Die Hausarbeit enthält eine kurze Einleitung zum Thema Kreativität, beschäftigt sich im Anschluss dann mit der Kreativitätstechnik "Brainwriting" und im Speziellen mit den Methoden "Brainwriting Pool" und "6-3-5". Anschließend wird kurz eine beispielhafte Durchführung angeschnitten und dadurch entstandene Verbesserungspotenziale im Rahmen dieser Durchführung beleuchtet. Ein Vergleich zur Methode "Brainstorming" und ein Fazit beenden die Arbeit.
Kreativität beinhaltet die Entwicklung neuartiger und nützlicher Ideen. Auf Grund der Tatsache, dass ein aktives Kreativitätsmanagement innerhalb von Organisationen zu einer Optimierung der Prozesse, sowie zu Wachstum führen kann, erhält das Thema Kreativität immer mehr Aufmerksamkeit in Unternehmen. Oftmals ist die Entwicklung kreativer Ideen die einzige Möglichkeit für Unternehmen, sich in hart umkämpften Wirtschaftssektoren, mit enormem technischen Fortschritt und weltweiter Konkurrenz noch am Leben zu halten.
I Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Brainwriting
2.1. Vorgehensweise
2.2 Die Methode 6 – 3 – 5
2.3 Brainwriting Pool
3. Durchführung eines Brainwritings
4. Kritische Beleuchtung der Durchführung
5. Vor – und Nachteile des Brainwriting mit Bezug zu Brainstorming
6. Fazit
II Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Kreativität beinhaltet die Entwicklung neuartiger und nützlicher Ideen. Auf Grund der Tatsache, dass ein aktives Kreativitätsmanagement innerhalb von Organisationen zu einer Optimierung der Prozesse, sowie zu Wachstum führen kann, erhält das Thema Kreativität immer mehr Aufmerksamkeit in Unternehmen. Oftmals ist die Entwicklung kreativer Ideen die einzige Möglichkeit für Unternehmen, sich in hart umkämpften Wirtschaftssektoren, mit enormem technischen Fortschritt und weltweiter Konkurrenz noch am Leben zu halten.1 Das Management der Kreativität kann unter anderem umge-setzt werden mit der Hilfe von Kreativitätstechniken, die dazu führen, dass Ideen, Ver-änderungen und Innovationen entstehen.2 Dass der aktive Umgang mit Ideen zu ent-scheidenden Neuerungen führen kann, zeigt beispielsweise das Shell Gamechanger Pro-gramm, welches Ideen von jeder möglichen Quelle aufsammelt, um diese dann zu dis-kutieren und gegebenenfalls umzusetzen. Als Resultat stammen 4 der 5 Top Unterneh-mensinitiativen im Jahr 1999 ursprünglich aus dem Shell Gamechanger Programm.3 Es wird also deutlich, dass Ideen, die kritisch mit den aktuellen Business Modellen umge-hen oder grundsätzliche Denkweisen in Frage stellen, deutlich an Wichtigkeit gewin-nen.4 Das heißt also, dass neuartige Ideen nicht immer zwingend zu neuen Produkten oder Dienstleistungen führen müssen, sondern gegebenenfalls auch die Effizienz in Pro-zessen erhöhen können, durch das Überdenken von existierenden Lösungen oder mög-licherweise Kombinationen von Arbeitsfeldern, die vorher nie kombiniert wurden und so komplett neue Ansätze entstehen. Die Basis für solche innovativen Ansätze bildet Kreativität. 5
Diese Arbeit soll eine dieser Kreatitivätstechniken, nämlich das Brainwriting, näher erklären und greift dabei zwei der bekanntesten Techniken des Brainwriting heraus und beleuchtet diese näher: Den Brainwriting Pool und die 6-3-5 Methode. Anschließend sollen die Vor- und Nachteile herausgearbeitet werden und dabei Bezug auf das Brainstorming genommen werden. Zum Schluss folgt ein kurzes Fazit,
2. Brainwriting
Brainwriting zählt mit zu den Kreativitätstechniken und ähnelt der Vorgehensweise des Brainstormings, welches das am weitesten verbreitete Instrument in Unternehmen zur Generierung von Ideen ist. Das erste Brainstorming Konzept wurde von Alex Osborn 1953 entwickelt und besticht vor allem durch seine Einfachheit: Die Vorgabe war ledig-lich, einem Team von 10 – 12 Experten gemischt mit Neulingen eine gemeinsame Auf-gabe zu stellen. Das Ziel war, die Gruppenkreativität zu aktivieren, indem jegliche Hin-dernisse eliminiert werden, die Personen davon abhalten, frei Ideen zu äußeren. Insbe-sondere die Verbannung von Bewertungen während des Prozesses und das Bewusstsein, dass eine Vielzahl an Ideen besser ist, als qualitativ Hochwertige, müssen sichergestellt sein.6
Brainwriting hingegen arbeitet mit etwas kleineren Gruppen von 5 – 8 Personen und der größte Unterschied ist, dass die Personen nicht wie beim Brainstorming ihre Ideen laut äußern, sondern diese auf ein Blatt aufschreiben. Gleichzeitig eignet diese Methode sich, genauso wie beim Brainstorming besonders dafür, unbewusstes und eingeschlos-senes Wissen an die Oberfläche zu bringen.
2.1. Vorgehensweise
Die Vorgehensweise beruht auf einem assoziativen Ansatz: Die erste Person in einer Reihenfolge notiert eine Idee zu einer gegebenen Problemstellung auf einem Blatt Papier und reicht dieses anschließend an den nächsten Teilnehmer weiter. Dieser schreibt dann die Assoziationen, zu der vorangegangen Idee, auf das gleiche Stück Papier und arbeitet so die initiale Idee weiter aus. Das Ziel von Brainwriting besteht also darin, die Anfangsideen der Teilnehmer wahrzunehmen, darüber nach zu denken und diese dann anschließend weiter auszuarbeiten um somit die Qualität der Idee gegebenenfalls zu erhöhen.7 So entsteht eine nachvollziehbare Struktur und Mitarbeiter arbeiten zusam-men, die eventuell sonst nie miteinander in Berührung kommen. Daraus folgt eine un-kommentierte und nicht-bewertete Fülle an Ideen, die später diskutiert werden kann und somit kann Brainwriting den assoziativen und intuitiven Kreativitätstechniken zugeord-net werden. Brainwriting kann leicht in den verschiedensten Formen durchgeführt wer-den und somit gibt es mehrere Ansätze zur Durchführung8,9.
2.2 Die Methode 6 – 3 – 5
Vielleicht eine der bekanntesten Methoden des Brainwriting ist die sogenannte 6-3-5 Methode. Die Technik erhält ihren Namen dadurch, dass im Optimalfall sechs Personen drei Ideen innerhalb von fünf Minuten entstehen lassen und diese aufschreiben. Bevor die Methode allerdings durchgeführt werden kann, müssen erst Vorkehrungen getroffen werden. Jeder Teilnehmer muss ein Formblatt erhalten, welches eine Tabelle beinhaltet mit sechs Zeilen und jeweils drei Spalten und das Team sollte so sitzen, dass die Papiere leicht weitergereicht werden können. Anschließend muss das Problem diskutiert werden und dann eine feste Definition des Problems erfolgen, zu welchem eine Lösung gefun-den werden soll.
Im Anschluss daran beschäftigt sich jeder Teilnehmer individuell mit dem Problem und versucht drei Lösungsansätze oder Ideen in die erste Zeile zu notieren, während der ers-ten fünf Minuten. Nach Ablauf der Zeit werden die Zettel an den Sitznachbaren weiter-gereicht und dieser versucht nun durch seine eigene Kreativität die Vorschläge des Vor-gängers entweder weiter auszuarbeiten, Ableitungen daraus zu bilden oder eigenständi-ge Ansätze zu produzieren, die durch die Idee des Vorgängers ausgelöst wurden. Es gibt also zwei Vorgehensweisen während dieser Methode: Entweder wird versucht, mög-lichst viele neue Ideen zu produzieren oder die 18 Startideen werden immer detaillierter ausgearbeitet. Führt man diesen Vorgang insgesamt sechs Mal durch, sind für diesen Teil der Durchführung 30 Minuten verstrichen und im Maximalfall 108 neue Ideen ent-standen. Natürlich kann es vorkommen, dass Felder leer bleiben, weil keine neuartigen Einfälle durch den Teilnehmer produziert werden konnten oder einfach keine Ideen mehr gefunden werden konnten. Nicht zu vermeiden sind auch Doppelnennungen, da es während dieses Teilprozesses keine offen ersichtliche Sammlung der Ideen gibt.
Zur abschließenden Diskussion der Lösungsansätze kann zunächst eine Auswertung stattfinden, bei der jeder Teilnehmer auf jedem Blatt seine persönlichen Top drei Er-gebnisse markiert. So verteilt jedes Teammitglied 18 Markierungen zur Filterung der besten Ansätze, die dann herausgegriffen werden können und diskutiert werden können. Im Zuge dessen kann auch eine Bewertung der Umsetzbarkeit der Ideen stattfinden und die Einfälle gegebenenfalls noch einmal weiter entwickelt werden. 10, 11
2.3 Brainwriting Pool
Der Brainwriting Pool ist eine Brainwriting Technik, die der 6-3-5 Methode stark äh-nelt. Im Gegensatz zur 6-3-5 Methode müssen allerdings weniger Vorbereitungen ge-troffen werden (z.B. keine Formblätter), sondern lediglich Blätter und eine Gruppe Teilnehmer sind erforderlich.
Im Anschluss daran, folgen zwei Phasen der Durchführung der Methode: die Ideenfin-dungsphase und eine assoziative Phase. Während der Findungsphase sind die Teilneh-mer dazu aufgefordert, auf ihr eigenes Blatt Ideen zu sammeln, um die vorgegebene Aufgabe zu lösen, ohne jeglichen Einschränkungen. Fallen dem Teilnehmer keine wei-teren Vorschläge mehr ein, ist die erste Findungsphase beendet und das Gruppenmit-glied legt seine Ansätze in die Mitte des Tisches. Im Anschluss daran wird ein Blatt aus der Tischmitte, dem Brainwriting Pool, von welchem die Methode ihren Namen erhielt, und nimmt die aufgezeichneten Ideen wahr. In der zweiten Phase, der assoziativen Phase, lässt sich der Teilnehmer von den Ideen seines Vorgängers inspirieren und arbeitet diese ähnlich wie bei der 6-3-5 Methode weiter aus, bis er wiederrum an den Punkt ge-langt, wo keine neue Einfälle mehr möglich sind und das Blatt zurück in den Pool ge-legt wird, so dass jemand anderes dieses Blatt weiter ausarbeiten kann. Das wird so lan-ge durchgeführt, bis die Mitarbeiter zu der Übereinkunft kommen, dass kein Potenzial für neue Ideen mehr vorhanden ist, jedoch sollte ein maximaler Zeitrahmen für die ge-samte Durchführung gesetzt werden. Nach diesem Zeitrahmen werden die Ideen gesich-tet und durch eine Diskussion die besten Ergebnisse herausgefiltert. So kann im Anschluss daran festgestellt werden, welche Lösungsansätze realistisch umsetzbar sind und den größten Nutzen in Bezug auf das Problem bringen.
Diese Methode weißt also deutliche Ähnlichkeit mit der Methode 6-3-5 auf, jedoch ge-staltet sie sich etwas freier. Den Teilnehmern wird also kein zeitlicher Rahmen gesetzt, in dem sie ihre Ideen gesammelt haben müssen und die Reihenfolge ist nicht festgelegt. Diese Methode eignet sich also auch für einen spontanen Einsatz, weil sie relativ leicht durchzuführen ist und dabei wenige Vorkehrungen getroffen werden müssen.12,13,14
3. Durchf ührung eines Brainwritings
Im Rahmen der Veranstaltung sollte ein Vortrag erfolgen, der eine Kreativitätstechnik mit den anderen Teilnehmern durchführt und dabei den Anhaltspunkt verwendet, einen Personal Robot zu entwickeln, der ähnlich erfolgreich sein sollte, wie der Personal Computer. Während des Vortrages zu Brainwriting, wurde nach der Einführung in das Thema und einer Einordnung eine Wahlmöglichkeit für die Teilnehmer gewehrt, ob die Entwicklung einer Werbekampagne für den Personal Robot oder die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz durchgeführt werden sollte. Nachdem die Gruppe die Wahl „Werbekampagne getroffen hatte, wurden auf Grund der geringeren Teilnehmerzahl nicht sechs sondern fünf Runden mit jeweils fünf Minuten durchgeführt. Im Anschluss daran wurden die generierten Ideen mit Hilfe eines Sternebewertungssystems beurteilt. Dabei hatte jeder Teilnehmer pro Blatt drei Sterne zu verteilen um so die seiner Mei-nung nach besten Ideen zu markieren. Die Einfälle „Der Roboter kann einzelne Körper-teile abspalten; bsp. Arm zu Handtasche“ und „fliegt Kinder zur Schule und räumt Haus auf, tröstet Kinder“ erhielten die meisten Stimmen und wurden anschließend in einer kurzen Diskussion weiter ausgearbeitet und nach einer Aufschlüsselung der Vor- und Nachteile von Brainwriting war die Durchführung beendet.
4. Kritische Beleuchtung der Durchf ührung
Da während des Vortrages zwar erwähnt wurde, dass es bei der Methode um die Pro-duktion einer Ideenfülle geht, aber dies nicht in aller Deutlichkeit getan wurde, konnte nicht die Optimalanzahl von in diesem Fall 75 Ideen erreicht werden. Gleichzeitig wur-de nicht klar, dass auch neue Ideen eingefügt werden können, obwohl leere Felder ent-standen sind, was wohl an einem Missverständnis der assoziativen Vorgehensweise gelegen haben könnte. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern während der fünf Minu-ten Bearbeitungszeit nach Ablauf Dieser gewährt, ihren Gedankengang zu Ende zu bringen und zu Ende zu schreiben. Da allerdings ein wichtiger Teil der Methode der Zeitdruck ist, hätte dies nicht der Fall sein dürfen. Ein gleichzeitiger Effekt war, dass andere Gruppenmitglieder technische Geräte zur Überbrückung zur Zeit nutzten und dies hätte durch den Moderator unterbunden werden müssen, weil eine Entfernung von der eigentlichen Aufgabe erfolgt. Darüber hinaus hätte die Aufgabenstellung etwas wei-ter von der Realität erfolgen müssen, da Werbekampagnen zwar kreative Ansätze erfor-dern, allerdings ist dieser Ansatz zu nah an der Realität gewählt und erfordert zu wenig außergewöhnliche Lösungen.
[...]
1 Vgl. Heslin 2009, S. 129
2 Vgl. De Prá Carvalho, Andreile et al. 2012, S. 24f.
3 Vgl. Stepanek 1999, [o.S.]
4 Vgl.Garfield et al. 2001, S. 322
5 Vgl. Gassmann/ Schweitzer 2014, S. 159
6 Vgl. Gobble 2014, S. 64
7 Vgl. Harmeier 2009, S. 45
8 Vgl. Franz et al. 2009, S. 160
9 Vgl. Select Press 1997, S. 13
10 Vgl. Harmeier 2009, S. 45 ff.
11 Vgl. Boos 2009. S.48 ff.
12 Vgl. Aiken/ Rebman/ Vanjani 2007, S. 12
13 Vgl. Harmeier 2009, S.46f.
14 Vgl. Boos 2009, S.50f.
- Arbeit zitieren
- Tobias Ulbrich (Autor:in), 2014, Die Kreativitätstechnik Brainwriting. Durchführung und Potenziale zur Verbesserung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/906864
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