Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Exegese der Perikope Markus 1, Vers 40-45. Diese am Anfang des Markusevangeliums stehende Perikope handelt von der Heilung eines Aussätzigen durch Jesus. Als Textgrundlage für die Exegese dient die Übersetzung aus dem Münchener Neuen Testament, da diese Übersetzung in Wortwahl und Satzbau sehr an das Original angenähert ist. Zu Erst wird die Perikope in die Gesamtheit des Evangeliums nach Markus eingeordnet und von vorhergehenden und nachfolgenden Perikopen abgrenzt. Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Exegese liegt auf der synchronen und diachronen Analyse der Perikope. Hier umfasst die synchrone Analyse die phonetische Analyse, die Analyse der Textsyntax und der Satzebene, die semantische und die pragmatische Analyse. Die diachrone Analyse besteht aus der Literarkritik, dem synoptischen Vergleich, der Gattungskritik und der Redaktionskritik.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kontextabgrenzung und Kontexteinordnung
2.1. Kontextabgrenzung
2.2. Kontexteinordnung
3. Segmentierung des Textes
4. Synchrone Analyse
4.1. Phonetische Analyse
4.2. Analyse der Textsyntax
4.3. Analyse der Satzsyntax
4.4. Semantische Analyse
4.4.1 Narrative Analyse
4.4.2 Text- und Wortsemantik
4.5. Pragmatische Analyse
5. Diachrone Analyse
5.1. Literarkritik
5.2. Synoptischer Vergleich
5.3. Gattungskritik
5.4. Redaktionskritik
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Exegese der Perikope[1] Markus 1, Vers 40-45. Diese am Anfang des Markusevangeliums stehende Perikope handelt von der Heilung eines Aussätzigen durch Jesus. Als Textgrundlage für die Exegese dient die Übersetzung aus dem Münchener Neuen Testament, da diese Übersetzung in Wortwahl und Satzbau sehr an das Original[2] angenähert ist. Zu Erst wird die Perikope in die Gesamtheit des Evangeliums nach Markus eingeordnet und von vorhergehenden und nachfolgenden Perikopen abgrenzt. Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Exegese liegt auf der synchronen und diachronen Analyse der Perikope. Hier umfasst die synchrone Analyse die phonetische Analyse, die Analyse der Textsyntax und der Satzebene, die semantische und die pragmatische Analyse. Die diachrone Analyse besteht aus der Literarkritik, dem synoptischen Vergleich, der Gattungskritik und der Redaktionskritik.
2. Kontextabgrenzung und Kontexteinordnung
Bei der exegetischen Betrachtung von Perikopen ist es wichtig, eine eigenständige Sinneinheit innerhalb des Gesamttextes zu finden und diese zu den vorangehenden und nachfolgenden Einheiten abzugrenzen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die ausgewählte Textstelle immer ein Bestandteil der Gesamtkomposition Bibel ist und daher immer nur von der Struktur des Gesamttextes her gesehen und gedeutet werden darf.[3] Um dieser Prämisse gerecht zu werden, wird die Textpassage im folgenden in einem ersten Schritt als eigenständige Sinneinheit herausgestellt und in einem zweiten Schritt dann in den Gesamtkontext eingeordnet.
2.1. Kontextabgrenzung
Die betrachtete Perikope umfasst die Verse 40-45 des ersten Kapitels des Markusevangeliums. In den vorangehenden Teilen dieses Evangeliums wird beschrieben, wie Jesus in den Synagoge in Kapharnaum und in den umliegenden Gebieten Galiläas lehrt und heilt (vgl. Mk 1,21-39). Die Perikope von der Heilung des Aussätzigen beginnt ohne eine konkrete Ortsangabe, daher ist es nicht sicher an welchem Ort Jesus den Aussätzigen heilt. In Vers 39 lautet es „[u]nd er kam verkündend in ihre Synagogen in ganz Galilaia […]“. Somit ist es als möglich anzusehen, dass die Heilung des Aussätzigen auch in einer Synagoge in den „anliegenden Ortschaften“ (Mk 1,38) stattfand. Da die vorangehenden Verse davon berichten, dass man diejenigen zu Jesus brachte, „denen es schlecht ging, und die Besessenen“ (Mk 1,32), kann die Heilung des Aussätzigen als Anschlusshandlung an die vorangegangen Heilungen verstanden werden. Am Ende der Perikope steht ein klarer Ortswechsel, denn in Vers 1, Kapitel 2 des Evangelium nach Markus wird beschrieben, dass Jesus nach Tagen „wieder nach Kapharnaum“ kommt. Somit grenzt sich dieser Vers örtlich gesehen klar von den vorangegangenen Versen ab und bildet somit den Anfang einer neuen Perikope. Konform zur fehlenden Angabe des Ortes, gibt es in der gesamten Perikope keine explizite Zeitangabe. Die letzte Zeitangabe stammt aus der vorangegangen Perikope. Hierbei handelt es sich auch nicht um eine exakte Angabe sondern dort heißt es, dass Jesus „(in der) Frühe, ganz in (der) Nacht“ (Mk 1,35) aufstand und an einen einsamen Ort ging. Die nächste Zeitangabe erfolgt erst wieder in der darauf folgenden Perikope. So heißt es in Vers 1, Kapitel 2 des Markusevangeliums, dass er „nach Tagen“ wieder nach Kapharnaum hineinkam. Diese Angabe setzt keinen genauen zeitlichen Rahmen für die Heilung des Aussätzigen, sondern gibt nur an, dass einige Tage vergangen sind, seit dem Jesus in Vers 37 Kapharnaum verlassen hat. Des Weiteren ändert sich in Vers 40 die Personenkonstellation. In dem vorhergehenden Vers werden nur Jesus und die Dämonen erwähnt, in der zu untersuchenden Perikope wechseln die handelnden Personen. Es tritt ein Aussätziger auf, der von Jesus geheilt wird. Diese Personenkonstellation ändert sich wieder ab Vers 1, Kapitel 2. Somit können die Verse 40-45 auch unter Betrachtung der handelnden Personen als eigenständige Perikope betrachtet werden.
2.2. Kontexteinordnung
Die Perikope darf jedoch nicht ausschließlich separat betrachtet werden, sondern muss immer auch im Kontext des gesamten Evangeliums und der Bibel gesehen werden. Betrachtet man das gesamte Markusevangelium, so wird deutlich, dass es sich bei der Perikope um eine Heilungsgeschichte handelt, die in einer Reihe von Heilungsgeschichten am Anfang des Markusevangeliums steht. Diese Reihe beginnt mit der Heilung des Besessenen (vgl. Mk 1,21-28), gefolgt von der Heilung der Schwiegermutter des Simon (vgl. Mk 1,29-31) und der Heilung vieler, die namentlich nicht genannt werden (vgl. Mk 1,32-34). Darauf folgt die in der vorliegenden Arbeit betrachtete Geschichte von der Heilung des Aussätzigen. Im Anschluss daran steht die bekannte Perikope von der Heilung des Gelähmten (vgl. Mk 2,1-12). Im Gesamtkontext dieser Heilungsgeschichten betrachtet, liefert die Perikope von Heilung des Aussätzigen einen weiteren Beweis für die Vollmacht, die Jesus Christus besitzt. Ein weiterer Aspekt, durch den die Verbindung dieser Perikope mit anderen Stellen der Bibel deutlich wird, ist das Schweigegebot, das Jesus mehrmals, sowohl den ausgetriebenen Dämonen, als auch den Geheilten auferlegt (vgl. Mk 1,25; 34; 5,34; 4,36). Die betrachtete Textstelle steht jedoch nicht nur in Verbindung zu Aspekten aus dem Neuen Testament, sondern durch die Heilung eines vom Aussatz befallenen Mannes, tritt Jesus in die Nachfolge Moses, welcher auch schon einen Aussätzigen geheilt hat[4]. Da die Textstelle jedoch ohne genaue Angabe von Zeit und Ort beginnt und endet, steht sie im Fokus des gesamten Markusevangeliums relativ isoliert zwischen der „geschichtlichen Einheit“[5] mit den Versen Mk1,21-39 und der „nachfolgenden Gruppe von fünf Streitgesprächen“[6] in Mk 2,1-3,6.
3. Segmentierung des Textes
Im folgenden wird Perikope nach den im Seminar festgelegten Regeln segmentiert, um somit die verschieden Ebenen des Textes besser visualisieren zu können.
Und (es) kommt zu ihm ein Aussätziger
bittend ihn
[und auf die Knie fallend] und
sagend ihm:
„Wenn du willst, kannst du mich reinigen.“
Und ergriffen ausstreckend die Hand,
berührte er ihn und sagt ihm:
„Ich will, werde gereinigt!“
Und sofort wegging der Aussatz, und er wurde gereinigt.
Und anschnaubend ihn, sofort warf er ihn hinaus
und sagte ihm:
„Sieh, das zu keinem du etwas sprichst, sondern geh fort, zeig dich dem Priester und bring dar für deine Reinigung, was verordnet Moyses, zum Zeugnis ihnen!“
Der aber, hinausgehend, begann, viel zu verkünden und herumzuerzählend das Wort,
so dass er nicht mehr offen in eine Stadt gehen konnte, sondern draußen an einsamen Orten war er;
und sie kamen zu ihm überallher.
4. Synchrone Analyse
In einer ersten zentralen Einheit widmet sich die vorliegende Arbeit der synchrone Analyse der Perikope. Innerhalb dieser wird die Perikope getrennt vom historischen und soziokulturellen Kontext gesehen. Das Augenmerk liegt auf der ursprünglichen Bedeutung von Zeichen, Worten und Sätzen.
4.1. Phonetische Analyse
Die phonetische Analyse sucht nach Muster und Wiederholungen auf der Ebene der Lautgestaltung[7]. Auffällig ist hier die Parallelkonstruktion, welche die Aussagesätze „Wenn du willst, kannst du mich reinigen.“ (Mk 1,40) und „Ich will, werde gereinigt“ (Mk 1 ,41) aufweisen. Durch diesen Gleichlaut setzt Markus einen der zentralen Punkte innerhalb der Perikope in ein besonderes Licht. So wird die Bitte des Aussätzigen nach Reinigung in gleichlautender Form durch Jesus erwidert. Markus hebt hiermit die elementare Verbindung zwischen der Hilflosigkeit, die sich in der Bitte des Aussätzigen widerspiegelt und der Vollmacht Jesu, welche ich in der Reinigung deutlich wird, hervor.
[...]
[1] Im weiteren Verlauf ist mit „Perikope“, sofern nichts Anderes benannt ist, immer die Perikope Mk 1, 40-45 gemeint
[2] Hiermit ist die griechische Übersetzung gemeint
[3] vgl. Leinhäupl-Wilke, Andreas, Seminarreader, Münster 2006, S. 5
[4] vgl, Grundmann, Walter, Theologischer Handkommentar, Berlin 1997, S. 66.
[5] Schmid, Josef, Das Evangelium nach Markus, Regensburg 1958, S. 50.
[6] ebd.
[7] vgl. Leinhäupl-Wilke, Andreas, Seminarreader, Münster 2006, S. 8
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