Die vorliegende Arbeit soll sich mit der Frage beschäftigen, vor welchen Herausforderungen die Jugendberufshilfe im Spannungsfeld zwischen SGB II und SGB VIII steht. Zunächst soll eine definitorische Annäherung an den Begriff der Jugendberufshilfe stattfinden und eine Beschreibung des Handlungsfeldes. Außerdem soll spezifisch auf die Jugendsozialarbeit eingegangen werden, die die Grundlage für die Jugendberufshilfe darstellt. Die Jugendsozialarbeit kennzeichnet sich durch bestimmte Grundsätze aus, die für junge Menschen in schwierigen Lebensphasen eine wichtige Stütze bieten. Deshalb soll anschließend auch auf die Besonderheiten der Lebensphase Jugend eingegangen werden, die die Daseinsrelevanz der Jugendsozialarbeit noch einmal betont. Neben der historischen Skizzierung zur Entstehung der Jugendberufshilfe, die in diesem Kapitel ebenfalls beinhaltet ist, sollen die Adressat*innen mit ihren sozialen Problemlagen beschrieben werden. Dabei wird gesondert die Gruppe der jungen Erwachsenen aufgeführt, die meist als besonders benachteiligt im Spannungsfeld zwischen SGB II und SGB VIII gelten.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Spezifität des SGB II. Die beiden Kernmerkmale des SGB II sind zum einen der Grundsatz des Förderns und Forderns sowie zum anderen die Sanktionen, die das Gesetz bei Regelverstößen vorbehält. Des Weiteren wird es um die Schnittstellenproblematik zwischen SGB II und SGB VIII gehen, die sich zwischen beiden Gesetzen aufzeigt, insbesondere hinsichtlich der Zuständigkeiten ihrer unterschiedlichen institutionellen Einrichtungen.
Deshalb soll im dritten Kapitel analysiert werden, wie Arbeitsvermittlung und Jugendhilfe dennoch kooperieren können, auch wenn die Frage der Zuständigkeit in vielen Fällen umstritten ist. Zum Vergleich beider Ansätze, wird danach auf das Konzept der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit eingegangen, das für die Arbeit der professionellen Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe leitend ist. Zum Schluss wird es um die Jugendberufsagenturen gehen, die eine Möglichkeit bieten, dass die Träger der Arbeitsvermittlung und die Jugendhilfe zusammenarbeiten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Was wird unter Jugendberufshilfe verstanden?
- 1.1. Jugendsozialarbeit gemäß § 13 SGB VIII als Grundlage der Jugendberufshilfe.
- 1.2 Historische Skizzierung zur Entstehung der Jugendberufshilfe.
- 1.3 Die Komplexität der Lebensphase Jugend.
- 1.4 Adressat*innen der Jugendberufshilfe und ihre sozialen Problemlagen.
- 1.5 Junge Erwachsene als besondere Zielgruppe der Jugendberufshilfe.
- 2. Das SGB II – die Grundsicherung für Arbeitssuchende und ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit
- 2.1 Das Prinzip des Förderns und Forderns und die Sanktionspraxis.
- 2.2 Die Schnittstellenproblematik zwischen SGB II und SGB VIII.
- 3. Zur Vereinbarkeit der Arbeitsvermittlung und Jugendhilfe – eine Herausforderung für die Jugendberufshilfe
- 3.1 Der Grundgedanke der ganzheitlichen Lebensweltorientierung im SGB VIII und die Bedeutung für die Jugendberufshilfe.
- 3.2 Die Jugendberufsagentur als Möglichkeit der Zusammenführung von Trägern der Arbeitsvermittlung und Jugendhilfe.
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Herausforderungen der Jugendberufshilfe im Spannungsfeld zwischen SGB II und SGB VIII. Dabei liegt der Fokus auf der Definition und Beschreibung des Handlungsfeldes der Jugendberufshilfe, insbesondere der Jugendsozialarbeit als deren Grundlage.
- Analyse der spezifischen Bedürfnisse junger Menschen in schwierigen Lebensphasen.
- Bedeutung der Jugendsozialarbeit im Übergang Schule-Beruf und Ausbildung-Erwerbsarbeit.
- Herausforderungen der SGB II-Sanktionspraxis und deren Auswirkungen auf die Jugendberufshilfe.
- Die Schnittstellenproblematik zwischen SGB II und SGB VIII und deren Auswirkungen auf die Zielgruppe.
- Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Arbeitsvermittlung und Jugendhilfe.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition und Beschreibung der Jugendberufshilfe, wobei die Jugendsozialarbeit gemäß § 13 SGB VIII als Grundlage der Jugendberufshilfe betrachtet wird. Es werden die Besonderheiten der Lebensphase Jugend, die Adressat*innen der Jugendberufshilfe und ihre sozialen Problemlagen sowie die Gruppe der jungen Erwachsenen als besondere Zielgruppe beleuchtet.
Das zweite Kapitel untersucht das SGB II, insbesondere die Prinzipien des Förderns und Forderns sowie die Sanktionspraxis. Die Schnittstellenproblematik zwischen SGB II und SGB VIII wird in Bezug auf die unterschiedlichen institutionellen Einrichtungen beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Arbeitsvermittlung und Jugendhilfe, wobei das Konzept der Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit im Vergleich betrachtet wird. Abschließend wird die Bedeutung der Jugendberufsagenturen als Plattform für die Kooperation von Trägern der Arbeitsvermittlung und Jugendhilfe beleuchtet.
Schlüsselwörter
Jugendberufshilfe, Jugendsozialarbeit, SGB II, SGB VIII, Arbeitsvermittlung, Jugendhilfe, Lebensweltorientierung, Sanktionspraxis, junge Erwachsene, Benachteiligung, Übergang Schule-Beruf.
- Quote paper
- Nico Hartlich (Author), 2020, Herausforderungen der Jugendberufshilfe im Spannungsfeld zwischen SGB II und SGB VIII, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/908894