Die Chinesische Ernährungslehre hat eine sehr lange Tradition, sie steht deshalb auch im Mittelpunkt dieser Arbeit. Über Jahrtausende hat sie sich entwickelt und verfeinert. In China spiegelt sich das Essen in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder.
Ich gehe in der Arbeit bewusst nicht weiter auf TCM ein, da sie so umfangreich ist, dass es einer extra Belegarbeit bedarf, um diese Thematik näher zu erklären.
Ich habe mich auf die Entstehung der verschiedenen Küchen konzentriert und wie sich der Wirtschaftsboom auf die Chinesische Kultur und damit auch die Chinesische Küche auswirkt. Die Chinesische Küche ist so einzigartig und vielfältig das es sich lohnt sich mit der Geschichte dieser Kochkunst zu beschäftigen.
Seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 gab es eine Menge Versuche die Wirtschaft anzukurbeln. Als dies im Jahre 1978 zu ersten Erfolgen führte, folgte eine Reihe von Umstrukturierungen und die Lebensbedingungen in China begannen sich zu ändern.01 Das birgt viele Gefahren in sich, denn alte Traditionen, Lebensweisheiten und die Jahrtausende alte Kultur können dabei verloren gehen und damit auch das Wissen über die richtige Ernährung.
1.2. Zielsetzung
Diese Hausarbeit soll klären, wie sich die traditionelle chinesische Ernährungslehre im Laufe der Zeit entwickelt und verändert hat und wie sie zu dieser einzigartigen Kunst wurde. Außerdem wird näher beleuchtet, ob der neuerliche Wirtschaftsboom und der damit verbundene Wandel Chinas auf diese Traditionen Auswirkung hat.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einführung
1.1. Begründung
1.2. Zielsetzung
2. Einleitung
3. Auswertung der Recherchen und Ergebnisse
3. 1. Wie das Kochen zur Kunst wurde
3. 2. Die vier kulinarischen Perioden Chinas
3.2.1. - „Revolution in der Küche“
3.2.2. - „Die Kochkunst verfeinerte sich“
3.2.3. - „Zeit der Schlemmer“
3.2.4. - „Epoche der Tausend Rezepte“
3. 3. Begrüßungstraditionen
3. 4. Tischsitten
3. 5. Die Sinne
3. 6. Grundprinzipien Chinesischer Ernährung
3. 7. Gesunde Ernährung - YIN & Yang (Energielehre)
3. 8. Wandel vom Agrarland zur Industrienation
3. 9. Wirtschaftsboom und Migration in China
3.10. Folgen des Wirtschaftsbooms auf die Kultur
4. Ausblick
5. Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eine traditionelle Aussage von Dschuan Dsi - Wie man das Leben hüten soll
… „ Vor einer gefährlichen Straße, wo unter zehn Wanderern einer ermordet wird, da warnen Väter, Söhne und Brüder einander, und nur in Begleitung eines zahlreichen Gefolges lassen sie einander ziehen.
Wo aber den Menschen die größten Gefahren drohen, bei Nacht im Bett und bei Trink- und Essgelagen, da verstehen sie nicht, einander zu warnen.
Das ist der Fehler.“…
1. Einführung
1.1. Begründung
Die Chinesische Ernährungslehre hat eine sehr lange Tradition, sie steht deshalb auch im Mittelpunkt dieser Arbeit. Über Jahrtausende hat sie sich entwickelt und verfeinert. In China spiegelt sich das Essen in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder.
Ich gehe in der Arbeit bewusst nicht weiter auf TCM ein, da sie so umfangreich ist, dass es einer extra Belegarbeit bedarf, um diese Thematik näher zu erklären.
Ich habe mich auf die Entstehung der verschiedenen Küchen konzentriert und wie sich der Wirtschaftsboom auf die Chinesische Kultur und damit auch die Chinesische Küche auswirkt. Die Chinesische Küche ist so einzigartig und vielfältig das es sich lohnt sich mit der Geschichte dieser Kochkunst zu beschäftigen.
Seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 gab es eine Menge Versuche die Wirtschaft anzukurbeln. Als dies im Jahre 1978 zu ersten Erfolgen führte, folgte eine Reihe von Umstrukturierungen und die Lebensbedingungen in China begannen sich zu ändern.01 Das birgt viele Gefahren in sich, denn alte Traditionen, Lebensweisheiten und die Jahrtausende alte Kultur können dabei verloren gehen und damit auch das Wissen über die richtige Ernährung.
1.2. Zielsetzung
Diese Hausarbeit soll klären, wie sich die traditionelle chinesische Ernährungslehre im Laufe der Zeit entwickelt und verändert hat und wie sie zu dieser einzigartigen Kunst wurde. Außerdem wird näher beleuchtet, ob der neuerliche Wirtschaftsboom und der damit verbundene Wandel Chinas auf diese Traditionen Auswirkung hat.
2. Einleitung
China ist dabei zu einem der größten Mächte der Welt aufzusteigen. Seit 2003 gab es jährlich ein Wirtschaftswachstum, gemessen am BIP, von jeweils 10% gg. dem Vorjahr und die Prognosen verheißen keinen Abbruch. China will weiter wachsen. Es wird mit einem Wirtschaftswachstum für 2007 von ebenfalls 10% gerechnet.02 Jedoch sind die Zahlen, die vom chinesischem Amt für Statistik publiziert werden, zu hinterfragen, denn je nach Staatsbelieben werden Daten und Statistiken von einen auf den anderen Tag revidiert und verändert.03
Trotzdem kann man mit Gewissheit sagen, das Chinas Wirtschaft seit 25 Jahren mit rund 8% pro Jahr wächst.04
Diesen wirtschaftlichen Aufschwung verdankt China vor allem den Regionen an der Ost- und Südostküste mit ihren 14 Hafenstädten. Dies führt dazu das China einem starken Migranten Strom unterzogen ist. Binnenmigration im eigenen Land, von West nach Ost bzw. Südost, aber auch Ausländer aus der ganzen Welt kommen in diese Wirtschaftsregionen, auf der Suche nach Arbeit und lukrativen Geschäften.
Die Metropolen wachsen und wachsen, dabei verändern sich die Städte in ihrem Aussehen und ihrem Stil. In Shanghai beispielsweise bedeutet Modernisierung gleich Hochhausbau, dabei mussten unzählige zwei- bis dreistöckige Häuser weichen. Das Bild der Städte und damit Chinas wandelt sich.
China blickt auf eine Jahrtausend alte Geschichte zurück, die gepflastert ist von vielen Kriegen und Hungersnöten, trotzdem schafften die es die Chinesen, eine einzigartige Küche zu entwickeln, die noch heute in der ganzen Welt bekannt ist.05
3. Auswertung der Recherchen und gewonnene Erkenntnisse
3.1. Wie das Kochen zur Kunst wurde
China blickt auf eine über Viertausend Jahre alte Geschichte zurück. Seit der Chou- Dynastie (ca.1025 -256 v. Chr.) gibt es sicherere Aufzeichnungen und Überlieferungen, die selbst noch weiter zurückreichende Mythen dokumentieren.06
Schon um das Jahr 2800 v. Chr. soll ein Mann namens Shen Nong (Shen Nung) gelebt haben. Er brachte die Jäger zur Ruhe, indem er aus einem einfachen Holzstecken, den ersten Pflug formte. Das primitive Werkzeug erlaubte es nun ein Wasserbüffel oder ein Rind für ihn arbeiten zulassen.07
Des Weiteren soll er die Heilkräuter entdeckt haben. ( Hahn, 1982, S.10)
Seit den frühesten Zeiten der chinesischen Geschichte haben sich Philosophen und Kaiser mit der Ernährung, mit den Speisen und Getränken beschäftigt.
Mehrere tausend Jahre hindurch dachten chinesische Gelehrte immer wieder über Essen und Trinken nach, sprachen darüber und schrieben ihre gewonnenen Erkenntnisse auf. Speise und Trank gehören in China zu den traditionellen Themen der Literatur und die größten und angesehendsten Gelehrten haben stets Rezepte, Abhandlungen über Ernährung geschrieben und Enzyklopädien über die kulinarischen Künste zusammengetragen.08
Gleichwertig mit der Philosophie, Theaterkunst, Tischmalerei, Gartenarchitektur, Musik und Politik gehört die Kochkunst zur chinesischen Kultur.09
Man kann seit der Chou Dynastie im klassischen Zeitalter Chinas vom kochen als einer Kunst sprechen. „Zu dieser Zeit wurde hauptsächlich Hirse, Weizen und Gerste angebaut“. (L. Zihua und U. Franz, 1992, S. 27)
Zwischen dieser Ära und dem großen Zeitalter der griechischen Philosophie in der Antike besteht eine kennzeichnende Ähnlichkeit, denn beide Epochen sind charakterisiert durch soziale Unruhen und geistige Gärung.
In Folge dieser blühenden Philosophie wurden zwei vorherrschende Denksysteme geprägt, zum einen die Lehre des Konfuzius (551 - 479 v. Chr.) und zum anderen die Lehre des Laotse (ca.6 Jh. v. Chr.).10
Sowohl die Lehre des Konfuzius, als auch die Lehre des Laotse hatten großen Einfluss auf die chinesische Geschichte und damit auch auf die Kunst des Kochens. Im Hinblick auf die Ernährungskultur muss man sagen, dass Laotses Lehre, der Taoismus, die Schule war, die die gesunde Ernährung propagierte und die Ernährungswissenschaft Chinas entwickelte. Er lehrte die Menschen sich der Dinge des einfachen Lebens zu erfreuen. Seiner Meinung nach gehörte dazu die Schönheit der Natur, die Freundschaft, die Kunst, das Essen und Trinken und das Familienleben. Kurz gesagt alles was zum Frieden und zur Harmonie innerhalb der Gesellschaft beiträgt. Er glaubte, dass das Geheimnis der Langlebigkeit hauptsächlich in pflanzlichen Nahrungsmitteln läge. Das sollte allerdings nicht bedeuten, dass man sich rein vegetativ ernähren sollte. Mit unendlicher Geduld durchforsteten die Taoisten die Wälder und Wiesen um nach Kräutern, Blumen, Früchten und Wurzeln zu suchen. Sie erforschten das Meer und die Flüsse, Pilze und Samen um die Lebensspendenden Elemente zu finden. Man bedenke, dass sie alles ohne Forschungslabore, nur durch die beiden Variablen Wägen und Irren testeten und ihre Ergebnisse niederschrieben. Dabei entwickelten sie eine so ausgewogene, was den Wert der Nährstoffe angeht und reichhaltige Ernährung, dass viele zeitgenössische Ernährungswissenschaftler sie als die Kost der Zukunft sahen. Die Taoisten erkannten, dass falsches Kochen die Lebensspendenden Stoffe der Gemüse vernichtet. Daraus resultieren die Ansichten, dass es besser sei Gemüse roh oder nur teilweise zu kochen.
Der Konfuzianismus hingegen beschäftigte sich vornehmlich mit der Kunst des Kochens. Als Lehrer der Tugenden legte Konfuzius einen besonders großen Wert auf das gesellschaftliche Ritual. Er schuf die kulinarischen Wertmaßstäbe und legte die Regeln für Tischsitten und Essgebräuche fest.
Der Reis sollte weiß poliert in seiner Schale liegen, das Fleisch musste nicht nur fein säuberlich geschnitten, richtig mariniert sein und mit der passenden Soße serviert werden. Selbst ein unsachgemäß gedeckter Tisch oder ein Gericht das seiner Meinung nach nicht korrekt serviert wurde, brachte Konsequenzen mit sich. So strafte er den Gastgeber beispielsweise dadurch, dass er das Essen ignorierte.11
Im wahren Leben haben sich jedoch die Lehren der beiden Religionsstifter so miteinander verbunden, dass viele Wissenschaftler heute keinen Trennstrich mehr ziehen und deshalb lieber vom „Chinesischem Universismus“ sprechen, als vom Konfuzianismus und Taoismus.12
[...]
01 - K. Seitz, 2000, S.145 ff
02 - http://www.stats.gov.cn/english/newsandcomingevents/t20070301_402388091.htm
03 - http://www.zeit.de/2004/01/China_Aufmacher?page=all
04 - http://www.klett.ch/klett/export/download/Geobuch_Chinesen_Bewegung.pdf, Seite 39
05 - O. Weggel, 1994, S.156 ff
06 - Prof. Dr. P. J. Opitz, 1981, S.40.
07 - L. Zihua und U. Franz, 1992, S.26 ff
08 - M. Hahn, 1982, S.7 ff
09 - L. Zihua und U. Franz, 1992, S.12
10 - M. Hahn, 1982, S.8.
- Citar trabajo
- Christian Bienert (Autor), 2007, Chinesische Ernährungslehre und die Auswirkung des Wirtschaftsbooms auf die Kultur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90479
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