden und macht die Schattenseiten von Social Media sichtbar.
Aus dem Inhalt:
- Radikalisierungsmodelle;
- Ideologie;
- Glaubensvorstellungen;
- Frame;
- Social Bots
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Methodik
2.1 Das Radikalisierungsmodell nach Wiktorowicz
2.2 Der Framingansatz nach Benford und Snow und dessen Anwendung auf die Internetpropaganda des Islamischen Staates durch Simon Theine
2.3 Datenmaterial
3 Die Inhalte der Beiträge des Islamischen Staates
3.1 Feindbilder und Opferrolle der Muslime
3.2 Die Darstellung des IS als Kalifat mit staatlichen Strukturen
3.3 Präsentation des Erfolgs und Aufforderung zur Unterstützung
4 Verbreitungsstrategien über Soziale Medien
4.1 Die Nutzung verschlüsselter und unverschlüsselter Plattformen
4.2 Account-Promotion, Backup-Accounts und Social Bots auf Twitter
4.3 Hashtags und Hashtag-Hijacking
4.4 The Dawn of Glad Tidings - Die App des Islamischen Staates
5 Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Impressum:
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1 Einleitung
Der selbsternannte „Islamische Staat“1 hat nach der Ausrufung des Kalifats eine unvorstellbar hohe globale Aufmerksamkeit erlangt. Die Nachrichten wurden von Bildern und Videos der Organisation dominiert, welche meist mit Gewalttaten und Drohungen gegen die westlichen Länder und ihre Verbündeten für Entsetzen sorgten. Diese bezeugen jedoch nur eine Seite der Propaganda, welche der IS über seine Medienkanäle verbreitet. Denn mit der Ausrufung des Kalifats wurde deutlich, dass er sich nicht nur mit der Terrorisierung seiner Gegner zufrieden gab, sondern sich auch als eigenständiger Staat behaupten wollte, was zur Folge hatte, dass ein weiterer Aspekt der Propagandainhalte in den Vordergrund rückte: Die Rekrutierung junger Muslime auf der ganzen Welt, die sich in ihren Heimatländern von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen und sich nach einem einfachen, klar strukturierten Leben unter Gleichgesinnten sehnen. Mit eben diesen Attributen warb die Organisation für ihr Kalifat und hatte, wie die vergangenen Jahre gezeigt haben, zumindest temporär Erfolg. Das belegen die Zahlen zum Beispiel zu Ausreisen aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak (siehe Anhang 1). Bis Ende 2014 waren es noch 550 Ausreisende aus Deutschland, ein Jahr später nochmals über 200 Personen mehr. Es ist schwer nachzuvollziehen, was diese jungen Menschen dazu antreibt, in ein Kriegsgebiet zu reisen, in dem eine Terrororganisation herrscht, deren Gräueltaten jeden Tag in den Nachrichten zu sehen sind. Um diese Problematik zu untersuchen, muss ein wichtiger Faktor miteinbezogen werden, welcher sowohl für den Islamischen Staat als auch für die potenziellen Rekruten eine enorm hohe Bedeutung gewonnen hat, nämlich die sozialen Medien. Durch sie können geographische Grenzen überwunden werden und die Einfachheit ihrer Bedienung sowie der kostenlose Zugang machen sie zu einem attraktiven Werkzeug für die Propagandaverbreitung des Islamischen Staates.
Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie es dem Islamischen Staat gelingt, über die sozialen Medien junge Muslime als neue Bewohner für sein Kalifat zu rekrutieren, um die staatlichen Strukturen in seinem Herrschaftsgebiet zu festigen. Der Fokus liegt hierbei nicht auf den gewaltverherrlichenden Beiträgen in den sozialen Netzwerken, sondern vor allem auf denjenigen Inhalten und Strategien, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und für Jugendliche, die sich nicht mit der Gesellschaft ihres Heimatlandes identifizieren können, von Bedeutung sind.
Um diese Fragestellung beantworten zu können, stützt sich diese Arbeit auf verschiedene Theorien zur Radikalisierungsforschung, welche im Methodikteil präsentiert werden. Hierzu gehören das Radikalisierungsmodell nach Wiktorowicz2 sowie der Framing-Ansatz nach Benford und Snow3 und dessen Anwendung auf die Internetpropaganda des Islamischen Staates durch Theine.4 Anschließend sollen die wichtigsten für diese Arbeit genutzten Quellen vorgestellt werden, wozu neben den Primärquellen auch die statistische Studie von Berger und Morgan5 gehört, die umfassende Ergebnisse zur Twitter-Nutzung der IS-Unterstützer liefert. Das dritte Kapitel soll die verschiedenen Narrativen, die die Terrororganisation in seiner Propaganda entwickelt, veranschaulichen und mit Bezug auf die Framing-Theorie und das Radikalisierungsmodell analysieren. Auf die Untersuchung der Inhalte folgt dann im vierten Kapitel die Ausmachung der verschiedenen Online-Strategien, die für den Islamischen Staat unverzichtbar sind, wenn er eine effiziente und weitreichende Rekrutierung über die sozialen Netzwerke anstrebt. Hierbei wird ebenfalls versucht, die genannten Modelle zur Radikalisierungsforschung in die Untersuchung der Vorgehensweise des IS bei der Online-Rekrutierung miteinzubeziehen. Im Fazit werden die Ergebnisse zusammengetragen und im Hinblick auf die Beantwortung der Fragestellung dieses Themas überprüft.
Neben der genannten Literatur zu den verschiedenen Theorien und Quellen gibt es noch eine Vielzahl weiterer Abhandlungen, die sich mit dem Online-Verhalten der IS-Unterstützer auseinander setzen. Das Thema ist hoch aktuell und für viele fachliche Bereiche von Bedeutung, weshalb der Forschungsstand sehr umfassend ist. Viele Autoren haben sich mit der Frage beschäftigt, wie die Propaganda des Islamischen Staates aussieht und welche Bedeutung sie für die Rekrutierung hat. So zum Beispiel Aaron Zelin6, der in einer seiner Abhandlungen die medialen Veröffentlichungen des IS innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums von einer Woche herausstellt und sie auf die Häufigkeit der verschiedenen Narrativen der IS-Propaganda untersucht. Seine Untersuchungen stellen ein dezentralisiertes Mediensystem der Organisation fest, ebenso die Vielfalt der Propagandainhalte, die insbesondere die Rekrutierung neuer Mitglieder bewirken sollen. Auch Kiefer u.a.7 befassen sich mit den Inhalten, wobei sie sich hierfür auf die beiden Onlinemagazine Dābiq und Rumiyah beschränken. Sie kommen hierbei zu dem Schluss, dass die in den Medien als überrepräsentiert dargestellten Gewaltbeiträge des IS nicht zwingend das dominierende Thema in der Propaganda sind, sondern dass es viele weitere Narrativen gibt, mit Hilfe derer die Terrororganisation neue Rekruten anwirbt und sich als Staat zu etablieren versucht. Andere Forschungsbeiträge zum Online-Verhalten der IS-Unterstützer fokussieren sich auf bestimmte Komponenten der sozialen Netzwerke, die ebenfalls als Werkzeuge der Rekrutierung junger Muslime dienen sollen. Als Beispiel sei hier die Abhandlung Weirmans und Alexanders genannt, die sich auf die Untersuchung der Implementierung von URLs (Uniform Resource Locator) in den IS bezogenen Beiträgen auf Twitter konzentriert haben.8 Hierbei stellten sie fest, dass durch das URL-Sharing Account- und Beitragssperrungen umgangen werden konnten, was die Propagandaverbreitung noch effizienter werden ließ. Der Forschungsstand zeigt, dass das Online-Verhalten des Islamischen Staates und seiner Unterstützer bereits in vielen verschiedenen Facetten untersucht wurde. Die Notwendigkeit, der Gefahr, die sich durch die Propaganda des IS in den sozialen Netzwerken ergibt, entgegenzuwirken, hat dazu geführt, dass die Erforschung seiner Inhalte und Strategien sehr stark vorangetrieben wurde, da sie ebenfalls einen Beitrag dazu leisten können, Gegenmaßnahmen zu entwickeln, um den IS in der Verbreitung seiner Materialien und somit in seinen Rekrutierungsversuchen zu schwächen.
2 Methodik
Um den Rekrutierungsprozess nachvollziehen zu können, ist es wichtig, ihn sowohl aus der Sicht des Rekruten als auch aus der Sicht des Rekrutierenden zu beleuchten. In diesem Kapitel werden nun zuerst die theoretischen Grundlagen zur Analyse der Rekrutierungsabläufe präsentiert. Zu diesen gehört das bereits erwähnte Radikalisierungsmodell nach Wiktorowicz, das aufzeigt, welche Phasen ein Individuum durchläuft, bis es die radikalen Ansichten einer extremistischen Gruppe vollständig übernommen hat.
Als zweiter Schritt wird die Framing-Theorie nach Benford und Snow vorgestellt, die einen Einblick in die verschiedenen Inhalte und Prozesse bei der Rekrutierung geben soll. Angewandt auf eine extremistische Organisation wie den Islamischen Staat kann diese Theorie dabei helfen, Aufschluss darüber zu geben, mit welchen Mitteln radikale Gruppen arbeiten, um die Reichweite ihrer Propaganda zu vergrößern und mehr positive Resonanz bei potenziellen Rekruten zu erzeugen. Diesen Versuch unternimmt Simon Theine, dessen Untersuchungen in diesem Kapitel ebenfalls vorgestellt werden sollen. Die Relevanz für diese Arbeit resultiert daraus, dass Theine die vom Islamischen Staat im Internet verbreiteten Inhalte anhand der Frameanalyse nach Benford und Snow auf ihren Zweck und ihre Prozessentwicklungen untersucht. Diese Form der Analyse soll in dieser Arbeit unter anderen Gesichtspunkten angewandt werden, indem speziell die Inhalte der Propaganda ausgewählt werden, die das Ziel haben, Menschen zu rekrutieren, damit sie im Kalifat leben und es weiter ausbauen.
2.1 Das Radikalisierungsmodell nach Wiktorowicz
Das im Folgenden vorgestellte Radikalisierungsmodell nach Wiktorowicz9 wurde ausgewählt aufgrund der Tatsache, dass es eine Analyse des Rekrutierungsprozesses unter Miteinbeziehung des Internets und allen voran der sozialen Medien als Radikalisierungsfaktor ermöglicht. Es beschreibt die einzelnen Phasen der Radikalisierung, die ein Individuum durchläuft, ganz allgemein und macht so deutlich, dass der Radikalisierungsprozess unabhängig von der extremistischen Ausrichtung der Gruppe, der sich ein Individuum annähert, in seinen Grundzügen ähnlich verlaufen kann. Auf die heutige Zeit bezogen können über Soziale Medien die Beziehungen, die ein Individuum im Verlauf der Radikalisierung zu einer Gruppe aufbaut, zum Teil in die virtuelle Welt verschoben werden und haben dadurch ähnlichen Einfluss auf den Rekrutierungsprozess wie reale Beziehungen, was in den nächsten Kapiteln noch genauer untersucht werden soll.
Wiktorowicz unterteilt den Radikalisierungsprozess in vier Phasen. In der ersten Phase erlebt das Individuum ein „cognitive opening“10, in der eine Lebenskrise dazu führen kann, dass bestimmte Aspekte, Sicht- oder Denkweisen im bisherigen Leben der Person hinterfragt werden. Als mögliche Ursachen für diese Krise nennt Wiktorowicz beispielsweise den Verlust eines Jobs, Diskriminierung und Rassismus, den Tod einer nahestehenden Person oder politische Repressalien.11 An dieser Stelle kann eine Gruppe oder eine Bewegung auftreten, die alternative Denkansätze und Lebensweisen bietet und somit den Einstieg in die Radikalisierung fördert. Dies geschieht durch Involvierung des potenziellen Rekruten in Diskussionen in sozialen Netzwerken, durch schockierende Plakate oder ähnliches, die die Aufmerksamkeit auf den Aktionsraum der Bewegung richten sollen, wobei die radikalen Interessen der Gruppe anfangs oftmals verdeckt sind.12 In der ersten Phase geht es vor allem darum, eine Beziehung zum Individuum herzustellen und sein Vertrauen zu gewinnen, sodass einem eventuellen Rückzug zu Beginn der Indoktrinierung bereits in der ersten Phase entgegengewirkt wird.
Die zweite Phase der Radikalisierung umfasst die Suche nach einer wahren Identität oder einer Religion, mit der die eigene Identität assimiliert wird, was nach Wiktorowicz meist dadurch begünstigt wird, wenn Religion schon vor Beginn der Radikalisierung einen gewissen Stellenwert im Leben des Individuums hatte.13 Die religiöse Suche kann entweder vom Individuum selbst ausgehen, indem es sich eigenständig Informationen beschafft und sich so mit der Religion aus verschiedenen Blickwinkeln auseinandersetzt. Oder die Informationen werden von der Gruppe zur Verfügung gestellt, wobei darauf geachtet wird, dass ausschließlich die Sichtweisen der eigenen Anhängerschaft repräsentiert werden, sodass kritische Auseinandersetzungen mit der Thematik erschwert werden.14 Diese Strategie kann die Radikalisierung begünstigen, da dem Individuum dabei kein Interpretationsspielraum gelassen wird. Der einzige Input ist der, welchen die Gruppe gibt.
Hier lässt sich ein fließender Übergang in die dritte Phase der Radikalisierung erkennen: Das „ frame alignment “15. Wiktorowicz setzt hierbei voraus, dass das Individuum anfangs möglicherweise wenige oder keine tiefer gehenden Kenntnisse über die Religion habe, und daher zunächst diejenigen Elemente adaptiere, die für ihn selbst plausibel und für das eigene Leben förderlich wirken.16 Das in Phase eins erlangte Vertrauen zur Gruppe ist hierbei für diese nützlich, da sie so dem potenziellen Rekruten vor allem die Aspekte ihrer Auslegung aufzeigen kann, die relevant sind für die Bewältigung der Lebenskrise.
Auf das frame alignment folgen die Sozialisierung und der vollständige Beitritt in die Gruppe, was zugleich den letzten Schritt der Radikalisierung nach dem Modell von Wiktorowicz markiert. Erkennt das Individuum die Sichtweisen der Gruppe an, beginnt es von selbst, sich mehr in ihre Aktivitäten einzubringen und wird somit letztendlich an die Ideologie der Gruppe herangeführt. Durch die gemeinsamen Aktionen werden auch die sozialen Bindungen zu der Gruppe gestärkt, was den finalen Beitritt zur Bewegung nur noch zur Formsache macht.17 Nach Wiktorowicz bieten viele Gruppen Fortbildungsmöglichkeiten an, die ein Individuum dahingehend ausbilden, dass es ein eigenes Netzwerk mit eigenen Rekruten aufbauen kann.18 Die Besonderheit dieser Aufgabe als Rekrutierender stärkt das Gefühl der Anerkennung innerhalb der Gruppe, so dass diese nicht nur ihr Fortbestehen sichern kann, sondern auch ihre Ausweitung.
Das Radikalisierungsmodell nach Wiktorowicz bezieht sich vor allem auf die sozialen Bindungen, die zwischen Individuum und Gruppe aufgebaut werden. Dieser Aspekt macht das Modell für diese Arbeit zu einem wichtigen Element, da die sozialen Medien die Beziehungen in eine virtuelle Welt verlegen und somit geographische Grenzen überwinden. Die Rekrutierung ist nicht mehr auf ein bestimmtes Umfeld beschränkt, sondern kann mit einer Entfernung von Tausenden von Kilometern stattfinden, wie es das Beispiel des Islamischen Staates in den letzten Jahren gezeigt hat. Auch wenn der Entstehungszeitpunkt des vorgestellten Modells mit über zehn Jahren relativ weit zurückliegt, hat es dennoch eine große Bedeutung für die Radikalisierungsforschung der heutigen Zeit. Die einzelnen Phasen und Faktoren, die in dem Modell beschrieben werden, lassen sich zum Teil auf den Radikalisierungsprozess in den Sozialen Medien projizieren, was in dieser Arbeit demonstriert werden soll.
2.2 Der Framingansatz nach Benford und Snow und dessen Anwendung auf die Internetpropaganda des Islamischen Staates durch Simon Theine
Die Propaganda des Islamischen Staates ist nicht einfach nur gewaltverherrlichend und zum Krieg aufrufend. Der IS verfolgt vielmehr verschiedene Ziele mit seinen Beiträgen in sozialen Netzwerken. Um die Funktionen der Beiträge zu analysieren, wird auf den Framingansatz nach Benford und Snow zurückgegriffen, welcher durch sogenannte „ Collective Action Frames “19 eine strategische Einteilung der Propagandainhalte ermöglicht. Diese Frames können nach dem Ansatz drei verschiedene Aufgaben haben: Die Ausmachung und Zuweisung eines Problems („ diagnostic framing “), die Entwicklung einer Strategie zur Problemlösung („ prognostic framing “) und die Aufforderung zum Handeln („ motivational framing “).20
Wie entstehen diese Frames? Um diese Frage zu beantworten, müssen zunächst die Prozesse veranschaulicht werden, aus denen sie sich letztlich entwickeln. Benford und Snow unternehmen hierfür eine Einteilung in diskursive, strategische und strittige Prozesse. In diskursiven Prozessen wird unterschieden zwischen frame articulation und frame amplification. Ersteres erfüllt vor allem den Zweck, Erfahrungen mit Ereignissen so zu verknüpfen, dass daraus eine Einheit entsteht, die eine völlig neue Sichtweise auf die Thematik ermöglicht, während letzteres nachfolgend darauf zielt, aussagekräftigere Ereignisse, Glaubensvorstellungen oder Problematiken der Collective Action Frames in den Vordergrund zu rücken.21 Nach Benford und Snow sind die Bündelung und Verstärkung bestimmter Ereignisse und Erfahrungen ausschlaggebend für die Entwicklung und Ausarbeitung der Frames, mehr noch als die Inhalte selbst.22
Zu den strategischen Prozessen zählen diejenigen Strategien, die den Zweck haben, die Gruppe potenzieller Unterstützer und Sympathisanten zu vergrößern. Eine dieser Strategien beinhaltet die Verknüpfung von Frames, die sich zwar in ihren ideologischen Aspekten ähneln, nicht aber in ihrer Struktur („frame bridging“).23 So kann die Aufmerksamkeit eines größeren Kreises von Unterstützern gewonnen werden, da sie durch ideologische Gemeinsamkeiten an die Thematik der Gruppe herangeführt werden. Auch frame amplification kann strategischen Zwecken dienen, wenn Glaubensvorstellungen und Werte kulturell so ausgeschmückt werden, dass sie bei der Zielgruppe frame alignment erzeugen.24 Je größer der Zusammenhang zwischen Glauben beziehungsweise Werten der potenziellen Unterstützer und der Frames der jeweiligen Bewegung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Frames der Gruppe annehmen.
Die dritte von Benford und Snow angeführte Strategie hat ebenfalls zum Ziel, die Interessengruppe zu erweitern und neue Rekruten zu gewinnen. Bei der sogenannten „ frame extension “25 werden die Frames der Bewegung so dargestellt, dass sie über ihr vordergründiges Interesse hinausgehen, um flexibel gestaltet zu sein für weitere Interessen der möglichen Unterstützer. Dies kann jedoch auch Nachteile nach sich ziehen, da die Frames zu stark von der puristischen Einstellung, die die Gruppe verkörpern will, abweichen könnten.
Frame transformation ist ein Prozess, bei dem ältere Frames mit neuen Interpretationen versehen werden.26 In den Untersuchungen zu dieser Arbeit konnten keine Nachweise für diesen Framing-Prozess ausgemacht werden, weshalb er nur der Vollständigkeit halber an dieser Stelle erwähnt wird.
Strittige Prozesse bilden die letzte Art von Prozessen. Sie können die positive Resonanz auf die Frames der Gruppe vermindern, indem äußere oder innere Einflüsse auf die Aussagekraft der Frames einwirken. Das können sowohl der Bewegung kritisch gegenüberstehende Personen oder Gruppen sein als auch die Medien, die die gegebenen Frames anders beziehungsweise mit neuen Interpretationen aufladen. Zu den inneren Einflüssen zählen Gruppenmitglieder, die einzelnen Frames widersprechen, da sie ihrer Meinung nach nicht den ursprünglichen Werten der Bewegung entsprechen.27 Diese Umstrittenheit kann durch die oben genannte frame extension entstehen, die vor allem dann negativ anstoßen kann, wenn die Gruppenmitglieder die Werte, die sie von der Bewegung überzeugt haben, in Gefahr sehen.
Wie bereits erwähnt zielen die genannten Prozesse darauf, eine möglichst große Interessengruppe anzusprechen. Die Reichweite der Collective Action Frames hängt von der Flexibilität ihrer Interpretationen ab. Je universeller das Problem ist, desto mehr potenzielle Unterstützer werden angesprochen und desto schneller erfolgt die Verbreitung.28 Die einzelnen Frames erzeugen eine Resonanz, die je nach Zielobjekt der Gruppe unterschiedlich ausfallen kann. Stehen die Frames zum Beispiel in einem islamischen Kontext, ist es absehbar, dass sie vor allem die Aufmerksamkeit von Muslimen auf sich ziehen. Die Resonanz ist abhängig davon, ob der Frame glaubwürdig erscheint und empirisch überprüfbar ist, aber auch der Sprecher, also der Urheber der Aussage innerhalb eines Frames muss glaubhaft sein, was zum Beispiel von seiner Position und nachweisbarem Wissen über das Thema ableitbar sein kann.29 Auch die Argumentation innerhalb des Frames muss nachvollziehbar und in sich stimmig sein, um positive Resonanz und letztendlich Handeln hervorrufen zu können. Hierbei dürfen keine Diskrepanzen zwischen dem Handeln der Gruppe und den verbreiteten Frames auftreten, da diese der Glaubwürdigkeit schaden würden. Außerdem muss eine gewisse Nähe zum alltäglichen Leben des potentiellen Rekruten vorhanden sein. Wirken die Frameinhalte zu realitätsfern, ist die Motivation zum Handeln nicht gegeben.30 Das bedeutet, dass sich die Inhalte der Gruppe mit Themen beschäftigen müssen, die das Leben des Individuums tangieren, um ein erstes Interesse zu wecken, so dass es sich mit der Gruppe solidarisiert. Solidarisierung spielt eine große Rolle für die jeweilige Gruppe, da sie zeigt, dass der potenzielle Rekrut sie als Gleichgesinnte akzeptiert. Somit erhöhen sich die Chancen seiner aktiven Teilnahme an den Aktionen der Bewegung.
Mit Hilfe der Frameanalyse nach Benford und Snow ist es möglich, die Propagandainhalte des IS in Kategorien einzuteilen und diese anschließend auf ihre Entwicklung hin zu untersuchen. Der Islamische Staat sieht sich bei der Rekrutierung mit vielen Problemen konfrontiert, die sich zum Beispiel durch die Gegenpropaganda der westlichen Medien ergeben. Die Frames müssen also angepasst und weiterentwickelt werden, um weiterhin Resonanz zu erzeugen. Die Frameanalyse hilft dabei, diese Entwicklungen nachvollziehen zu können.
Auch Simon Theine greift in seinen Untersuchungen unter anderem auf den Framingansatz nach Benford und Snow zurück.31 Ihm steht eine Vielzahl von Videos, Bild- und Textdateien, sowie Interviews zur Verfügung, mit Hilfe derer er einen Ansatz entwickelt, um die Propaganda des Islamischen Staates im Internet auf ihre Entwicklungen und Resonanz zu untersuchen. Die Frameanalyse nutzt er hierbei, indem er die verschiedenen Beiträge des IS im Internet den drei Aufgaben von Frames zuordnet, dem diagnostic, prognostic und motivational framing. Die einzelnen Frames lassen sich auch thematisch unterteilen. Theine bezeichnet Frames, in denen Verbrechen gegen sunnitische Muslime genannt werden, als ‚Opferframes‘. Diese gehören laut Theine dem diagnostic framing an, ebenso wie der ‚Frontstellungsframe‘, in dem jeder als Feind ausgemacht wird, der sich nicht dem Islamischen Staat anschließt.32 Dem prognostic framing ordnet Theine den ‚Dschihadframe‘ zu, welcher den bewaffneten Kampf als einzige Lösung bezeichnet und dies religiös untermauert.33 Die letzte Aufgabe, das motivational framing, wird von zwei Frames erfüllt. Der ‚Unterstützerframe‘ enthält Inhalte, die beispielsweise zur Hiǧra aufrufen. Hierzu zählen die Erinnerung an die religiöse Pflicht zur Hiǧra, um den Muslimen beizustehen, oder die Verherrlichung des Lebens im Islamischen Staat.34 Der zweite Frame ist der ‚Erfolgsframe‘, welcher die militärischen und zivilen Erfolge des Islamischen Staats beinhaltet.35
Die Einteilung der Frames nach ihrer Thematik ist wichtig, um die Prozessentwicklung der Frames nachvollziehen zu können. Auf diese geht Theine ebenfalls in seinen Untersuchungen ein und stellt dabei fest, dass die verschiedenen Frames aufeinander aufbauen. Zum Beispiel enthüllen die Inhalte des ‚Opferframes‘, die die sunnitischen Muslime als Opfer von Attacken aus aller Welt hervorheben, gleichzeitig den Feind im ‚Frontstellungsframe‘, der für diese Attacken verantwortlich sei. Daraus wiederum lässt sich der Aufruf zur obligatorischen Pflichterfüllung des Schutzes der Glaubensgenossen ableiten (‚Unterstützerframe‘).36 Dies ist Teil der frame amplification, die Theine als besonders stark vertretenden Prozess des frame alignment sieht, ebenso wie das frame bridging, während er keine Nachweise für die Prozesse der frame extension und frame transformation findet.37
Bezüglich der Resonanz kommt Theine in seiner Arbeit zu dem Ergebnis, dass diese sehr stark von den persönlichen Eigenschaften des potenziellen Rekruten abhängt. Dazu zählt vor allem der kulturelle Hintergrund.38 Gibt es keine Überschneidungspunkte zwischen den Frames und dem alltäglichen Leben des Individuums, ist eine Rekrutierung höchst unwahrscheinlich. Generell zielt das frame alignment zunächst nur darauf ab, Sympathie zu erzeugen, die dann schließlich durch weitere Indoktrinierung und Abschottung von der Gesellschaft in aktive Unterstützung münden soll.
Wie Simon Theine bereits erkannt hat, zeigt der Framingansatz nach Benford und Snow nur auf, wie Unterstützer für die Bewegung beworben werden können.39 Im Falle des Islamischen Staates bleiben jedoch weitere Fragen zum Rekrutierungsprozess offen, die nicht allein mit der Frameanalyse beantwortet werden können. Denn die Rekrutierungsmechanismen rufen nicht nur Sympathien für die Gruppe hervor, sondern sie können junge Menschen dazu bewegen, sich selbst in Gefahr zu begeben, um in ein Kriegsgebiet zu reisen und dort zu leben. Die Kombination von Frameanalyse und Radikalisierungsmodell soll einen Versuch erzeugen, die hohe Erfolgsquote der Rekrutierungsmechanismen des IS zu erklären.
2.3 Datenmaterial
Seit dem Jahr 2014, in dem das Kalifat ausgerufen wurde, wurden die Sozialen Medien geradezu überschwemmt mit der Propaganda des Islamischen Staates. Die große mediale Aufmerksamkeit, die daraus folgte, sorgte dafür, dass massiv gegen die Onlinepropaganda vorgegangen wurde durch die Betreiber der Plattformen, auf denen sie verbreitet wurde. Das betrifft vor allem die großen und bekanntesten Websites Twitter, Facebook, YouTube und Instagram. In der Folge wurden unzählige Accounts, die in Bezug zum Islamischen Staat standen oder seine Propaganda teilten, gelöscht. Zwar gibt es immer noch viele Hinweise darauf, dass die Propagandamaschinerie des IS auch weiterhin läuft, sie spielt sich aber aufgrund drohender Sperrungen nun immer mehr im Verborgenen, insbesondere im Dark Web ab. Die für diese Arbeit erforderliche Recherche nach Primärquellen wurde durch die neuen Strategien und Techniken stark erschwert, weshalb zum Teil auf bereits in der Sekundärliteratur untersuchte Online-Beiträge, die mittlerweile in den meisten Fällen im Original nicht mehr verfügbar sind, zurückgegriffen wird. In der Fachliteratur finden sich viele Fallbeispiele, sowie Bilder, Videos und sonstige Beiträge des IS und seiner Unterstützer in den Sozialen Medien dokumentiert.
Eine wichtige Quelle ist die Seite des Clarion Projects, auf der online gestellte Materialien ǧihādistischer Organisationen für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt werden.40 Das Projekt offenbart fundamentale Einblicke in die Propaganda des Islamischen Staates. Die Beiträge sind als Videos oder PDF-Dateien auf der Seite hochgeladen, hierunter finden sich insbesondere die „ Dābiq “-Magazine, eines der wichtigsten Rekrutierungswerkzeuge des IS.
Um einen Überblick über die empirischen Nutzeraktivitäten des Islamischen Staates und seiner Unterstützer auf dem für den IS besonders beliebten Propagandainstrument Twitter zu erhalten, wird auf die Studie „The ISIS Twitter Census“41 zurückgegriffen. Die Studie beinhaltet Daten zur Twitter-Nutzung von etwa 20 000 Accounts, die als Unterstützer des Islamischen Staates ausgemacht wurden, im Zeitraum von September bis November 2014.42 Dies entspricht dem Jahr, in dem das Kalifat ausgerufen wurde und in dem daraus resultierend die Online-Aktivität der User zu diesem Thema besonders hoch war. Die Studie enthält viele Statistiken, die für diese Arbeit relevant sind, beispielsweise zum Versenden von Tweets43, zur Anzahl der Follower44 und zu häufig verwendeten Hashtags45.
Neben den empirischen Studien und den wissenschaftlichen Quellen, soll abschließend noch ein Fallbeispiel dargestellt werden, das tiefe Einblicke in die Ausmachung potenzieller Rekruten und Überzeugungsstrategien der Mitglieder des Islamischen Staates gewährt. Die französische Journalistin und Autorin Anna Erelle46 hat sich als konvertierte Muslimin mit dem Namen Melodie ausgegeben und mit einem Pseudo-Account die Aufmerksamkeit eines hochrangigen IS-Mitglieds, welcher sich Abu Bilel al-Firansi nennt, im sozialen Netzwerk Facebook auf sich gezogen. Von diesem erhielt sie wichtige Informationen zum Leben im Kalifat und besonders zur Situation weiblicher IS-Anhänger. Die Ergebnisse unzähliger Skype-Chats und sonstigen Online-Aktivitäten hat sie in ihrem Werk „Undercover Dschihadistin – Wie ich das Rekrutierungsnetzwerk des Islamischen Staats ausspionierte“47 veröffentlicht. Die Aussagen Abu Bilels, die Erelle in ihrem Buch zitiert, sind beispielhaft für die Rekrutierungsstrategie des Islamischen Staates und sollen daher in dieser Arbeit miteinbezogen und analysiert werden.
Die hier vorgestellten Materialien ermöglichen zusammen mit den oben genannten Theorien zur Radikalisierungs- und Rekrutierungsforschung eine detaillierte Analyse der Strategien des Islamischen Staates zur Gewinnung von Unterstützern und neuen Mitgliedern und liefern somit die Grundlage zur Beantwortung der Fragestellung, wie es dem IS gelingt, junge Menschen aus sicheren Ländern dazu zu bewegen, in ein Kriegsgebiet zu reisen, um dort zu leben.
[...]
1 Die Bezeichnung als „Islamischer Staat” ist die Übersetzung der Eigenbezeichnung der Organisation (arabisch إسلامية دولة ‚dawla ʾislāmiyya‘). In dieser Arbeit soll dieser Terminus verwendet werden oder die Abkürzung ‚IS‘.
2 Wiktorowicz, Quintan (2004): Joining the Cause. Al-Muhajiroun and Radical Islam. Paper presented at “The Roots of Islamic Radicalism” Conference, Yale University.
3 Benford, Robert D.; Snow, David A. (2000): Framing Processes and Social Movements. An Overview and Assessment. In: Annual Review of Sociology. Vol. 26, S. 611-639.
4 Theine, Simon (2016): Die Rekrutierungsstrategie des IS. Welcher Inhalte und Techniken sich der Islamische Staat im Internet bedient. Marburg.
5 Berger, J. M.; Morgan, Jonathan (2015): The ISIS Twitter Census. Defining and Describing the Population of ISIS Supporters on Twitter. In: The Brookings Project on US Relations with the Islamic World, Vol. 3, Nr. 20
6 Zelin, Aaron Y. (2015): Picture or it Didn’t Happen. A Snapshot of the Islamic State’s Official Media Output. In: Perspectives on Terrorism. Vol. 9, Nr. 4, S. 85-97.
7 Kiefer u.a. (Winter 2016/2017): Westliche Jugendliche im Bann des Islamischen Staates. Radikalisierende Inhalte der IS-Propaganda am Beispiel der Onlinemagazine Dabiq und Rumiyah. In: Journal for Deradicalisation. Vol.9, S. 149.
8 Weirman, Samantha, Alexander, Audrey (2018): Hyperlinked Sympathizers: URLs and the Islamic State, Studies in Conflict & Terrorism. DOI: 10.1080/1057610X.2018.1457204 (abgerufen am 05. September 2019).
9 Wiktorowicz (2004).
10 Ebd., S 7.
11 Vgl. ebd., S. 7f.
12 Vgl. ebd., S. 8.
13 Vgl. ebd.
14 Vgl. ebd., S. 9.
15 Ebd.
16 Vgl. ebd., S. 9f.
17 Vgl. ebd., S. 10
18 Vgl. ebd., S. 11.
19 Benford; Snow, (2000), S. 613.
20 Ebd., S. 615.
21 Vgl. ebd., S. 623.
22 Vgl. ebd., S. 624.
23 Vgl. ebd.
24 Vgl. ebd.
25 Ebd., S. 625.
26 Vgl. ebd., S. 625.
27 Vgl. ebd., S. 625f.
28 Vgl. ebd., S. 618.
29 Vgl ebd., S. 619f.
30 Vgl. ebd., S. 621f.
31 Vgl. Theine (2016), S. 19ff.
32 Vgl. ebd., S. 39f.
33 Vgl. ebd., S. 42.
34 Vgl. ebd., S. 43ff.
35 Vgl. ebd., S. 45f.
36 Vgl. ebd., S. 65.
37 Vgl. ebd., S. 70.
38 Vgl. ebd., S. 58.
39 Vgl. ebd., S. 26.
40 Clarion Project. URL: https://clarionproject.org/ (abgerufen am 10. September 2019).
41 Berger, J. M.; Morgan, Jonathan (2015): The ISIS Twitter Census. Defining and Describing the Population of ISIS Supporters on Twitter. In: The Brookings Project on US Relations with the Islamic World, Vol. 3, Nr. 20.
42 Vgl. ebd., S. 9.
43 Vgl. ebd., S. 28.
44 Vgl. ebd., S. 30.
45 Vgl. ebd., S. 20.
46 Bei dem Namen Anna Erelle handelt es sich um ein Pseudonym, um die Identität der Journalistin zu schützen, gegen die der Islamische Staat eine Fatwā erlassen hat.
47 Erelle, Anna (2016): Undercover Dschihadistin. Wie ich das Rekrutierungsnetzwerk des Islamischen Staats ausspionierte. München.
- Citar trabajo
- Lorraine Stein (Autor), 2021, Wie der Islamische Staat soziale Medien zur Rekrutierung nutzt. Über Twitter ins Kalifat, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/912007
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