Im Anschluss an das Referat über Gesundheitsbildung und Gesundheitserziehung stellte sich die Frage, inwieweit diese in den jeweiligen Bereichen in der Praxis umgesetzt werden. Durch ein 6-wöchiges Praktikum in einer heilpädagogischen Tagesstätte beeinflusst, verfolgte ich interessiert die Frage, wie diese beiden Gesundheitsaspekte bei Kindern, die unter ADHS leiden, umgesetzt werden. Im ersten Teil der Arbeit werden die grundlegenden Begriffe näher erläutert. Auf dieser Basis wird im zweiten Teil die Umsetzung bei Kindern mit ADHS erläutert. Gesundheitserziehung [d.V.] „... knüpft sich an die Hoffnung, dass entsprechende Gesundheitsrisiken durch die Einleitung planmäßiger Lernprozesse wenigstens ansatzweise ausgeschaltet werden können.“ (Hörmann 1997, 77) Demzufolge kann man erkennen, dass Gesundheitserziehung davon ausgeht, dass Gesundheit „erlernbar“ ist. Aber um etwas zu lernen, werden Informationen benötigt, wie etwas gelernt werden muss und wie das Erlernte am besten umsetzbar ist. Demnach hat die Gesundheitserziehung die Aufgabe übernommen, Informationen zu vermitteln, wie bestimmte Erkrankungen und Funktionsstörungen verhindert bzw. vermieden werden können. Nach dieser Begriffsklärung werde ich im Folgenden auf relevante Themen der Gesundheitserziehung eingehen. Ein wichtiger Bereich ist die Zahngesunderhaltung. In sehr vielen Kindergärten wird Kindern das Buch von „Karius und Baktus“ von Thorbjörn Egner, das im Omnibus-Verlag erschienen ist, vorgelesen. In diesem Buch wird auf eine kindgerechte Art und Weise erzählt, wie sich „Karius und Baktus“ im Zahn eines Jungen eine Wohnung bauen wollen, da der Junge sehr viel Süßigkeiten isst und sich selten die Zähne putzt. Als er aber wegen Zahnschmerzen zum Arzt muss, lernt er dort seine Zähne regelmäßig zu putzen und zu pflegen. Durch die regelmäßige Zahnhygiene geht der Traum von einem Haus in dem Zahn des Jungen für Karius und Baktus verloren (nach Internetquelle 1). Auf diesem Weg wird den Kindern schon sehr früh nahe gelegt, ihre Zähne regelmäßig zu putzen und diese auch zu schonen. Die Gesundheiterziehung konzentriert sich natürlich auch auf andere Themen wie z.B. Bewegung, Ernährung, Entspannung, Umgang mit Körper und Sexualität, sowie Individual-, Sozial- und Umwelthygiene (z.B. Lärm, Ernährungsgepflogenheiten).
Inhaltsverzeichnis
0 Einleitung
1 Gesundheitserziehung und Gesundheitsbildung
1.1 Gesundheitserziehung
1.1.1 Begriffsklärung
1.1.2 Themen der Gesundheitserziehung
1.1.3 Kritik an Gesundheitserziehung
1.2 Gesundheitsbildung
1.2.1 Begriffsklärung
1.2.2 Themen der Gesundheitsbildung und ihre Umsetzung
1.2.3 Kritik an Gesundheitsbildung
2 ADHS
2.1 Was versteht man unter ADHS?
2.2 Diagnosemethode
2.3 Beratungs- und Therapieansätze
3. Gesundheitsbildung und – erziehung bei Kindern mit ADHS
3.1 Grundlegende Voraussetzungen
3.2 Spezielle Themen der Gesundheitsbildung und – erziehung
3.2 Lehrplan zur individuellen Lernförderung im Hinblick auf Gesundheit
4 Schlussbemerkung
5 Literaturverzeichnis:
0 Einleitung
Im Anschluss an das Referat über Gesundheitsbildung und Gesundheitserziehung stellte sich die Frage, inwieweit diese in den jeweiligen Bereichen in der Praxis umgesetzt werden. Durch ein 6-wöchiges Praktikum in einer heilpädagogischen Tagesstätte beeinflusst, verfolgte ich interessiert die Frage, wie diese beiden Gesundheitsaspekte bei Kindern, die unter ADHS leiden, umgesetzt werden. Im ersten Teil der Arbeit werden die grundlegenden Begriffe näher erläutert. Auf dieser Basis wird im zweiten Teil die Umsetzung bei Kindern mit ADHS erläutert.
1 Gesundheitserziehung und Gesundheitsbildung
1.1 Gesundheitserziehung
1.1.1 Begriffsklärung
Gesundheitserziehung [d.V.] „... knüpft sich an die Hoffnung, dass entsprechende Gesundheitsrisiken durch die Einleitung planmäßiger Lernprozesse wenigstens ansatzweise ausgeschaltet werden können.“ (Hörmann 1997, 77) Demzufolge kann man erkennen, dass Gesundheitserziehung davon ausgeht, dass Gesundheit „erlernbar“ ist. Aber um etwas zu lernen, werden Informationen benötigt, wie etwas gelernt werden muss und wie das Erlernte am besten umsetzbar ist. Demnach hat die Gesundheitserziehung die Aufgabe übernommen, Informationen zu vermitteln, wie bestimmte Erkrankungen und Funktionsstörungen verhindert bzw. vermieden werden können.
1.1.2 Themen der Gesundheitserziehung
Nach dieser Begriffsklärung werde ich im Folgenden auf relevante Themen der Gesundheitserziehung eingehen. Ein wichtiger Bereich ist die Zahngesunderhaltung. In sehr vielen Kindergärten wird Kindern das Buch von „Karius und Baktus“ von Thorbjörn Egner, das im Omnibus-Verlag erschienen ist, vorgelesen. In diesem Buch wird auf eine kindgerechte Art und Weise erzählt, wie sich „Karius und Baktus“ im Zahn eines Jungen eine Wohnung bauen wollen, da der Junge sehr viel Süßigkeiten isst und sich selten die Zähne putzt. Als er aber wegen Zahnschmerzen zum Arzt muss, lernt er dort seine Zähne regelmäßig zu putzen und zu pflegen. Durch die regelmäßige Zahnhygiene geht der Traum von einem Haus in dem Zahn des Jungen für Karius und Baktus verloren (nach Internetquelle 1). Auf diesem Weg wird den Kindern schon sehr früh nahe gelegt, ihre Zähne regelmäßig zu putzen und diese auch zu schonen. Die Gesundheiterziehung konzentriert sich natürlich auch auf andere Themen wie z.B. Bewegung, Ernährung, Entspannung, Umgang mit Körper und Sexualität, sowie Individual-, Sozial- und Umwelthygiene (z.B. Lärm, Ernährungsgepflogenheiten). Darüber hinaus tragen die Werbungen für Gesundheitsuntersuchungen, Vorsorge und Früherkennungsmaßnahmen zur Gesundheitserziehung bei, ebenso wie der Umgang mit chronischen Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck (vgl. Hörmann 2002, 93f). Diese Themen werden in der Schule den Kindern näher gebracht, wobei, hier auch darauf geachtet wird, dass die Schüler für die Situation von Kranken und Behinderten sensibilisiert werden(siehe Internetquelle 2). Zusammenfassend wird deutlich, dass bei all diesen Themen Informationen an die betroffene Zielgruppe weitergeleitet werden, die, wie schon im Begriff der Gesundheitserziehung geklärt wurde, zu einer Vermeidung (wenn möglich) eben dieser Krankheiten führen sollen.
1.1.3 Kritik an Gesundheitserziehung
Die Gesundheitserziehung wird trotz ihrer großen Bedeutung, die sie schon im Hinblick auf ihre Themengebiete hat, kritisiert. Einerseits weist die Konzeption ihrer Anliegen strukturelle Mängel auf, wie am Beispiel des ausgeprägten Individualismus. Dahingehend wird der Gesundheitserziehung vorgeworfen, dass sie den Erziehenden bevormundet bzw. entmündigt. Sie gibt lediglich Hinweise, welcher Behandlung für den Erziehenden notwendig sei, aber eine Begründung für diese Maßnahme wird nicht genannt. Ein weiterer Vorwurf an die Gesundheitserziehung ist die Versteifung auf bestimmte Themen, wodurch eine verdeckte Krankheitsorientierung durchführt wird. So sieht die Gesundheitserziehung nach Aussage ihrer Kritiker Themen wie Konsum von illegalen Drogen, Tabak, Alkohol und die Vermeidung von AIDS als ihre Hauptaufgabe an. Hier bleibt zu erwähnen, dass sich die Gesundheitserziehung natürlich auch mit anderen Themen befasst, aber eben diese besonders. Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf die von der Gesundheitserziehung vorgeschlagene gesunde Lebensführung. Diese wird oft mit einem langweiligen und sogar teilweise asketischen Lebensstil gleichgesetzt (vgl. Hörmann 2002, 93f).
1.2 Gesundheitsbildung
1.2.1 Begriffsklärung
Im Anschluss an die Gesundheitserziehung soll jetzt zunächst der Begriff der Gesundheitsbildung näher erläutert werden. Nach den dargelegten Eigenschaften der Gesundheitserziehung „[..] knüpft sich an den Begriff der Bildung das Moment der Selbstverfügung und aktiven Gestaltung, die Ablösung einer ursprünglichen externen Steuerung durch eine internalisierte Form“ (Hörmann 1997, 78). Demnach hat die Gesundheitsbildung die Aufgabe, die Menschen zu aktivieren für ihre Gesundheit etwas zu tun. Sie soll zu Eigenverantwortung und zu einem höheren Maß an Selbstbestimmung beitragen und diese fördern.
1.2.2 Themen der Gesundheitsbildung und ihre Umsetzung
Seit Mitte der 80er Jahre bringt man den Begriff der Gesundheitsbildung mit einem persönlichen Zugang zu einem eigenen Gesundheitsbewusstsein in Verbindung. Den Teilnehmern an der Gesundheitsbildung soll bewusst gemacht werden, dass sie selbstständig Handlungsschritte erproben können, die für eine gesundheitsfördernde Lebensweise erforderlich sind. Außerdem gilt zu beachten, dass sich die Gesundheitsbildung im Gegensatz zur Gesundheitserziehung „durch eine pädagogische- andragogische Orientierung“ (Haug 1991,33) auszeichnet. Daraus wird ersichtlich, dass sich die Gesundheitsbildung auf die Arbeit mit Erwachsenen konzentriert, wohingegen sich die Gesundheitserziehung sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsenen bezieht. „Als Bereiche einer Gesundheitsbildung seien hier stellvertretend die Bereiche Ernährung, Bewegung, Entspannung, Selbsterfahrung und Verhalten, Gesellschaft und Umwelt, Erkrankung, Heilung sowie Leben mit Krankheiten und Abhängigkeiten[...] genannt (Dollinger, Hörmann, Raithel 2005, 235). Um die vielfältigen Themen der Gesundheitsbildung umsetzen zu können, ist das Angebot sehr breit gefächert. So werden beispielsweise in der Volkshochschule unter dem Thema „Gesundheitsbildung“ folgende Kurse angeboten: Yoga, Autogenes Training und Entspannungskurse. Auch erste Hilfe- Kurse zählen zu dem Programm der Gesundheitsbildung, sowie Kurse zur Körpererfahrung, Gymnastik und Bewegung (Walking-Kurse, Jogging-Kurse usw.). Gesundheitsmaßnahmen werden wie schon erwähnt durch VHS-Kurse, Krankenkassen und anderen Bildungseinrichtungen anhand von Vorträgen, Seminaren oder Kursen realisiert. Sie tragen Titel wie „Leben mit Diabetes“, „Was tun gegen Bluthochdruck“ und „Laufen gegen Übergewicht“.
1.2.3 Kritik an Gesundheitsbildung
Ebenso wie die Gesundheitserziehung muss sich die Gesundheitsbildung der Kritik aus allen Bereichen der Öffentlichkeit stellen. Ein Kritikpunkt besagt, dass sich die Gesundheitsbildung auf die Selbstständigkeit der Bevölkerung beruft. Sie präsentiert sich zwar in der Öffentlichkeit, aber es verläuft auf freiwilliger Basis. Zudem wird kritisiert, dass Krankenschwestern, Therapeuten und Krankenkassen als Ziel die Vermittlung von Krankheitswissen verfolgen. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass viele Menschen gegen diese Art der Wissensvermittlung resistent sind. In diesem Zusammenhang wird auch von einer passiven Wissensvermittlung gesprochen, sozusagen eine Rückversetzung in das Schulsystem des Lehrer-Schülerverhältnisses. Darüber hinaus ist auch bewiesen, dass das alleinige Wissen über Krankheit nicht zu einer dauerhaften Vermeidung dieser führt. Die Gesundheitsbildung konzentriert sich mit ihren Teilbereichen auf eine Trennung der einzelnen Themen.
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- Quote paper
- Katrin Zwißler (Author), 2006, Gesundheitserziehung und -bildung bei Kindern mit ADHS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90493
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